Jochen Schweizer - Warum Menschen fliegen können müssen

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Sein Name steht für Nervenkitzel und Adrenalin – Jochen Schweizer. Der ehemalige Stuntman und Abenteurer, der heute erfolgreich Erlebnis-geschenke entwickelt und vermarktet, blickt auf ein actiongeladenes Leben zurück. In der Rückschau erkennt er, dass er angetrieben ist von einer Grundsehnsucht: sich zu spüren und frei zu sein. Die Geschichten von mutigen Sprüngen in die Tiefe, gewagten Wildwasserkajak-Erlebnissen und aufregenden Afrika-Abenteuern sind in der sensiblen Reflexion des Autors vor allem Reisen zu sich selbst. Angst zu überwinden, die Fähigkeit loszulassen, zu fliegen eben, ist ein Glück, das jeder erleben kann.
Ebook nach der 2. erweiterten Print-Auflage.

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Nach einer Woche beschließe ich zu fliehen. Ich habe meinen Pass mit dem algerischen Visum und den Ersatzschlüssel tief im Gepäckberg versteckt. Der einzige Fluchtweg geht nach Norden, weiter in die Wüste. Bis zur malisch-algerischen Grenze sind es 160 Kilometer, bis zum algerischen Grenzposten Bordj-Mokhtar weitere 20. Unauffällig packe ich meine wichtigsten Utensilien zusammen, lasse aber mein Zelt zurück, damit mein Bewacher, der oben auf der Veranda der Polizeistation sitzt, keinen Verdacht schöpft.

Als es dunkel ist, lege ich mich in voller Montur in den Schlafsack, den Helm neben mir. Sobald die Sonne aufgeht, will ich mich davonmachen; eine Nachtfahrt wäre zu gefährlich, da der Scheinwerfer der XT nicht sehr hell ist. So liege ich mit klopfendem Herzen, schlaflos, und erwarte den Morgen. Schließlich, nach schier unendlich langen Stunden, dämmert es am Horizont. Ich steige leise und langsam aus dem Schlafsack. Ebenso leise setze ich den Helm auf und nehme den Lenker in die Hände. Schlüssel rein, umdrehen. Ein Tritt, und der Motor läuft. Oben springt der Wachmann auf und ruft aufgeregt.

Ich springe auf, erster Gang rein, ab geht’s. Der Wachmann springt runter, stellt sich mir in den Weg. Inzwischen bin ich schon im dritten Gang und rase mit 50 Sachen auf ihn zu. Er springt im letzten Moment beiseite.

Ich fahre, so schnell es geht, doch es dauert nicht lange, bis ich in einiger Entfernung hinter mir einen Landrover bemerke, der mich verfolgt. Ich höre Schüsse. Ich ducke mich und mache mich so klein ich kann, als ich merke, dass die feste Piste zu Ende ist und der Boden weich wird. Sosehr mich in den letzten Wochen Weichsand zur Verzweiflung gebracht hat, jetzt rettet er mich. Hier haben meine Verfolger keine Chance, denn ich kann mit meinem Motorrad im Weichsand viel schneller fahren als der Geländewagen. Nur stürzen darf ich nicht. Alles gelingt, ich bin frei und wieder unterwegs.

Abends erreiche ich den algerischen Grenzposten. Die Grenzer werfen einen Blick auf das gültige Visum und winken mich ohne weitere Fragen durch. Jetzt beginnt die Fahrt durch den Sand, durch den heißesten Teil der Sahara. Die Tage, an denen ich mich allein mit meiner überschweren Maschine hier durchkämpfe, sind erfüllt von immer wiederkehrenden Handlungen. Die stete Suche nach dem richtigen Weg, nach Spuren im Sand. Die ständige Konzentration auf das Fahren, das ängstliche Registrieren aller mechanischen Motorgeräusche. Die Hochgeschwindigkeitsfahrt durch immer längere Weichsandfelder, Stürze, Pannen: eine gerissene Kette, ein gebrochener Simmerring, die gerissene Gepäckhalterung. Aber ich kann alles zumindest so weit reparieren, dass ich weiterfahren kann. Immer wieder lasse ich einen leeren Benzin- oder Wasserkanister zurück. Mein Motorrad wird leichter.

Die Wüste ist nicht schön. Für mich liegt der Reiz dieser ausgebrannten Landschaft in ihrer Stille und Unendlichkeit. Gerade auf einem Motorrad kann ich mich dieser Umgebung nicht entziehen. Ich bin Teil der Wüste, mittendrin. Ich nehme alles in mich auf – die Kühle eines Felsenschattens, den Duft der Dornakazie, den heißen, steten Wind der Sahara.

Fahren ist leben. Vom Morgen bis zum Abend und durch die Nacht. Eins sein, dahinfegen, den Wind im Gesicht, das Vibrieren der Maschine im Körper, die nach vielen Tausend Kilometern inzwischen eins ist mit mir. Kraft, Freiheit. Eine Art Rausch. Ich will nur fahren, fahren, alles hinter mir lassen.

