Alberto Moravia - Der Konformist

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Marcello Clerici hat als Jugendlicher jemanden niedergeschossen, der versucht hatte, ihn zu verführen. Die Tat bleibt unentdeckt, doch Marcello wird von Schuldgefühlen gequält. Fortan ist sein ganzes Bestreben, zu zeigen, dass er wie alle anderen ist. Er wird zum willfährigen Beamten unter der neuen faschistischen Regierung. Die Ereignisse nehmen ihren unheilvollen Verlauf … Marcello wird zum Mittäter in einem verbrecherischen System.
"Der Konformist" gilt in Italien als Moravias Meisterstück. Der Roman zeigt den berühmten Autor auf der Höhe seiner Kunst der seelischen Demaskierung: den Mörder im normalen Bürger. Das Buch wurde 1969 von Bernardo Bertolucci mit Stefania Sandrelli und Jean-Louis Trintignant verfilmt.

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Gerade als sie durch seine schweigsame Gegenwart mißtrauisch geworden waren und die Flucht ergreifen wollten, wurden sie von ihm mit Gertenhieben getötet. Was ihn wirklich zu dieser Tat veranlaßt hatte, war ihm nicht klar. Oder vielmehr: Er wollte sich darüber keine Rechenschaft ablegen. Jetzt war es nun einmal geschehen. Nichts anderes gab es mehr als die brennende, unreine Sonne auf den blutigen, schmutzigen Leibern der toten Eidechsen. Sie lagen auf dem zementierten Gehsteig, und er stand daneben, die Gerte in der Faust. Noch spürte er auf seinem Gesicht und in seinem Körper die Erregung, die ihn während des Gemetzels befallen hatte, aber sie war nicht mehr wohlig-glühend wie kurz zuvor, sondern nahm langsam die Farbe von Scham und Reue an. Auch war ihm bewußt, daß dieses Mal zu dem ihm schon bekannten Gefühl der Grausamkeit und Macht eine neue, unerklärliche körperliche Lust getreten war. Ihn befiel eine wirre Angst. Er glaubte einen völlig abnormen Charakter zu besitzen, dessen er sich schämen mußte, der ihn für immer von der Gesellschaft gleichaltriger Knaben trennen würde, den es geheimzuhalten galt, wenn er sich nicht auch noch vor den anderen bloßstellen wollte. Kein Zweifel, er war nicht so wie die Jungen seines Alters. Die gaben sich weder gemeinsam noch einzeln einem ähnlichen Zeitvertreib hin. Und diese seine Andersartigkeit war endgültig: Die Eidechsen lebten nicht mehr, daran war nicht zu rütteln. Ihr Tod, den er mit seiner grausamen, wilden Tat heraufbeschworen hatte, war die Gesamtheit aller von ihm begangenen schlechten Handlungen, war also er selbst. So wie er früher die Gesamtheit anderer, völlig harmloser und normaler Handlungen gewesen war.

Noch am selben Tage wollte sich Marcello seine Abnormität bestätigen lassen, er wollte über seine neue und schmerzliche Entdeckung mit seinem kleinen Freund Roberto sprechen, der in der Villa nebenan wohnte. Immer wenn es dämmerte, pflegte Roberto nach der Erledigung seiner Schularbeiten in den Garten zu gehen. Dort, oder im Garten Marcellos, spielten die beiden Jungen dann im Einverständnis mit den Eltern bis zur Abendessenszeit. Nun wartete Marcello den ganzen stillen Nachmittag auf diese Stunden. Die Eltern waren ausgegangen. Im Haus befand sich nur die Köchin, und Marcello hörte sie unten in der Küche leise singen. Meist lernte oder spielte er nachmittags allein in seinem Zimmer. Heute jedoch lag er von Ungeduld gepeinigt auf dem Bett. Weder ein Spiel noch eine Arbeit vermochten ihn zu fesseln. Zwar war ihm das Nichtstun unerträglich und brachte ihn fast zur Raserei, aber es war ihm auch unmöglich, sich mit irgend etwas zu beschäftigen. Der Schrecken über seine Entdeckung lähmte ihn, und zugleich hoffte er ungeduldig, daß die Begegnung mit Roberto diese Lähmung lösen werde. Wenn Roberto ihm sagte, daß auch er Eidechsen tötete, daß es auch ihm Freude bereitete, zu töten, daß er daran nichts Schlechtes finde, dann – so wähnte er – würde das Gefühl des Abnormen wieder schwinden. Er würde diesen Eidechsenmord gleichgültig als einen belanglosen Zwischenfall ohne Folgen hinnehmen können. Warum er gerade auf Robertos Urteil so großen Wert legte, wußte er nicht. Unklar dachte er: Wenn auch Roberto so etwas tut, auf die gleiche Art und mit den gleichen Gefühlen, dann tun es sicher alle. Und was alle tun, ist doch wohl normal, das heißt in Ordnung. Er glaubte mit Bestimmtheit zu wissen, daß von Robertos Antwort seine eigene Seelenruhe abhing.

