16. Kapitel:Fabian Fabian sucht Ablenkung fährt noch am selben Abend verzweifelt Richtung Norden durch Berlin, in Gedanken ständig das Bild von Cornelia und Makart vor Augen. Durch Cornelia hatten Arbeit und Leben für ihn an Sinn gewonnen, und nun hatte er sie durch seine Entlassung verloren. In Wedding beobachtet er zunächst eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Arbeitern und der Polizei und geht anschließend auf einen Rummelplatz. Dort lernt er eine Kunstreiterin kennen, mit der er eine kurze Affäre beginnt, wobei er jedoch weiterhin an Cornelia denkt.
17. Kapitel:Die Kunstreiterin bittet Fabian, einige Tage bei ihr zu bleiben, da ihr Mann auf Geschäftsreise sei. Nach dem Mittagessen verlässt Fabian das Haus und trifft Cornelia im Café. Sein Verhalten gegenüber der in Tränen aufgelösten Cornelia ist kalt und sachlich, er kränkt sie absichtlich. Sie werde auf eigenen Füßen stehen und Karriere machen, indem sie ihren Körper immer wieder an einflussreiche Männer verkaufe. Zudem wirft er ihr vor, falsch gehandelt zu haben, und Cornelia stimmt resigniert zu. Fabians und Cornelias scheinbare Versöhnung Bevor sie sich trennen, gibt es eine scheinbare Versöhnung, doch ihr Abschiedskuss ekelt ihn. Fabian kehrt aus Angst vor Einsamkeit zu der Kunstreiterin zurück. Nach dem Abendessen findet eine handgreifliche Auseinandersetzung mit dem Ehemann statt, der unerwartet früh von seiner Geschäftsreise zurückkehrt.
18. Kapitel:Frau Hohlfeld empfängt Fabian im Korridor mit einem Zettel der Kriminalpolizei. Er fährt mit dem Taxi in Labudes Selbstmord Labudes Wohnung, wo er bereits von den Beamten erwartet wird, und sieht seinen Freund mit einem Schuss in der Schläfe auf dem Sofa liegen. Aus einem Abschiedsbrief für Fabian geht hervor, dass Labude sich das Leben genommen hat, während im Nebenzimmer ein Streit zwischen den Künstlerinnen tobte. Grund hierfür sei sein derzeitiger Zustand: Die Enttäuschung über Leda, seine Resignation in politischer Hinsicht und insbesondere die Tatsache, dass seine Habilitationsschrift, der er fünf Jahre seines Lebens gewidmet habe, als ungenügend betitelt und abgelehnt worden sei. Er hinterlässt Fabian zweitausend Mark, dieser begleitet die Leiche des Freundes in die Villa von dessen Eltern.
19. Kapitel:Fabian führt ein stummes Gespräch mit seinem toten Freund, als dessen Das Gespräch mit Labudes Vater Vater, der Justizrat, eintrifft. Nachdem er kurz zu seinem Sohn gegangen ist, spricht er sehr gefasst mit Fabian. Fabian verschweigt den Brief und erzählt, dass er den Grund des Selbstmords – nämlich die Ablehnung der Habilitationsschrift – lediglich durch eine kurze Notiz erfahren habe. Der Justizrat versucht den Geheimrat, der die Habilitationsschrift seines Sohnes bewertet hat, zu erreichen und kündigt bei dessen Frau einen morgigen Besuch an. Er erfährt, dass die Arbeit des Sohnes gelobt geworden sei und zerschlägt daraufhin emotionslos das Lessingporträt am Schreibtisch. Er bleibt bei seinem toten Sohn und liest erstmals dessen Habilitationsschrift, während Fabian nach Hause fährt. Dort erwarten ihn rückgesendete Bewerbungsschreiben, und eine innere Leere ergreift ihn.
20. Kapitel:Cornelia fährt am nächsten Morgen mit einem Privatwagen vor, als Fabian sich auf den Weg zur Universität macht, um den Geheimrat aufzusuchen. Sie bringt ihn mit dem Wagen hin, erzählt von ihrer Rolle und verspricht, nachmittags wiederzukommen. Fabian gibt ihr die Hälfte des Geldes, das ihm der Freund vermacht hat. In der Universität trifft er auf Labudes Eltern. Gemeinsam sprechen sie mit dem Geheimrat und erfahren, dass Labude eine ausgezeichnete Arbeit eingereicht hat. Selbstmord basiert auf einem Scherz Es stellt sich heraus, dass der Assistent Dr. Weckherlin sich mit der Nachricht von der Ablehnung einen Scherz erlaubt hat – einen tödlichen Scherz. Fabian will Weckherlin totprügeln, er wird von Studenten davon abgehalten.
