Ulrich Land - Lolitas späte Rache

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Ein Schatten der Vergangenheit steht unvermittelt im Hotelzimmer von Véra Nabokov, Witwe des weltweit gefeierten Autors der ›Lolita‹. Neunundsechzig Jahre nach dem Mord an dessen Vater taucht eine pummelige Frau auf, die delikate Fragen stellt … War der Mord doch kein Attentat zarentreuer Rebellen? Warum war der Schriftsteller im Besitz der Adresse der Attentäter? War die männliche Schwäche für junge Mädchen nicht nur eine literarische Erfindung für ›Lolita‹? Und woher weiß diese fremde Frau intimste Dinge über den russischen Autor?
Ein Roman, der die Grenzen von historischer Wahrheit und literarischer Fiktion des weltberühmten Autors verschwimmen lässt, greift Episoden des bewegten Lebens der russischen Aristokratenfamilie Nabokov auf und spinnt eine verworrene Intrige.

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Winter 1912.

Selbstredend gebrach es ihm nicht an finanziellen Mitteln. Es waren ausschließlich pädagogische Gründe, die Senator Vladimir Dmitrijewitsch Nabokov dazu veranlasst hatten, den – allerdings nicht lange währenden – Versuch zu wagen, sämtliche Hauslehrer des Feldes zu verweisen und seine Kinder auf öffentlichen, freilich in der Regel Aristokratensprösslingen vorbehaltenen Schulen anzumelden. Er hegte die Ansicht, dass es insbesondere Vladimir, seinem Stammhalter, gut tun werde, seine humanistische Bildung im Kreise anderer Abkömmlinge aus gutem Hause entgegenzunehmen. Als aufrechtem Liberalen war es Vater Nabokov um Öffnung zu tun, nicht um Abschirmung. Schon das galt für einen Juristen in seiner Position als fast revolutionär. Und auch die durchaus harte Schule der üblichen Schulhofhänseleien betrachtete der Senator – und also auch seine Frau – als durchaus angebrachte Förderung der Lebenstauglichkeit.

Ein kalter, ein bitterkalter Morgen. Trotzdem hielten die Lehrer es für angemessen, die Knaben in der Pause vor die Tür zu schicken. Im Sinne körperlicher Stählung. Merkwürdigerweise mussten sie heute nicht die geringste Mühe darauf verwenden, die Jungs aus dem Schulgebäude auf den Pausenhof zu schieben. Heute stürmten alle wie besessen nach draußen. Denn auf dem Hof war ein wildes Treiben losgebrochen. Einer der älteren Schüler, es war nicht auszumachen, wer, hatte die Morgenausgabe mitgebracht und hielt die Titelseite nun mit langen Armen von sich gestreckt, damit möglichst viele seiner Mitschüler, die ihn wie ein Schwarm Mücken umschwirrten, die entscheidende Meldung lesen konnten.

Der Schülerpulk jedoch erwies sich als knochenhart nach außen abgeschottet. Für Vladimir keine Chance. Alles Anrennen war vergebens. Ihm war klar: Das war kein Spaß hier, keine der üblichen Kameradenquerelen, Pennälerstreiche. Hier gings um ganz was Andres.

Genau das wussten seine Mitschüler auch. Genau das fachte das Feuer in ihren Augen immer mehr an. Plötzlich, wie auf Kommando, spritzte die Schülertraube auseinander, und die Burschen bauten sich, einer geheimen Choreographie folgend, im Kreis auf. Der, der die Zeitung mitgebracht hatte, knäulte die Titelseite zusammen und ließ sie auf seiner Handfläche ein freches Tänzchen aufführen, Luftsprünge vollführen. Bevor er sie noch fester zusammendrückte und einem seiner Kumpels zuwarf. Dieser, nicht faul, warf die Papierkugel sofort zum Nächsten. Während der junge Nabokov jetzt in die Mitte des Kreises gedrängt wurde und verzweifelt versuchte, des hinund her-, kreuz- und querfliegenden Balls habhaft zu werden. Unter tosendem Gejohle. Denn natürlich war sein Unterfangen hoffnungslos.

Erst als der Pedell wie ein Berserker die Pausenglocke schlug und alles ins Schulgebäude trottete, bekam Jemeljan, Vladimirs bester Freund in schweren Stunden, die Zeitungseite zu fassen. Keine Meisterleistung. Nachdem die Jungs sie achtlos auf einen zerstobenen Schneehaufen geschmissen hatten. Aber egal, Vladimir fing die Papierkugel erleichtert auf, die Jemeljan ihm zuwarf, zerrte sie auseinander, las mit fiebrig aufgerissenen Augen. Er erstarrte, ließ die Arme sinken. Beachtete nicht, dass ihm diese grauenhafte Zeitungsseite aus den Fingern glitt. Und nicht, dass Jemeljan ihn mit der einen Hand am Jackenärmel hielt und mit der anderen versuchte, das wieder zurück auf den Schneeberg trudelnde Papier aufzuklauben, um selbst einen Blick drauf zu werfen und sich einen Reim auf diesen ganzen, unseligen Wirrwarr zu machen.

