Michael Borgolte - Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte

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Was bewegt Menschen dazu, auf einen Teil ihres Besitzes zu verzichten? Warum geben Sie Geld und Gut weg? Zu allen Zeiten und in allen Kulturen stifteten Menschen Vermögen – für das Allgemeinwohl, aber auch für ihr Andenken und Seelenheil. Sie unterstützen Arme und Kranke, fördern religiöse Kulte oder Kunst und Wissenschaft. Stiftungen sind ein grundlegendes soziales Phänomen, an dem sich das Gefüge der ganzen jeweiligen Gesellschaft ablesen lässt.
Der Universalhistoriker Michael Borgolte, der sich seit Jahrzehnten mit weltweiten gesellschaftlichen Vergleichen beschäftigt, legt die erste Weltgeschichte der Stiftungen vor, von 3000 v.Chr. bis 1500 n.Chr. und vom Alten Ägypten über Persien, die Induskulturen und China bis zum Judentum, dem Islam und nicht zuletzt, breit ausgeführt, zum christlichen Mittelalter. Das monumentale Werk „Weltgeschichte der Stiftungen“ ist die Frucht der Forschungen von rund 30 Jahren und das Ergebnis des Austauschs mit Expert/innen vieler Fächer und Länder.

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Stiftung im buddhistischen GuanyinKloster China Aufschrift im Wandgemälde - фото 4

Stiftung im buddhistischen Guanyin-Kloster (China): Aufschrift im Wandgemälde von 1468 in der Halle Pilu Dian

Typisch für den Mahāyāna-Buddhismus war es, dass die Frommen das Heil nicht nur für sich selbst suchten, sondern es auch für ihre Familienangehörigen und schließlich für alle Wesen erlangen wollten. Man war sich dieses Unterschieds zum älteren ‚Mainstream-Buddhismus‘ auch durchaus bewusst. In einer chinesischen Schule wurde ausdrücklich gelehrt: „Das Kleinere Fahrzeug hat kein anderes Ziel als persönliche Anliegen. Das Streben dieses persönlichen Interesses ist das Gift für Familien, Klöster, Königreiche und religiöses Leben, denn es zerstört die Erleuchtung ( bodhi ) beim Handelnden. Das Größere Fahrzeug strebt im Unterschied dazu sowohl nach Erfüllung des persönlichen Interesses als auch nach derjenigen aller anderen. Das ist der Grund, warum die Bodhisattvas in ihrer Gesinnung des großen Mitleids die Methode des ‚Unerschöpflichen Behälters‘ eingerichtet haben. Von den zehn Tugenden ist Barmherzigkeit die erste; unter den vier Wegen der dringenden Bitte ist Freigebigkeit der vornehmste.“554 Das Streben der Gläubigen musste sich darauf konzentrieren, mit Hilfe der Bodhisattvas religiöse Verdienste zu akkumulieren und dadurch sich selbst und anderen, vor allem den Ahnen und anderen Familienangehörigen, das Heil zuzuwenden, wenn möglich bis zum Erreichen des Nirvāṇa.

Im Mahāyāna wurde der Mönch zum Dienstleister des Heils auch für andere. Durch die Laien wurde er in die Lage versetzt, Verdienst zu erwerben, das wiederum auf diese übertragen werden konnte und ihnen in verschiedener Weise zugutekam. „In diesen Vorstellungen von Verdienst“, hat Volker Olles formuliert, „einer Art spirituellen Kapitals (…), liegen die weltanschaulichen Grundlagen des religiösen Stiftens in China.“555 Dessen herausragende Erscheinungsform waren zweifellos die Klöster, die ihrerseits, wie Olles für China geltend macht, stets Stiftungen gewesen sein sollen.556 In einer erzählenden Quelle aus der Mitte des 10. Jahrhunderts wird beispielsweise berichtet, dass der Eunuch Yü Ch’ao-en im Jahr 767 u. Z. ein Landgut, das er vom Kaiser als Geschenk erhalten hatte, für die Stiftung eines neuen Klosters zur Verfügung stellte, damit dort „das Glück jenseits des Grabes“ für die Kaiserin Chang-ching gefördert werde.557 Das Kloster Ayuwang konnte sich schon Jahrhunderte lang der Unterstützung durch verschiedene Kaiser erfreuen, als der Mönch Deguang (1121–1203) den Hofdichter Lu You (1125–1210) die folgende Inschrift für eine Stele verfassen ließ: „Während der Regierungen des Jiayou [1056–1063] und des Shaoxing [1131–1162] statteten Kaiser das Kloster Ayuwang mit Schriftwerken von ihrer eigenen Hand aus. Damit wurden zehntausend Dinge geschmückt. Daraufhin taten alle Götter des Berges und die Geister des Meeres ihr Äußerstes, um ihre Pflichten zu erfüllen. Alle wilden Tiere, die Riesenschildkröten und die Wassereidechsen, die Kraken und die Krokodile, zogen sich unterwürfig zurück. Alle üblen Nebel und bösartigen Dämpfe verschwanden und verschafften reine Luft. Schiffe von weither legten an und Kaufleute kamen aus allen Himmelsrichtungen herbei; Gold floss aus dem Süden und Muscheln ergossen sich auf den Markt und in die Läden – niemand konnte ihre Mengen zählen! Die Deiche und Gräben wurden befestigt und die Ernten waren überreich. Ah! Welche Blüte! Jetzt machte der Mönch Deguang einen guten Nutzen von den kaiserlichen Geschenken und vermehrte sie alle. Er betete für das lange Leben der Kaiser und der Kaiserinnen. Er errichtete segenspendende Werke für die ganze Welt und setzte sie instand, sich zu vervielfältigen; es war alles grenzenlos und friedlich auf ewig. Eine Stele wurde zurechtgemeißelt, und die Inschrift diente zum Bericht dieser Dinge. Es ist klar, dass Buddhisten im Kloster Ayuwang ein friedliches Leben verbringen, hingegeben der Verbreitung des buddhistischen Gesetzes und der Rückerstattung für die Wohltaten der Kaiser; so sollte es auch in Zukunft weitergehen.“558

