(2) Durch Gurtlamellen auf den Gurtstabflanschen können die Tragfähigkeiten für Versagen des Gurtstabflansches, Durchstanzen oder Versagen der Strebe durch reduzierte wirksame Breite vergrößert werden.
(3) Paarweise angeordnete Seitenlamellen können die Tragfähigkeit für Versagen der Seitenwände des Gurtstabes oder Schubversagen des Gurtstabes vergrößern.
(4) Um Teilüberlappung der Streben in K- oder N-Anschlüssen zu vermeiden, können die Streben an eine Quersteife angeschweißt werden.
(5) Jedmögliche Kombination dieser Verstärkungsarten ist möglich.
(6) Die Stahlgüte der Verstärkungen sollte nicht geringer sein als die des Gurtstabes.
(7) Die Tragfähigkeiten von verstärkten Anschlüssen sind mit Hilfe der Tabelle 7.17 und Tabelle 7.18 zu bestimmen.
7.5.3 Räumliche Anschlüsse
(1) Bei räumlichen Anschlüssen sind in jeder maßgebenden Ebene die Bemessungskriterien in 7.5.2mit den nach 7.5.3(2) abgeminderten Tragfähigkeiten zu erfüllen.
(2) Die Abminderungsbeiwerte μ für die Tragfähigkeiten für jede maßgebende Ebene sind aus Tabelle 7.19 zu bestimmen. Die Tragfähigkeit des ebenen Anschlusses wird nach 7.5.2unter Verwendung der Gurtstabkraft des räumlichen Anschlusses berechnet.
7.6 Geschweißte Anschlüsse von KHP- oder RHP-Streben an I- oder H-Profil Gurtstäbe
(1) Liegen die geometrischen Abmessungen von Anschlüssen innerhalb des Gültigkeitsbereiches nach Tabelle 7.20, sind in der Regel die Tragfähigkeiten der Anschlüsse mit den Gleichungen in Tabelle 7.21 oder Tabelle 7.22 zu bestimmen.
(2) Liegen die geschweißten Anschlüsse innerhalb des Gültigkeitsbereichs nach Tabelle 7.20, brauchen nur die in den Tabellen angegebenen Versagensformen beachtet werden. Die Tragfähigkeit eines Anschlusses ist durch den kleinsten Wert definiert.
(3) Bei geschweißten Anschlüssen außerhalb des Gültigkeitsbereichs nach Tabelle 7.20 sollten alle Versagensformen untersucht werden, die in 7.2.2aufgelistet sind. Zusätzlich sollten in diesem Fall bei der Bemessung der Anschlüsse die Sekundärmomente, die sich aus ihrer Rotationssteifigkeit ergeben, berücksichtigt werden.
(4) Werden die Streben an den Anschlüssen nur durch Längskräfte beansprucht, dürfen die Bemessungswerte der einwirkenden Schnittgrößen N i,Eddie Bemessungswerte der Tragfähigkeiten N i,Rd, die in Tabelle 7.21 angegeben sind, nicht überschreiten.
(5) Werden die Streben an den Anschlüssen durch Biegemomente und Längskräfte beansprucht, ist in der Regel folgende Interaktionsbedingung zu erfüllen :
(7.5) 
Dabei ist
M ip,i,Rd |
die Momententragfähigkeit des Anschlusses in der Ebene des Fachwerks; |
M ip,i,Ed |
das einwirkende Biegemoment in der Ebene des Fachwerks. |
(6) Die einwirkende Schnittgröße M i,Eddarf am Anschnitt der Strebe am Gurtstabflansch bestimmt werden.
(7) Die Biegetragfähigkeit M ip,1,Rdder Anschlüsse in Fachwerkebene ist Tabelle 7.22 zu entnehmen.
