Isolde Kakoschky - Frühlingstochter

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Manuelas Kindheit und Jugend ist geprägt durch die strenge und übertrieben religiöse Erziehung durch ihren Vater. Mit sechzehn trifft sie auf Karsten, der ihr Liebe und Zuneigung entgegenbringt, doch das bleibt nicht ohne Folgen. Gedrängt durch den Vater muss sie das Kind zur Adoption freigeben, danach lernt sie ein Leben auf sich allein gestellt zu führen. Erst vierzig Jahre später startet sie mithilfe ihres Sohnes einen Versuch, ihre Tochter zu finden. Was sie nicht weiß, auch ihre Tochter ist auf der Suche nach ihr.

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Sie lehnte sich an ihren Mann an, der neben ihr auf dem Korbsofa Platz genommen hatte. Er war ihre große Liebe und das Beste, was ihr im Leben passieren konnte. Marco platzte geradezu hinein, als sie glaubte, nicht weiter leben zu können, weil sie der Schmerz schier um den Verstand brachte. Über zwanzig Jahre war das jetzt her und doch noch immer gegenwärtig.

Die lauten Stimmen ihrer Kinder rissen Stefanie aus den Gedanken.

»Hallo Mama, Hallo Papa!«, klang es unisono aus dem Mund von Matteo und seiner Schwester Alessia.

»Was gibt es zu essen?«

»Soße steht noch auf dem Herd, ihr müsst euch nur noch frische Spaghetti kochen!« Stefanie dachte manchmal, dass ihr oder ihrer Familie eines Tages die Pasta zu viel werden würden, doch bisher gab es dafür keine Anzeichen. Die Geschwister verschwanden prompt in der Küche.

»Darf ich dir noch ein Glas Wein einschenken?« Marco füllte, ohne auf Antwort zu warten, die Gläser neu und reichte seiner Frau den Kelch. »Auf einen schönen Tag morgen!«

»Er wird schön!«, bekräftigte Stefanie Marcos Wunsch. Seit dem Winter waren sie nicht mehr oben in den Bergen gewesen. Jetzt breitete sich eine wahre Vorfreude in ihr aus.

Nach einem gemütlichen Frühstück machten sich Stefanie und Marco am nächsten Morgen auf den Weg. Mit dem Auto wären sie in wenigen Minuten an der Seilbahn gewesen, doch sie entschieden sich für den halbstündigen Fußweg im Tal entlang des Flusses. Mit bequemer Kleidung und Wanderschuhen waren sie bestens ausgerüstet. Erstaunt stellten sie fest, dass der Parkplatz schon recht gut gefüllt war. Dementsprechend zeigte sich der Andrang an der Kabinenbahn. Das war freilich noch kein Vergleich mit den Massen, die im Winter den Berg stürmten. Da ging es auf allen Hängen hoch her, begonnen mit der Skischule unten an der Talstation bis zu den Abfahrtspisten an den Sesselliften oben. Stefanie lief so leidlich Ski, mochte aber eher die leichteren Abfahrten. Schon als Kind war sie in den Thüringer Bergen nie sehr wagemutig gewesen. Sanft schwebte die Gondel der Seilbahn den Berg hinauf. Von hier bot sich ein schöner Blick auf die Burg Taufers und den unterhalb gelegenen Ort. Stefanie ging bei diesem Anblick jedes Mal das Herz auf. Es war die Liebe zu Marco, die sie hierher geführt hatte. Doch längst hatte sie sich auch in dieses Land und seine Menschen verliebt. Und die Menschen hier hatten sie herzlich aufgenommen. Zu Marcos Eltern, die im Nachbardorf wohnten, pflegte sie ein inniges Verhältnis. Rein optisch fiel sie mit ihren dunklen Haaren auch gar nicht auf. Ihren Thüringer Dialekt hatte sie zwar nicht ganz abgelegt, aber sie konnte sich inzwischen sogar einigermaßen auf Italienisch verständigen. Die Kinder wuchsen sowieso zweisprachig auf, denn selbst wenn die Umgangssprache deutsch war, so gehörte das Gebiet eben doch zu Italien.

Mit jedem Meter, den sie die Seilbahn höher hinauf brachte, änderten sich die Ausblicke. Statt des Ortes sahen sie nun die hoch in den Wäldern versteckt liegenden Almen, die oft seit Jahrhunderten von den Familien bewirtschaftet wurden. Über den bewaldeten Bergen tauchten die schneebedeckten Gipfel der Dreitausender auf, die das Tal von allen Seiten umschlossen. Bald waren sie selber auf zweitausend Metern Höhe angekommen. Von der Bergstation der Kabinenbahn aus führten in der Skisaison mehrere Skiund Sessellifte zu den Abfahrtspisten nach oben. Doch im Sommer war nur ein Sessellift in Betrieb, der die Besucher zur Sonnklar-Hütte brachte.

Hier oben wehte ein frischer Wind. Stefanie zog die Jacke ein wenig enger um die Schultern.

