Alberto Moravia - Die Gleichgültigen

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Alberto Moravias provozierender, weltberühmter Erstlingsroman über den erotischen Reigen einer Familie. Die psychologische Charakterstudie einer ganzen Epoche hat bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.
Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.

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Nun wollte er jedoch seinen einmal begonnenen Weg bis zum Ende gehen: »Was ich gesagt habe, ist die reine Wahrheit«, verkündete er ohne Überzeugung.

Leo zuckte angewidert und missmutig die Schultern: »Tu mir einen Gefallen«, entfuhr es ihm, und er klopfte heftig die Asche seiner Zigarre ab, »tu mir nur diesen einen Gefallen …« Schon wollte die Mutter ihrem Geliebten mit einem »Du hast verdammt noch mal unrecht, Michele« beispringen, da öffnete sich hinten in der Ecke, wohin nur wenig Licht drang, ein Stück weit die Tür, und der blonde Kopf einer Frau erschien.

»Gestatten?«, fragte der Kopf, und alle drehten sich um. »Oh, Lisa«, rief die Mutter aus, »ja, komm nur herein!« Die Tür öffnete sich ganz, und Lisa trat ein. Ihr türkisfarbener Mantel umhüllte den fülligen Körper und reichte ihr bis fast zu den winzigen Füßen. Der Kopf mit dem runden, silberblauen Hütchen erschien noch kleiner über den breiten Schultern, die der Wintermantel zusätzlich betonte. Der Mantel war weit geschnitten, und doch zeichneten sich die Brust und die üppigen Hüften in einer Fülle schwellender und geschwungener Linien darunter ab. Hingegen erstaunten die Hände und die Füße durch ihre Feingliedrigkeit, und unter der wuchtigen Glocke des Mantels konnte man bemerkenswert schlanke Fesseln ausmachen.

»Störe ich auch nicht?«, fragte Lisa, während sie näher kam, »es ist spät, ich weiß, aber ich habe hier in der Nähe zu Abend gegessen, und da ich durch eure Straße kam, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, euch einen Besuch abzustatten, und so bin ich hier …«

»Ich bitte dich«, sagte die Mutter, sie stand auf und ging der Freundin entgegen. »Ziehst du den Mantel nicht aus?«, fragte sie.

»Nein«, entgegnete Lisa, »ich bleibe nur kurz, dann gehe ich wieder. Nun, ich werde ihn aufknöpfen, damit mir nicht zu warm wird.«

Sie machte den Gürtel auf, und ein auffälliges, glänzendes Kleid aus schwarzer Seide kam zum Vorschein, mit großen bläulich schimmernden Blumen. Sie begrüßte Carla, »guten Abend, Carla«, dann Leo, »ah, Merumeci ist auch da, unmöglich, ihn hier nicht zu treffen«, und Michele, »wie geht’s, Michele?« Dann setzte sie sich neben die Mutter auf das Sofa.

»Was hast du für ein schönes Kleid an«, sagte die Mutter und zog Lisas Mantel ein wenig auf. »Nun, was gibt es Neues?«

»Gar nichts«, entgegnete Lisa und blickte in die Runde. »Aber was macht ihr für komische Gesichter, man sollte meinen, ihr hättet euch gestritten und ich hätte euer Streitgespräch durch mein Kommen unterbrochen.«

»Aber nicht doch«, protestierte Leo und bedachte Lisa durch den Rauch seiner Zigarre hindurch mit einem heuchlerischen Blick. »Nicht doch, die allergrößte Fröhlichkeit hat hier bisher geherrscht.«

»Wir haben über alles und nichts gesprochen«, sagte die Mutter, nahm eine Zigarettenschachtel und hielt sie der Freundin hin. »Rauchst du?«

An diesem Punkt mischte sich Michele wie üblich zur Unzeit ein: »Was du sagst, ist die Wahrheit«, erklärte er, indem er sich vorbeugte und Lisa aufmerksam ansah, »wir haben uns gestritten, und du hast unser Streitgespräch unterbrochen.«

»Oh«, sagte Lisa mit einem gezwungenen, maliziösen Lächeln und fügte, ohne jedoch aufzustehen, hinzu: »Dann gehe ich. Nicht um alles in der Welt möchte ich einen Familienrat unterbrechen.«

»Das kommt überhaupt nicht in Frage«, widersprach die Mutter, und mit einer tadelnden Grimasse an Michele gewandt: »Dämlicher Kerl.«

»Ich dämlich?«, sagte der Junge und dachte: »Das steht mir gut an, ja, dämlich, zumal ich mich unbedingt für deine Angelegenheiten begeistern will.« Ein schreckliches Gefühl von Nutzlosigkeit und Schwermut überkam ihn, er ließ den Blick über den feindlichen Schatten des Salons gleiten, dann über die Gesichter der anderen. Leo schien ihn mit einem spöttischen Lächeln zu betrachten, wenn es auch auf seinen fleischigen Lippen kaum erkennbar war. Dieses Lächeln war unverschämt. Ein starker, ein normaler Mann hätte sich daran gestoßen und protestiert. Er hingegen nicht … Er blieb gleichgültig, mit diesem gewissen demütigenden Gefühl von Überlegenheit und mitleidiger Verachtung … Und doch begehrte er im Innern ein weiteres Mal gegen die eigene Ehrlichkeit auf. »Protestieren«, dachte er, »ihn erneut beschimpfen!«

Er schaute Leo an, und es brach mit farbloser Stimme aus ihm hervor: »Sag mal …, was gibt es da zu lächeln?«

»Ehrenwort«, hob Leo an, »ich …«, und er heuchelte die größte Verwunderung.

