Orkan, Unwetter, simurru -Wind, Teufelswind,90
Eiswind, Hurrikan, Tornado –
lass dreizehn Winde sich erheben und das Antlitz des Chumbaba verdunkeln,
so dass die Waffe des Gilgamesch Chumbaba treffen kann.
Erst wenn du selbst dein Antlitz erleuchtet hast,
dann, o Schamasch, begib dich auf den Heimweg!
Dann soll man deine flinken Maultiere heranführen,
ein Ruheplatz, ein Bett sei für dich aufgeschlagen,
die Götter, deine Brüder, sollen dir Speisen, die du liebst , darreichen,
soll Aja, die Braut, mit ihrem reinen Gewandsaum dein Antlitz abwischen.«
Erneut wiederholte die Wildkuh Ninsun vor Schamasch ihr Anliegen:100
»O Schamasch, soll Gilgamesch nicht die Götter .…,
soll er nicht mit dir die Himmel teilen?
[32]Soll er nicht mit dem Mondgott Sin das Szepter teilen?
Soll er nicht mit dem Weisheitsgott Ea im Apsu weise sein?
Soll er nicht mit Irnina die Schwarzköpfigen regieren?
Soll er nicht mit dem Unterweltsgott Ningischzida im ›Land ohne Wiederkehr‹ wohnen?
....................«107
Lücke von etwa 10 Zeilen.
Nachdem die Wildkuh Ninsun vor Schamasch ihr Anliegen vorgebracht hat118
– und die Wildkuh Ninsun ist klug, ist weise, allwissend –,
küsste die Mutter des Gilgamesch den Bod en vor Schamasch, 120
sie löschte (das Feuer) des Räucherbeckens und sti eg vom Dach herab.
Enkidu rief sie herbei und gab ihm die Weisung:
»Starker Enkidu, du bist nicht meinem Schoß entsprossen,
jetzt aber wirst du mit den Tempeloblaten des Gilgamesch verkehren,
den Priesterinnen, Hierodulen und Kultdirnen.«
Sie drückte die Kultsymbole auf Enkidus Nacken (mit den Worten):
»Die Priesterinnen nehmen hiermit den Anwärter auf,
und die Gottestöchter werden den Zögling aufziehen.
Ich selbst, die ich Enkidu liebe, nehme (ihn) als Sohn an,
möge Gilgamesch den Enkidu als seinen Bruder gut behandeln.130
[33] Lücke von 2 Zeilen.
sobald du mit Gilgamesch zum Zedernwald gehst,132
sollen die Tage lang, sollen die Nächte kurz sein!
Gegürtet seien deine Hüften, kräftig seien deine Schritte !
Am Abend schlage ein Lager für die Nacht auf,
die Nacht über soll …. be schützen . «136
Größere Lücke. Im Folgenden spricht Gilgamesch zu den Ältesten von Uruk.
» Während der Zeit, da wir gehen und zurück kehren,203
während wir am Zedern wald anlangen,
während wir den wilden Chumbaba be kämpfen
und alles Böse, das Schamasch hasst, aus dem Lande vertilgen,
....................
sollt ihr .......... nicht bekommen,
sollen sich die jungen Krieger nicht auf der Straße versammeln.
Entscheidet ihr den Prozess des Schwachen, sucht ….210
bis dass wir wie ein schwacher Säugling unser Ziel erreicht haben,
bis wir unsere Waffen am Tor des Chumbaba aufgepflanzt haben.«
Da standen seine Granden auf, huldigen ihm,
und die jungen Krieger von Uruk insgesamt laufen zu ihm hin,
und seine Granden küssen seine Füße:
»Kommt heil zurück zum Kai von Uruk!
Gilgamesch, vertraue nicht auf deine große Kraft!
[34]Pass gut auf! Schlag gezielt drein!
›Der an der Spitze schütze den Gefährten,
der den Weg kennt, be wahre seinen Freund!‹220
So soll Enkidu vor dir hergehen,
er kennt den Weg zum Zedernwald,
er ist erfahren in der Schlacht und kampf erprobt,
zu den Pässen durch die Berge soll er dich führen.
