Die Frage ist nur, soll man nach dem Frühstück direkt am Mittagsbuffet weiterschlemmen oder doch ein Päuschen einlegen und vor dem Abendessen am Buffet noch für eine Verdauungsrunde durch den ersten Bezirk flanieren? Denn trotz der vielen Gäste und des regen Treibens bleibt es gemütlich, wenn der Blick über das hektische Treiben draußen am Ring zurück auf den Teller voll mit Glück schweift.
Diese Köstlichkeiten lieber in den eigenen vier Wänden genießen? Kein Problem, die Speisen gibt es auch zum Mitnehmen.
Mit der U2 oder den Straßenbahnlinien 1, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44 und 71 bis zur Station Schottentor.
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Yamm!
Universitätsring 10
A-1010 Wien
+43 (0)1 5320544
www.yamm.at
8 Erste Adresse für frische Ware
Innere Stadt: Bio-Markt Freyung
Wir befinden uns am größten Platz in der Wiener Innenstadt, der Freyung. Der Name geht womöglich auf die Befreiung des Schottenklosters von der städtischen Gerichtsbarkeit zurück. Das Gebäude der iroschottischen Mission, das bereits Anfang des 12. Jahrhunderts erbaut wurde, ist heute noch ein signifikantes Wahrzeichen der Gegend. Bereits im Mittelalter wurden auf dem Platz Pferde gehandelt, erst später etablierte sich langsam ein Verkaufspunkt für Gemüse, der aber wegen seiner Lautstärke bei den Bewohnern nicht sehr beliebt war und somit auf den heutigen Naschmarkt umsiedeln musste.
Die Tradition des Marktes wurde aber schließlich wiederbelebt und so gehen seit mehr als 30 Jahren jeden Freitag und Samstag Händler und Landwirte ihrer Arbeit nach. Es handelt sich aber nicht um einen gewöhnlichen Verkaufsplatz, sondern um den europaweit ersten rein biologischen Markt. Alle Verkäufer produzieren aus Überzeugung qualitativ hochwertige Bio-Produkte. Es gibt Bio-Fisch, -Käse, -Fleisch, -Brot, -Gemüse und -Obst. Besonders beliebt sind auch die Bio-Weine, die selbstverständlich direkt vor Ort verköstigt werden können. So wird der sonst recht leere Platz im Herzen Wiens schnell zu einem gemütlichen Treffpunkt von Wienern und Touristen, die sich bei einem Bio-Spritzer durch die Schmankerl der Standler kosten.
Ein Highlight ist der Altwiener Markt, der zur Weihnachtszeit und Ostern Traditionshandwerk, Kunst, Holzspielsachen und festliche Dekoration zum Verkauf stellt. Dazu finden Konzerte und Kinderprogramme statt, die vor allem bei Familien sehr beliebt sind. Auch der Bio-Markt bringt sich mit kreativen Köstlichkeiten beim Altwiener Christkindl- und Ostermarkt ein.
Einfach ein Baumwollsackerl (Tüte) oder einen Korb zum Einkauf selbst mitbringen, um Plastikmüll zu vermeiden.
Mit dem Bus 1A bis zur Teinfaltstraße. Alternativ mit den Straßenbahnlinien 1, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44 oder mit der U2 bis zum Schottentor.
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Bio-Markt Freyung
(jeden Freitag und Samstag)
Freyung
A-1010 Wien
+43 (0)664 1619823
www.biobauernmarkt-freyung.at
Altwiener Markt
Freyung
A-1010 Wien
+43 (0)680 1335875
www.altwiener-markt.at
9 Sag dem Kunststoff Ade
Leopoldstadt: Drogerie Sonnengrün
Schon einmal die Zähne mit Pulver geputzt, einen Rasierhobel benutzt, Deo-Creme verwendet oder mit wiederverwendbarer Küchenrolle aufgewischt? In der Drogerie Sonnengrün gibt es diese, aber auch viele andere Produkte, die innovativ und umweltfreundlich sind und garantiert ohne Kunststoff auskommen.
