Alberto Moravia - Die Gleichgültigen
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Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.
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Sie wurde noch blasser: »Ich müsste mit ihm alleine sprechen, ohne Michele und ohne Carla«, dachte sie und klammerte sich an die Vorstellung, sie könnte ihn verführen …, dann würde er begreifen.
Sie schaute ihren Geliebten an. »Gewähren Sie uns noch einen Aufschub, Merumeci«, schlug sie unsicher vor, »dann werden wir das Geld schon irgendwie aufbringen.«
»Irgendwie?«, fragte der Mann mit einem leicht ironischen Lächeln.
»Die Banken …«, schlug die Mutter tapfer vor.
Leo lachte: »Oh, die Banken.« Er beugte sich vor und starrte der Geliebten ins Gesicht: »Die Banken«, erklärte er ihr, »verleihen Geld nur gegen Sicherheiten, und bei dem allgemeinen Geldmangel, der augenblicklich herrscht, verleihen sie überhaupt nichts; aber angenommen, sie würden es tun …: Welche Art von Garantie könnten Sie bieten, Verehrteste?«
»Tadellose Schlussfolgerung«, bemerkte Michele; gerne hätte er sich für diese lebenswichtige Frage ereifert und protestiert. »Schließlich«, dachte er, »handelt es sich um unsere Existenz; es kann sein, dass wir von einem Augenblick auf den anderen nicht mehr wissen, wovon wir eigentlich leben sollen.« Aber trotz aller Anstrengung empfand er ihren Ruin als etwas Fremdes. Als sähe er jemanden ertrinken und schaute zu, ohne sich zu rühren.
Ganz anders die Mutter: »Gewähren Sie uns diesen Aufschub«, sagte sie stolz, in kerzengerader Haltung, und betonte jedes Wort, »und Sie können sich darauf verlassen, am Verfallstag kriegen Sie Ihr Geld, bis auf den letzten Centesimo, ohne jeden Zweifel.«
Leo lachte sanft, während er den Kopf neigte. »Das kann ja sein … Aber wozu dann der Aufschub? Warum nicht die Tricks, mit denen Sie das Geld in einem Jahr beschaffen wollen, jetzt gleich anwenden, um mich auszuzahlen?«
Das Gesicht gesenkt, wirkte er so ruhig und überlegen, dass der Mutter angst und bange wurde; ihre Augen irrten von Leo unentschlossen zu Michele und dann zu Carla; da waren sie, ihre beiden schwachen Kinder, die nun die Nöte der Armut erleben sollten; sie wurde plötzlich von übertriebener Mutterliebe erfasst: »Hören Sie, Merumeci«, begann sie in einschmeichelndem Tonfall, »Sie sind doch ein Freund der Familie, Ihnen kann ich alles sagen … Es geht ja nicht um mich, ich bitte nicht für mich um Aufschub; ich selbst wäre auch bereit, in einer Dachkammer zu hausen …« Sie hob den Blick zur Decke und fuhr fort: »Bei Gott, wenn ich an mich dächte …, aber ich muss doch Carla verheiraten … Sie kennen die Gesellschaft … An dem Tag, da ich die Villa verlassen und in irgendeine winzige Wohnung ziehen müsste, würden uns alle die kalte Schulter zeigen … Die Leute sind so … Finden Sie mir dann einen Mann für meine Tochter?«
»Ihre Tochter«, sagte Leo mit geheucheltem Ernst, »ist so schön, dass sie jederzeit Verehrer finden würde.« Er sah Carla an und zwinkerte ihr zu, aber eine tiefe, unterdrückte Wut erfüllte das Mädchen: »Wer soll mich denn heiraten«, hätte sie ihrer Mutter am liebsten ins Gesicht geschrien, »mit diesem Mann im Haus und bei deiner Verfassung?« Sie war gekränkt und verletzt durch die Unbefangenheit, mit welcher die Mutter, sonst nie sehr um sie bemüht, sie jetzt als nützliches Argument für ihre Zwecke ins Feld führte. Das alles musste ein Ende haben, sie würde sich Leo hingeben, und so würde niemand sie mehr zur Frau wollen. Sie schaute der Mutter in die Augen: »Lass mich aus dem Spiel, Mama«, sagte sie hart, »ich habe mit dieser Sache nichts zu tun, und so soll es auch bleiben.«
In diesem Augenblick ertönte aus der Ecke, wo Michele saß, ein bitteres und in seiner Falschheit schmerzliches Lachen; die Mutter wandte sich um. »Weißt du«, sagte er, wobei er sich anstrengte, seiner gleichgültigen Stimme einen sarkastischen Tonfall zu verleihen, »weißt du, wer uns als Erster verlassen wird, wenn wir aus der Villa ausziehen? Rate mal.«
»Ich weiß nicht.«
»Leo«, brach es aus ihm hervor, und er zeigte mit dem Finger auf den Mann, »unser Leo.«
