Übrigens: Wie der Name Wollzeile schon verrät, waren hier im Mittelalter vor allem Wollhändler und -weber beschäftigt. Weil die Straße ursprünglich nur einseitig bebaut wurde, erhielt sie den Namen Zeile. Eine Zeile ist sie heute keine mehr und auch die Wollweber sucht man vergeblich. Durch eine Auswahl an kleinen Boutiquen und Cafés ist die Gegend jedoch heute noch sehr beliebt.
Im sechsten und 18. Bezirk gibt es jeweils eine weitere Öfferl-Filiale.
Der Laden befindet sich nur ein paar Schritte von der U-Bahn Station Stubentor entfernt, erreichbar mit der U3.
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Bäckerei Öfferl
Wollzeile 31
A-1010 Wien
+43 (0)2522 88337
www.oefferl.bio
5 Pinsel und Farbe für das Meer
Innere Stadt: Galerie Kunstwelle
Sind Sie auf der Suche nach einem authentischen Souvenir oder einem künstlerischen Andenken an die Stadt an der Donau? In der Galerie Kunstwelle wird Wien mit dem Pinsel aus allen Perspektiven dargestellt. Der kleine Familienbetrieb in der Augustiner Straße hat sich auf traditionelle Aquarelle und Radierungen spezialisiert. Gegründet wurde das ehemalige Atelier Wienblick von dem Künstlerpaar Khosrow Salehi und Alexandra Salehi-Vogler. 2020 hat ihre Tochter Barbara Salehi die Galerie übernommen. Es gibt zwar weiterhin die gewohnten Kunstwerke zu kaufen, Produktion und Präsentation soll nun aber vermehrt nachhaltig vonstattengehen.
Die Künstlerin Barbara Salehi, die selbst oft in ihrer Freizeit an der Donau Müll einsammelt, versucht im Atelier so wenig Plastik wie nur möglich zu verwenden. Ihre Leidenschaft für das Meer und dessen Bewohner animiert sie, nicht nur Bilder davon zu malen, sondern auch das Ökosystem zu schützen. Durch die Verwendung von Salzwasser kristallisiert die Farbe auf ihren Kunstwerken und kreiert dadurch einen einzigartigen Stil. Von jedem der verkauften Gemälde mit Meerestieren werden 20 Prozent des Erlöses an eine gemeinnützige Organisation gespendet. Wenn Barbara nicht gerade Vintage-Bilderrahmen auf Flohmärkten für ihre Galerie erwirbt, erhält sie von einem kleinen Betrieb aus Kärnten Nachschub an handgefertigten Bilderrahmen.
Immer wieder dient die kleine Galerie Kunstwelle im Herzen Wiens als Plattform für regionale Künstlerinnen. Die Unterstützung von Malerinnen liegt der Inhaberin besonders am Herzen. Außerdem werden auch gerne Auftragsarbeiten angenommen. Egal ob es sich um ein Exlibris, ein Gemälde des eigenen Haustieres oder ein Bild für das Kinderzimmer handelt, die Familie Salehi versteht ihr Handwerk und malt mit viel Liebe und Erfahrung das gewünschte Motiv.
Barbara bietet auf Nachfrage Mal-Workshops für ein bis zwei Kinder an.
Mit dem Bus 2A bis zur Haltestelle Albertinaplatz. Alternativ mit der Linie 1, 2, 71 und D bis zur Haltestelle Oper/Karlsplatz.
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Galerie Kunstwelle (ehemals »Atelier Wienblick«)
Augustiner Straße 12
A-1010 Wien
+43 (0)1 5125217
www.kunstwelle.at
6 Klimawandel und Gemälde
Innere Stadt: Kunsthistorisches Museum
Ich stehe am Maria-Theresien-Platz und vor mir erhebt sich das beeindruckende Kunsthistorische Museum (KHM). Ein Gebäude aus dem Historismus, das im Zuge der Entstehung der Ringstraße im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Übrigens gemeinsam mit dem Naturhistorischen Museum, das sich genau gegenüber befindet.
