Alberto Moravia - Die Gleichgültigen
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Alberto Moravia
Die Gleichgültigen
Roman
Aus dem Italienischen
von Tobias Eisermann
Titel der Originalausgabe: »Gli Indifferenti«
Copyright © Bompiani / RCS Libri S.p.A., Milan 1949-2015
Copyright © Die Rechte der deutschen Übersetzung von Tobias Eisermann liegen beim btb Verlag, München in der Verlagsgruppe Random House GmbH.
Copyright © dieser Ausgabe bei Eder & Bach GmbH, 2015
Umschlaggestaltung: hilden_design, München
Satz und Repro: Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling
ISBN: 978-3-945386-22-4
KAPITEL 1
Carla kam herein. Sie trug ein braunes Wollkleid, dessen Rock so kurz war, dass schon die Bewegung, mit der sie die Tür schloss, ihn eine Handbreit über die Strümpfe hochrutschen ließ, die an ihren Beinen Falten schlugen. Aber sie bemerkte es nicht und trat vorsichtig und mit unergründlicher Miene näher, unsicher, fast schlaksig. Nur eine Lampe brannte und beleuchtete die Knie von Leo, der auf dem Sofa saß. Ein gräuliches Halbdunkel schloss den Rest des Zimmers ein.
»Mama zieht sich an«, sagte sie jetzt, »und kommt gleich runter.«
»Dann werden wir gemeinsam auf sie warten«, sagte er und beugte sich vor. »Komm her, Carla, setz dich hierher.« Doch Carla nahm das Angebot nicht an. Sie blieb bei dem Lampentisch stehen und richtete den Blick auf den Lichtkegel, in dem der Nippes und das ganze Zeug in all ihrer Farbenpracht und Beständigkeit leuchteten, während die anderen Gegenstände tot und gestaltlos im Schatten des Salons verstreut waren. Sie tippte mit dem Finger an den beweglichen Kopf einer chinesischen Porzellanfigur. Es war ein schwer beladener Esel, auf dem zwischen zwei Körben eine Art rustikaler Buddha saß, ein Bauer mit fettem Wanst, der in einen blumengemusterten Kimono gehüllt war. Der Kopf des Esels wippte rauf und runter, und Carla schien, den Blick gesenkt, die Wangen gerötet und die Lippen zusammengepresst, ganz eingenommen von diesem Anblick.
»Bleibst du zum Abendessen?«, fragte sie schließlich, ohne den Kopf zu heben.
»Sicher«, antwortete Leo und zündete sich eine Zigarette an. »Willst du mich lieber nicht hierhaben?« Vorgebeugt auf dem Sofa, beobachtete er das Mädchen mit gieriger Aufmerksamkeit. Ihre Beine mit den krummen Waden, ihr flacher Bauch, das kleine schattige Tal zwischen den großen Brüsten, die schmalen Schultern mit den dünnen Armen und der runde, fast zu schwere Kopf auf dem schlanken Hals. »Was für ein hübsches Mädchen«, wiederholte er in Gedanken, »was für ein hübsches Mädchen.« Seine Begierde, die sich im Laufe des Nachmittags gelegt hatte, flammte wieder auf, das Blut schoss ihm in den Kopf, und er hätte vor Verlangen schreien mögen.
Sie verpasste dem Kopf des Esels noch einen Stoß: »Ist dir aufgefallen, wie nervös Mama heute beim Tee war? Sie haben uns alle angeschaut.«
»Ihre Sache«, sagte Leo, beugte sich vor und hob, als wäre es nichts, ihren Rock etwas an:
»Weißt du, dass du schöne Beine hast?«, sagte er mit erregter, dummdreister Miene und versuchte sich vergeblich ein leutseliges Lächeln abzuringen. Carla errötete weder, noch antwortete sie; sie schlug nur mit einer knappen Handbewegung den Rock herunter.
»Mama ist eifersüchtig«, sagte sie und schaute ihn an. »Deshalb vergällt sie uns allen das Leben.« Leo machte eine Geste, als wollte er sagen: »Und was kann ich dafür?« Dann lehnte er sich wieder im Sofa zurück und schlug die Beine übereinander.
»Mach’s doch so wie ich«, sagte er kühl. »Wenn ich spüre, dass ein Donnerwetter losbricht, sag ich einfach nichts mehr … Es legt sich, und alles ist vorbei.«
»Vorbei für dich«, sagte sie leise, und es schien, als würden seine Worte eine blinde, alte Wut in ihr wieder entfachen. »Für dich …, aber für uns …, für mich«, brach es aus ihren zitternden Lippen hervor, ihre Augen weiteten sich vor Zorn, und sie zeigte mit dem Finger auf sich. »Für mich, die ich mit ihr leben muss, ist gar nichts vorbei.« Ein Augenblick des Schweigens. Nach einer Weile fuhr sie, immer noch mit leiser Stimme, fort. »Wenn du wüsstest …«, entfuhr es ihr dann im Tonfall jener gedämpften Wut, die den Worten Nachdruck verleiht und einen fast ausländischen Klang, »wenn du wüsstest, wie bedrückend, wie erbärmlich, wie elend es ist, all das jeden Tag mitzuerleben, jeden Tag …« Die träge Welle des Zorns löste sich aus dem Schatten, in den der hintere Teil des Salons gehüllt war, schlug gegen Carlas Brust und verebbte schwarz und schaumlos. Das Mädchen hatte die Augen aufgerissen und verstummte atemlos vor dieser Flut von Hass.
