Bester Blick auf den Rathausmann vom Turm der Kreuzkirche in unmittelbarer Nachbarschaft! Bester Panoramablick über die Altstadt von der Kuppel der Frauenkirche am Neumarkt!
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Rathausmann auf dem Rathaus Dresden
Dr.-Külz-Ring 19
D-01067 Dresden
www.dresden.de
2 Spitzenaussicht auf das Elbtal
Radebeul: Bismarckturm bei Wahnsdorf
Dieser Lieblingsplatz liegt dem Zentrum Dresdens am nächsten – kaum acht Kilometer Luftlinie. Was für ein schöner Ort! Sechs Jahre zu seinen Füßen in der Oberlößnitz wohnend, ist die wunderbare Panoramaaussicht am Bismarckturm beinahe allabendlich mein Ziel gewesen, um bei einem Spaziergang oder einer Spritztour auf dem Fahrrad den Tag abzurunden. Über den Fiedler- oder Lößnitz- beziehungsweise Rieselgrund lassen sich die Höhenmeter in romantisch waldiger Kulisse überwinden. Zu Fuß ist die Spitzhaustreppe durch den Weinberg Goldener Wagen mein Favorit. Es sind genau 397 Stufen bei einem Höhenunterschied von 88,48 Metern. Bei dieser letztgenannten exakten Zahl lag die Idee nahe: Steigt man hundertmal die Treppe hinauf – und zwangsläufig wieder hinunter –, wurden insgesamt so viele Höhenmeter bewältigt, wie bei einem Aufstieg auf den höchsten Berg der Erde im Himalaja! Das war die Geburtsstunde des mittlerweile in der Ultramarathonszene fest etablierten Sächsischen Mount Everest Treppenlaufes.
Natürlich lässt sich der Bismarckturm auch ganz gemächlich mit annäherndem Ruhepuls erreichen. Der Clou war am 8. September 2019 die Eröffnung der Aussichtsplattform in 18 Metern Höhe. Das bedeutet, weitere 83 Stufen sind im Turminneren zu ersteigen. Diese Zahl ist mit Bedacht gewählt, denn sie entspricht den Lebensjahren Fürst Otto von Bismarcks (1815–1898). Er beendete die Kleinstaaterei und führte Deutschland 1871 zu einem Einheitsstaat, eine politische Leistung von solcher Resonanz, dass ihm zu Ehren insgesamt 240 Türme in den Folgejahrzehnten errichtet wurden. Selbst Karl May spendete für den hiesigen Turm oberhalb Radebeuls. Es ist allerdings nicht bekannt, ob ihn unser sächsischer Erfolgsautor in eine seiner Geschichten eingebaut hat. Dazu sah ihm der Turm von außen möglicherweise zu profan aus.
Lecker speisen im benachbarten Spitzhaus, im Sommer mit Biergarten über grünen Weinbergen.
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Bismarckturm Radebeul
Spitzhausstraße
D-01445 Radebeul-Wahnsdorf
Restaurant Spitzhaus
Spitzhausstraße 36
D-01445 Radebeul
+49 (0)351 8309305
www.spitzhaus-radebeul.de
3 Eine Sandbucht für mich allein
Radebeul: Elbestrand Radebeul
Der Strom zieht an mir vorbei. Groß. Gewaltig. Still. Spiegelglatt ist die Wasseroberfläche, sie schimmert wie Quecksilber. Tatsächlich war der Fluss zu DDR-Zeiten so verschmutzt, dass sich in der Brühe bei Neumond Schwarz-Weiß-Filme entwickeln ließen. Längst vorbei sind modernde Gerüche. Seit der politischen Wende 1989 ist die Elbe aufgeklart und bietet selbst bei Niedrigwasser günstige Lebensbedingungen für stromauf ziehende Lachse. So habe auch ich die Elbe als Badegewässer entdeckt. Kaum zehn Kilometer nördlich von Dresden bietet der Fluss bei Radebeul lauschige wie versteckte Buchten, wo ich seit Jahren im Halbschatten unter Hängeweiden am Ufer sandige Strände genießen kann.
