5. Kapitel:Fabians und Labudes Lebensansichten Fabian und Labude besuchen das Tanzbordell Haupts Säle und diskutieren über Moral, Macht und Geld, wobei ihre unterschiedlichen Lebensansichten deutlich werden. Fabian sieht keinen Sinn darin, im Leben vorwärtszukommen, da ihm Geld und Macht nichts bedeuten. Das einzige Ziel wäre, die Menschen anständiger und vernünftiger zu machen – derzeit begnüge er sich jedoch damit, sie auf ihre Eignung hin zu beobachten. Labude wirft Fabian vor, er habe keinen Ehrgeiz und gehe den bequemsten Weg, indem er von einem unerreichbaren, vollkommenen Ziel phantasiere, statt einem unvollkommenen zuzustreben. In einer Nische treffen sie auf die betrunkene Irene Moll, die Männerbordelle fordert.
6. Kapitel:Die beiden Freunde unterhalten sich an der Spree über den provisorischen Charakter ihrer Epoche, da die Krise kein Ende nehme und der Fortgang Deutschlands ungewiss sei. Labude wirft Fabian vor, nur zuzusehen statt zu handeln, dieser entgegnet pessimistisch, dass weder die Vernünftigen noch die Gerechten an die Macht kommen werden. Politisch motivierte Schießerei Kurz darauf werden sie Zeugen einer Schießerei zwischen einem Kommunisten und einem Nationalsozialisten und fahren die beiden Verwundeten in einem Taxi zum Krankenhaus.
7. Kapitel:Fabian und Labude besuchen das »Kabarett der Anonymen«, in dem sich Allgemeine Existenznöte bedürftige Verrückte zur Schau stellen und von einem reichen Publikum auslachen lassen. Dort treffen sie auf einen Badewannenfabrikanten mit gesicherter Existenz, der von seiner Familie und seinem Haus erzählt. Labude und Fabian stellen fest, dass es sich bei diesem Mann um einen Ausnahmefall handelt, da die allgemeine Wirtschaftssituation eine Familiengründung unmöglich mache.
8. Kapitel:Fabian besucht Labude in der Villa seiner Eltern im Grunewald und erfährt von dessen Erlebnissen in Hamburg: Labudes politischer Vortrag sei erfolgreich gewesen, es sei eine radikalbürgerliche studentische Initiativgruppe gebildet worden. Seiner Verlobten Ledas Betrug in Hamburg Leda habe er nichts von seinem Besuch an ihrem Wohnort erzählt, weil er ihr gegenüber seit längerem misstrauisch geworden sei. In der gleichen Nacht habe er vor ihrem Haus gewartet und herausgefunden, dass sie ihn betrügt; am nächsten Tag habe er die Beziehung beendet. Die Gewissheit, dass Leda ihn nie geliebt hat, trifft Labude am härtesten.
9. Kapitel:Fabian und Labude besuchen die lesbische Im Atelier der Künstlerin Reiter Künstlerin Reiter in deren Atelier, wo Sex und Erotik offen ausgelebt werden. Dort lernen sie einige junge Frauen kennen und gehen anschließend mit ihnen in die »Cousine«, einen Klub, in dem vor allem Lesben verkehren. Eines der Mädchen unterscheidet sich von den anderen: Cornelia Battenberg, eine Rechtsreferendarin, die Reiter aus der gemeinsamen Schulzeit kennt. Fabian und Cornelia kommen sich näher, als sie sich über die Problematik von Beziehungen zwischen Mann und Frau und über den Warencharakter der Liebe unterhalten.
10. Kapitel:Fabian begleitet Fabian und Cornelia verlieben sich Cornelia nach Hause, unterwegs sprechen sie über die verschiedenen Seiten Berlins – über die schönen, die an zu Hause erinnern, aber auch über diejenigen, die den sittlichen Verfall der Stadt aufzeigen. Fabian erfährt, dass Cornelia eine Dissertation zum internationalen Filmrecht eingereicht hat und nun ein Volontariat in der Vertragsabteilung einer großen Berliner Filmgesellschaft absolvieren wird. Erst vor ihrer Haustür bemerkt Fabian, dass sie beide bei Frau Hohlfeld zur Miete wohnen. Cornelia bittet ihn nach oben, dort schlafen sie miteinander und verlieben sich.