21. Kapitel:Fabian fühlt sich nach dem Verlust von Cornelia und Labude einsam in Berlin und beschließt zu seiner Mutter nach Rückkehr in die Heimatstadt Dresden Dresden zu fahren. Er reflektiert über Menschheit, Politik und Moral und entdeckt in den Zeitungen, dass Cornelia als der neue Stern der Filmindustrie gefeiert wird. Im Zug trifft er auf Irene Moll, deren Etablissement angezeigt worden ist. Sie bittet ihn, sie ins Ausland zu begleiten, bietet ihm ein letztes Mal ihre Liebe und ihr Geld an, doch Fabian lehnt ab. Bei seiner Mutter angekommen, bricht er zusammen und ist nach dem Erlebten erstmals fähig zu weinen.
22. Kapitel:Kindheits- und Jugenderinnerungen Fabian streift durch Dresden an den Kasernen vorbei bis zu seiner alten Schule, der er einen Besuch abstattet. Er ergeht sich in Kindheitserinnerungen und trifft auf den Direktor, der ihm selbstgefällig sein Versagen vorwirft. Anschließend begegnet ihm seine dick gewordene Jugendliebe Eva, die nun als zweifache Mutter mit einem Arzt verheiratet ist. Seine Mutter bietet ihm an, in der Heimatstadt zu bleiben und nach einer Anstellung zu suchen. Fabian schlägt die Möglichkeit nicht aus – er wolle arbeiten und ein Ziel vor Augen haben.
23. Kapitel:Gegen Abend schlendert Fabian durch die Altstadt und trifft dort auf den ehemaligen Schulkameraden Wenzkat, der ihn auf ein paar Bier einlädt. Im Gespräch vertritt Wenzkat rechte politische Ansichten, Fabian hält dagegen. Anschließend gehen die beiden in ein Kostenfreier Bordellbesuch Bordell. Eines der Mädchen nimmt Fabian mit auf ihr Zimmer und schläft mit ihm, obwohl sie weiß, dass er kein Geld hat. Die letzten zwei Mark, die er in seiner Tasche findet und dem Mädchen gibt, steckt sie ihm heimlich wieder zu. Bei dem sich anschließenden Spaziergang stellt Fabian fest, dass Deutschland im provinziellen Dresden nicht Fieber, sondern Untertemperatur habe.
24. Kapitel:Fabian besucht tags darauf Holzapfel, der als Redakteur bei der »Tagespost« arbeitet und darf beim Direktor vorsprechen. Dieser bietet ihm zunächst an, als freier Mitarbeiter für das Feuilleton zu schreiben, lässt sich jedoch davon überzeugen, dass zielgerichtete Propaganda zur Erhöhung der Auflage führen kann, und lädt ihn für den nächsten Tag ein. In einem Café denkt Fabian über das Stellenangebot nach und kommt zu dem Schluss, dass er nicht bereit ist, seine Werte für zweihundert Mark im Monat zu verkaufen und einer rechtsorientierten Zeitung zur weiteren Ausbreitung zu verhelfen. Er beschließt, mit dem restlichen Geld für sechs bis zwölf Monate ins Erzgebirge zu gehen, um dort zu wandern und die Entwicklung der Dinge abzuwarten. Fabians tragisches Ende Seinen Weg fortsetzend sieht er, wie ein kleiner Junge vom Brückengeländer in den Fluss stürzt. Fabian springt sofort hinterher, um den Jungen zu retten. Doch während das Kind heulend ans Ufer schwimmt, ertrinkt Fabian, der nicht schwimmen kann.
Abb. 1: Figurenkonstellation
Der Protagonist Fabian und sein bester Freund Labude sind die beiden wichtigsten männlichen Figuren des Romans. Die beiden Zwei Typen Intellektueller Freunde können als Kontrastfiguren sowie als sich gegenseitig ergänzende Figuren gedeutet werden, da sie verschiedene Typen zeitgenössischer Intellektueller repräsentieren: Trotz Ähnlichkeiten in ihrem Werdegang – beide haben studiert und sind promovierte Literaturwissenschaftler – gibt es charakterliche und soziale Unterschiede, die ihre weitere Entwicklung, ihr Denken und Handeln in Bezug auf gesellschaftliche Probleme und persönliche Schicksalsschläge beeinflussen.
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