Alberto Moravia - Die Gleichgültigen

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Alberto Moravias provozierender, weltberühmter Erstlingsroman über den erotischen Reigen einer Familie. Die psychologische Charakterstudie einer ganzen Epoche hat bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.
Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.

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»Das sagt man so dahin«, unterbrach ihn die Mutter.

»Wie wenig mir all das bedeutet«, fuhr Michele aufgeregt fort, »könnt ihr euch überhaupt nicht vorstellen … Mithin brauchst du dich nicht zu ängstigen, Mama … Wenn du willst, entschuldige ich mich nicht nur bei Leo, nein, ich küsse ihm auch die Füße.«

»Nein, entschuldige dich nicht«, bemerkte in diesem Moment Lisa, welche die Szene mit allergrößter Aufmerksamkeit verfolgt hatte. Alle schauten sie an. »Ich danke dir herzlich, Lisa«, fiel die Mutter gekränkt und theatralisch ein. »Dafür, dass du meinen Sohn gegen mich aufhetzt.«

»Wer hetzt deinen Sohn gegen dich auf?«, entgegnete Lisa ruhig. »Aber ich glaube, es ist nicht der Mühe wert.«

Leo sah sie aus dem Augenwinkel an. »Es passt mir nicht, von einem Jungen so beschimpft zu werden«, sagte er mit harter Stimme. »Ich habe eine Entschuldigung verlangt, und ich werde sie bekommen.«

»Wäre es nicht das Beste, alles zu vergessen und sich wieder zu vertragen?« Carla hatte ihr halb naives, halb entnervtes Gesicht nach vorne gebeugt.

»Nein«, sagte die Mutter, »Merumeci hat recht. Michele muss sich bei ihm entschuldigen.« Michele stand auf. »Das werde ich tun, keine Sorge. Also, Leo«, sagte er zu dem Mann, »ich entschuldige mich aufrichtig dafür, dich beschimpft zu haben.« Einen Moment zögerte er; wie leicht ihm diese demütigenden Worte über die Lippen gegangen waren! »Und ich verspreche dir, dass ich es nicht wieder tun werde«, endete er mit der ruhigen Stimme und der Gleichgültigkeit eines sechsjährigen Kindes.

»Schon gut, schon gut«, sagte Leo, ohne ihn anzusehen.

»Dummkopf«, hätte Michele ihm gerne ins Gesicht geschrien, als er ihn jetzt so sicher in seiner Rolle verankert sah. Aber vor allem war die getäuschte Mutter zufrieden: »Michele ist ein guter Sohn«, sagte sie, indem sie ihn mit plötzlicher Zärtlichkeit für den Jungen ansah. »Michele hat seiner Mutter gehorcht.«

Die Schamesröte der Demütigung, welche zuvor, als er sich bei Leo entschuldigt hatte, noch nicht auf Micheles Wangen getreten war, flammte angesichts dieses Unverstandes plötzlich auf: »Ich habe getan, was ihr wolltet«, sagte er brüsk, »und jetzt gestattet, dass ich zu Bett gehe, denn ich bin müde.« Er wandte sich wie eine Marionette auf dem Absatz um und trat, ohne jemanden zu grüßen, in den Flur hinaus. In dem Augenblick jedoch, als er durch die Halle schritt, bemerkte er, dass ihm jemand hinterhergerannt kam. Er drehte sich um; es war Lisa. »Ich bin heute Abend hierhergekommen«, sagte sie atemlos und bedachte ihn mit einem neugierigen und leidenschaftlichen Blick, »um dir zu sagen, dass ich dich diesem Verwandten von mir, wann immer du magst, vorstellen kann … Er könnte dir eine Arbeit besorgen … in seiner Firma oder sonst wo.«

»Danke sehr«, sagte Michele und betrachtete sie seinerseits.

»Du musst aber zu mir nach Hause kommen, damit ich euch vorstellen kann.«

Im gleichen Maße, in dem Lisas Verlegenheit wuchs, wurde der Junge ruhiger und nüchterner. »Wann?«

»Morgen«, sagte Lisa. »Komm morgen Vormittag, möglichst früh … Er wird gegen Mittag eintreffen, aber das spielt keine Rolle … Wir werden ein bisschen reden, nicht wahr?« Sie schwiegen beide und schauten sich an. »Und warum hast du dich bei Leo entschuldigt?«, fragte sie plötzlich erregt. »Du hättest es nicht tun dürfen.«

»Wieso?«, fragte er. »Ach«, dachte er, »darauf wolltest du hinaus.«

»Es würde zu lange dauern, dir das jetzt zu erklären«, sagte Lisa, und ihre Stimme nahm auf einmal einen sehr geheimnisvollen Tonfall an. »Wenn du morgen kommst, erfährst du es.«

»Nun gut … dann also bis morgen«, entgegnete Michele, gab ihr die Hand und wandte sich zur Treppe.