Enk idu soll den Freund be schützen, heil halten den Gefährten,
zurück zu den Frauen soll er ihn bringen !
In dieser unserer Versammlung vertrauen wir dir den König an,
du sollst ihn sicher zurückbringen und den König in unsere Obhut geben.«
Da öffnet Enkidu den Mund, redet,
spricht zu Gilgamesch :230
»Mein Freund, schick diese Leute weg,
einen Weg, der für sie nicht geeignet ist, (werden wir gehen)
Lücke von etwa 10 Zeilen bis zum Ende der Tafel.
Nach zwanzig Meilen nahmen sie einen Imbiss ein,
nach dreiß ig Meilen schickten sie sich zur Abendrast,
fünfzig Mei len zogen sie den ganzen Tag,
nach einer Strecke von einem Mo nat und fünfzehn Tagen, in nur drei Tagen näherten sie sich dem Libanon.
Im Blick auf die (sinkende) Sonne grub en sie einen Brunnen .
....................
Gilgamesch stieg hinauf zur Spitze des Berges,
brachte den Bergspitzen Röstmehl dar (mit den Worten):
»Gebirge, bringe mir einen Traum, lass mich eine gute Botschaft sehen!«
Enkidu bereitete ihm ein ›Traumhaus‹, 10
einen ›Sturmtürflügel‹ befestigte er in seiner Türöffnung,
ließ ihn sich niederlegen in einem Zauberkreis.
Er selbst aber legte sich wie ein ....-Fangnetz in seine Türöffnung.
Sobald Gilgamesch sein Kinn auf das Knie aufstützte,
befiel ihn der Schlaf, der über die Menschen herabquillt.
In der mittleren Nachtwache beendete er seinen Schlaf,
erhob sich und sprach zu seinem Freund:
»Mein Freund, hast du mich nicht gerufen? Warum bin ich erwacht?
Hast du mich nicht berührt? Warum bin ich entsetzt?
Ging nicht ein Gott vorbei? Warum schaudert’s mich an den Gliedern? 20
Mein Freund, ich habe ein Traumgesicht gesehen,
und der Traum, den ich sah, war ganz entsetzlich .
Im Tal (zwischen dem) Berg ….
[36] der Berg stürzte in ….
und wir , wie eine Fliege ….«
Der, welcher in der Steppe geboren war, konnte raten,
Enkidu antwortete seinem Freund, erklärte ihm seinen Traum:
»Mein Freund, dein Traum ist gut, ….
vorzüglich ist dein Traum!
Mein Freund, der Berg, den du gesehen hast ….30
wir werden Chumbaba packen, töt en werden wir ihn,
und seinen Leichnam werden wir auf die Walstatt werfen.
Und im Morgengrauen werden wir eine gute Botsch aft von Schamasch hören. «
Nach zwanzig Meilen na hmen sie einen Imbiss ein,
nach dreißig Meilen schickten sie sich zur Abendrast,
fünfzig Meilen zogen sie den ganzen Tag,
nach einer Strecke von einem Monat und fünfzehn Tagen, in nur drei Tagen näherten sie sich dem Libanon- Gebirge .
Im Blick auf die (sinkende) Sonne gruben sie einen Brunnen.
....................
Gilgamesch stieg hinauf zur Spit ze des Berges, 40
brachte den Bergspitzen Röstmehl dar (mit den Worten):
»Gebirge, bring mir einen Traum, lass mich eine gute Botschaft sehen !«
En kidu bereitete ihm ein ›Traumhaus‹,
einen ›Sturmtürflügel‹ befestigte er in seiner Türöffnung,
ließ ihn sich niederlegen in einem Zauberkreis.
Er selbst aber legte sich wie ein .…-Fangnetz in seine Türöffnung.
Sobald Gilgamesch sein Kinn auf das Knie aufstützte,
[37] befiel ihn der Schlaf, der über die Menschen herabquillt.
In der mittleren Nachtwache beendete er seinen Schlaf,
erhob sich und sprach zu seinem Freund: 50
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