Der Strom kommt meinem Abenteuergeist entgegen. Enorme Energie steckt in ihm, obgleich das Wasser scheinbar harmlos und gemächlich mit kaum mehr als Fußgängergeschwindigkeit in der Flussmitte dahinströmt. Ich gehe oberhalb der orangen Boje ins Wasser. Sie markiert die Fahrrinne für die Dampfer. Es erfordert Erfahrung, die Boje anzuschwimmen und sie exakt zu treffen. Knifflig, die Haltegriffe in der Strömung zu packen und sich festzuhalten. Wenn es gelingt, strudelt der eigene Körper in einem Whirlpool von wahrhafter Urgewalt. Die Elbe zerrt an mir, als ob sie mir die Haut vom Körper pellen will. Je mehr Wasser der Strom führt, umso stärker der Effekt. Einfach wunderbar, das Wasser mit seiner Kraft am Körper zu spüren! Irgendwann lasse ich los, schwimme zum Ufer zurück oder durch den Fluss auf die andere Seite. Ans Ufer gestiegen und einige hundert Meter stromauf gelaufen, um beim Zurückschwimmen ans andere Ufer die Trauerweide und mein Handtuch zu treffen. Was für ein Labsal für Körper und Seele!
Achtung! Eigene Fitness beachten, die Kondition sollte mindestens für 300 Meter Schwimmen ausreichen. Wegen Schiffsverkehr keine Badestellen in Flusskurven wählen.
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Elbstrand
Am Elberadweg
D-01445 Radebeul
4 Kirschen, Birnen und Pflaumen
Klipphausen: Wanderung durch das Saubachtal ab Constappel
Dorfplatz Constappel: Manch ambitioniertem Sportler wird hier vielleicht etwas wehmütig ums Herz. Hier stand bis Juli 2020 die Talstation des Stoppomaten, ein skurriles Zeitmessgerät, das Radfahrer und Läufer jahrelang zum Training nutzten. Geblieben ist der Ausgangspunkt mit Wegweisern für zahlreiche Wanderungen durch die linkselbischen Täler. Heute wählen wir den Pfad entlang der Wilden Sau, einem Nebenflüsschen der Elbe, direkt auf dem sächsischen Jakobsweg gelegen. Der Sage nach soll einst eine Bache mit ihren Frischlingen beim Wühlen in der Erde die Quelle entdeckt haben.
Wir spazieren durch saftig grüne Wiesen und üppigen Laubmischwald. Nach einer knappen Stunde rasten wir in der wildromantischen Neudeckmühle, wo uns der Wirt gleich ein ofenfrisches Mühlenbrot serviert. Derart gestärkt, geht es nun bergauf aus dem Saubachtal hinaus auf eine herrlich weite Hochebene. Ein schmaler Weg zweigt rechts ab zum Steinbruch. Auf des Berges einsamer Höh stand hier die Bergstation des Stoppomaten, das Ziel der knapp fünf Kilometer langen Rennstrecke und leider auch das Ziel von Brandstiftern.
Ein kleiner Picknickplatz mit Aussichtspunkt lässt den Blick weit ins Elbtal schweifen. Und noch schöner: Wilde Obstbäume so weit das Auge reicht. Je nach Jahreszeit kann man hier nach Herzenslust Süß- und Sauerkirschen, Pflaumen, Äpfel oder Birnen pflücken.
Faustregel beachten: Der Herzpuls sollte nicht über 220 minus Alter in Jahren betragen.
Durch Rapsfelder führt der Neudeckmühlenweg ins 100-Seelen-Dörfchen Kleinschönberg. Wir laufen an hübschen Bauernhöfen und blühenden Gärten vorbei, direkt ins Prinzbachtal. Irgendwann mündet der kleine Prinzbach in die Wilde Sau. Auf diesem herrlich schattigen Weg liegt auch die verwunschene Ruine der Schiebockmühle. Einst war sie ein beliebtes Tanzlokal und hier hat sich so manches Ehepaar aus den umliegenden Dörfern verliebt.
Alternativroute: Von Kleinschönberg einen Kilometer weiter nach Weistropp gehen, von dort durch den malerischen Kleditzsch- oder den Tännichtgrund direkt zur Elbe wandern.
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