Im zweiten Bezirk in der Hollandgasse befindet sich ein kleiner, unscheinbarer Laden, der aber für viele Überraschungen zu haben ist. Elisabeth Sonnleithner hat ein neues Geschäftsmodell in die Hauptstadt gebracht und versorgt seit einigen Jahren viele Wiener mit plastikfreier Drogerieware. Entstanden ist der Grundgedanke mit der Geburt ihrer Kinder und dem wachsenden Umweltbewusstsein, das sich daraus entwickelt hat. Während sie selbst viele verpackungsfreie Produkte ausprobiert und in ihren Alltag integriert hat, machte sie sich auf die Suche nach einer Möglichkeit, um andere von dieser Idee zu begeistern. Damit wurde das Unternehmen Sonnengrün geboren, das nicht nur in der Hollandstraße für wahrlich interessante Entdeckungen sorgt, sondern ebenso Online-Bestellungen von Kunden entgegennimmt, für die der Weg in den zweiten Wiener Gemeindebezirk zu weit ist.
Neben der überaus kompetenten und leidenschaftlichen Beratung findet man in diesem kleinen Laden allerhand Nützliches fürs Badezimmer, zum Putzen und Waschen. Kunststoff sucht man hier vergeblich. In das eigens mitgebrachte Behältnis werden Putz- und Waschmittel abgefüllt, Duschgel und Haarshampoo sind in fester Form ohne jegliche Verpackung zu bekommen. Wattestäbchen, Zahnseide und Klopapier sind ausschließlich in Papier eingeschlagen. Trotz des kleinen Ladens ist die Auswahl riesig und lässt auch bereits eingespielte »Zero-Wastler« (Menschen, die generell verpackungsfrei einkaufen) staunen.
Wer sich näher mit Naturkosmetik beschäftigen möchte, der kann an einem Workshop im Sonnengrün teilnehmen.
Nehmen Sie die Straßenbahnlinie 2 oder den Bus 5A bis zum Karmeliterplatz.
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Sonnengrün e. U.
Hollandstraße 12
A-1020 Wien
+43 (0)660 1964270
www.sonnengruen.com
10 Das Wohnzimmer Wiens
Leopoldstadt: Harvest Bistrot
Egal ob Sommer oder Winter, im vegetarischen Harvest Bistrot fühlt man sich immer wie Zuhause. Die Einrichtung erinnert ein wenig an die Wohnung der Großmutter. Mit Liebe zum Detail wurden Vintagemöbel mit Spitzendeckchen kombiniert. Auch wenn kein Stuhl zum anderen passt, macht gerade das den Reiz aus. Zu essen und trinken gibt es im Harvest überwiegend Bio- und Fairtrade-Produkte, ebenso wird im Bistro auf Regionalität und Saisonalität viel Wert gelegt. Mit einer einzigen Ausnahme stehen auf der Speise- und Getränkekarte nur pflanzliche Mahlzeiten und Getränke: Hierbei handelt es sich um die Kuhmilch, die weiterhin zu Kaffee- oder Kakaogetränken gereicht wird. Die Küche ist also komplett vegan und bietet mittags, zusätzlich zur normalen Speisekarte, ein veganes Tagesmenü an. Neben den pflanzlichen Gerichten wird auch Rücksicht auf Getreideunverträglichkeiten genommen, deshalb stehen ebenfalls einige glutenfreie Mahlzeiten zur Auswahl.
Besonders beliebt bei den Gästen ist der All-vegan-brunch, der immer Samstag und Sonntag bis spät in den Nachmittag hinein andauert und dadurch genauso allen Langschläfern eine Chance auf ein köstliches Frühstück bietet. Abgesehen von den Klassikern wie Müsli- und Aufstrich-Variationen gibt es etwa Tofu-Scramble, das vegane Pendant zur Eierspeise, und eine Vielzahl an warmen Mittagsgerichten. Eine Reservierung für den Brunch wird unbedingt empfohlen.
Das wohl geselligste Wohnzimmer Wiens befindet sich am Karmeliterplatz im zweiten Gemeindebezirk. Dieser wurde nach dem Karmeliterorden benannt, dessen Kloster und Kirche hier erbaut wurden. Die Gegend ist vor allem abends im Sommer ein beliebter Treffpunkt in den Gastronomiebetrieben.
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