(8) Wird der Gurtstab durch Steifen ausgesteift, siehe Bild 7.7, so wird die Tragfähigkeit N i,Rdfür Versagen der Strebe bei T-, X-, Y-, K-Anschlüssen mit Spalt und N-Anschlüssen mit Spalt, siehe Tabelle 7.22, wie folgt berechnet :
(7.6) 
Dabei ist
a |
die Schweißnahtdicke an der Steife. Die Nahtdicke „2 a “ wird durch „ a “ ersetzt, wenn einseitige Kehlnähte verwendet werden; |
s |
der Index für Steife. |
(9) Die Wanddicke der Steifen sollte mindestens der Stegdicke des I-Profils entsprechen.
Bild 7.7.Steifen an I-Profil-Gurtstäben
Tabelle 7.17.Tragfähigkeit von geschweißten verstärkten T-, Y- und X-Anschlüssen von RHP- oder KHP-Streben an RHP-Gurtstäbe
Tabelle 7.18.Tragfähigkeit von geschweißten verstärkten K- und N-Anschlüssen von RHP- oder KHP-Streben an RHP-Gurtstäbe
Tabelle 7.19.Abminderungsbeiwerte für räumliche Anschlüsse
Tabelle 7.20.Gültigkeitsbereich für geschweißte Anschlüsse von KHP- oder RHP-Streben an I- oder H-Profil Gurtstäbe
7.7 Geschweißte Anschlüsse von KHP- oder RHP-Streben an U-Profil Gurtstäbe
(1) Liegen die geometrischen Abmessungen von Anschlüssen innerhalb des Gültigkeitsbereiches nach Tabelle 7.23, können die Tragfähigkeiten der Anschlüsse von Hohlprofilstreben an U-Profil Gurtstäbe nach Tabelle 7.24 bestimmt werden.
(2) Bei der Bemessung der Anschlüsse sollten die Momente aus Sekundärwirkung, die sich aus ihrer Rotationssteifigkeit ergeben, berücksichtigt werden.
(3) Für Anschlüsse mit Spalt ist in der Regel die Tragfähigkeit N 0,Rddes Gurtstabquerschnitts zu bestimmen. Dabei wird die Schubkraftübertragung zwischen den Streben durch den Gurtstab berücksichtigt, jedoch werden die Sekundärmomente vernachlässigt. Der Nachweis ist nach EN 1993-1-1 zu führen.
NCI DIN EN 1993-1-8/NA
Kontaktstoß und Druckübertrag durch Kontakt
Druckkräfte normal zur Kontaktfuge dürfen vollständig durch Kontakt übertragen werden, wenn seitliches Ausweichen der Bauteile am Kontaktstoß ausgeschlossen ist.
Wenn Kräfte aus druckbeanspruchten Querschnitten oder Querschnittsteilen durch Kontakt übertragen werden, müssen
– die Stoßflächen der in den Kontaktfugen aufeinandertreffenden Teile eben und zueinander parallel und
– lokale Instabilitäten infolge herstellungsbedingter Imperfektionen ausgeschlossen oder unschädlich sein und
– die gegenseitige Lage der miteinander zu stoßenden Teile gesichert sein.
Die Grenzdruckspannungen in der Kontaktfuge sind gleich denen des Werkstoffes der gestoßenen Bauteile.
Beim Nachweis der zu stoßenden Bauteile müssen Verformungen, Toleranzen und eventuelles Bilden einer klaffenden Fuge berücksichtigt werden.
Die ausreichende Sicherung der gegenseitigen Lage der Bauteile ist nachzuweisen. Dabei dürfen Reibungskräfte nicht berücksichtigt werden.
In Querschnittsteilen mit Dicken t von 10 mm bis 30 mm aus den Stahlsorten S235, S275 oder S355, die durch Doppelkehlnähte an Stirnplatten angeschlossen sind, genügt für die Druckübertragung die rechnerische Schweißnahtdicke a = 0,15 t , wenn die als Stegabstand bezeichnete Spaltbreite h zwischen Querschnittsteil und Stirnplatte nicht größer als 2,0 mm ist.
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