Ulrich Land - Lolitas späte Rache

Здесь есть возможность читать онлайн «Ulrich Land - Lolitas späte Rache» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Lolitas späte Rache: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Lolitas späte Rache»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein Schatten der Vergangenheit steht unvermittelt im Hotelzimmer von Véra Nabokov, Witwe des weltweit gefeierten Autors der ›Lolita‹. Neunundsechzig Jahre nach dem Mord an dessen Vater taucht eine pummelige Frau auf, die delikate Fragen stellt … War der Mord doch kein Attentat zarentreuer Rebellen? Warum war der Schriftsteller im Besitz der Adresse der Attentäter? War die männliche Schwäche für junge Mädchen nicht nur eine literarische Erfindung für ›Lolita‹? Und woher weiß diese fremde Frau intimste Dinge über den russischen Autor?
Ein Roman, der die Grenzen von historischer Wahrheit und literarischer Fiktion des weltberühmten Autors verschwimmen lässt, greift Episoden des bewegten Lebens der russischen Aristokratenfamilie Nabokov auf und spinnt eine verworrene Intrige.

Lolitas späte Rache — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Lolitas späte Rache», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Wir warn doch schon beim Rechnen anjekommen. Richtich?«, fragte Belinda und gab sich selbst die Antwort: »Richtich, warn wir. Un zwar bei Hundertausend. Stimmt det? Stimmt. Plus Informationshonorar un Bestsellerzulage. Sagn wir also, na, sagn wir 300.000 Dollarsse. Wa? Seit jeschlag’nen fuffzig Jahr’n überfällig, bei ’nem anjenomm’nen – zu Ihren Junsten ma niedrig anjenomm’nen – festen Zinssatz von 4%, Zins un Zinseszins: 2.132.005 Dollarsse. Abjerundet zwee Million. Könn Se jern nachrechnen«, triumphierte Belinda. »Zwee Million bei 4%, wa?, die werfen een Tageszins von jut 233 Dollars ab. Jeder Tach, den wir also länger ins Land jehn lassen, kost Se Bares, Juteste.«

»Machen Sie, dass Sie rauskommen.Und zwar sofort! Oder …« Sie schleuderte einen ihrer Hausschuhe über die Rückenlehne hinweg dorthin, wo sie Belinda vermutete, ohne sie gesehen zu haben. Das wütende Geschoss verfehlte nur knapp sein Ziel. Sie hätte nie gedacht, dass sie auf ihre alten, auf ihre uralten Tage zu solchen Mitteln würde greifen müssen. Sie nahm den Hörer des Telefons auf, das ihr der Page nach dem letzten Überfall auf den Teewagen neben ihrem Seesichtsessel gestellt und mit einem ellenlangen Kabel ausgestattet hatte. Sie versuchte sich eben – eine in der Aufregung nicht grade leichte Übung – auf die dreistellige Nummer zu besinnen, die ihr der zuvorkommende junge Mann genannt hatte, als Belinda mit schneidend leiser Stimme noch mal ansetzte. So dicht an ihrem Ohr, dass sie die Atemluft auf der Haut säuseln spürte.

»Wissen Se nämmich wat? Wir komm ooch nich aus Dummsdorf! Ihr Jötterjatte, wenn meene Olle sich nich falsch erinnert hat, nach all den Jahrn – Ihr’n Mann, Nabokovsche, det war doch der mit dit Muttermal inner rechten Leiste, direkt am … Se wissen schon … stümmt doch, wa? Knorke, wat ick so allet weeß, is nich so? Wa? Wirds Ihn’n bissken blümerant. Oda seh ick dit falsch?«

Emsig zwitschernd und ohne freilich die Antwort abzuwarten, tat dieser schräge, dieser bunte Vogel drei, vier Schritte. Véra Nabokov wusste, das bedeutete eine Wendung. In was für eine Richtung auch immer. Sie war sich sicher, dass diese Belinda ihre Lieblingsposition in der Mitte des Zimmers nicht ohne Grund verlassen würde. Und richtig: Belinda kam näher. Raschelte in ihren buntschillernden Röcken, zog aus irgendeiner Falte einen handtellergroßen, silbern glänzenden Metallgegenstand.

Also doch, schoss es der alten Nabokov durch den Kopf. Also doch.

»Det wär die andre Möchlichkeit.« Und Belinda, unmöglich, diese Belinda spuckte auf den kleinen Damenrevolver und polierte ihn emsig. »Nich, dat Se uff die Idee komm, ick wollt Se übern Haufen knalln. Dit nich, dann würd ick ja am Ende inne Röhre kieken, inne leere. Nee, ick meene en jut platzierten Schuss anne Stelle, wo’t so richtig, abba so wat von richtig weh tut. Dit würd mir schon reichen. Also bloß so als Andeutung. So zum drüber Nachdenken. Wenn Se vastehn, wat ick meene.«

Dann wandte die Todesbotin sich ab und ließ Véra Jewsejewna Nabokov allein.

8.

St. Petersburg.

Altweibersommer 1911.

Salewski war ihm wichtiger. Wichtiger, als das Kindermädchen je gewesen war. Salewski war der, der ihn verstand. Seine Leidenschaft für Schmetterlinge. Seine verzweifelte Verherrlichung des Vaters. Seine Enttäuschung über die Mutter, die die Hände immer in den Schoß legte. Mit virtuoser Leidensmiene.

