Alberto Moravia - Die Gleichgültigen
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Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.
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Am Ende hatten diese schmerzenden Worte keinerlei Sinn mehr, ihr wurde bewusst, dass sie nichts mehr dachte, dass sie nackt war, dass sie auf dem Bettrand saß. Die Lampe leuchtete, die Gegenstände ringsum befanden sich an ihrem Platz wie jeden Abend. Vom Überschwang kurz zuvor blieb nur schale Bitterkeit. Ihr war, als hätte sie sich unter großer Anstrengung dem innersten Kern ihres Problems genähert und es dann unerklärlicherweise aus dem Blick verloren.
»Was immer geschieht, geschieht«, dachte sie, nahm den Pyjama, zog ihn träge über, schlüpfte unter die Decken, knipste das Licht aus und schloss die Augen.
KAPITEL 5
Bei Lisa zu Hause schliefen keine Bediensteten. Sie wollte das nicht, und für die unvermeidlichen Dinge wie Kochen und Saubermachen ließ sie ein emsiges Wesen kommen, die Portiersfrau des Hauses. Dieses System funktionierte natürlich nicht ohne Unannehmlichkeiten, doch Lisa, die ein sehr freizügiges, ja ausschweifendes Leben führte, war es lieber so.
An diesem Morgen wachte sie spät auf. Seit geraumer Zeit kam sie erst nach Mitternacht heim, schlief freudlos und stand beinahe müder und nervöser auf als tags zuvor. Sie erwachte nur mühsam, und ohne sich zu bewegen oder den Kopf zu heben, blickte sie sich um: Eine spärliche, staubige Dunkelheit, durchlöchert wie ein Sieb von tausend Lichtstrahlen, erfüllte das Zimmer. In diesem Schatten erahnte man, als wären sie stumm und tot, die alten Möbel, die stillen Spiegel, die Kleidungsstücke, aufgehängt an dem dunklen Fleck, der Türe. Die Luft war schwer, sowohl vom Geruch des Schlafs wie von dem des Hausrats. Das Fenster war geschlossen. Lisa stand auf, ordnete ihr Haar, das ihr übers schweißgebadete Gesicht herunterhing, ging zum Fenster und öffnete die Läden. Ein weißer Tag flutete ins Zimmer. Sie schob die Gardine beiseite. Die Scheiben waren alle mit Wasserdampf beschlagen, es musste kalt sein. Durch diesen Nebel erahnte man die sanften, zarten, reinen Farben, ein Weiß, ein Grün, als wären sie in einer Wasserlache aufgelöst. Sie zerriss mit der Hand diesen flüssigen Schleier und sah sofort auf ein rötliches Dach, das so bar jeden Glanzes war, so trist und so verhangen, dass sie gar nicht erst hinaufzublicken brauchte, um festzustellen, ob der Himmel grau war. Sie löste sich, ging mechanisch ein paar Schritte durch das überfüllte Zimmer. Das große Ehebett aus ordinärem dunklem Nussbaum, vollgestopft mit zerwühlten weißen Laken, nahm viel Raum ein und stand so dicht neben dem rechteckigen Fenster, dass es ihr in manchen Winternächten, wenn sie unter den warmen Decken lag, richtig Spaß machte zu sehen, wie nur einen Meter von ihr entfernt die Regenfluten aus den Wolkenbrüchen der unendlichen Nacht an den quadratischen Scheiben herabströmten. Außer dem Bett gab es noch zwei große Schränke aus dem gleichen gewöhnlichen und übel riechenden Holz, mit riesigen angegilbten Spiegeln. Das Zimmer war von mittlerer Größe, doch bei diesen Möbeln war der Platz, der verblieb, um sich zu bewegen, ausgesprochen knapp.
Sie ging zum Kleiderständer. Sie hatte nur ein durchsichtiges Hemd an, das die Wölbungen des Körpers noch kürzer machte, die Beine waren bis zu der tiefen Falte zwischen den ausladenden Pobacken und den weißen härchenlosen Schenkeln gänzlich unverhüllt. Die muskulösen Brüste, die kaum tiefer hingen als im Alter von zwanzig, quollen in zwei glatten durchäderten Schwellungen halb hervor. So annähernd nackt sah sie sich in einem Spiegel, weit nach vorne gebeugt, als wollte sie unterhalb dieses viel zu kurzen Schleiers den dunklen Flecken des Schoßes verbergen, und sie befand, dass sie abgenommen habe, zog einen Morgenmantel über und ging ins Bad.
