Alberto Moravia - Die Gleichgültigen

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Alberto Moravias provozierender, weltberühmter Erstlingsroman über den erotischen Reigen einer Familie. Die psychologische Charakterstudie einer ganzen Epoche hat bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.
Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.

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»Na bitte«, dachte Carla; das konnte noch eine Weile so weitergehen. Doch sie hatte wieder einmal erfahren, dass dieses gewohnte Leben nicht zu ändern war, und das genügte ihr. Sie stand auf. »Ich ziehe mir einen Pullover über, dann komme ich zurück«, und ohne sich noch einmal umzudrehen, denn sie spürte Leos Blicke wie zwei Blutegel auf ihrem Rücken haften, ging sie hinaus.

Im Flur begegnete ihr Michele. »Ist Leo drin?«, fragte er. Sie schaute ihren Bruder an: »Ist er.«

»Ich komme gerade von Leos Verwalter«, entgegnete der Junge ruhig. »Ich habe einen Haufen Dinge erfahren. Vor allem, dass wir ruiniert sind.«

»Das heißt?«, fragte das Mädchen versteinert.

»Das heißt«, erklärte Michele, »dass wir Leo bald die Villa abtreten müssen, um die Hypothek zu bezahlen, dann müssen wir ausziehen, ohne eine Lira, und sehen, wo wir bleiben.«

Sie schauten sich an. Ein bemühtes jämmerliches Lächeln lief über sein Gesicht. »Warum lächelst du?«, fragte sie. »Ist das für dich ein Grund zu lächeln?«

»Warum ich lächele?«, wiederholte er. »Weil mir das alles gleichgültig ist. Es bereitet mir sogar fast Vergnügen.«

»Das ist nicht wahr.«

»Und ob das wahr ist«, entgegnete er, ohne noch ein Wort hinzuzufügen, trat in den Salon und ließ sie erstaunt und etwas erschrocken zurück.

Die Mutter und Leo stritten immer noch. Michele hörte gerade noch ein »Du« sich in ein »Sie« verwandeln, als er eintrat, und er lächelte in verächtlichem Mitleid.

»Ich glaube, es ist Zeit fürs Abendessen«, sagte er zu seiner Mutter, ohne den Mann zu grüßen, ja ohne ihn auch nur anzuschauen. Aber Leo ließ sich durch die demonstrative Kälte nicht beeindrucken: »Ach, wen haben wir denn da«, rief er in seiner üblichen leutseligen Art, »unser Michele, komm her, Michele, lange nicht gesehen.«

»Ganze zwei Tage«, sagte der Junge und blickte ihn starr an. Er gab sich Mühe, heftig und kalt zu erscheinen, doch er fühlte nur Gleichgültigkeit. Am liebsten hätte er hinzugefügt: »Je weniger wir uns sehen, desto besser«, oder etwas dergleichen, aber er war weder schlagfertig noch aufrichtig genug.

»Du meinst, das sei nichts, zwei Tage? In zwei Tagen kann man viel tun.« Er beugte sein breites, selbstherrliches Gesicht nach vorn ins Licht und rief: »He, was für einen schönen Anzug du hast … Wer hat dir den denn gemacht?«

Es war ein gut geschnittener, aber viel getragener dunkelblauer Anzug, den Leo schon mindestens hundertmal an ihm gesehen haben musste. Aber die unverhohlene Attacke auf seine Eitelkeit traf ihr Ziel, und Michele vergaß im Nu all seine kalten, hasserfüllten Vorsätze.

»Findest du?«, fragte er und konnte ein geschmeicheltes Lächeln nicht unterdrücken. »Das ist ein alter Anzug, ich trag ihn jetzt schon sehr lange. Nino hat ihn gemacht, weißt du …« Instinktiv drehte er sich um, damit Leo den Rücken sehen konnte, und zog mit den Händen den Saum der Jacke herunter, bis sie perfekt am Oberkörper anlag. Er konnte sich im venezianischen Spiegel an der gegenüberliegenden Wand sehen. Der Schnitt war zweifellos perfekt, aber seine Haltung schien ihm lächerlich und starr und dümmlich, wie jene der herausgeputzten Kleiderpuppen, die mit Preisschildern auf der Brust im Schaufenster stehen. Eine leichte Unruhe machte sich in seinen Gedanken breit.

»Gut …, wirklich gut.« Leo beugte sich vor und befühlte den Stoff. Dann richtete er sich wieder auf und sagte laut: »Toll, unser Michele.« Dabei klopfte er ihm auf den Arm. »Immer untadelig. Er amüsiert sich und macht sich keinerlei Gedanken.« Zu spät merkte Michele am Ton dieser Worte und an dem Lächeln, das sie begleitete, dass er von Leo listig verleitet und zweifellos zum Narren gehalten worden war. Wo blieben die Entrüstung und der Groll, die er sich in Gegenwart seines Feindes zu empfinden eingebildet hatte? Irgendwo im Schattenreich seiner guten Vorsätze. Entsetzlich verlegen ob seines eitlen Verhaltens schaute er seine Mutter an.

