Alberto Moravia - Die Gleichgültigen

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Alberto Moravias provozierender, weltberühmter Erstlingsroman über den erotischen Reigen einer Familie. Die psychologische Charakterstudie einer ganzen Epoche hat bis heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.
Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.

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Lisa setzte sich an den Schreibtisch und wartete. Jetzt kehrte der Gedanke ans Frühstück zurück, sie hatte großes Verlangen danach, wusste aber nicht, wie sie’s anstellen sollte: »Wenn ich wenigstens wüsste, wann er kommt«, dachte sie missvergnügt, als sie auf die Uhr sah, die sie am Handgelenk trug. Doch schließlich wusste sie sich zu beherrschen, verzichtete erneut und kehrte zu ihren zärtlich grausamen und erregten Fantasien zurück. »Ich werde ihn auf dem Sofa Platz nehmen lassen«, dachte sie unvermittelt, »und ich werde mich hinter ihn legen …, wir werden ein bisschen plaudern …, dann werde ich ihn auf irgendein heikles Thema stoßen … und ihn ansehen …, wenn er nicht ganz unterbelichtet ist, wird er das verstehen.« Sie betrachtete das Sofa wie ein Instrument, dessen Güte und Wirksamkeit es zu bewerten galt. Und wenn alles gut ging, würde sie den jungen Mann warten lassen, um des subtilen Vergnügens willen, ihn seufzen zu sehen, und am Ende, nach ein paar Tagen, würde sie ihn zum Abendessen einladen und die ganze Nacht über bei sich behalten. Was für ein Abendessen würde das sein: Delikatessen und vor allem Wein. Sie würde jenes Kleid tragen, das ihr so gut stand, azurblau, und sie würde sich mit den wenigen Juwelen schmücken, die sie vor den Klauen ihres Exmannes hatte retten können. Der Tisch würde hier gedeckt sein, im Boudoir, das Esszimmer war weniger intim: ein Tisch für zwei Personen, voller köstlicher Dinge, Fisch, Pasteten aus Fleisch und Gemüse, Süßspeisen. Eine kleine Tafel, reichhaltig und glänzend, für zwei, nur zwei Personen, eine dritte würde nicht mehr hinpassen, nicht einmal, wenn man wollte … Mit dem Glanz der Freude und der Zärtlichkeit in den Augen würde sie sich ihrem teuren Jungen gegenübersetzen, auch wenn sie äße, würde sie nicht aufhören, ihn anzusehen, sie würde ihm Wein eingießen, viel Wein, sie würde in heiterem, neugierigem, anzüglichem, mütterlichem Ton mit ihm sprechen. Sie würde sich nach seinen kleinen Liebschaften erkundigen, würde ihn erröten machen. Sie würde ihm hin und wieder freundlich zuzwinkern, sie würden sich unter dem Tisch mit den Füßen berühren. Nach dem Abendessen würden sie gemeinsam den Tisch abräumen, dabei lachen, sich berühren und sich streiten, und das nur aus dem Verlangen heraus, sich zu besitzen. Danach würde sie sich entkleiden, einen Morgenmantel überstreifen und Michele einen der Pyjamas ihres Mannes anziehen lassen. Der würde ihm prächtig stehen, sie hatten beide die gleiche Statur, obwohl der Junge feingliedriger war. Auf dem Sofa sitzend, würden sie und Michele die verwirrende, die hinhaltende Freude dieses Vorabends ihrer ersten Nacht kennenlernen … und schließlich würden sie gemeinsam ins Schlafzimmer gehen.

Ein wenig von diesen Fantasien erregt saß sie am Schreibtisch. Sie hielt die Stirn gesenkt, und hin und wieder, als wollte sie Gedanken verscheuchen, richtete sie ihre Haare oder verdrehte sie, ohne jemals mit dem Denken aufzuhören, ihre Füße und betrachtete ihre Schuhe. Das Geräusch der Klingel beschleunigte ihren Herzschlag. Sie lächelte, sie betrachtete sich in einem Spiegel und ging in den Korridor.

Bevor sie die Türe öffnete, machte sie das Licht an. Michele trat ein.

»Vielleicht bin ich zu früh gekommen?«, sagte er, während er seinen Mantel und seinen Hut an den Kleiderständer hängte.

»Aber woher.« Sie gingen ins Boudoir und setzten sich aufs Sofa. »Wie geht’s?«, fragte Lisa. Sie nahm eine Schachtel mit Zigaretten und bot sie dem jungen Mann an. Er lehnte ab und wurde nachdenklich, seine Hände lagen auf den Knien.

»Gut«, sagte er schließlich. Stille.