Die beiden blickten sich an. »Verdammt«, dachte Leo, ein wenig verwundert über diese Heftigkeit, »die Sache ist ernst.« Er beugte sich vor, um ihr das Etui hinzuhalten, und fragte freundlich: »Zigarette?« Carla nahm eine, zündete sie an und trat durch eine Wolke von Rauch hindurch einen Schritt näher. »Und somit«, fragte er, sie von unten herauf musternd, »hältst du es fast nicht mehr aus?« Er sah, wie sie nickte, ein bisschen verlegen ob des vertraulichen Tons, den ihre Unterhaltung annahm. Dann fügte er hinzu: »Und weißt du auch, was man macht, wenn man etwas nicht mehr aushält? Man ändert etwas.«
»Das werde ich am Ende auch tun«, sagte sie mit einer gewissen theatralischen Entschlossenheit. Doch es kam ihr vor, als spiele sie eine falsche, lächerliche Rolle. War dies also der Mann, zu dem sie ihre Verzweiflung schließlich hinführen würde? Sie betrachtete ihn: Er war nicht besser und nicht schlechter als die anderen, besser vielmehr, ohne jeden Zweifel. Darüber hinaus hatte ihn eine gewisse Schicksalhaftigkeit auserkoren, zehn Jahre lang zu warten, bis sie alt genug war, reif genug, um ihr jetzt, an diesem Abend, in diesem dunklen Salon nachstellen zu können.
»Ändere etwas«, wiederholte er, »zieh zu mir.«
Sie schüttelte den Kopf. »Du bist verrückt …«
»Los!« Leo beugte sich vor und packte sie am Kleid: »Wir werden es deiner Mutter zeigen, wir werden sie zum Teufel schicken, und du sollst alles bekommen, was du willst, Carla …« Er zog das Kleid hoch; sein Blick wanderte von ihrem erschrockenen und zögernden Gesichtsausdruck hinab zu dem Stück nackten Beins, das oberhalb der Strümpfe zu sehen war. »Sie jetzt nach Hause mitnehmen«, dachte er, »sie besitzen …« Ihm stockte der Atem: »Alles, was du willst …, Kleider, ja, viele Kleider, und Reisen …; wir werden zusammen verreisen; es ist doch eine Schande, dass ein hübsches Mädchen wie du sich so aufopfert …, komm, zieh zu mir, Carla!«
»Aber das ist doch alles nicht möglich«, antwortete sie und versuchte vergeblich, sich zu befreien. »Mit Mama ist das doch alles nicht möglich.«
»Die schicken wir zum Teufel«, sagte Leo wieder und griff ihr jetzt um die Taille; »die soll doch hingehen, wo der Pfeffer wächst, es ist wirklich an der Zeit! Und du ziehst zu mir, nicht wahr? Du ziehst zu mir, deinem einzigen wahren Freund, dem einzigen, der dich versteht und der weiß, was du willst.« Er zog sie näher an sich heran, trotz ihrer verzweifelten Befreiungsversuche. »Jetzt bei mir zu Hause sein«, dachte er – und diese Gedanken entluden sich wie Blitze im Sturm seiner Begierde, »dann würde ich ihr schon zeigen, was sie wirklich will.« Er hob die Augen, blickte in ihr verwirrtes Gesicht, und ihn überkam der Wunsch, ihr irgendetwas Sanftes zu sagen, um sie zu beruhigen: »Carla, mein Liebling …«
Wieder versuchte sie vergeblich, ihn zurückzustoßen, aber dieses Mal noch unentschlossener als zuvor, denn allmählich erfasste sie eine Art Ergebenheit. Weshalb sollte sie Leo abweisen? Diese Tugendhaftigkeit würde sie bloß in den Überdruss und den elenden Ekel der Gewohnheit zurückwerfen. Außerdem schien ihr aufgrund einer fatalistischen Vorliebe für moralischen Ausgleich diese sozusagen innerfamiliäre Affäre der einzig angemessene Epilog zu sein, den ihr bisheriges Leben verdiente. Anschließend würde sich alles erneuern, das Leben, sie selbst; sie betrachtete das Gesicht dieses Mannes dort, der sie erwartungsvoll ansah, und dachte: »Schluss machen, alles ruinieren …« Jetzt schwirrte ihr der Kopf wie jemandem, der sich kopfüber in die Tiefe zu stürzen gedenkt.
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