»Also«, sprach Michele und hob mit sichtlicher Anstrengung die Stimme. »Ja, so müsste man streiten«, dachte er jetzt und erinnerte sich an einen Wortwechsel, den er in der Straßenbahn verfolgt hatte, zwischen zwei gleichermaßen dicken und gewichtigen Herren. Jeder der beiden hatte die Anwesenden zu Zeugen aufgerufen und mit beredten Worten die eigene Ehrbarkeit, den Beruf und die Kriegsverletzungen ins Feld geführt, überhaupt alles, was die Zuhörerschaft in Rührung versetzen konnte, um am Ende den Gegner mit lautstarkem Gebrüll zu übervorteilen und sich in eine aufrichtige Wut hineinzusteigern. So musste er es auch machen. »Glaub nicht, ich sei, nur weil Lisa gekommen ist, nicht in der Lage zu wiederholen, was ich vorher gesagt habe, von wegen, ich wiederhole es: Gauner!«

Alle sahen ihn an. »Also wirklich …«, platzte die Mutter entrüstet heraus.

Lisa betrachtete Michele neugierig. »Wieso? Was ist denn geschehen?«, fragte sie. Leo unterdessen rührte sich nicht und ließ auch kein Anzeichen von Kränkung erkennen. Er stieß lediglich ein falsches, lautes und verächtliches Lachen aus. »Na, das ist ja reizend«, sagte er, »geradezu reizend, nicht einmal mehr lächeln darf man …« Dann fügte er abrupt hinzu: »Jetzt hat der Spaß aber ein Ende.« Er erhob sich aus seinem Sessel und schlug mit der Faust auf den Tisch: »Es reicht … Entweder entschuldigt sich Michele bei mir, oder ich gehe.« Alle begriffen, dass die Angelegenheit jetzt ernst wurde und jenes Lachen bloß der bläuliche Blitz war, der dem Donner vorausgeht.

»Merumeci hat vollkommen recht«, sagte die Mutter mit harter Miene und in gebieterischem Ton. Das Verhalten ihres Sohnes reizte sie bis zur Weißglut, und sie fürchtete, der Geliebte könnte diese Situation nutzen, um mit ihnen zu brechen. »Dein Verhalten ist geschmacklos … Ich befehle dir, dich zu entschuldigen …«

»Aber ich versteh nicht …, warum ist Merumeci ein Gauner?«, fragte Lisa in dem offensichtlichen Begehren, die Situation noch zu verschlimmern. Einzig Carla rührte sich nicht und sprach kein Wort. Ein elender und unangenehmer Widerwille bedrückte sie. Ihr war, als schwappe die beängstigende Flut der ganzen kleinen Ereignisse dieses Tages jeden Augenblick über sie hinweg und spüle ihre Geduld fort. Sie senkte leidend die Lider und betrachtete die dümmlichen, gereizten Gesichter der anderen vier.

»Oho«, entgegnete Michele ironisch, ohne sich zu rühren. »Du befiehlst es mir? Und wenn ich nicht gehorche?«

»Dann«, antwortete Mariagrazia, nicht ohne eine gewisse pathetische und theatralische Würde, »würdest du deiner Mutter Kummer machen.«

Für einen Augenblick schaute er sie an, ohne zu sprechen. »Du würdest deiner Mutter Kummer machen«, wiederholte er still für sich, und der Satz schien ihm zugleich lächerlich und tiefsinnig. »Nun«, dachte er mit aufgesetztem Widerwillen, »es handelt sich um Leo, ihren Geliebten, und doch zögert sie nicht, sich als Mutter mit einzubringen. Aber der Satz lautete: Du würdest deiner Mutter Kummer machen. Widerwärtig und zugleich unwiderlegbar.« Er wandte den Blick von dem sentimentalen Gesicht der Mutter ab. Auf einmal vergaß er all seine Vorsätze, aufrichtig und zornig zu sein. »Ach«, dachte er, »schließlich ist mir doch alles gleichgültig … Warum soll ich mich nicht entschuldigen und ihr diesen verdammten Kummer ersparen?« Er hob den Blick, aber er wollte die Wahrheit sagen, den anderen seine ganze freche Gleichgültigkeit beweisen. »Und ihr glaubt also«, begann er, »dass ich nicht fähig sei, mich bei Leo zu entschuldigen? Also, wenn ihr wüsstet, wie gleichgültig mir das alles ist.«

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