Ich übernachte dort, wo die Dunkelheit mich überrascht. Mit der Nacht kommt die Kälte. Von tagsüber 50 Grad fällt die Temperatur nachts unter den Gefrierpunkt. Trotz der immensen Anstrengung am Tag liege ich abends lange wach, neben mir die nach Öl und Benzin riechende Maschine und über mir ein unendlicher Sternenhimmel, wie ich ihn noch nie zuvor gesehen habe. Dieser unendlich scheinende Nachthimmel über der Wüste ist so nah, so dicht, dass man nicht das Gefühl hat, man liege am Boden und sehe die Sterne über sich. Aufgrund der extrem trockenen, klaren Luft wirken die Sterne zum Greifen nah, sie leuchten um mich herum. Ich liege mit müdem Körper und einem Gefühl der Über-Wachheit in diesem Meer von Sternen. Irgendwann schlafe ich ein und habe einen dieser Träume, in denen ich unterwegs bin, frei fliegend in diesem Meer von Sternen. Bis die Sonne in die Kapuze meines Schlafsacks dringt und mich zurück in die Realität holt – in diese unendliche Weite aus Sand, Geröll und Felsen. Ich bin mittendrin, allein, mein einziger kleiner Fixpunkt in einer unendlichen Ebene, in der sich Luftspiegelungen bilden. Zu Fuß wäre ich verloren, aber dieses Stück Technik neben mir macht die Weite überwindbar. So löse ich mich in meinen Gedanken aus dieser Wüste, aus dieser Reise, denke an mein Leben, an meine Zukunft, während ich meine Sachen zusammenpacke und mich auf den nächsten Teilabschnitt der weiten Fahrt vorbereite. Ich denke an Carolin und wünsche mir, sie könnte das alles durch meine Augen sehen. Was wird nach Afrika sein, was werde ich machen, wie werde ich leben? Über mir das Universum. Wie klein sind meine Probleme, wie kurz die Zeit meiner realen Existenz in der Ewigkeit. Irgendwann kicke ich den Motor an, lege mit leisem Klacken den ersten Gang ein und rolle los. Nach Norden. So geht es Tag für Tag.

Als ich nach meinen Berechnungen auf der Höhe von Reggane bin, spüre ich eine große Anspannung. Noch immer sind um mich herum nur Sand, Geröll und Steine. Mein Blick wechselt ständig zwischen dem Sand, dem Gelände vor mir und dem Horizont.

Da wird ein flimmernder Streifen unter dem Himmel zum dunklen Band im Sand. Ich habe es geschafft. Ich fahre bis an den Rand des Asphalts, halte an, steige ab. Die Anspannung und die Anstrengungen der letzten drei Wochen fallen von mir ab. Ich setze mich in den Sand, schließe die Augen. Die Straße. Ich habe mein Ziel erreicht. Ich empfinde keine Euphorie, keine überquellende Freude, sitze nur ruhig da und fühle, dass ich es nach Hause schaffen werde. Aber auch, dass hier an diesem Punkt etwas Großes, etwas Unbeschreibliches zu Ende geht.

Es ist schon fast dunkel, als ich auf meinem Weg nach Norden die erste Ansiedlung erreiche. Ich gehe auf eines der Häuser zu, trete ein. Eine Gruppe von Männern sitzt um ein Feuer. Wir verständigen uns durch Zeichen, denn sie sprechen nur Arabisch. Sie geben mir zu essen und zu trinken, wollen wissen, wo ich herkomme und wo ich hinwill. Die Männer beeindrucken mich. Sie sind authentisch, echt, schlanke Gesichter, Hakennasen über schmalen Lippen, dunkle, wache Augen unter geschwungenen Brauen. Sie bieten mir ein Lager für die Nacht, gerne nehme ich an.

Am nächsten Morgen ist es wieder eisig kalt, dennoch muss ich weiter. Die Männer sitzen alle wieder zusammen am Feuer, essen Brot und Käse und trinken heißen Tee. Wir verabschieden uns herzlich, und ich bedanke mich per Zeichensprache für ihre Gastfreundschaft. Dann dröhnt der Motor mit der schweren Last weiter nach Norden.

Die Orientierung ist jetzt, auf der Straße, kein Thema mehr – dafür spüre ich, immer noch mitten in Afrika, ein anderes Problem: Kälte. Es ist Mitte Dezember, die Straße führt durch das Atlasgebirge – und plötzlich bin ich mitten in einem Schneesturm. Es wird eiskalt, ich habe nur einen offenen Helm, keine Handschuhe, und bin nach einer halben Stunde total durchgefroren.

Ich laufe gerade in meinen Wüstenklamotten ein paar Mal rund ums Motorrad, um wieder aufzutauen, als ein LKW auftaucht, abbremst und bei mir anhält. Im Fahrerhaus und auch auf der Ladefläche sind Araber, tief vermummt. Sie begreifen sofort, in welcher Situation ich stecke, und ohne lange Erklärungen laden sie das Motorrad auf den Laster. Ich darf im beheizten Fahrerhaus mitfahren. In ihrem Ort, den wir nach kurzer Fahrt erreichen, laden sie das Motorrad ab, vor dem Haus des Dorfältesten. Bei ihm darf ich übernachten, die Yamaha steht sicher im Innenhof seines Hauses.

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