Ängstlich und mit dem Wunsch, daß alles sich so abspielen werde, wie er es hoffte, erwartete er voll Ungeduld die Dämmerung. Als schließlich aus dem Garten ein langer Pfiff herauftönte, war er gerade drauf und dran einzuschlafen. Dieser Pfiff war das vereinbarte Zeichen, mit dem Roberto sein Kommen anmeldete. Marcello erhob sich von seinem Bett. Ohne das Licht anzuzünden, verließ er in der Dämmerung das Zimmer und ging die Treppe hinab in den Garten.

In der trüben Beleuchtung dieser späten Stunde standen die Bäume regungslos da, und unter ihren Ästen lagen bereits die nächtlichen Schatten. Es roch nach Blumen, Staub und nach dem von der Nachmittagssonne erhitzten Boden. Die Luft schien dicht und bewegungslos. Das Gitter, das den Garten Marcellos von dem Robertos trennte, verschwand völlig unter dem vollen, tiefen Blätterwerk des Efeus, der eine Art grüner Mauer bildete. Marcello ging geradewegs auf eine Ecke im Hintergrund des Gartens zu, dorthin, wo Efeu und Schatten am dunkelsten waren. Er stieg auf einen großen Stein und schob mit einer einzigen entschlossenen Handbewegung einen Teil der Ranken beiseite. Er kannte diese Art Guckloch im Blätterwerk, und es kam seinem Bedürfnis nach Geheimnis und Abenteuer entgegen. Der beiseite geschobene Efeu brachte die Stange des Gartengitters zum Vorschein und dahinter das feine, bleiche Gesicht und die blonden Haare Robertos. Marcello hob sich auf die Zehenspitzen und fragte seinen Freund:

»Hat uns niemand gesehen?«

Das war die stehende Eröffnungsformel ihres Spieles.

Roberto antwortete, als sage er eine Lektion her: »Nein. Niemand …« Und dann, nach einem Augenblick: »Hast du gelernt?« Er sprach im Flüsterton, was gleichfalls zum Ritual gehörte.

Marcello flüsterte zurück: »Nein, heute habe ich nicht gelernt … Ich hatte keine Lust. Ich werde der Lehrerin sagen, daß ich mich nicht wohl gefühlt habe.«

»Ich hab schon den ganzen Aufsatz gemacht«, flüsterte Roberto. »Und eine von den Rechenaufgaben hab ich auch fertig. Die zweite muß ich noch machen. Warum hast du denn nicht gelernt?«

Auf diese Frage hatte Marcello gewartet. »Ich habe nicht gelernt«, antwortete er, »weil ich auf Eidechsen Jagd gemacht habe.«

Er hoffte, Roberto würde antworten: »Ah, tatsächlich? Das tue ich auch manchmal.« Oder so etwas Ähnliches. Aber das Gesicht Robertos zeigte keine Spur von Verständnis oder wenigstens Neugier. So fügte Marcello mit einiger Anstrengung hinzu, wobei er sich auch bemühte, seine Verlegenheit zu verbergen: »Ich hab sie alle umgebracht.«

Roberto fragte vorsichtig: »Wie viele?«

»Im ganzen sieben«, antwortete Marcello. Und dann zwang er sich zu einer technisch-informativen Prahlerei: »Sie saßen auf den Ästen und Steinen … Ich habe gewartet, bis sie sich bewegten und sie so erwischt … mit einem einzigen Gertenschlag … mit einem Schlag für jede.« Befriedigt zeigte er Roberto die Gerte.

Er bemerkte, daß ihn sein Freund jetzt neugierig ansah, beinahe staunend.

»Warum hast du sie denn getötet?« fragte Roberto.

»So …« Marcello sprach nicht weiter. Fast hätte er gesagt: Weil es mir Freude machte. Schließlich fügte er hinzu: »Weil sie schädlich sind. Weißt du nicht, daß die Eidechsen schädlich sind?«

»Nein«, erwiderte Roberto, »Das habe ich nicht gewußt. Wieso schädlich?«

»Sie fressen die Trauben«, gab Marcello zurück. »Vergangenes Jahr, auf dem Land, haben sie alle Trauben an der Laube aufgefressen.«

»Aber hier gibt es doch gar keine Trauben?«

»Außerdem sind sie böse«, fuhr Marcello fort, ohne Robertos Einwand zu beachten. »Eine Eidechse ist, anstatt auszureißen, mit aufgerissenem Maul auf mich zugeschossen. Sie wollte mich angreifen. Wenn ich sie nicht rechtzeitig erwischt hätte …« Er schwieg. Dann fragte er in vertraulichem Ton: »Hast du nie welche umgebracht?«

Roberto schüttelte den Kopf und erwiderte: »Nein. Niemals.« Darauf senkte er den Blick und meinte mit betrübtem Gesicht: »Man sagt, daß man den Tieren nichts Böses tun soll.«

»Wer sagt das?«

»Meine Mutter.«

»Die Erwachsenen sagen viel«, bemerkte Marcello, seiner Sache immer weniger sicher. »Aber du mußt es einmal probieren, Dummkopf! Glaube mir – es ist lustig!«

»Nein, ich werde es nicht probieren.«

»Und warum nicht?«

»Weil es schlecht ist.«

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