Von der Mondscheinwiese folgen wir dem ausgeschilderten Rheinsteig über den Nonnenstromberg und durchwandern eine Naturwaldzelle, hier entwickelt sich der Wald ohne jedes menschliche Zutun.
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Die Mondscheinwiese finden Sie, wenn Sie vom Petersberg hinunter Richtung Ferdinand-Mülhens-Straße fahren. Nach den Serpentinen folgt eine Rechtskurve, kurz vor der zweiten Rechtskurve liegt die Wiese.
53639 Königswinter
15 Steiler Aufstieg zur Vergebung
Königswinter: Petersberger Bittweg
Der Petersberg war mehr als sieben Jahrhunderte lang ein Ort, an dem die Menschen um Vergebung baten. Dafür nahmen sie allerhand Lasten auf sich. Wie hat sich das heute doch geändert, man fährt gemütlich mit dem Auto nach oben und setzt sich in den Biergarten. Einst führten fünf Bittwege von unten im Tal zur Wallfahrtskapelle auf dem Petersberg: Königswinterer Bittweg, Niederdollendorfer Bittweg, Heisterbacher Bittweg, Oberdollendorfer Bittweg und Ittenbacher Bittweg.
Der Königswinterer Bittweg ist der einzige noch richtig erhaltene Prozessionsweg, auf dem sich einst die Menschen von Mirbesbachtal oberhalb von Königswinter den steilen Hang zum Petersberg hinaufquälten, vorbei an 14 Wegekreuzen und Prozessionsaltären aus dem 17. und 18. Jahrhundert, von denen heute noch 12 stehen. Direkt hinter der Abfahrt der B42 Königswinter/Petersberg steht auf der Straße, die heute noch Petersberger Bittweg heißt, der erste Altar. Zunächst durch den Ort, dann vorbei an einigen Weiden startet der Weg flach, wird aber in seinem letzten Stück sehr steil. Wer da nicht genug Kondition hat, kommt ganz schön schnaufend oben an. Aber das war ja auch der Sinn der Sache: Die Menschen sollten sich schinden und dabei an ihre Sünden denken und sie bereuen, in der Hoffnung auf Vergebung.
Heute sind Wanderer und Jogger auf dem Bittweg unterwegs, die sich, oben angekommen, mit Kaffee und Kuchen im Café des Grandhotels oder mit einem alkoholfreien Radler im Biergarten belohnen. Der religiöse Gedanke tritt meist in den Hintergrund, schließlich schindet sich der Wanderer freiwillig an jedem Berg, den er erreicht, egal ob mit oder ohne Bittweg. Der Bittweg mit seinen Stationen steht heute unter Denkmalschutz.
Wandern Sie den Petersberg auf der anderen Seite wieder hinab Richtung Stenzelberg, machen Sie im Einkehrhaus Waidmannsruh Pause und gehen von dort abwärts zum Startpunkt in Königswinter.
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Der Petersberger Bittweg ist offizieller Straßenname und startet in Königswinter nahe der Anschlussstelle der B42
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16 Romeo und Julia hätten hier geweilt
Königswinter: Liebesbrünnchen am Petersberg
Es ist wirklich gut versteckt, das Liebesbrünnchen am Petersberg. Aber wenn es stimmt, was die alte Sage berichtet, dann lohnt sich eine längere Suche. Dieser Sage nach existiert ein Quell im Siebengebirge, der niemals versiegt. Wenn Liebende daraus trinken, dann werden sie auf ewig verbunden sein. Das klare Nass läutere die Menschen und mache sie edel und gut.
Worauf also warten? Nichts wie hin mit der Liebsten oder mit dem Liebsten. Den Petersberger Bittweg geht es hinauf und dann heißt es, die Stationen zu zählen, denn zum Liebesbrünnchen gibt es keinen Wegweiser. An der vierten Station macht der Bittweg eine scharfe Kurve nach rechts. Nach 50 Metern, die nächste Station schon im Blick, zweigt rechts hangabwärts ein kleiner Pfad ab. Nur 20 Meter sind es bis zum versteckten Pumpenhäuschen des Liebesbrünnchens, das dort aus dem Berg herausragt, von Pflanzen umwachsen. Die Tür ist nicht verschlossen, wir riskieren einen Blick hinein und sind nicht mehr sicher, ob wir von dem Wasser trinken wollen. Der Gedanke an Magenschmerzen kommt auf, da schwimmt so einiges Getier drin herum. Vielleicht waren die Mägen früher abgehärteter? Aber dennoch, der Ort ist romantisch, eine Pause hier im Schatten lohnt sich und das Getränk kann auch aus dem Rucksack kommen.
Einst gab es in der Nähe des Liebesbrünnchens den Gasthof Zum kühlen Grunde. Diesen Namen trug die Eichendorfmühle, ein Gasthaus, das bis vor nahezu 200 Jahren zahlreiche Ausflügler und Pilger lockte und nur noch in der alten Flurkarte verzeichnet ist. In einem kühlen Grunde aber liegt heute noch das alte Pumpenhaus, das Liebesbrünnchen, und ist ein schöner Platz für Pausen an heißen Tagen.
Zurück auf dem Bittweg nach 20 Metern links dem Waldweg folgen, nach 200 Metern stoßen wir mitten im Wald auf die alten Ruinen der Wartungsstation »Am Dömchen« der Petersbergbahn. In der Mulde daneben verlief einst die Trasse der Bahn.
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Liebesbrünnchen
Parken am Petersberger Bittweg 2–4
53639 Königswinter
Von hier aus dem recht steilen Bittweg hangaufwärts folgen. Nach etwa 500 Metern erreichen Sie das Liebesbrünnchen.
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