Michael Borgolte - Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte

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Was bewegt Menschen dazu, auf einen Teil ihres Besitzes zu verzichten? Warum geben Sie Geld und Gut weg? Zu allen Zeiten und in allen Kulturen stifteten Menschen Vermögen – für das Allgemeinwohl, aber auch für ihr Andenken und Seelenheil. Sie unterstützen Arme und Kranke, fördern religiöse Kulte oder Kunst und Wissenschaft. Stiftungen sind ein grundlegendes soziales Phänomen, an dem sich das Gefüge der ganzen jeweiligen Gesellschaft ablesen lässt.
Der Universalhistoriker Michael Borgolte, der sich seit Jahrzehnten mit weltweiten gesellschaftlichen Vergleichen beschäftigt, legt die erste Weltgeschichte der Stiftungen vor, von 3000 v.Chr. bis 1500 n.Chr. und vom Alten Ägypten über Persien, die Induskulturen und China bis zum Judentum, dem Islam und nicht zuletzt, breit ausgeführt, zum christlichen Mittelalter. Das monumentale Werk „Weltgeschichte der Stiftungen“ ist die Frucht der Forschungen von rund 30 Jahren und das Ergebnis des Austauschs mit Expert/innen vieler Fächer und Länder.

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Aus den frühen Schriften des Daoismus ergibt sich also eine Tendenz zur Leere und Selbstvergessenheit, die natürlich diametral einer Auffassung vom individuellen Seelenheil entgegensteht, wie dies etwa die monotheistischen Religionen Christentum und Islam anstreben. Andererseits lassen sich ihnen auch Tendenzen der chinesischen Kultur zur Lebensbejahung des Einzelnen ablesen. Als der Daoismus als Religion seine besondere Gestalt gewann,602 das war in der späten Zeit der Han-Dynastie (23–220 u. Z.), konnten deshalb auch gewisse Lehren und Techniken der Lebensverlängerung beziehungsweise des Strebens nach Unsterblichkeit einwurzeln und hier sogar ihre für China stärkste Ausprägung erlangen.603 Begriffe für langes Leben ( shou, changsheng ) waren schon auf Bronzeinschriften der Zhou-Zeit begegnet; mit ihnen war die Erwartung verbunden, dass menschliche Wesen bei Beachtung bestimmter physikalischer Praktiken ihre volle Lebenskraft entfalten und einen frühen Tod vermeiden können. In der Zeit der ‚Streitenden Reiche‘ (403–221 v. u. Z.) erschien dann der Ausdruck chengxian , „ein Unsterblicher werden“, der eine Transformation des Leibes und den Gewinn einer transzendenten Existenz bezeichnet. ‚Langes Leben‘ und ‚Unsterblichkeit‘ als Ziele chinesischer Lebensgestaltung und Religion müssen also auseinandergehalten werden.604 Die Jünger des Daoismus wollten vor allem die Unsterblichkeit erlangen: „Diese Änderung des Zustandes, diese Transzendenz, wurde gleichgesetzt mit der Erlangung des Dao durch Vereinigung mit ihm.“605

Die Daoisten gingen für den Gewinn der Unsterblichkeit bei den fangshi , „Meistern der Methoden“, in die Lehre, die neben Astrologie und Wahrsagerei vor allem die Herstellung von Lebenselixieren betrieben.606 Diese Experten der Unsterblichkeit lebten mindestens seit dem 4. vorchristlichen Jahrhundert an der chinesischen Meeresküste; sie wussten von Bergen, wo die „Unsterblichen“ weilten und Kräuter für die Überwindung des Todes heranzogen. Differenzierte Urteile über die verschiedenen Methoden gab der „Meister, der die Einfachheit umarmt“, namens Ge Hong (283–343 u. Z.) ab.607 In seinem Buch ‚Baopu zi‘ ordnete er Divination und Magie als minder wirksame Mittel ein, die Unheil durch Dämonen und Geister nicht zu bannen vermöchten, während Kräuterpillen zur Lebensverlängerung beitrügen. Die verbreiteten Atemtechniken, Gymnastiken und bestimmte Sexualbräuche waren nach Ge Hong der Alchemie und verschiedenen Arten der Meditation unterlegen.608

