Alberto Moravia - Die Gleichgültigen
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Eines von 12 bisher vergriffenen Meisterwerken aus der ZEIT Bibliothek der verschwundenen Bücher.
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Stille; das Mädchen trat ein und trug das Geschirr ab. »So«, dachte Michele, als er den Zorn allmählich aus dem Gesicht seiner Mutter weichen sah, »der Sturm ist vorüber, jetzt wird das Wetter wieder schön.« Er hob den Kopf. »Und«, sagte er ohne jeden Anflug von Freude: »Ist die Angelegenheit jetzt erledigt?«
»Vollends«, entgegnete Leo bestimmt, »deine Mutter und ich, wir haben uns wieder vertragen.« Er wandte sich Mariagrazia zu: »Nicht wahr, wir haben uns vertragen?« Ein pathetisches Lächeln erschien auf dem Gesicht der Mutter; sie kannte diese Stimme und den einschmeichelnden Ton aus besseren Zeiten, als sie noch jünger und der Geliebte ihr treu gewesen war:
»Glauben Sie, Merumeci«, sagte sie und betrachtete eitel ihre Hände, »dass es so leicht ist zu verzeihen?«
Die Szene wurde sentimental; Carla zitterte leicht und senkte die Augen; Michele lächelte verächtlich. »Na bitte«, dachte er, »umarmt euch, und das war’s.«
»Verzeihen«, sagte Leo in possenhaft gravitätischem Ton, »ist die Pflicht eines jeden guten Christen.« (Der Teufel soll sie holen, dachte er unterdessen; zum Glück gibt es die Tochter, um mich für die Mutter zu entschädigen.) Er beobachtete das Mädchen unauffällig, ohne den Kopf zu wenden. Sinnlicher als ihre Mutter; rote, fleischige Lippen; sicher bereit, sich hinzugeben; nach dem Essen müsste er es versuchen; das Eisen schmieden, solange es heiß ist, nicht erst morgen.
»Nun«, sagte die Mutter, jetzt vollends beruhigt, »dann wollen wir christlich handeln und verzeihen.« Ihr bis dahin verhaltenes Lächeln breitete sich nun pathetisch und strahlend über zwei Zahnreihen von zweifelhaftem Weiß aus. Ihr ganzer verfallener Körper erschauerte: »Ach übrigens«, fügte sie in unerwarteter Mutterliebe hinzu, »wir dürfen nicht vergessen, dass Carla morgen Geburtstag hat.«
»Das feiert man doch jetzt nicht mehr«, sagte das Mädchen und hob den Kopf.
»Wir feiern ihn trotzdem«, antwortete die Mutter in gewichtigem Ton, »und Sie, Merumeci, können sich schon für morgen früh als eingeladen betrachten.« Leo deutete über dem Tisch eine Art Verbeugung an: »Es ist mir eine Ehre«, dann wandte er sich an Carla: »Wie alt wirst du?«
Sie schauten sich an. Die Mutter, die der Tochter gegenübersaß, hob zwei Finger und spitzte den Mund, als wollte sie »zwanzig«, sagen. Carla sah es, begriff und zögerte. Dann erfasste eine plötzliche Härte ihr Inneres: Sie will, dass ich mich jünger mache, damit sie nicht so alt erscheint. »Vierundzwanzig«, antwortete sie, den Gehorsam verweigernd, ohne rot zu werden. Enttäuschung glitt über das Gesicht ihrer Mutter.
»So alt schon?«, rief Leo in scherzhafter Verwunderung. Carla nickte und wiederholte: »So alt schon.«
»Das hättest du nicht sagen sollen«, hielt ihr die Mutter vor, und die bittere Orange, die sie zum Nachtisch aß, verstärkte noch ihren säuerlichen Gesichtsausdruck. »Man ist immer so alt, wie man aussieht, und du siehst nicht älter aus als neunzehn.« Dann schluckte sie das letzte Stück hinunter; die Orange war aufgegessen. Leo zückte sein Zigarettenetui und bot allen daraus an; fein erhob sich der bläuliche Qualm über den Resten der Tafel. Für einen Augenblick verharrten sie bewegungslos und schauten einander stumm in die Augen. Dann erhob sich die Mutter. »Gehen wir in den Salon«, sagte sie, und einer nach dem anderen verließen sie alle vier das Esszimmer.