»Wenn du erlaubst«, sagte sie, »strecke ich mich auf dem Sofa ein bisschen aus …, aber du …, bleib …, bleib …, schön gemütlich.« Sie zog die Beine hoch und streckte sich auf den Kissen aus. Michele sah ihre plumpen weißen Schenkel und lachte innerlich über sie. Der alte Gedanke kehrte wieder: »Offenbar will sie mich erregen.« Doch Lisa gefiel ihm nicht, ganz und gar nicht, und das alles ließ ihn völlig kalt.

Sie betrachtete den Jungen und dachte an das, was sie ihm hätte sagen können. Die Vorwände für mehr Intimität, die sich wenige Minuten zuvor noch so spontan angeboten hatten, waren ihr jetzt in ihrer Verwirrung entfallen. Der Kopf war leer, das Herz in Aufruhr, ihr fiel, wer weiß, wieso, die Szene vom Vorabend ein, dieser Streit zwischen Leo und Michele, der sie in dem Augenblick interessiert hatte. Sie zögerte, die Sprache noch einmal darauf zu bringen, doch die Vorstellung, sich an ihrem früheren Geliebten ein bisschen rächen zu können, indem sie dem Jungen, sofern er es nicht schon längst wusste, die Liebschaft seiner Mutter enthüllte, ermutigte sie. Danach könnte sie auf indirekten Wegen zu einer etwas anregenderen Unterhaltung übergehen.

»Ich wette«, sagte sie und blickte ihn an, »du brennst vor Verlangen zu erfahren, warum ich dich gestern Abend gebeten habe, dich nicht bei Leo zu entschuldigen.«

Er wandte sich ihr zu:

»Du bist es, die vor Verlangen brennt, es mir zu erzählen«, hätte er am liebsten geantwortet, hielt sich aber zurück. »Ich brenne nicht wirklich …, aber sag’s trotzdem.«

»Ich glaube, ich habe mehr Recht als jeder andere, dir die Augen zu öffnen«, begann sie.

»Daran habe ich keine Zweifel.«

»Man schweigt lange Zeit, man tut so, als sähe man nichts …, doch am Ende entstellt das Übermaß …, was ich gestern Abend gesehen habe, hat mich einfach aufgebracht.«

»Entschuldige«, sagte Michele, »was genau hat dich aufgebracht?«

»Die Entschuldigung gegenüber Leo.« Sie blickte ihn fest und ernst an. »Vor allem, dass deine Mutter, ausgerechnet sie, von dir eine derartige Demütigung verlangt hat.«

»Ah, jetzt verstehe ich«, und Micheles Gesicht wurde ironisch. »Ob sie mir die tolle Nachricht anvertrauen will, dass meine Mutter einen Geliebten hat?«, dachte er. Ihn überkam heftiger Abscheu gegen sich selbst und die Frau. »Vielleicht war es aber gar keine Demütigung«, fügte er hinzu.

»Das war es auf alle Fälle … und sogar eine doppelte, wenn du hören magst, was ich zu sagen habe …«

Er sah sie an: »Wenn ich dich jetzt an deinen Hüften packen oder dich in den Rücken zwicken würde«, dachte er, »wie schnell du dieses heimliche und würdevolle Getue sausen lassen und dich hin und her schmeißen würdest!«

»Ich will dich darauf aufmerksam machen«, sagte er, und er kam sich wirklich aufrichtig vor, »es ist mir überhaupt nicht wichtig, auch nur irgendetwas zu erfahren.«

»Ausgezeichnet«, antwortete Lisa kein bisschen verwirrt. »Du hast recht …, trotzdem fühle ich, dass ich reden muss …, hinterher wirst du mir dankbar sein. Also, du musst wissen, dass deine Mutter einen Fehler gemacht hat …«

»Nur einen?«

Zwischen den beiden Möglichkeiten, sich zu ärgern oder zu lachen, entschied sich Lisa für die zweite: »Sie wird tausend gemacht haben«, sagte sie lächelnd und kam dem Jungen ganz nahe. »Aber der hier war mit Sicherheit der größte.«

»Einen Augenblick«, unterbrach Michele sie, »ich weiß nicht, was du mir sagen willst …, aber wenn es, wie es aussieht, etwas Schlimmes ist, dann möchte ich doch wissen, wieso du mir das Ganze enthüllst.«

Sie sahen sich an. »Wieso?«, wiederholte Lisa und senkte langsam den Blick. »Na, weil du mich wahnsinnig interessierst und auch, weil ich dich gern habe und schließlich, das habe ich dir ja schon gesagt, weil gewisse Ungerechtigkeiten mich einfach aufbringen.«

Er wusste von der Beziehung, die es einmal zwischen Leo und ihr gegeben hatte. »Oder genauer gesagt«, dachte er, »es bringt dich auf, dass man ihn dir weggeschnappt hat, was?«, stimmte mit dem Kopf aber schwerfällig zu. »Da hast du recht, nichts ist schlimmer als Ungerechtigkeit! Also, sag schon, worin besteht dieser Fehler?«

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