Ulrich Land - Lolitas späte Rache

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Lolitas späte Rache: краткое содержание, описание и аннотация

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Ein Schatten der Vergangenheit steht unvermittelt im Hotelzimmer von Véra Nabokov, Witwe des weltweit gefeierten Autors der ›Lolita‹. Neunundsechzig Jahre nach dem Mord an dessen Vater taucht eine pummelige Frau auf, die delikate Fragen stellt … War der Mord doch kein Attentat zarentreuer Rebellen? Warum war der Schriftsteller im Besitz der Adresse der Attentäter? War die männliche Schwäche für junge Mädchen nicht nur eine literarische Erfindung für ›Lolita‹? Und woher weiß diese fremde Frau intimste Dinge über den russischen Autor?
Ein Roman, der die Grenzen von historischer Wahrheit und literarischer Fiktion des weltberühmten Autors verschwimmen lässt, greift Episoden des bewegten Lebens der russischen Aristokratenfamilie Nabokov auf und spinnt eine verworrene Intrige.

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Als er grade die beiden Windfangvorhänge auseinanderschieben wollte, um durchzuschlüpfen und in die Geborgenheit der schwarzen Nacht da draußen zu tauchen, als er also seine Flanke öffnete, um mit dem rechten Arm den Saum des Vorhangs zu packen und – da traf ihn ein völlig aus dem Ruder gelaufener Fausthieb. Irgendein Flegel, der seine Kraft nicht im Griff hatte, dröhnte ihm mit voller Wucht den ausgefahrenen Arm in die Seite. In die Weiche zwischen Rippenbögen und Hüftknochen. Seine Niere, ein einziger Schmerzkrampf. Der Senator ging sofort in die Knie. Schweißpfützen auf der Stirn, zittrige Blicke in alle Himmelsrichtungen. Wie er da unten kauerte, im Fußraum des Tumults, im Wirrwarr der tretenden und trampelnden Beine, der Bierduschen und zu Boden schießenden Humpen. Er musste weg hier, raus hier. Musste in die Höhe kommen. Durch den Vorhang, durch die Tür, in die kalte Nebelnacht, die noch keineswegs alt, aber doch rabenschwarz war.

Gekrümmt wie eine verrostete Sichel, ließ er den Ort der Verdammnis hinter sich und trat, so schnell es ihm gegeben war, den Heimweg an. Salewski war für später bestellt. Und nicht hierher zu dieser Spelunke, sondern zu einem der Dirnenhäuser hinterm Wosnesenski Prospekt. Es blieb ihm also nichts anderes übrig, als sich zu Fuß vorwärtszuschleppen. Zumindest bis zum nächsten Droschkenplatz. Allemal Zeit genug, einen ersten klaren Gedanken zu fassen, nachdem er diesem Harmagedon entkommen war, mit nur einer Blessur. Doch der Gedanke, der sich da hinter seiner Stirn formte, war nichts als Grauen. Das Grauen über die barbarische, die ungebremste Grobheit dessen, was die Bolschewiken Proletariat nannten. Und diese Wahnsinnigen also meinten, sich für so was einsetzen zu müssen! Gut, mochte ja sein, dass er selbst sich zuweilen zu diesen Proleten hingezogen fühlte, zumindest zu ihren rauen Kneipen, und dass er in mitleidsvollen Stunden seinen Liberalismus besonders weit ausgelegt und damit geliebäugelt hatte, diesen Leuten, den Arbeitern und Bauern, den Handlangern und Handwerkern, den Näherinnen und Küchenmamsells mehr Rechte einzuräumen, sie wohldosiert an der Politik teilhaben zu lassen, sie zumindest mehr zu berücksichtigen – aber nach diesem Abend!? Nach dieser Explosion rohester Kräfte aus dem Nichts! – Die allein seligmachende Diktatur des Proletariats? Um Gottes willen! Man möge sich doch bittschön mal ausmalen, wenn solche Leute wie diese enthemmten, diese wildwütenden Haudegen so etwas wie Regierungsgewalt besäßen. Nicht auszudenken! Schreckgespenst jedes seriösen Staatsreformers. Jedes gutmeinenden Gegners der Zarenherrschaft. Grauenhaft und maßlos, diese cholerischen Draufgänger, ungezügelt wie die Prügelei, die sie da eben vom Zaun gebrochen hatten.

Er hasste diesen Abend. Er hasste diese Idioten, die ihm den Abend kaputtgemacht hatten. Lust und Laune gründlich verhagelt. Die ihn zwangen, viel zu früh und schmerzverzerrt in die Eintönigkeit seiner heimischen vier Wände zurückzukehren. In den Schoß seiner geliebten, aber langweiligen Familie zu kriechen, um dort seine Wunden zu lecken. Er hasste alles. Heute Abend hasste er alles.

Er fand eine Droschke, ließ sich seinen trüben Gedanken nachhängend heimkutschieren, schleppte sich endlich die kurze Eingangstreppe hinauf und stieß die schwere Eichentür auf. Eine merkwürdige Ruhe umfing ihn. Die Ruhe des Heimkehrers, die Ruhe familiärer Beschaulichkeit. Aber es war ein Beigeschmack von Friedhofsruhe dabei. Vielleicht bloß das Resultat seiner Aufregung, auf alle Fälle aber eine Ruhe, die ihn veranlasste, nicht nach Salewski, den Hausschuhen, nach einem Tee, einer Zigarre zu läuten, nicht durchs Haus zu rufen, nach den Kindern, seiner Frau, man möge ihm zu dieser doch noch keineswegs späten Stunde im Salon Gesellschaft leisten. Beklemmende Stille, so dass er selbst schwieg, schlich.