Wie sich in diesem Text bereits andeutet, mussten die Mönche kaiserlicher Klöster mit ihren religiösen Zeremonien u.a. für die kaiserliche Familie und die Krieger im Felde, für die Sicherheit des Staates oder den Schutz vor Naturkatastrophen wirken, überliefert ist aber sogar ein Ritual für „menschliche Könige“.559 Besondere Klöster wurden zum Gebet für ein langes Leben des Kaisers eingerichtet.560 Neben den kaiserlichen Klöstern gab es die Gründungen vornehmer Familien sowie einfacher Menschen, die sich für eine Stiftung auch zusammentaten. Der Zeitzeuge Falin (572–640) zählte für das Reich der Nördlichen Wei (386–534) 47 große Staatsklöster, 839 Klöster von Prinzen, Herzögen und herausragenden Familien sowie 30.000 oder mehr Klöster gewöhnlicher Stifter; unter den Ch’en (im Norden, 557–589) seien 17 neue Staatsklöster errichtet worden sowie 68 Klöster von Beamten, mit denen anderer Wohltäter im Ganzen 1.232 neue Einrichtungen der Art.561 Verbreitet war offenbar der Typ des ‚Verdienstklosters‘; ein solches Haus wurde gewöhnlich mit kaiserlicher Erlaubnis in der Nähe des Begräbnisplatzes einer wohlhabenden Familie oder eines hohen Beamten errichtet. Es bestand nur aus wenigen Mönchen, die Rituale für das Wohlergehen der verstorbenen Angehörigen der Stifterfamilie zu vollziehen hatten. Allerdings wurden die ‚Verdienstklöster‘ nicht nur aus rein religiösen Gründen geschaffen, da sie auch dazu dienen konnten, für die betreffenden Liegenschaften Steuerfreiheit zu erlangen.562

Besonders viele und aussagekräftige Schriftzeugnisse sind aus der Oasenstadt Dunhuang in der heutigen Provinz Gansu (Nordwestchina) überkommen, die aus der Zeit vom 4. bis 11. Jahrhundert datieren.563 Eine Liste von Schenkungen zeigt die Variationsbreite der Gaben, der Motive und der Gegenleistungen: „Ein shih [Hohlmaß zwischen 20 und 60 Litern] von Hirse für den Bau. Die Absicht des Gläubigen ist es, zugunsten seiner erkrankten Mutter zu handeln, für deren Heilung bisher kein Mittel gefunden wurde. Heute kommt er zum Heiligtum, um für sie um ein Sūtra [also die Rezitation eines buddhistischen Lehrsatzes oder einer Lehrrede] zu bitten. Vermerk des Gläubigen Chih Kang-kang, am 30. Tag des ersten Monats, im Jahr ch’en . – Eine Robe aus weißer Seide, gespendet für den Bau (…). Eine halbe Unze Leim und einen Spiegel, gespendet durch einen Gläubigen für das Fest der Prozession der Statuen, am 8. Tag des fünften Monats (…). Fünf Haarschnitte, gespendet für den Bau durch eine anonyme Gläubige, für das Wohlergeben ihres jungen Bruders, der sich auf eine Reise in den Westen aufgemacht hat. Sie hofft, dass ihm nichts Bedauerliches zustoße und er bald zurückkehren könne. – Fünf Fächer, einen shih Weizen und einen shih Hirse, gespendet zur Ausstattung durch Chan I-tzu, auf dass seine verstorbene Mutter im Reinen Land wiedergeboren werde, sowie für die Wohlfahrt seines Vaters, der an einer Augenkrankheit leidet. Am 8. Tag des zweiten Monats.“ Alle Schenker baten die Mönche, einen Sūtra für sie zu rezitieren.564

Neben Lesungen und Ritualen für ihre Förderer sollten die Mönche auch karitative Werke als Gegenleistung verrichten. Im chinesischen Mahāyāna wurden die größten Ausgaben zwar für den Bau der Gotteshäuser, das Gießen der Glocken und Statuen sowie die liturgischen Feiern gemacht, dann folgten jedoch die Wohltaten für Arme und Bedürftige.565 Der Autor I-ching (635–713) stellte fest: „Fromme Stiftungen machen es möglich, sowohl den Klerus als auch die Laien zu ernähren, denn selbst, wenn die Schenker ihre Gaben den Mönchen machen, dehnt sich ihre Freundlichkeit in der Tat auf alle Menschen ohne Unterschied aus.“566 In einer gleichzeitigen Quelle wird ein buddhistisches Spital erwähnt: „Der Mönch Chihyen [gest. 654] ging dann nach Shih-t’ou [im modernen Nanking], wo er beim Leprosenhaus verweilte. Er predigte den Leprakranken den Buddhismus und versorgte sie in all ihren Nöten: Er saugte ihre Geschwüre aus, wusch sie usw.“567

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