Lisa kehrte in den Salon zurück; die anderen drei hatten sich in der Ecke unter dem Lampenschirm versammelt. Die Mutter, die in all ihrer Farbenpracht im vollen Licht saß, sprach von Michele: »Es ist offensichtlich«, erklärte sie ihrem Geliebten, der sich im Sessel zurückgelehnt hatte und sie mit völlig stumpfem Blick ansah, ohne mit der Wimper zu zucken, »dass es ihn sehr viel gekostet hat, sich zu entschuldigen … Er ist nicht von der Sorte, die leicht nachgibt … Er ist stolz.« Ihr Ton wurde herausfordernd. »Stolz und geradeheraus, so wie ich.«

»Daran zweifle ich nicht«, sagte Leo, hob die Augenlider und warf Carla einen langen Blick zu. »Aber dieses Mal hat er gut daran getan nachzugeben.« Alle drei schwiegen. Der Vorfall hatte sich erschöpft. Mit leisen Schritten, als ginge sie das alles gar nichts an, trat Lisa hinzu.

»Sind Sie mit dem Wagen da, Merumeci?«, fragte sie.

Die drei wandten sich um. »Mit dem Wagen«, wiederholte der Mann überrascht. »Ja sicher, mit dem Wagen.«

»Dann fahren Sie mich nach Hause«, sagte Lisa, »wenn es Ihnen nichts ausmacht.«

»Ich bitte Sie, es wird mir ein Vergnügen sein.« Leo erhob sich und knöpfte die Jacke zu. »Dann wollen wir mal«, hob er an, aber innerlich glühte er. Nicht nur, dass er bei Carla nichts hatte ausrichten können, jetzt musste er auch noch Lisa nach Hause begleiten.

Doch die unfassbare Eifersucht der Mutter kam ihm zu Hilfe. Zwischen Leo und Lisa hatte es viele Jahre zuvor eine Liebesbeziehung gegeben, sie wollten sogar heiraten. Dann war sie, bereits Witwe, auf den Plan getreten und hatte der besten Freundin den Verlobten weggeschnappt. Das war eine sehr alte Geschichte, aber … Wenn es den beiden in den Kopf käme, wieder anzubändeln? Sie wandte sich an Lisa: »Nein, geh nicht gleich«, sagte sie, »ich habe mit dir zu reden.«

»Ja gut«, entgegnete Lisa und täuschte Verlegenheit vor. »Aber dann kann Merumeci mich nicht mehr nach Hause begleiten.«

»Oh, darüber machen Sie sich keine Sorgen«, erklärte Leo, und diesmal war es ihm wirklich ein Vergnügen. »Ich kann im Flur warten oder hier. Reden Sie nur mit Ihrer Freundin, ich werde auf Sie warten.« Und mit Blick auf die Tochter fügte er hinzu: »Carla wird mir Gesellschaft leisten.«

Carla erhob sich langsam, nickte mit ihrem großen Kopf und kam näher. »Wenn ich jetzt bei ihm bleibe«, dachte sie, »ist alles aus.« Leo sah sie verschwörerisch an, wie ihr schien, und dieses unterstellte Einverständnis war ihr zuwider. Aber was hätte es genützt, sich zu sträuben? Eine schmerzliche Ungeduld ergriff von ihr Besitz. »Mit allem ein Ende machen«, wiederholte sie für sich und ließ den Blick über den düsteren Salon streifen, wo so viele verheißungsvolle Tage dahingegangen waren. Die Gruppe, die sie um den Lampenschirm bildeten, kam ihr steif und lächerlich vor. Mit all dem hier ein Ende machen, dachte sie wieder, und in ihrer zögerlichen Selbstaufgabe schien sie einer Feder gleich, die ein Treppenhaus hinabtrudelte.

Daher protestierte sie nicht, sprach sie nicht.

»Aber Sie wissen doch nicht, wie lange ich Lisa aufhalten werde«, widersetzte sich die Mutter. »Gehen Sie nur, fahren Sie. Für Lisa werden wir später ein Taxi rufen.« Ihre Stimme war einschmeichelnd, die Stimme der Eifersucht. Leo war freundlich, aber unnachgiebig. »Ich werde warten, was soll’s? Eine Minute mehr oder weniger. Ich warte gerne.«

Die Mutter begriff, dass sie verloren hatte. Sie würde die beiden, Leo und Lisa, nicht trennen können. »Klar«, dachte sie, »er will auf sie warten, um dann mit zu ihr nach Hause zu gehen.« Sie musterte ihre Gesichter. Dieser Gedanke erschien ihr entsetzlich. Sie wurde noch blasser, und die Eifersucht flammte unverhohlen in ihren Augen auf. »Nun gut«, sagte sie schließlich, »dann gehen Sie, warten Sie draußen, ich werde Ihnen Ihre Lisa nicht lange vorenthalten, da brauchen Sie überhaupt keine Sorge zu haben.« Sie machte mit der Hand eine drohende Geste, und um ihre Lippen zitterte ein bitterböses Lächeln. Leo sah sie mit undurchdringlichem Blick an, zuckte mit den Schultern und ging wortlos, gefolgt von Carla, hinaus.

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