Es waren also Praktiken, durch die die Daoisten aller Zeiten das Ziel ihres Lebens zu erreichen suchten. Allerdings darf dieses Streben nicht mit Begriffen des modernen Individualismus missdeutet werden: „Die Theorie des Daoismus akzeptierte keine Dichotomie zwischen dem ‚Selbst‘ und dem ‚Anderen‘. Im Gegensatz zu ihren Kritikern (…) gründete die daoistische Selbstkultivierung niemals in einem Glauben, dass jedes menschliche Wesen ein abgetrenntes, geschlossenes und individualisiertes ‚Selbst‘ ist, das größeren Wert hat und mehr Aufmerksamkeit verdient als das, was sich außerhalb solcher Einheiten befindet. Die Daoisten glaubten vielmehr, dass das ‚Selbst‘ einer Person nicht verstanden oder erfüllt werden kann ohne Bezug auf andere Menschen und ohne den breiteren Rahmen von Wirklichkeiten, in den alle Menschen auf natürliche und geeignete Weise eingefügt sind. Es ist diese grundsätzlich holistische Perspektive, die daoistische Ideen und Praktiken von dem meisten unterscheiden, was in anderen chinesischen Theorien gelehrt wird, ganz zu schweigen von anderen Ländern in Asien oder anderswo.“609

Wege zur Unsterblichkeit wurden auch durch eine reiche Überlieferung von Biographien der „Unsterblichen“ vermittelt.610 Auf dem Weg zur mystischen und transzendenten Vereinigung mit dem Dao ist der Aufstieg in den Himmel zu Lebzeiten am günstigsten; der so Beglückte wird in die Luft erhoben und verschwindet, oft begleitet von verschiedenen Geistern, in den Wolken. Die zweite Variante besteht in der Befreiung vom Körper und Wiederauferstehung nach einem vermeintlichen Tod; dabei bleiben oft die Kleider im Grab zurück oder der Leib des unsterblich Gewordenen wird durch bestimmte Gegenstände substituiert, etwa einen Talisman, einen Bambusstock oder ein Schwert.611 Dem Unsterblichen wurde die Fähigkeit zugeschrieben, zu fliegen, in die Ferne zu streifen und zu helfen; oft wurden sie mit Bergheiligtümern als Orten ihrer Divination in Verbindung gebracht. Sie konnten für besondere Zwecke den Körper eines Tieres annehmen, bestimmte Gegenstände mit sich in die Lüfte entführen, sich aber auch in verschiedenen Gestalten vervielfältigen oder an mehreren Orten zugleich sein; sie waren in der Lage, Kontrolle über Gegenstände und Lebewesen aller Art auszuüben und besonders die guten und bösen Handlungen von Tieren und Geistern zu beherrschen. Schließlich verfügten sie über Heilkräfte und die Fähigkeit, die Zukunft vorauszusagen. Besonders mit der zuletzt genannten Kunst spielten sie für Herrscher, die ihre Dynastie begründen oder legitimieren wollten, eine wichtige Rolle in Staatsangelegenheiten.612

Jedem Menschen wohnen nach chinesischem Denken zwei Typen von Lebensenergie inne, die oft als ‚Seelen‘ verstanden werden, hun und po . Hun leuchtet hell und bewegt sich frei in den Lüften, po ist dagegen dunkel und schwer; hun repräsentiert Geist, Bewusstsein und Intelligenz, po steht für physische Natur und körperliche Kraft. Beim natürlichen Tod entweicht hun in den Himmel, po kehrt zur Erde zurück; seit der frühen Zhou-Zeit ist dieser Ort auch als Unterwelt beschrieben. Zuerst errichtete der Adel Schreine für Opfer an die hun ; die Gaben dienten dem Wohlergehen der Ahnen ebenso wie dem ihrer lebenden Nachkommen. Das dämonische po dagegen besänftigte man durch aufwendige Begräbnisse und Grabmäler, um es von der Wiederkehr im Diesseits abzuhalten. Bei der späteren Ausbreitung des adligen Kultes für hun und po auf andere Schichten vermehrte sich die Zahl des hun auf drei und des po auf sieben. Die fangshi entwickelten Methoden, um beide Arten der ‚Seelen‘ zu kontrollieren.613

