Alberto Moravia - Die Gleichgültigen
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Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.
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»Aber es ist die reine Wahrheit, Mama«, protestierte Carla; jetzt wurde der Scherz schmerzhaft; wie ein Stachel drang er in die Unruhe, die sie erfüllte. »Wir waren im Vestibül«, hätte sie gerne hinzugefügt, »wir waren hinter dem Vorhang, ich und Leo, Arm in Arm.« Und sie stellte sich die Szene vor, die es bei diesen Worten gegeben hätte; aber es wäre die letzte gewesen, dann hätte alles ein Ende gehabt.
Jetzt sagte Lisa mit gelangweilter Miene: »Wollen wir gehen, Merumeci?« Und der Mann, bereit aufzubrechen, reichte der Mutter die Hand: »Denken Sie noch einmal darüber nach«, konnte er sich nicht verkneifen zu sagen und dabei zu lächeln. »Denken Sie die ganze Nacht darüber nach.« Worauf die Mutter mit einem Achselzucken entgegnete: »Nachts schlafe ich.« Dann umarmte sie Lisa und sagte leise zu ihr: »Also, denk daran, was ich dir gesagt habe.« Das Mädchen öffnete die Tür, und ein kalter Windhauch drang ins Vestibül. Die beiden traten heraus und verschwanden.
KAPITEL 4
Gemeinsam stiegen Mutter und Tochter in die obere Etage hinauf. In der Diele fragte die Mutter, die wegen des Scherzes im Vestibül gekränkt war und kein Wort gesagt hatte, das Mädchen, was es am nächsten Tag tun würde. »Tennis spielen«, antwortete Carla. Danach gingen sie, ohne sich zu umarmen, jede in ihr Zimmer.
In Carlas Zimmer brannte die Lampe, sie hatte vergessen, sie auszuschalten, und in dieser weißen Helligkeit schienen die Möbel und alles andere nur auf sie gewartet zu haben. Sie trat ein und ging mechanisch gleich zum großen Schrankspiegel hinüber, um sich zu betrachten: nichts Unnormales in ihrem Gesicht, außer ihren müden, gezeichneten und doch geheimnisvoll funkelnden Augen. Ein bläulichschwarzer Schatten hatte sich darübergelegt, und die Hoffnungen und Illusionen in ihrem Blick verwirrten sie, als käme er von einer anderen Person. Einen Augenblick verweilte sie so, ihre Hände gegen den Spiegel gestützt, dann löste sie sich und setzte sich aufs Bett. Sie blickte umher: Das Zimmer war in mancherlei Hinsicht das eines kleinen Mädchens von drei oder vier Jahren; die Möbel waren weiß, niedrig, hygienisch, die Wände schneeweiß mit azurblauem Muster, eine Reihe Puppen mit verdrehten Köpfen, schielenden Augen, vernachlässigt und zerlumpt, saß auf dem kleinen Kanapee unterhalb des Fensters; die Einrichtung war die ihrer Kindheit und ihre Mutter hatte sie aus Geldnot durch keine andere, ihrem Alter angemessenere ersetzen können. Und außerdem, so hatte sie gesagt, welche Notwendigkeit bestehe schon für eine neue Einrichtung? Sie würde ja doch heiraten und aus dem Haus gehen. So war Carla im engen Rahmen ihrer früheren Jahre aufgewachsen. Doch das Zimmer war nicht so geblieben wie damals, kindlich und kahl, jedes Lebensalter hatte dort seine Spur, seinen Tand, sein wertloses Zeug hinterlassen. Jetzt war das Zimmer prallvoll, bequem und vertraut, doch von einer zwiespältigen Vertrautheit bisweilen fraulicher Natur (wie etwa der Frisiertisch mit den verschlissenen Bändern, den Parfüms, Puderdosen und Cremes, mit den Schminksachen und den beiden breiten rosafarbenen Strumpfbändern, die an dem ovalen Spiegel hingen), bisweilen kindlicher. Und in milder Unordnung, ganz und gar weiblich, waren Tücher über Stühle geworfen, standen Flakons offen herum, lagen Schühchen auf dem Kopf und trugen das Ihre zu dem widersprüchlichen Eindruck bei.