So, wie er war – nur die triefende Uschanka, den durchnässten Mantel und die pfützwasserschmutzigen Schuhe zur Seite geworfen –, die Haare und die Seele von Wind und Wetter zerzaust, die Strümpfe an den Sohlen und das Jackett an den Schultern nass, drehte er leise eine Runde durch die Salons im Erdgeschoss, als wolle er sich selbst seine Reichtümer vorführen, stieg schließlich die Treppe hinauf, um seine Bibliothek aufzusuchen – als er plötzlich versteinert stehnblieb. Die Tür zum Ankleidezimmer seiner Frau stand offen. Einen Spalt. Doch was er sah, war nicht seine Frau in verfänglicher Pose, beim tiefe Einblicke gewährenden Umkleiden, im verführerischen Glauben, unbeobachtet zu sein, im mädchenhaft aufschreckenden Irrtum. Was er sah, war seine Tochter.

Olga Vladimirowna zog sich soeben das Bustier ihrer Mutter an! Jenes Bustier, das der Senator seiner Frau mitgebracht hatte von der Reise zum Pariser Juristenkongress zur Abschaffung der Todesstrafe.

Gebannt und – tja, war es Entsetzen? –, gebannt und befremdet musste er jetzt zusehn, wie seine zwölfjährige Tochter die Coutil-Körbchen über ihren soeben erwachenden Brüsten zurechtschob, vorwärts, rückwärts ruckelte, als könnten sie sich dadurch mehr füllen. Sie begutachtete sich mit gradezu wollüstig zufriedenen Blicken im Spiegel, drehte sich mehrfach um die eigene Achse, um sich aus verschiedenen Perspektiven betrachten zu können. Besonders jedoch schien ihr der Seitenanblick ihres vom spitzenbesetzten Bustier gehobenen Busens zu gefallen. Sie legte den Daumen der rechten Hand untern Arm an den Körbchenansatz und langte mit der Zeigefingerkuppe bis zur Spitze. Dann führte sie sich die unverändert gespreizte Fingerhaltung vor Augen und lächelte selbstzufrieden. Noch einmal drehte sie sich wenige Zentimeter auf den Fersen, was ihr einen schräggestellten Blickwinkel eröffnete, die Seitenfläche ihrer kleinen Brusthügel noch etwas größer erscheinen ließ.

»Das ziehst du sofort wieder aus!«, dröhnte der Senator, trat über die Schwelle und baute sich bedrohlich nah vor seiner Tochter auf.

Olga lief knallrot an, erstarrte zur Salzsäule. Kein Entrinnen! Hier war kein Verleugnen möglich, kein Entschuldigen. Mit offenen Flanken der Schreckensbestie ausgesetzt. Olga drehte sich langsam weg.

»Vor meinen Augen!«, donnerte er, scheints noch mehr aufgebracht durch ihren Versuch, ihm den Rücken zuzuwenden. »Du ziehst das Ding vor meinen Augen aus. Sofort und auf der Stelle.«

»Aber, Vater, ich kann doch nicht …«

»Du kannst.« Die schneidende Stimme ließ keinen Zweifel aufkommen. »Und ob du kannst! Wer ein kostbares Pariser Spitzenbustier anziehen kann, der kann es auch vor den Augen eines Mannes, zumal des Vaters, wieder ausziehen.«

»Aber die Mutter hat gesagt …«

»Die Mutter, wenn die dich hier in diesem Aufzug sehen würde!« Der Senator streckte den Zeigefinger aus. So weit, dass er seine Tochter fast am Oberarm berührt hätte. Sie wich erschreckt zurück. »Wenn deine Mutter erfährt, dass du dich an ihrer Unterwäsche zu schaffen machst, dass du dich vor deinem Spiegelbild zur großen Dame aufspielst, dass du deinen Busen nicht brav als gottgegeben zur Kenntnis nehmen, sondern zur Schau stellen willst, wenn die das erfährt – du kannst dich auf meine Verschwiegenheit verlassen, gnädiges Fräulein, aber du ziehst Mutters Seidendessous jetzt aus!«

Jetzt öffneten sich mit einem Mal alle Schleusentore, wahre Sturzbäche schossen ihr über die Wangen. »Nein, Vater, bitte, das könnt Ihr nicht verlangen.«

»Das wollen wir doch mal sehn!« Noch schärfer, noch schneidender die Stimme. Duldete keinen Widerspruch. Kein Ausweichen. »Ich werde dich lehren, dich züchtig anzuziehen! Wenn deine Mutter es versäumt, dann werde eben ich dich in Sitte und Moral unterweisen.«

Tränen, Schluchzen, schreckensstarrer Stillstand. Olga war nicht in der Lage, sich zu bewegen, ihre Hände, ihre Finger zum geordneten Einsatz an Schnüren und Ösen zu beordern, an Bändern und Spitzen, an diesem doch so fremdartigen Gebilde aus knochenhartem Stoff.

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