Als Wohnsitz der Toten erwähnt das ‚Baopu zi‘ (um 320 u. Z.) zum ersten Mal den Berg Fengdu, der zu einer Art chinesischem Fegefeuer wurde.614 Im Fengdu, angeblich im nördlichsten Teil des Universums gelegen, sollten sich die „Sechs Himmel“ befinden, wo die Daoisten alle verderbenden Energien lokalisierten. Diese Welt des Todes wurde durch eine riesige Verwaltung geordnet, mit Palästen, Residenzen, Büros und Gerichtshöfen. Dort wurden Aufzeichnungen über die Toten geführt und von Zeit zu Zeit überprüft. Tugendhafte Verstorbene wurden von hier in himmlische Paradiese geführt, während Sünder in „Erdgefängnisse“ gesperrt wurden, die in tiefen himmlischen Höhlen eingegraben waren. Im Fengdu verwalteten die Toten sich selbst; an der Spitze der Hierarchie stand der Nördliche Kaiser namens Beidi. Auch wenn es sich um einen Gerichtshof für Verstorbene handelte, war er mit Juwelen und Perlen reich ausgestattet und sogar eine besondere Reissorte soll dort gediehen sein; erst unter buddhistischem Einfluss wandelte sich Fengdu zu einem Ort der Qualen und des Schreckens für tote Sünder.

Im Daoismus müssen verschiedene Strömungen und Schulen mit ihren je besonderen Schrifttraditionen unterschieden werden. Ein Grundmotiv dieser Religion(en) war die ‚Selbstheiligung‘, also die Sorge des Einzelnen für sich selbst; repräsentativ für diese Haltung war das ‚Shangqing‘, das ins 4. Jahrhundert zurückging und sich in einem besonderen Ensemble von Lehren und Praktiken manifestierte.615 Unsterblichkeit wird hier nicht mehr wie noch im ‚Baopu zi‘ physisch und körperlich, sondern als eine spirituelle Qualität aufgefasst, die weniger durch Rituale und direkte Appellationen an göttliche Wesen als durch Gebete, Gesänge, die Versenkung in heilige Schriften und die visuelle Vergegenwärtigung von Geistern und Himmlischen erreicht werden sollte. Verinnerlichung war also der innovative Zug des ‚Shangqing‘ und dessen Errungenschaft für den Daoismus überhaupt. Unsterblichkeit galt als eine ‚private‘ Angelegenheit ohne Intervention menschlicher Vermittler, gestützt womöglich aber auf göttliche Helfer, die dem Gläubigen die Schlüssel zu himmlischen Palästen übergeben konnten. Letztes Ziel der Anhänger war, als Unsterblicher in der Leere zu weilen, wo aber ewige Jugend und übernatürliche Kräfte verheißen waren, mit denen sich die ganze Welt steuern ließ. Das erstrebte Dasein wurde zugleich als eine Transzendenz beschrieben, die jenseits des Dualismus von Leben und Tod, des Seins und des Nichtseins, der Helle und der Dunkelheit lag. Die Gläubigen hofften, dass ihre Namen in den von göttlichen Wesen geführten Listen des Lebens ( shengji ) geführt würden. Das Heil konnte man auch nach dem Tod erlangen und dabei von einem unteren Rang der Unsterblichen, des ‚Verwalters der Unterwelt‘, zu einem himmlischen Unsterblichen aufsteigen.

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