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Lieber Leser, liebe Leserin,
als Mathematikerin ist es für mich besonders erfreulich, in diesem Vorwort über das Thema Blockchain sprechen zu dürfen. Denn Blockchain ist eine digitale Kette, die aus Algorithmen besteht. Algorithmen dienen dazu, die Realität abzubilden und zu beschreiben. Eins und eins sind zwei und nicht drei. Diese objektive Wahrheit können wir aber in der Weise verwenden, dass Algorithmen Träger eines Sinns sind – je nachdem wie wir sie nutzen. Der Sinn der in einer Blockchain miteinander verketteten Zahlenblöcke liegt zum einen in der Dezentralität . Das hat der oder die Erfinderin der Blockchain, Satoshi Nakamoto, unmissverständlich klargemacht. Nakamoto wollte nach dem Finanzcrash 2008 die Macht der Banken und deren zentrale Strukturen brechen. Deswegen die dezentrale Stoßrichtung dieser Technologie. Nimmt man die Blockchain aus diesem Kontext heraus und überträgt sie auch auf andere Bereiche, erschafft diese Dezentralität der verteilten Datenbanken eine neue Welt, die nicht nur die Wirtschaft erfassen wird, sondern die ganze Gesellschaft. Grund für diese Veränderung ist, dass die Daten auf der Blockchain nicht mehr zentral wie bisher gespeichert werden, sondern bei allen Teilnehmern, die an der digitalen Kette teilnehmen. Alle teilen diese Daten in Echtzeit miteinander. Das verändert die Spielregeln. Da es bei Zahlen um richtig und falsch geht, sie beweisen, was ist, nennt man das auch mathematische Wahrheit. Und das ist der zweite Sinn der Blockchain. Es geht um beweisbares Wissen .
Es sind das Wissen und die Dezentralität, die diese neue Welt erschaffen. Eine Welt, in der es möglich ist, aufs Engste miteinander zu kooperieren, ohne Geschäftsgeheimnisse preisgeben zu müssen. Denn die Daten werden in Hashs verschlüsselt. Die Hashs erlauben es, dass alle Daten, die auf die Blockchain eingestellt werden, von allen Teilnehmern immer wieder auf ihre Korrektheit geprüft werden, ohne dass die Geschäftspartner sich in die Karten schauen lassen müssen. Transparenz mit Datenschutz. Die Quadratur des Kreises, etwas, was mit der bisherigen Technik nicht möglich war, ist nun machbar. Das ist Kollaboration auf einem ganz hohen Niveau. Erst diese Kollaboration ermöglicht die Vollautomation der Lieferkette. Industrie 4.0. In diesem Buch werden die vielfältigen Anwendungen der Blockchain dargelegt am Beispiel der Chemieindustrie, doch sie gelten für die gesamte Industrie. Deswegen ist dieses Buch für alle Leser ein Gewinn, nicht nur für Experten.
Die Blockchain und ihre vielfältigen Facetten sind mit Kollaboration und Vollautomation noch lange nicht zu Ende erzählt. Die Blockchain ist noch so viel mehr. Nehmen wir die Kreislaufwirtschaft. Diese wird von der Öffentlichkeit vehement eingefordert. Zu Recht, denn wir müssen mit den Ressourcen schonend umgehen. Für die Chemieindustrie bedeutet der Einsatz der Blockchain in der Kreislaufwirtschaft eine große Chance, denn zum ersten Mal ist es möglich, glaubhaft belegen zu können, dass die Kunststoffe sich tatsächlich im Kreise drehen, sie mehrfach genutzt werden und nicht die Umwelt belasten. Die Kreislaufwirtschaft wird in der Chemie gerade aufgebaut. In wenigen Jahren wird sie weltweit genutzt. Damit kann das Thema Kunststoffe in der Öffentlichkeit ganz neu positioniert werden. Plastik, wie Kunststoffe auch genannt werden, hat bekanntlich einen schlechten Ruf. Zu Unrecht, denn wenn die Kunststoffe im Kreislauf gehalten werden, schaden sie dieser nicht. Im Gegenteil. Sie tragen massiv zur Umweltschonung bei. Es wird Zeit, dass dies öffentlich kommuniziert wird und nicht denen das Feld überlassen wird, denen Fakten egal sind, wenn sie nicht ins eigene Weltbild passen. Dass es sich bei der Kunststoff‐Kreislaufwirtschaft nicht um ›Greenwashing‘ handelt, belegt die Blockchain. Zahlen lügen nicht . Sie liefern den Beweis. Ohne die Blockchain stünde die Chemieindustrie vermutlich in der Öffentlichkeit schnell wieder unter Verdacht, bloßes Greenwashing zu betreiben. Dank Blockchain kann dieser Verdacht entkräftet werden. Ein Imagewechsel ist möglich. Diese Chance sollte die Chemie ergreifen.
Dabei ist die Kreislaufwirtschaft nur ein Beispiel, wie die Blockchain hilft, Innovationen voranzutreiben. Sie wird die Zeit bei der Entwicklung von Patenten verkürzen, die Idee eines digitalen Euros massiv vorantreiben, neue Finanzierungsinstrumente gebären, Geldwäsche und Korruption verhindern helfen, mit dem Endkunden einen direkten Austausch ermöglichen. Blockchain ist das und noch viel mehr. Die Lektüre skizziert, wie aus dem Dreiklang von Blockchain, Kreislaufwirtschaft und New Work die Chemie 4.0 gelingen kann, der Sprung der Chemieindustrie in ein neues Zeitalter. Eins, in dem die Chemie nicht mehr als Gegensatz zu Umwelt wahrgenommen werden wird, sondern in Einklang mit dieser. Denn die Chemieindustrie ist mit ihrem Wissen von Natur und Technik dazu in der Lage, bei den dringendsten Problemen unserer Zeit entscheidend zur Lösung beizutragen. Beim Klimawandel genauso wie bei der Ressourcenschonung oder bei der Ernährung der Weltbevölkerung. Ohne Chemie wird das nicht gelingen. Doch dafür brauchen wir Partner in der Industrie, die mitziehen, um gemeinsam diese neuen Wege zu gehen. Nicht Zögern und Taktieren ist gefragt, sondern Mitmachen, an einem Strang ziehen , um die großen Herausforderungen, die vor uns liegen, zu schaffen. Ich bin überzeugt: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Dabei hilft, dass die Chemie mit der gesamten produzierenden Industrie auf der Welt verbunden ist und so nicht nur zum wichtigsten Treiber der Blockchain‐Technologie werden kann, sondern auch bei der Kreislaufwirtschaft.
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