Salewski war da. Salewski lachte. Salewski hörte zu. Salewski hatte eine Werkstatt. Eine Werkstatt, wie man sie sich nur erträumen konnte. Holz, Metall, Leder, aus jedem Material ließ sich hier was machen. An Werkzeug alles, was ein Jungenherz zu begehren wusste. Filigrane Kleinkaliber für Schnitz- und Bastelwerk, grobschlächtige Haus- und Hofwerkzeuge, die nur ausgewachsene Männerhände zu führen wussten. Und Salewski zeigte einem alles, wenn man nur lange genug bat und bettelte. Oder wenn man einigermaßen intelligente Fragen aufzufahren wusste.

Aber Salewski war nicht da. Heute nicht. Nicht an diesem vielleicht letzten sonnewonnigen Samstag. Der Senator traf sich mit seinem Herrenclub, die Mutter war mit Olga mal wieder in der Ballettschule. Vladimir stand vor der verschlossenen Tür von Salewskis Traumwerkstatt. Vermutlich war der Diener heute in seiner Eigenschaft als Kutscher eingespannt, hatte erst Mutter und Olga zur Ballettmeisterin und anschließend den Senator zum Club kutschiert, hatte den Rückweg augenscheinlich umgemünzt in irgendwelche Besorgungstouren. Jeblieb Vladimir nichts übrig, als unverrichteter Dinge mit dem zerbrochenen Kosakenkanonier wieder abzuziehen. Musste sich der arme Mann gedulden; ging ihm, Vladimir, schließlich auch nicht anders. Auch nicht besser als gleich welchem hergelaufnen Zinnsoldaten.

Nur, dass Vladimir natürlich sein Schmetterlingsnetz hatte. Das war ein Vorteil. Ein Riesenvorteil. Das half immer gegen die Endlosigkeit ungefüllter Zeit. Zumal, wenn sich wie heute am Himmel bloß ein paar Wölkchen, weiß wie Wollgrasblüten, balgten. Wenn die Sonne so hell und durchdringend schien, dass Vladimir sich jedes Mal fragte, wieso eigentlich an einem solchen Tag der Himmel selbst nicht auch gleißendweiß war. Wie konnte sich dieses Nichts namens Luft, dieses farblose Nichts und Abernichts, das Recht rausnehmen, das ganze Himmelsgewölbe knallblau einzufärben?

Vladimir fand auch diesmal keine Antwort, schulterte seinen Kescher, steckte die Lupe, das Notizbuch, sein lepidopterologisches Bestimmungsbuch ein. Nahm den kürzesten Weg. Raus aus der Stadt. Dorthin, wo der Wald fast bis an die Häuser kam. Bis an die Gärten allemal. Wo man nur ein kurzes Stück durch den Wald flitzen musste, um endlich zur alten Heuwiese vom alten Pugatschew zu kommen. War zwei, bestimmt drei Jahre nicht mehr vernünftig gemäht worden. Niemand wusste, ob Bauer Pugatschew überhaupt noch lebte. Und er, Vladimir, wusste es schon mal gar nicht. In bäuerlichen Kreisen verkehrten die Nabokovs nicht.

Die Schmetterlinge, die würdens wissen. Dankten Pugatschew seine Untätigkeit. War er doch schon früher, auch zu seinen aktivsten Zeiten, stets einer der saumseligsten Bauern hier in der Gegend gewesen, so dass das Heu oft bis in den Hochsommer, bis in die fortgeschrittenste Schmetterlingszeit ungeschnitten auf der Wiese stand, längst einen Gutteil seiner Kraft eingebüßt hatte und sich gemächlich von der hochstehenden Sonne verdorren ließ. Vorher allerdings genossen die Schmetterlinge die Blütenpracht. Suchten den hemmunglos langstielig blühenden Klee auf, die abertausend verschiedenen Grassorten, die zierlichen Kräuter, die ihre verzweigten Triebe, ihre duftenden Blüten durchs Gras fingern ließen.

Vladimir stand. Und blickte über die Wiese, wie unten am Ausgang der Newabucht die Jungs aus den Fischerdörfern auf die See hinausblicken mochten. Wogendes Blütenmeer. Ein Schmetterlingsmeer. Er stand und sah. Und erstarrte: Irgendetwas war anders. Da vorne. Da bildeten Gras, Blüten, Schmetterlinge nicht diese geschlossene Decke wie sonst überall. Keine zehn Meter entfernt: Ein Loch, eine unerhörte Lücke, die die hin- und herwippenden Halme nicht schließen konnten. War einfach zu groß. Wuchs. Wuchs empor und gab den Halmen keine Chance, sich zueinander zu neigen. Empor? Konnte ein Loch in die Höhe wachsen? Tatsache: Aus dem Loch wurde ein Hügel. Ein gelber – ja, ein Kopf. Ein Blondschopf. Ein Kleidchen.

Ohne zu bemerken, dass Vladimir sie beobachtete, zog sie sich die Unterhose hoch und ruckelte das Kleid zurecht, bis sich der gewohnte Faltenwurf wieder einstellte. Vladimir musste lachen. Und lachen, so laut, wie er lange schon nicht mehr gelacht hatte. So laut, dass das arme Mädchen hochschreckte, aufschreckte, fast angefangen hätte zu weinen, wäre das Gelächter nicht so einladend gewesen. Es blieb ihr nichts, als einzustimmen.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Lolitas späte Rache»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Lolitas späte Rache» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Lolitas späte Rache»

Обсуждение, отзывы о книге «Lolitas späte Rache» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x