Dieses war ein kleiner, grauer, kahler und kalter Raum, die Rohre waren matt lackiert, die Wanne aus emailliertem Metall, es gab nur einen einzigen, ziemlich rostigen Spiegel, ein feuchter Schatten lag in den Ecken. Lisa knipste das Licht an. Ihr fiel ein, dass es drei Tage her war, seit sie sich zuletzt am ganzen Körper gewaschen hatte, und dass es an der Zeit wäre, ein Bad zu nehmen. Sie zögerte. War es wirklich unumgänglich? Sie betrachtete ihre Füße: Die Nägel waren weiß und sahen sauber aus. Nein, es war durchaus nicht an der Zeit, zumal sie, was wahrscheinlich war, die Nacht mit Michele verbringen würde, und dann musste sie sich tags darauf gründlich reinigen. Sie traf ihren Entschluss, ging zu einem an der Wand befestigten Waschbecken, drehte die Hähne auf und wartete, bis es sich gefüllt hatte. Nun zog sie den Morgenmantel aus, streifte das Hemd bis zur Hüfte hinunter und wusch sich. Zuerst schnaubend und prustend das Gesicht, dann, mit Bewegungen, die das Wasser daran hindern sollten, die Brust und die Schultern zu den unteren, immer noch nachtwarmen Partien hinunterzulaufen, Hals und Achselhöhlen. Jedes Mal, wenn sie sich bückte, spürte sie, wie das Hemd ihren Rücken hochrutschte, eine Eiseskälte stieg von den Steinfliesen des Fußbodens auf: Zuletzt fand sie das Handtuch nicht und entfloh völlig blind und nackt, um aus dem Schlafzimmer ein neues zu holen.
Sie trocknete sich ab, setzte sich an den Toilettentisch. Kurzes Frisieren. Sie verwendete keine Pomaden, auch kein Schminkzeug, sie musste nur ein bisschen Puder auflegen, sich parfümieren und kämmen: Am Ende drehte sie dem Spiegel den Rücken zu und bückte sich, um die Strümpfe überzustreifen. jetzt gingen ihr abwechselnd zwei Gedanken durch den Kopf, der ans Frühstück und der an Michele. Sie mochte es, morgens beim Espresso köstliche Dinge zu essen, süße Konfitüren, kleine Teilchen, Butter, Krokant. Sie war naschsüchtig und konnte sich vom Tisch erst losreißen, wenn sie satt war. Doch heute, befürchtete sie, würde sie nüchtern bleiben müssen. »Wenn Michele in Kürze kommt«, dachte sie, »findet er mich besser nicht beim Essen vor … Was soll’s, dann eben ein anderes Mal.« Sie richtete sich auf, zog eine rosafarbene Garnitur an, dann einen Unterrock mit einem so engen Mieder, dass ihre Brust wie von einem Korsett eingeschnürt wurde. In ihrer Fantasie entstand, gleichsam zum Trost, das Bild eines bis über beide Ohren verliebten und schüchternen Michele, eines jungen, unerfahrenen Mannes, dem sie sich freudig zitternd hingeben würde. Endlich eine reine Liebe: »Nach dem Leben, das ich geführt habe«, dachte sie tief überzeugt, »tut ein bisschen Naivität ganz gut.« Schlaflose Nächte, ermüdende Vergnügen, freudlose Erregungen, dieser schmutzige Nebel verzog sich. Michele brachte ihr die Sonne, den blauen Himmel, die Offenheit, die Begeisterung, er würde sie achten wie eine Göttin, würde seinen Kopf auf ihre Knie legen. Sie empfand ein unstillbares Verlangen danach und konnte die Stunde kaum erwarten, da sie aus diesem Jungbrunnen trinken, zu dieser neuen Liebe zurückkehren würde, stammelnd, schamhaft, wie seit zwanzig Jahren nicht mehr. Michele war die Reinheit selbst: Sie würde sich diesem Jungen in aller Keuschheit hingeben, fast leidenschaftslos. Splitternackt würde sie ihm mit tänzelnden Schritten entgegengehen und sagen: »Nimm mich!« Es würde eine absolut ungewöhnliche Liebe sein, wie es sie nicht mehr gab.
Sie hatte sich fertig angezogen, verließ das Zimmer, ging durch den dunklen Korridor, betrat ihr lichterfülltes Boudoir. Dieses Zimmer war ganz in Weiß und Rosa gehalten. Weiß die Möbel und die Zimmerdecke, rosa die Teppiche, die Übergardinen, das Sofa. Drei große, anmutig verhangene Fenster verströmten ein ruhiges Licht. Auf den ersten Blick erschien alles rein und unschuldig, fielen tausend hübsche Dinge ins Auge, hier ein Stickkorb, dort eine kleine Bibliothek mit bunt eingebundenen Büchern, dann zarte Blumen auf lackierten Ablagen, Aquarelle unter Glas an den Wänden, kurz, eine Anzahl von Gegenständen, die einen zunächst denken ließen: »Ach, was für ein entzückender Ort, so hell und heiter, hier kann doch nur ein junges Mädchen wohnen.« Sah man jedoch genauer hin, änderte man seine Meinung. Dann merkte man nämlich, dass das Boudoir nicht jünger war als die übrige Wohnung, dann fiel auf, dass der Lack der Möbel abgeplatzt und vergilbt war, dass die Tapeten verblasst waren und hier und dort verschlissen, dass ein abgenutzter Stoff und schmuddelige Kissen das Ecksofa bedeckten. Noch ein Blick, und man war überzeugt: Es zeigten sich Risse in den Gardinen, Sprünge in den Glasscheiben der Aquarelle, die Bücher waren staubig und zerfleddert, und die Zimmerdecke bröckelte großflächig ab. War dann noch die Dame des Hauses anwesend, brauchte man gar nicht erst zu suchen, der ganze Verfall sprang einem ins Auge, wenn man die Frau nur ansah.
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