Mischa Grossmann - Realität im Umbruch

Inhalt

Impressum 2 Impressum Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten. Für den Inhalt und die Korrektur zeichnet der Autor verantwortlich. © 2019 united p. c. Verlag ISBN Printausgabe: 978-3-7103-5131-0 ISBN e-book: 978-3-7103-5167-9 Umschlagfoto: pixabay.com Umschlaggestaltung, Layout & Satz: united p. c. Verlag www.united-pc.eu

Labor 3

Ankunft 8

Schlaf 13

Leben 20

Wahrheit 28

Test 32

Distanz 38

Angst 40

Fragen 48

Feuer 51

Erkenntnis 59

Frieden 68

Hallo Ich bin Mischa Grossmann. 70

Impressum

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

Für den Inhalt und die Korrektur zeichnet der Autor verantwortlich.

© 2019 united p. c. Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-7103-5131-0

ISBN e-book: 978-3-7103-5167-9

Umschlagfoto: pixabay.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: united p. c. Verlag

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Labor

Ich versuche in mich hinein zu fühlen. Das Getränk hat in mir etwas ausgelöst. Meine Gedanken schweifen zügellos umher. Immer wieder blitzt das Bild von Olivia vor meinem inneren Auge auf.

Ich sehe wie sie meine Hand hält. Und ich umschliesse meine fest.

Ich fühle mich erregt von ihrer Nähe und atme gierig die Luft in dem Wagen ein.

Ihr Geruch löst in mir wohlige Schauer aus. Doch als ich die Augen schliesse und mich komplett auf die Energien meiner Umgebung einlasse sehe ich wie sich um uns herum viele Fäden winden. Die in den Wagen kommen und an Olivia ihr Ende finden.

Ich betrachte mich und merke wie lediglich ein dicker Roter Faden von mir ausgeht und in der Richtung verschwindet aus der ich gekommen bin.

Ich konzentriere mich fester auf Olivia. Mit meinen Gedanken greife ich nach dem schönsten der Fäden. Mit einem glitzern das ich auch in Olivias Seele gesehen habe.

Ich merke wie sich durch den Faden Informationen winden. Und als ich aus dem Gewust von Informationen endlich verständliche raufsfiltern kann erkenne ich zwei Stimmen.

„Sie wurde wahrscheinlich von Cuilian erschaffen.“ Sagt eine zarte weibliche Stimme.

„Demjenigen der die gesamte Menschheit ausrotten will?“ Fragt die Stimme von Olivia überrascht.

Ich zucke zusammen, doch ich höre weiter zu.

„Ich spüre keinerlei Intentionen in ihr uns zu schaden.“ Sagt Olivia nach einer Pause.

„Ich spüre jedoch ihre Verbindung zu einer Kraft ähnlich wie die, die ich auch in Rick fühlte.“ Sagt Olivia weiter.

„Sie muss sehr jung sein.“ Sagt die weibliche Stimme.

„Catherine, ist es wirklich gut, wenn ich sie euch ausliefere?“ Fragt Olivia. „Ich könnte es nicht mit mir vereinbaren, wenn ihr sie als Gefahr anseht. Ich habe das Gefühl sie ist sehr verletzlich.“

Ich öffne ein Auge und schaue zu Olivia rüber. Doch sie scheint mein Zuhören nicht bemerkt zu haben.

„Wir werden ihr jeden Schutz und jede Annehmlichkeit bieten die möglich ist.“ Sagt Catherine. „In den Bergen wo ihr hinfahrt ist eine Anlage, sie besteht dazu Geheimnisse zu ergründen die in lebenden Wesen verborgen sind. Ich denke da würde sie gut hineinpassen. Und vielleicht kann sie auch Freunde finden dort.“

Ich spüre die Erleichterung in Olivias Gefühlen übersprudeln. Nun da ich sowieso lausche halte ich mich nicht mehr zurück und schaue in Olivias Gedanken hinein.

Sie scheint doch neben ihrer Klarheit und ihrer genau geordneten Gedanken viele Gefühle zu verbergen.

Angst fühle ich. Unsicherheit, doch auch Verantwortung. Den Wunsch das Richtige zu tun.

Ich spüre wie sich in mir ein Ventil öffnet. Dann löst sich ein roter Faden aus meiner Brust. Dünn und doch stark fühle ich wie er zielstrebig weiter aus mir hinauswächst.

Langsam wandert er auf Olivia zu. Wickelt sich um ihre Brust. Dann entwickelt sich ein kleiner Knoten. Und die Fäden zerfliessen und verbinden mich mit Olivia.