»Schade, dass du heute nicht mit uns warst«, erklärte sie. »Wir haben einen wunderbaren Film gesehen.«

»Ach ja?«, sagte der Junge, und dann, an Leo gerichtet, mit der schärfsten und härtesten Stimme, die ihm geboten war: »Ich bin bei deinem Verwalter gewesen …«

Aber der andere unterbrach ihn sofort mit einer deutlichen Geste: »Nicht jetzt …, ich habe verstanden …, wir sprechen nachher darüber …, nach dem Abendessen. Alles zu seiner Zeit.«

»Wie du willst«, sagte der Jüngere in instinktiver Nachgiebigkeit und begriff sofort, dass er schon zum zweiten Mal unterlegen war. »Ich hätte sagen müssen: sofort«, dachte er, »jeder andere hätte das gemacht, gleich gestritten und den anderen womöglich beschimpft.« Er hätte vor Wut schreien mögen. Eitelkeit und Gleichgültigkeit, binnen weniger Minuten hatte Leo es verstanden, ihn in beide erbärmliche Abgründe stürzen zu lassen.

»Ich habe Appetit«, sagte Leo und knöpfte sich die Jacke zu, »ganz schönen Appetit.« Die Mutter lachte jetzt, und Michele folgte den beiden mechanisch. »Aber nach dem Abendessen kommst du mir nicht so leicht davon«, dachte er und versuchte vergeblich, etwas Schärfe in seine zerstreuten Gedanken zu bringen.

An der Tür hielten sie inne: »Bitte«, sagte Leo, und die Mutter ging hinaus. Die beiden, der Mann und der Jüngere, standen einander jetzt gegenüber und schauten sich an. »Na los«, insistierte Leo übertrieben und legte ihm eine Hand auf die Schulter, »der Hausherr hat den Vortritt …« Mit väterlicher Geste und einem so freundschaftlichen Lächeln, dass es schon spöttisch wirkte, stieß er Michele sanft durch die Tür. »Der Hausherr«, dachte der ohne eine Spur von Zorn, »nicht schlecht …: Der Hausherr bist du.« Aber er sagte nichts und trat hinter seiner Mutter in den Flur.

KAPITEL 2

Unter dem dreiarmigen Kronleuchter funkelten im Schein dreier kleiner Lichtkegel der weiße Block des Tisches, das Geschirr, die Gläser, die Karaffen, einem Marmorklotz gleich, der von den Steinmetzen noch kaum bearbeitet wurde. Hier und dort ein wenig Farbe, der Wein war rot, das Brot braun, eine grüne Suppe dampfte in den Tellern. Aber das strahlende Weiß machte das alles zunichte und glänzte makellos zwischen den vier Wänden, wo sich die übrigen Dinge, die Möbel und die Bilder, in einem einzigen matten Halbdunkel verloren. Carla saß schon an ihrem Platz, den abwesenden Blick starr in den Dampf der Speise gerichtet, und wartete ohne jede Ungeduld.

Als Erste von den dreien trat die Mutter herein; den Kopf zu Leo zurückgewandt, der hinter ihr ging, erklärte sie gerade in exaltiert ironischem Tonfall: »Man lebt nicht, um zu essen, sondern man isst, um zu leben … Sie hingegen tun das Gegenteil, Sie Glücklicher.«

»Aber nicht doch …«, erklärte Leo beim Hereinkommen und berührte mit einer misstrauischen Geste und aus reiner Neugier den bestenfalls lauwarmen Heizkörper, »Sie haben mich falsch verstanden, ich sagte, wenn man etwas tut, darf man dabei nicht an etwas anderes denken; wenn ich arbeite, zum Beispiel, dann denke ich nur ans Arbeiten, und wenn ich esse, nur ans Essen und so weiter, dann ist alles in Ordnung …«

»Und wenn du stiehlst?«, hätte Michele gern gefragt, der nach ihm kam. Aber er konnte einen Mann, den er gegen seinen Willen beneidete, nicht hassen. »Im Grunde hat er recht«, sagte er sich, während er zu seinem Platz ging, »ich denke zu viel.«

»Sie Glücklicher«, wiederholte die Mutter sarkastisch, »bei mir hingegen läuft alles schief.« Sie nahm Platz, setzte eine würdevolle Leidensmiene auf und rührte mit gesenktem Blick in der Suppe, um sie abkühlen zu lassen.

»Und warum läuft alles schief?«, fragte Leo, als er sich seinerseits setzte. »Ich an Ihrer Stelle wäre doch glücklich: eine hübsche Tochter, ein intelligenter Sohn mit aussichtsreicher Zukunft …, ein schönes Haus …, was will man mehr?«

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