KAPITEL 3
Kurzer, aber quälender Weg durch den Flur. Carla schaute zu Boden und dachte flüchtig, dieser tägliche Gang müsse das Gewebe des alten Teppichs, der auf dem Fußboden lag, ganz abgenutzt haben; und auch die ovalen Spiegel, die an den Wänden hingen, dürften Spuren ihrer Gesichter und Gestalten bewahren, die sich seit vielen Jahren mehrmals täglich hier spiegelten, oh, nur für einen Augenblick, gerade mal so lange, dass ihre Mutter und sie die Schminke und Michele den Krawattenknoten kontrollieren konnten; in diesem Flur lauerten die Gewohnheit und die Langeweile und trafen jeden, der hier durchging, ins Innerste, als strömte ihr giftiger Geist direkt aus den Wänden. Alles blieb unverändert; der Teppich, das Licht, die Spiegel, die Glastür der Vorhalle zur Linken, das dunkle Treppenhaus rechts, alles wiederholte sich: Michele hielt einen Augenblick inne, um sich eine Zigarette anzuzünden, und blies das Streichholz aus, die Mutter erkundigte sich eitel bei ihrem Geliebten: »Nicht wahr, mein Gesicht sieht etwas müde aus heute Abend?« Leo antwortete gleichgültig, ohne die Zigarette aus dem Mund zu nehmen: »Aber nein, ich habe Sie nie so strahlend gesehen«, und sie selbst litt darunter; das Leben änderte sich nicht. Sie traten in das kalte Dunkel des rechteckigen Salons, den eine Art Bogen in zwei ungleiche Hälften unterteilte, und setzten sich in die Ecke gegenüber der Tür. Vorhänge aus dunklem Samt verhüllten die geschlossenen Fenster, einen Kronleuchter gab es nicht, sondern lediglich Lampen in Form von Kandelabern, die in regelmäßigen Abständen an den Wänden hingen. Drei von ihnen leuchteten und verbreiteten gedämpftes Licht in der kleineren Hälfte des Raumes, die andere jenseits des Bogens blieb in finsteres Dunkel getaucht, in dem man nur mühsam den Widerschein der Spiegel und die längliche Form des Flügels zu unterscheiden vermochte. Für eine Weile sprachen sie nicht. Leo rauchte entnervt, die Mutter betrachtete mit trauriger Würde ihre lackierten Fingernägel, Carla hatte sich fast bis zum Boden gebückt, um die Lampe in der Ecke anzuzünden, und Michele sah Leo an. Dann, als die Lampe brannte und Carla sich setzte, begann Michele zu sprechen: »Ich bin bei Leos Verwalter gewesen, und er hat mich mit einer Menge Geschwätz aufgehalten; die Essenz des Ganzen ist: Wie es scheint, verfällt in einer Woche die Hypothek, und daher müssen wir ausziehen und die Villa verkaufen, um Merumeci zu bezahlen …«
Die Mutter riss die Augen auf: »Der Mann weiß doch nicht, was er sagt …, das stellt er sich so vor …, ich hab ja schon immer behauptet, der hat was gegen uns …«
Schweigen. »Der Mann hat die Wahrheit gesagt«, murmelte Leo schließlich ohne aufzuschauen.
Alle sahen ihn an. »Aber Merumeci«, bat die Mutter händeringend, »Sie werden uns doch nicht so mir nichts, dir nichts wegschicken? Gewähren Sie uns einen Aufschub!«
»Ich habe Ihnen schon zweimal einen Aufschub gewährt«, sagte Leo. »Das genügt. Es würde ohnehin den Verkauf nicht verhindern …«
»Wieso das?«, fragte die Mutter.
Leo hob schließlich die Augen und schaute sie an: »Das kann ich Ihnen sagen: Wenn es Ihnen nicht gelingt, achthunderttausend Lire aufzubringen, weiß ich nicht, wie Sie mich bezahlen könnten, ohne die Villa zu verkaufen …«
Die Mutter begriff. Bodenlose Angst öffnete sich vor ihren Augen wie ein Abgrund. Sie wurde blass und schaute den Geliebten an. Aber Leo, der ganz in die Betrachtung seiner Zigarre versunken war, beruhigte sie nicht.
»Das bedeutet«, sagte Carla, »dass wir aus der Villa ausziehen und uns eine Wohnung mit wenigen Zimmern nehmen müssen?«
»Ja«, antwortete Michele, »genau das.«
Schweigen. Das Entsetzen der Mutter wuchs ins Unermessliche. Sie hatte nie etwas von den Armen wissen wollen. Sie hatte nicht einmal ihre Namen kennen wollen. Sie hatte die Existenz von Menschen, die mühselig arbeiten und ein schäbiges Leben führen, schlichtweg ignoriert. »Sie leben besser als wir«, hatte sie immer gesagt; »wir sind sensibler und intelligenter; daher leiden wir mehr als sie …« Jetzt war sie auf einmal gezwungen, sich unter sie zu mischen und die Masse der Elenden zu vergrößern. Sie empfand das gleiche Gefühl von Ekel, Demütigung und Angst, das sich ihrer seinerzeit bemächtigt hatte, als sie in einem offenen und ziemlich niedrigen Automobil durch eine Menge bedrohlicher, schmutziger Streikender gefahren war. Nicht die Unbequemlichkeit und die Entbehrungen, denen sie entgegensah, erschreckten sie, sondern der brennende Schmerz bei dem Gedanken, wie man sie behandeln würde, was ihre Bekannten sagen würden, die alle reich waren, angesehen und elegant. Sie sah sich schon verarmt, allein mit ihren beiden Kindern und ohne Freunde, von aller Welt verlassen, ohne Amüsements, Bälle, Feste und Unterhaltungen: die völlige Düsternis, die nackte Dunkelheit.
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