„Ich möchte, dass sie die Freiheit geniessen kann. Sperrt sie bitte nicht ein. Wenn sie gehen muss so lasst sie gehen. Doch sie wird wahrscheinlich zurückkommen, wenn sie weiss, dass ich dort bin. Ich bin mir dessen fast sicher.“ Sagt Olivia weiter.

„Wenn du das so wünscht werde ich sie nicht aufhalten, wenn sie sich etwas anderem zuwendet.“ Sagt Catherine. „Ich muss nun weiter morgen Abend werde ich in der Anlage vorbeikommen und Siraya hallo sagen. Heute kannst du noch bei ihr bleiben doch bald musst auch du dich wichtigen Aufgaben zuwenden.“

Olivia seufzt. „Ich weiss.“ Sagt sie noch dann erlischt das starke Glühen in dem Faden.

Und nur noch leicht glitzernd hängt er dann in der Luft kaum mehr zu unterscheiden von den anderen Fäden.

Ich öffne die Augen und schaue auf die Umgebung. Nun hat sich die Landschaft erheblich verändert. Aus dem einigermassen flachen Gelände ist ein Hang geworden.

Als ich aus dem Fenster schaue sehe ich neben der Strasse wie bei einer Klippe den Hang abfallen.

Meine Haare stellen sich wieder leicht auf als ich in die Tiefe blicke.

Doch dann schaue ich in die Ferne wo noch mehr Berge stehen. Und dazwischen sich ein Fluss hindurchwindet. Die Sonne geht hinter den Bergen auf und taucht die Landschaft in sattes Rotes Licht.

Nur wenige zerfliessende Wolken hängen träge im Himmel und betonen noch die malerische Aussicht.

„Schön nicht wahr?“ Sagt Olivia. „Hast du schon viele solcher Landschaften gesehen?“

Ich löse meinen Blick angestrengt von der Landschaft und schaue Olivia an.

„Ich kann mich an nichts erinnern was draussen geschehen ist bis an den gestrigen Tag. Ich erinnere mich an die ersten Tage,“ Ich mache eine Pause. Sie musste doch erfahren was ich weiss. Sollten doch ohnehin fremde Leute meine Geheimnisse erkunden. So will ich ihr wenigstens sagen was ich erfahren habe. „Ich wuchs in einer Flüssigkeit. Es war in einem Raum mit viel Maschinen und Technik. Immer wieder ist er vorbeigekommen. Er sagte er sei mein Vater und er hat jedes Mal mit mir geredet. Er sagte ich sei seine Tochter. Er war so unheimlich anders als die Menschen die an den Geräten arbeiteten. Doch ich war auch nicht wie sie. Also war es wohl wahr, dachte ich.“

Ich schlucke und mache eine Pause, will jedoch weiterreden. Olivia schaut mich aufmunternd an. Also rede ich weiter.

„An dem Tag meiner Geburt war ich schon so gross wie jetzt. Die Luft war seltsam, als ich die schützende Flüssigkeit in der ich mich so geborgen fühlte verlor hatte ich grosse Angst. Doch das was kam war schlimmer.“ Wieder mache ich eine Pause doch ich will es ihr sagen.

„Ich wurde angekettet in einem Raum. Mein Vater kam jeden Tag und redete mit mir. Er sprach von einem Weg. Der Weg der dich stark macht wäre nie einfach. Und ähnlich unsinnige Geschichten. Ich...“ Wieder schaue ich in Olivias Augen. Meine eigenen nun feucht von Tränen.

„Ich musste so viel ertragen. Männer haben mich gequält. Jeden Tag kamen sie. Sie taten mit mir alles was sie wollten. Ich konnte nichts dagegen tun. Es schien als sei der Zweck davon genauso unwichtig wie mein Leben. Doch ich musste weiterleben. Um den Weg zu gehen der mich stark macht.“ Zweifelnd schaue ich in Olivias Augen. Meine Hände verkrampft ineinander Gefaltet.

„Olivia.“ Sage ich dann. Und halte ihr meine Hände hin.

„Ich bin anders, doch du bist es auch.“ Olivias Hände berühren meine und ich ziehe sie gegen meinen Mund. Sanft küsse ich sie und stupse dann sanft mit meiner Zunge ihren Handrücken an.

„Ich möchte, dass du mir das gibst was die Männer von mir nahmen.“ Sage ich und lächle sie schief und verzagt an. So erwarte ich doch nicht von ihr, dass sie das auch tut.