Regine Kölpin - Krähenflüstern

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Im Wilhelmshavener Pflegezentrum Sanfte Wellen kommt eine alte Frau ums Leben. Kurz darauf wird die zuständige Pflegerin bestialisch ermordet in den Salzwiesen aufgefunden.
Was hat Hubert Lambacher, der Sohn der alten Frau damit zu tun? Welche Rolle spielt der Heimleiter Thiemo Hanken?
Seine junge und sensible Ehefrau Linda fühlt sich bedroht, weiß die Zeichen aber nicht zu deuten. Erst kurz zuvor hat sie Thiemo geheiratet und mit ihm in Neustadtgödens ein Haus gebaut, war glücklich, in ihm einen Vater für ihren Sohn Laurin gefunden zu haben. Die Idylle bekommt bald Risse, durch die immer mehr Unangenehmes hereinzusickern und Bedrohliches hindurchzuschimmern scheint.
Nach und nach zeigt sich, welch perfides Spiel und gut gehütetes Geheimnis hinter all dem steckt. Die Gefahr, in der sie und ihr Sohn schweben, erkennt Linda viel zu spät.

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Tanja atmete durch. Sie hatte letzte Woche eine Zusage von einem Altenheim in Husum bekommen und ihren Job im Pflegezentrum gekündigt. Im Juni würde sie weggehen.

Sie flocht die blonden, langen Haare zu einem Zopf und schlüpfte im Keller in ihre hohen Gummistiefel. Der Parka und das Fernglas hingen griffbereit am Haken. Als sie durch das Treppenhaus nach draußen ging, hörte sie in ihrer Wohnung das Telefon klingeln und blieb stehen.

Sie hatten vor ein paar Tagen wieder begonnen, diese Anrufe. Wie damals schellte das Telefon mitten in der Nacht. Wieder dieses lautlose Innehalten, als stünde die Welt für diesen einen Moment still – um nach dem Begreifen, dass sich am anderen Ende der Leitung ein Mensch an ihrer Angst ergötzte, ein erschreckendes Getöse in ihrem Inneren auszulösen.

Oft genügte eine unerwartete Bewegung hinter ihr, diesen Schrecken auszulösen. Zu der Angst kam dann noch der Ärger bei der Arbeit. Wenigstens hatte sich diese Anschuldigung wegen der alten Lambacher als haltlos herausgestellt.

Tanja atmete tief ein. Es war gut, dass sie sich endlich traute, neu anzufangen. Sie musste diesen Schlussstrich ziehen.

Bis sie fort konnte, zu einer neuen Arbeitsstelle, gaben ihr die Einsamkeit und die Ruhe am Saum des Meeres Halt. Hier konnte sie sich beweisen, dass alles normal war und seinen Gang ging. Hin und wieder machte sie auch Führungen. Anderen Menschen die Schönheit dieser Landschaft näherzubringen, war eine erfüllende Aufgabe neben ihrem Job.

Tanja sog die salzige Luft tief ein. Sie hatte jetzt eine ganze Woche frei, brauchte keine Windeln zu wechseln, niemandem das Essen anzureichen und sich nicht mit Angehörigen auseinanderzusetzen. Es war ein guter Auftakt, heute Abend noch einmal hinauszugehen.

Tanja lief über den Deich und kletterte über das Holzgerüst, um auf die Salzwiesen zu gelangen. Die Sicht war noch gut, mit der Flut würde Nebel aufkommen. Das erkannte Tanja am Horizont, der schon in milchigem Weiß verschwamm. Aber jetzt am Abend hatte sie große Chancen, ein paar Vögel mehr im Deichvorland beobachten zu können. Das war Freiheit, das war Glück.

Sie lief auf dem ausgewiesenen Pfad. Um diese Zeit begannen die ersten Vögel zu brüten, da war es fatal, wenn man die Wege verließ. Denn so geschickt wie die Bodenbrüter des Wattenmeerraumes tarnte kaum ein Vogel sein Nest.

Tanja blieb stehen und nahm das Fernglas. Eine Schafstelze hob und senkte sich über der Rotschwingelwiese, flog dann weiter und ließ sich auf dem Zaun nieder. Es war friedlich hier. Um diese Zeit waren nur noch ein paar Hundebesitzer auf dem Deich, aber sie durften nicht hier herunter ins Naturschutzgebiet.

Tanja folgte dem Pfad. Sie hielt immer wieder an, um sich mit dem Fernglas umzusehen. In der Ferne gingen in Wilhelmshaven die Lichter an. Der Schornstein des Kohlekraftwerkes blinkte selbstgefällig über den Jadebusen.

Tanja ging weiter. Sie kam schließlich an den Wattsaum, wo sie mit den Stiefeln immer tiefer im Schlick versank. Es quatschte jedes Mal, wenn sie den Fuß anhob. Tanja suchte sich eine Quelleransammlung und stellte sich darauf. Noch schien das Wasser weit entfernt, aber schon bald würde es mit seiner ganzen ungezähmten Kraft durch die Priele schießen und das Watt überfluten. An der Kante der Salzwiesen würde die Nordsee heute aber nur lecken wie eine feuchte Zunge an einem süßen Eis. Tanja hatte es allerdings schon ein paar Mal erlebt, dass das Wasser bis an den Deich gekommen war, wenn der starke Wind die See in den Jadebusen gedrückt hatte. Die Kinder hier hatten die Auflage, sofort in den Schutz des Deiches zu kommen, wenn die Priele der Salzwiesen voll liefen. Denn dann würde es nicht lange dauern, bis das Meer die Wiese verschluckte. Aber heute war es windstill. Tanja sog noch einmal die klare Luft ein. Es tat gut, richtig tief durchzuatmen.