»Wir hätten doch laufen sollen, dann wäre dir jetzt nicht kalt«, lästerte Marco mit einem Augenzwinkern. Er erntete dafür einen leichten Knuff in die Seite. Doch trotz des Windes machte das Wetter in 2400 Metern Höhe dem Namen der Hütte alle Ehre. Ein blauer Himmel mit kleinen weißen Wölkchen wölbte sich über den auch im Sommer schneebedeckten Gipfeln in der Ferne. Aber auch hier fanden sich noch einige Schneereste in den Mulden zwischen den Geröllfeldern. Hier oben fühlte man sich schon irgendwie dem Himmel ganz nah, dachte Stefanie. Noch hundert Höhenmeter weiter oben stand der mächtige Gipfel des Berges direkt über ihnen. Doch angesichts des Windes sah nun auch Marco davon ab, hinauf zu klettern. Sie ließen sich auf einem flachen Stein nieder, den die Sonne erwärmt hatte.

»Schau!«, flüsterte sie Marco zu. Unmittelbar vor ihnen kreuzte ein Murmeltier den Weg und verschwand so schnell, wie es gekommen war, wieder zwischen den Felsen.

»Komm!« Marco griff nach Stefanies Hand. »Gehen wir bis zum Plateau.«

Nach ein paar hundert Metern bot sich ihnen ein phantastischer Blick über das untere Ahrntal und auf die Berge der Rieserferner-Gruppe.

»Wagen wir den Abstieg?« Marco grinste seine Frau spitzbübisch an. Von hier aus ging es steil hinunter.

»Von mir aus, den Schotterweg kann jeder!«, stimmte Stefanie ihm zu.

Vorbei an einem Bergsee und einer im Wald gelegenen Alm erreichten sie nach einer stetig bergab führenden Strecke im weiten Bogen wieder die Bergstation der Seilbahn. Auf der Terrasse der nebenan gelegenen Berggaststätte nahmen sie Platz. Jetzt konnten sie beide eine kräftige Mahlzeit vertragen. Sie bestellten Südtiroler Speck und Bier und ließen sich das herzhafte Mahl schmecken. Es tat gut, sich auch einmal selbst bedienen zu lassen.

Stefanie beobachtete am Nachbartisch eine junge Familie mit einem kleinen Mädchen, das munter plappernd zwischen dem Spielplatz und ihren Eltern hin und her sprang.

Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und plötzlich war ihr, als wäre sie aus der Zeit gefallen. Sie sah sich selbst als Fünfjährige, die ständig zwischen dem Spielplatz und ihren Eltern hin und her rannte, um ihnen ja auch alles zu berichten, was dort geschah, ob die Schaukel quietschte oder die Wippe ruckelte oder ob ein Kind das andere geschubst hatte. Es war »ihr« Spielplatz, direkt vor der Gaststätte, die ihre Eltern für die HO, die Handelsorganisation der DDR, betrieben. Ihre kleine Welt war ein Paradies. Im Sommer duftete es nach Wald, Beeren und Pilzen. In ihrer Erinnerung schien irgendwie immer die Sonne. Im Winter lag wunderbar weißer Schnee, dann ging sie mit den anderen Kindern zum Rodelhang. Später lernte sie Skifahren im Winter und Fahrradfahren im Sommer. Mutti und Vati lasen ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Sie waren nicht mehr ganz jung gewesen, als Stefanie zur Welt kam, und so blieb sie auch ein Einzelkind, über alles geliebt und verwöhnt. Stefanie war ihnen so unendlich dankbar für diese wundervolle, glückliche Kindheit.

Schon früh fand sie Spaß an der Arbeit in der Gaststätte und half gerne ihren Eltern aus. Mit zehn konnte sie bereits eine Festtafel perfekt eindecken. Ihr Berufswunsch stand fest, solange sie darüber nachdachte.

Als sie vierzehn war, fiel in Berlin die Mauer und wenig später hinter ihrem Wald der Stacheldrahtzaun. Plötzlich mochte niemand mehr ein Jägerschnitzel aus leckerer Wurst essen. Die Menschen wollten nur noch in den Westen fahren und die HO die Gaststätte schließen. Ihre Eltern, nun schon um die fünfzig, nahmen allen Mut zusammen und einen Kredit auf, um ihr Lebenswerk, wie es der Vater gerne nannte, zu kaufen. »Dann hat unser Mädchen etwas Eigenes!«, hörte sie die Eltern zum Berater der Bank sagen.

Mit Feuerwerk und vielen Reden war inzwischen aus zwei Ländern wieder eins geworden und Stefanie begann eine Hotel-Lehre in Bayern. So oft sie konnte, fuhr sie heim, in ihr kleines Paradies, das mit der neuen Zeit Risse bekam. Ihr Spielplatz wurde gesperrt und musste später abgebaut werden, weil ihm der TÜV die Sicherheit nicht mehr bestätigte. Generationen von Kindern hatten hier getobt, nun war er also unsicher. Unsicher wie die ganze neue Zeit. Ach, hätte der TÜV doch lieber das Auto ihrer Eltern genauer geprüft!

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