Vladimir riss sich los. Rannte los. Quer über den Schulhof. Zerrte im Eiltempo den Schal fester um den Hals, die Pelzmütze tiefer ins Gesicht. Stürmte die kurze Treppe hinab, stieß das eiserne Schulhoftor auf und lief. Lief durch die eisige Stadt. Den prunkvollen Newski-Prospekt entlang. Durch die Gassen, in denen sich die frierenden Häuser eng aneinanderschmiegten und auf die rüdenpissgelben Löcher im Schnee hinabsahen. Rannte durch den grauschmierigen Schnee auf den Kopfsteinpflastern, die hinunter zum Hafen buckelten. Wo er den guten Salewski wusste, der dem Stellmacher einen Besuch abzustatten hatte, auf dass dieser, sobald das Frühjahr sich ankündigte, die alte Kutsche des Großvaters wieder ans Rollen bringen würde. Jetzt aber stand der Schlitten vor der Werkstatt. Und wartete.

Vladimir überlegte nicht lange. Sprang mit einem Satz auf den Bock des Schlittens und schrie nach Leibeskräften: »Salewski!« So laut, dass das Ross zusammenfuhr. Die Zugketten des Geschirrs klirrten und unterstrichen den Schrei des Jungen mit gespenstisch greller Farbe.

Salewski kam aus der Stellmacherwerkstatt gestürzt, sah dann, dass es sich um den jungen Nabokov handelte, und verlangsamte den Schritt sofort. Gemächlich ging er zum Schlitten, wo er es sich auf der Kutscherbank gemütlich machte, die Bremse löste und dem Rappen das Startsignal zuschnalzte. Worauf sich dieser behäbig in Bewegung setzte. Vladimir stand. So holprig die Fahrt des knirschenden Schlittens sich auch gestaltete. Stand auf dem Bock und zitterte mit den Augen.

»So fahren Sie doch, Salewski, um Gottes willen, schlagen Sie drein, dass der Klepper nicht weiß, wo Himmel und Hölle ist!« »Nur die Ruhe, junger Mann,« maulte Salewski. Trotzdem aber schnalzte er noch mal und gab dem Gaul durch ein kurzes Schlackern mit den Zügeln zu verstehn, dass es mit gemütlichem Schritt nicht getan war.

Aber Vladimir war auch das nicht schnell genug, und er redete wie besessen auf den Kutscher ein: »Der Vater! Es geht um Leben und Tod! Der Vater! Wissen Sie nicht, haben Sie nicht gehört, er will sich duellieren … Satisfaktion … steht in der Zeitung. Und alle zerreißen sich’s Maul drüber!«

»Wird schon nicht so schlimm kommen«, versuchte Salewski den jungen Heißsporn abzukühlen. »Der Senator wird wissen, was er tut.«

Vladimir stand. Stand neben sich. Hatte sich nicht im Griff. Packte einfach – wiewohl ihm sehr bewusst war, dass er dadurch in anderer Leute Regiment herumfuhrwerkte –, packte die Peitsche, die neben Salewski locker und verlockend in ihrer Halterung wippte, ließ sie zwei, drei Damoklesschwertrunden überm Kopf des Pferdes drehen, um dann mit dem Peitschenknoten den schnellen Knall abzufeuern. Was der Rappen mit nicht mehr als drei Galoppsprüngen quittierte, bevor er wieder in den pomadig trägen Trab zurückfiel.

»Fahrt zu, Salewski!«, brüllte der Junge ein ums andere Mal. »Die sitzen schon bei uns im Salon, jede Wette, und verhandeln über die Waffen. Und Ihr kriegt den Gaul nicht in Schwung!«

»Wenns um die Ehre geht, das ist ’ne ernste Sache!« Salewski nahm Vladimir die Peitsche aus der Hand. Der Junge ließ es geschehn. Er wusste, hatte er den alten Salewski erst mal auf seiner Seite, konnte er sich hundertprozentig auf ihn verlassen. Und prompt tippte dieser dem Klepper mit der Spitze der Peitsche auf den Hintern, und das Vieh ließ die Hufe traben, als hinge ihm der Satan höchstpersönlich in der Mähne und schlüge ihm die langen, die messerscharfen Krallen in den Hals. Der Schlitten stob im Affentempo durch die weiße Stadt. Mit glühenden Hufen, die tief eingeschmolzene Spuren in den Schnee frästen. Vladimir ließ sich endlich auf die Bank fallen und legte das Gesicht in die Hände.

Es dauerte nicht lange, da zog Salewski die Zügel an, das dampfende Ross kam schnaubend und prustend zum Stehn. Doch der Junge war schon vorher abgesprungen, riss die Haustür auf, rannte ins Vestibül und stoppte abrupt vor der großen Treppe, wo soeben, gemessenen Schrittes und in munteres Plaudern begriffen, der Senator und seine Frau herunterkamen.

»Kleingeist von einem Zeitungskleckser«, zeterte der Senator vergnügt, »traut sich nicht mal! Traut sich nicht mal selbst! ›Satisfaktionsunfähig‹, dass ich nicht lache! Schickt seinen Chef ins Feuer!«

»Und dich!« Jelena Iwanowna legte ihrem Mann den Arm in die Ellenbeuge.

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