Carla betrachtete diese Dinge mit ruhigem Staunen. Kein Gedanke durchzog ihr Sinnen: Sie saß auf ihrem Bett, in ihrem Zimmer, das Licht war an, jedes Ding war an seinem Platz wie an den anderen Abenden, und das war’s auch schon. Sie begann sich auszuziehen, zuerst die Schuhe, dann das Kleid, dann die Strümpfe … Unter diesen gewohnten Vorgängen warf sie einen verstohlenen Blick umher, erblickte jetzt einen struppigen Puppenkopf, jetzt einen überladenen, mit Anziehsachen vollgepackten Kleiderständer, jetzt den Frisiertisch, jetzt die Lampe … und dieses Licht, dieses besondere Licht, ruhig, vertraut, das, eben weil es sie beleuchtete, selber in den Gegenständen des Zimmer zu sein schien und gemeinsam mit dem gut verschlossenen und von kurzen, schneeweißen Gardinen verhüllten Fenster ein behagliches und leicht beklemmendes Gefühl von Sicherheit vermittelte …, ja, daran bestand kein Zweifel …, sie befand sich in ihrem Zimmer, bei sich zu Hause. Außerhalb dieser Mauern herrschte wahrscheinlich die Nacht, doch sie war von ihr durch dieses Licht getrennt, durch diese Dinge, und zwar auf eine Weise, dass es sie nichts mehr anging …, dass sie denken konnte, alleine zu sein, ja, ganz alleine und fernab aller Welt.
Sie war jetzt vollständig ausgezogen, stand ganz nackt auf, schüttelte den großen, zerzausten Kopf und ging zum Schrank hinüber, um einen neuen Pyjama zu holen. Die wenigen Schritte legte sie federnd auf Zehenspitzen zurück. Sie öffnete die Schublade und beobachtete beim Hinunterbeugen, dass sich auch die großen Brüste bewegten, dort, unter ihrem Blick. Als sie sich wieder aufrichtete, sah sie sich im Spiegel. Sie war bestürzt über die linkische, wenn nicht gar schamlose Haltung ihres gesamten nackten Körpers und dann über das Missverhältnis zwischen ihrem viel zu großen Kopf und den schmalen Schultern. Vielleicht lag es an den Haaren. Sie nahm einen Spiegel vom Ablagebord des Schranks und hielt ihn sich in den Nacken. Sie waren lang. »Ich muss zum Frisör«, dachte sie.
Sie betrachtete sich noch einmal …, da …, die Beine waren ein bisschen krumm, oh, kaum der Rede wert! Von den Knien abwärts, und die Brüste …, die Brüste saßen zu tief. Sie hob sie mit beiden Händen etwas an. »So müsste es sein«, dachte sie, drehte den Kopf herum und versuchte, einen Blick auf den Rücken zu werfen. Und da, während sie über die Schulter hinweg dieses andere Bild von sich ganz zu erfassen versuchte, empfand sie plötzlich und mit Macht den Gegensatz zwischen der Sinnlosigkeit ihres Verhaltens jetzt und den schwerwiegenden Ereignissen dieses Tages. Leo hatte sie, erinnerte sie sich, wenige Minuten zuvor geküsst. Sie wandte sich vom Spiegel ab und ging zum Bett zurück.
Sie setzte sich, einen Augenblick lang vollkommen regungslos, ihr Blick ruhte auf dem Boden. »Jetzt beginnt wirklich ein neues Leben«, dachte sie schließlich. Sie hob den Kopf, und unversehens kam es ihr vor, als wären dieses ruhige, reine, arglose Zimmer und ihre halb bedeutungslosen, halb albernen Gewohnheiten allesamt etwas Lebendiges, ein einziger Mensch von klar umrissener Gestalt, an dem sie, als wäre es nichts, heimlich einen unerhörten Verrat begehen würde, »bald schon …, auf Wiedersehen für immer …«, wiederholte sie mit trauriger und nervöser Freude und schickte von ihrem Bett aus ein Zeichen des Grußes an die versammelten Gegenstände, als lege sie mit einem Schiff ab. Verrückte, gigantische, traurige Vorstellungen jagten ihr durch den Kopf, es war, als würde eine fatale Verkettung diese Ereignisse miteinander verbinden: »Ist das nicht seltsam?«, sagte sie sich. »Morgen gebe ich mich Leo hin, und damit müsste ein neues Leben beginnen …, und genau morgen ist der Tag, an dem ich geboren wurde.« Ihr fiel ihre Mutter ein. »Und es ist dein Geliebter«, dachte sie, »mit deinem Geliebten, Mama, gehe ich fort.« Auch dieses niederträchtige Zusammentreffen, diese Rivalität mit ihrer Mutter gefiel ihr. Alles musste unrein sein, dreckig, niedrig, keine Liebe, keine Sympathie durfte im Spiel sein, sondern allein das dunkle Gefühl von Zerstörung: »Eine skandalöse, unmögliche Situation schaffen, voller Szenen und Schamlosigkeiten«, dachte sie. »Mich vollkommen zerstören …« Sie hielt ihren Kopf gesenkt, und irgendwann, als sie den Blick wieder hob, sah sie sich im Spiegel des Schranks, und ohne zu wissen, warum, fing sie am ganzen Körper an zu zittern. Am liebsten hätte sie geweint und gebetet; es war ihr, als hätten die traurigen Gedanken sie bereits verlassen. »Wohin treibt mein Leben?«, fragte sie sich wieder und starrte zu Boden. »Wohin?«
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