Das KHM sollte auf dem Wien-Programm all jener ganz oben stehen, die sich für Kunst in irgendeiner Art und Weise interessieren. Die Sammlung ist so groß, dass man sie niemals an einem einzigen Tag besichtigen könnte. Daher ist es umso sinnvoller, sich bei einem Besuch einzelnen Themen zu widmen, wie etwa der Kunstkammer, der Ägypten-Ausstellung oder der Gemäldegalerie. Eine wunderbar innovative Art der Kunstvermittlung versteckt sich hinter den sogenannten KHM Stories, einer App, die speziell für das KHM entwickelt wurde. Beim Betreten des Museums einfach downloaden und zwischen verschiedenen Führungskonzepten wählen. Schnee von gestern – Klima, Kunst und Katastrophen lenkt gut eine Stunde durch verschiedene Teile der Ausstellungen und macht auf das schwierige Verhältnis zwischen Menschen und Natur aufmerksam. So wird über Klimawandel und Umweltgeschichte anhand von Kunstgemälden, Büsten und Elfenbeinschnitzereien gesprochen. Hiermit ist Aufs-Handy-Starren im Museum ausnahmsweise erwünscht.
Für wissbegierige Kinder gibt es jeden Samstag Führungen durch verschiedene Themengebiete des KHM. Jeden letzten Sonntag im Monat bietet ein eigenes Kinderatelier außerdem jungen Künstlern die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten.
Das KHM ist nicht nur wegen seiner wunderschönen Architektur und der großen Sammlung an bedeutenden Kunstwerken einer meiner Lieblingsplätze. Das Team hinter den Kulissen macht sich sichtlich Gedanken, um Klimaschutz in einem Museum zu thematisieren, wo er auf den ersten Blick gar nichts zu suchen hat.
Mehr als 200.000 Bienen produzieren auf dem Dach des KHM Honig, der im Museumsshop gekauft werden kann.
Station Volkstheater mit U2 und U3 oder Station Burgring mit der Bim 1, 2, 71 und D.
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Kunsthistorisches Museum
Maria-Theresien-Platz
A-1010 Wien
+43 (0)1 525240
www.khm.at
Tourist-Info Wien
Albertinaplatz/Maysedergasse
A-1010 Wien
www.wien.info
7 Das größte vegetarische Buffet
Innere Stadt: Restaurant Yamm!
Eine riesige Fensterfront, auf der gegenüberliegenden Seite erstreckt sich das alte Hauptgebäude der Universität Wien. Das Einzige, das uns voneinander trennt, ist der Ring, der wegen der zahlreichen Sehenswürdigkeiten die wohl signifikanteste Straße Wiens ist. Nicht umsonst ist das Yamm! eines der beliebtesten vegetarischen Restaurants in dieser Ecke. Von der einen Seite kommen die Studenten, von der anderen Seite strömen Geschäftsleute und Touristen aus dem ersten Bezirk in das Lokal. Man könnte also behaupten, der Platz sei strategisch gut gewählt.
Nicht nur die geografische Lage ist stimmig, sondern auch das Wohlbefinden für Magen und Herz stehen hier an erster Stelle. Täglich öffnet das wohl größte vegetarische Buffet der Stadt seine Pforten. Die Speisen von Yamm! sind 100-prozentig bio-zertifiziert und zeichnen sich durch eine hohe Qualität und ressourcenschonende Lebensmittelverarbeitung aus. Das Buffet eignet sich darüber hinaus für Allergiker oder Veganer, die genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ihr eigenes Menü zusammenstellen können. Wer lieber, so wie ich, von allen Seiten bedient werden möchte, darf selbstverständlich ebenso à la carte bestellen. Das bietet sich vor allem zum Frühstücken sehr gut an. Dazu gesellt sich hochwertiger Filterkaffee aus Wiener Röstung, der immer wieder nachgeschenkt wird. Am Wochenende und an Feiertagen gibt es außerdem den beliebten California-Brunch, bei dem garantiert selbst Langschläfer noch gesund und gut genährt in den Tag starten können.
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