Eine Ansammlung von Kiebitzregenpfeifern war schon aus der Tundra eingetroffen und rannte am Wasser auf und ab. Daneben watschelten zwei Brandgänse und ein Rotschenkel bohrte seinen spitzen Schnabel immer wieder in das Watt.

Tanja schwenkte den Blick Richtung Eckwarden und war begeistert vom Bild der untergehenden Sonne, die im Nebel der Nordsee zu versinken schien. »Postkartenkitsch«, grinste sie.

Tanja harrte lange aus. Sie genoss die Rufe der Seevögel und das Alleinsein mit sich und dem Leben hier draußen.

Dann sah sie auf die Uhr. Es war spät geworden, sie musste sich auf den Rückweg machen. Wie immer hatte sie keine Taschenlampe dabei. Bei Einbruch der Dunkelheit war es nicht die wahre Wonne, durch das mit kleinen Gräben durchzogene Gebiet zurückzulaufen, weil der Weg dann nicht mehr gut zu erkennen war. Außerdem spürte sie schon die Feuchtigkeit, die sich durch alle Poren der Kleidung sog.

Das wehmütige »Tüüt«, des Rotschenkels trieb Tanja zur Eile. »Tjü-dü-dü!« Er flog über sie hinweg. Mit diesem letzten Flöten schienen die Salzwiesen zu verstummen und sich mit dem Nebelschleier, der mit dem aufkommenden Wasser auf die Küste zuwaberte, zudecken zu wollen.

Tanja ging einen Schritt schneller. Sie stolperte über einen kleinen Priel, der sich durch die Wiese gefressen hatte. Es raschelte neben ihr, und in der Ferne sah sie im verblassenden Tageslicht die Sumpfohreule auf der Jagd nach Wühlmäusen. Die hatte sie hier noch nie gesehen, aber ihr kurzer Warnruf war unverkennbar.

Tanja rappelte sich auf und wischte die schlickige Hand an der Hose ab. Sie griff nach dem Fernglas und versuchte, noch einmal einen Blick auf die Eule zu erhaschen, aber irgendwie gelang ihr keine scharfe Einstellung.

Die Stille über dem Deichvorland hatte mit einem Mal nicht mehr den beruhigenden Charakter, der sie sonst wieder und wieder hierher zog. Kein Schaf durchschnitt die Abendluft mit seinem Blöken, der Deich endete verwaist im weißen Nichts.

Am Zaun stand eine Gestalt, es war aber schon zu dunkel, um Genaueres zu erkennen. Wahrscheinlich war es ein Hundehalter, der seinen Köter wieder nah am Zaun rennen ließ. Es war immer das Gleiche mit ihnen, Tanja hatte deswegen schon häufig Stress gehabt. Sie sah sich noch einmal in Richtung Meer um. Der Nebel hatte die Salzwiesen hinter ihr völlig überflutet. Ihre Beine bewegten sich unwillkürlich schneller. Es war so still, dass ihr hektischer Atem wie das Stampfen einer Lokomotive wirkte.

Tanja stolperte über den nächsten Priel. Ein stechender Schmerz schoss ihr durch den Fuß.

»So ein Mist!« Sie war wütend. Warum hatte sie diese Furcht bloß zugelassen? Es war bescheuert, hier in der Dämmerung unkontrolliert loszurennen. Es geschah ihr ganz recht, dass sie sich nun verletzt hatte.

Bevor Tanja aufzustehen wagte, bemühte sie sich erst, ihren Atem und das laute Schlagen des Herzens unter Kontrolle zu bekommen.

Nach einer Weile wurde sie ruhiger. Es war still bis auf das gelegentliche Rascheln der Mäuse und das unermüdliche leise Quatschen des nassen Bodens.

Tanja rieb sich den Knöchel. »Jetzt ist es gut, Tanja Wildbruch. Auf nach Hause!«, sagte sie laut und war froh, dass ihre Stimme wieder fast normal klang. Es war wirklich nicht mehr weit bis zum Zaun, sie konnte die Umrisse schon erkennen. »Einfach aufstehen und dorthingehen, du alberne Gans!«, forderte sie sich selbst auf.

Aber als Tanja sich gerade erheben wollte, spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, die sie auf den Boden zurückdrückte.

*

Linda wurde unruhig. Und wütend. An ihrem ersten gemeinsamen Abend im neuen Haus saß sie allein zwischen den Umzugskisten. Laurin hatte drei Stücke des aufgebackenen Baguettes verdrückt, dazu ein dickes Stück Käse und war dann, nach einem Glas Apfelsaft, ohne Murren ins Nebenzimmer auf die Matratze verschwunden.

»Cool, Mama«, hatte er mit seiner heiseren Stimme gesagt, die schon fast nach Stimmbruch klang. »Ein Madratzenbett. Ist cooler als ein echtes Bett, weil nur die Madratze eben cool ist.«

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