Leo wollte protestieren. »Ach, Merumeci?«, entgegnete die Mutter beeindruckt und verunsichert, und sie blickte ihren Geliebten an, als wollte sie in seinem Gesicht lesen, ob er tatsächlich eines solchen Verrats fähig wäre. Dann plötzlich, mit pathetischem Sarkasmus in den Augen und im Lächeln, brach es aus ihr heraus: »Aber sicher …, natürlich, wie dumm von mir, dass ich nicht selbst draufgekommen bin …« An ihre Tochter gewandt wiederholte sie: »Natürlich, Carla, Michele hat recht … Der Erste, der so tun wird, als hätte er uns nie gekannt, natürlich erst, nachdem er das Geld kassiert hat, wird Merumeci sein … Nein, protestieren Sie nicht …« Ihr Lächeln wurde beleidigend: »Es ist ja nicht Ihre Schuld, so sind die Männer alle, ich könnte schwören, er wird mit einer seiner ach so reizenden und eleganten Freundinnen an mir vorbeistolzieren, und kaum sieht er mich, wird er den Kopf abwenden, natürlich, mein Lieber, dafür könnte ich die Hand ins Feuer legen …« Sie schwieg einen Augenblick. Dann schloss sie verbittert und resigniert: »Natürlich, schon Jesus wurde von seinen besten Freunden verraten.«
Unter diesem Schwall von Beschuldigungen legte Leo seine Zigarre ab: »Du bist ja noch ein Junge«, sagte er, an Michele gewandt, »deshalb nehme ich dich nicht ernst.« An die Mutter gewandt fuhr er fort: »Aber dass Sie, gnädige Frau, auf die Idee kommen, ich könnte wegen irgendeines Verkaufs meine besten Freunde verlassen, das hätte ich nicht erwartet, nein, wirklich, das nicht.« Er schüttelte den Kopf und griff wieder zu seiner Zigarre.
»Wie falsch er ist«, dachte Michele amüsiert. Dann wurde ihm plötzlich wieder klar, dass er der Bestohlene war, der Gefoppte, der Geschmähte, dass sein Erbe und seine Würde und die seiner Mutter auf dem Spiel standen. »Beschimpfen müsste man ihn«, dachte er, »eine Szene machen.« Er begriff, dass er an diesem Abend schon ein Dutzend besserer Gelegenheiten hatte verstreichen lassen, um einen Streit zu provozieren. Zum Beispiel, als Leo einen weiteren Aufschub verweigert hatte. Jetzt war es zu spät: »Das hättest du nicht erwartet, was?«, sagte er, lehnte sich im Sessel zurück und schlug die Beine übereinander. Er zögerte, dann fügte er ohne jede Regung hinzu: »Gauner.«
Alle wandten sich um, die Mutter überrascht, der Mann langsam, die Zigarre aus dem Mund nehmend: »Was hast du gesagt?«
»Ich will sagen«, hob Michele an und ergriff mit beiden Händen die Armlehnen seines Sessels, weil er in seiner Gleichgültigkeit nicht die Gründe fand, die ihn zu dieser vehementen Beschimpfung provoziert hatten. »Ich will damit sagen, dass Leo uns ruiniert hat und jetzt noch so tut, als wäre er unser Freund, obwohl er es nicht ist.«
Schweigen. Missbilligung. »Hör mal zu, Michele«, sagte Leo und schaute den Jungen aus zwei völlig ausdruckslosen Augen an, »mir ist schon vor einer Weile aufgefallen, dass du heute Abend Streit provozieren willst, warum, weiß ich nicht. Das tut mir leid, aber ich sag dir gleich, das klappt nicht. Wärest du ein Mann, dann wüsste ich, wie ich dir zu antworten hätte. Aber du bist ein verantwortungsloser Junge … Deshalb ist es das Beste, du gehst ins Bett und schläfst erst mal eine Nacht darüber.« Er schwieg und nahm wieder seine Zigarre. Dann fügte er plötzlich hinzu: »Und du fängst gerade jetzt damit an, wo ich drauf und dran bin, euch die günstigsten Bedingungen vorzuschlagen.«
Schweigen. »Merumeci hat recht«, warf nun die Mutter ein, »wirklich, Michele, er hat uns nicht ruiniert, und er ist immer unser Freund gewesen … Warum beschimpfst du ihn so?«
»Ach so«, dachte der Junge, »jetzt verteidigst du ihn!« Er war plötzlich zutiefst irritiert über sich selbst und die anderen. »Wenn ihr nur wüsstet, wie gleichgültig mir das alles ist«, hätte er ihnen am liebsten ins Gesicht geschrien. Sie alle, die aufgeregte und egoistische Mutter, der falsche Leo und sogar Carla, die ihn verdutzt ansah, erschienen ihm in diesem Augenblick lächerlich, aber gleichzeitig beneidenswert, weil sie in dieser Wirklichkeit verhaftet waren und das Wort »Gauner« als eine echte Beschimpfung erachteten, während für ihn dies alles, die Gesten, die Worte, die Gefühle, nur ein müßiges Schauspiel waren.
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