11. Kapitel:Bereits vor Bürobeginn arbeitet Fabian motiviert an einem Entwurf für ein Preisausschreiben, erhält jedoch kurz darauf seine Fabian wird arbeitslos Kündigung, da der Aufsichtsrat das Reklamebudget gesenkt hat. Fabian spaziert deprimiert durch Berlin. Noch in der Nacht zuvor hatte er durch seine Beziehung zu Cornelia Ehrgeiz entwickelt, etwas in seinem Leben erreichen zu wollen. Nun ist er arbeitslos. Er lernt einen alten obdachlosen Herrn kennen, der sich vorwirft, mit seiner Erfindung von Textilmaschinen zur Entlassung etlicher Arbeiter beigetragen zu haben. Zu Hause erwartet ihn Labude, dem er seine Entlassung verschweigt. Als er anschließend Cornelia trifft und von seiner Kündigung erzählen möchte, steht der obdachlose Erfinder, Professor Kollrepp, vor der Tür, der das Angebot, bei ihm übernachten zu dürfen, annehmen möchte. Cornelia erzählt von ihrem Jobantritt am kommenden Tag und ist trotz Fabians Entlassung heiter und optimistisch.
12. Kapitel:Morgens versteckt Fabian den Erfinder vor seiner Vermieterin im Schrank und gibt ihn anschließend als seinen Onkel aus. Anschließend sucht er das Arbeitsamt seines Bezirks auf und wird von einer Stelle zur nächsten geschickt, bis er erfährt, dass er gewissermaßen unbezahlten Urlaub hat und sich erst in 14 Tagen melden darf. Neben bürokratischem Wahnsinn erlebt er das Leid der Arbeitslosen auf den Ämtern. Seine Überraschungsbesuch von Fabians Mutter Mutter überrascht ihn mit einem Besuch, worüber sich Fabian sehr freut, seine Entlassung verheimlicht er ihr. Der Erfinder sucht Fabian erneut auf und bittet ihn, ein Kuvert mit seiner neuesten Erfindung zu verwahren, da ihn seine Familie in eine Anstalt einweisen lassen wolle. Kurz darauf klingeln zwei Herren und Professor Kollrepp wird abtransportiert.
13. Kapitel:Fabian verlässt morgens sein Zimmer, um seiner Mutter vorzutäuschen, er gehe ins Büro. Er schlendert durch das Kaufhaus des Westens, liest sich in der Buchabteilung in einem Werk von Schopenhauer fest und hilft einem kleinen Mädchen, das wegen eines Diebstahls festgehalten wird. Am Straßenrand begegnet ihm Irene Molls Jobangebot Irene Moll, die ihm einen Job als Sekretär in ihrem neu eröffneten Männerbordell anbietet, was Fabian jedoch ablehnt. Er trifft seine Mutter am Eingang seiner ehemaligen Arbeitsstätte und bringt sie zur Bahn, dort steckt er ihr einen Zwanzigmarkschein in die Tasche und entdeckt zu Hause, dass sie ihm ebenfalls zwanzig Mark dagelassen hat. Cornelia bittet ihn am gleichen Abend um hundert Mark, da der Filmproduzent Makart eine Filmrolle besetzen möchte und sie für den Termin neue Kleider benötigt.
14. Kapitel:In der Nacht hat Fabian einen Fabians Albtraum: Bündelung der Motive Albtraum, in dem sich alle Motive und Themen des Romans bündeln: Der Traum nimmt bisherige Geschehnisse auf und verdeutlicht Fabians Ängste und Vorahnungen. In seinem Traum führt Professor Kollrepp Fabian seine neueste Erfindung vor, eine riesige Maschine, die Menschen als ihre eigenen Klone reproduziert. Unter einer Glasplatte beobachtet Fabian die ihm grotesk erscheinenden Menschen, die sich verkaufen, lüstern amüsieren, prostituieren, bekämpfen und bestehlen. Neben ihm erscheint Irene Moll und kommentiert die Szenerie, in der neben anderen Figuren auch Cornelia, Makart und Labude auftauchen; am Ende gipfelt der Traum in einer apokalyptischen Kriegsvision. Im Schlaf ruft er nach Labude und weckt damit Cornelia, die ihn wachrüttelt. Obwohl beide noch lange wach nebeneinanderliegen, schweigen sie.
15. Kapitel:Fabian sieht Cornelia nach, als sie das Haus verlässt, und möchte sie am liebsten zurückrufen. In der Hoffnung, eine neue Anstellung zu erhalten, besucht er einen Bekannten im Büro, bleibt jedoch erfolglos. Anschließend streift Fabian durch die Stadt, in Gedanken bei Cornelia. Zu Hause schläft er auf dem Sofa ein und erwacht, als er die Tür des Vorsaales zuschlagen hört. Er bemerkt, dass Cornelia verlässt Fabian für die Karriere Cornelia ihr Zimmer geräumt hat und findet einen Brief: Sie müsse ihn verlassen, da der Filmproduzent Makart sie im nächsten Film spielen lasse und ihr eine Zweizimmerwohnung angemietet habe. Sie gehe fort und verkaufe sich an Makart, damit Fabian und sie zusammen sein und eine Zukunft haben können. Sie werde morgen Nachmittag ab vier Uhr im Café Schottenhaml auf ihn warten und hoffe, dass er sie weiterhin liebhabe.
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