Michael Borgolte - Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte

Здесь есть возможность читать онлайн «Michael Borgolte - Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Was bewegt Menschen dazu, auf einen Teil ihres Besitzes zu verzichten? Warum geben Sie Geld und Gut weg? Zu allen Zeiten und in allen Kulturen stifteten Menschen Vermögen – für das Allgemeinwohl, aber auch für ihr Andenken und Seelenheil. Sie unterstützen Arme und Kranke, fördern religiöse Kulte oder Kunst und Wissenschaft. Stiftungen sind ein grundlegendes soziales Phänomen, an dem sich das Gefüge der ganzen jeweiligen Gesellschaft ablesen lässt.
Der Universalhistoriker Michael Borgolte, der sich seit Jahrzehnten mit weltweiten gesellschaftlichen Vergleichen beschäftigt, legt die erste Weltgeschichte der Stiftungen vor, von 3000 v.Chr. bis 1500 n.Chr. und vom Alten Ägypten über Persien, die Induskulturen und China bis zum Judentum, dem Islam und nicht zuletzt, breit ausgeführt, zum christlichen Mittelalter. Das monumentale Werk „Weltgeschichte der Stiftungen“ ist die Frucht der Forschungen von rund 30 Jahren und das Ergebnis des Austauschs mit Expert/innen vieler Fächer und Länder.

Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Bei der Rezeption der buddhistischen Lehre mussten sich die Chinesen mit der ihnen unvertrauten Nirvāṇa-Lehre auseinandersetzen, die ihrem Konzept von einem unendlichen Leben widersprach. Wie Stephen R. Bokenkamp gezeigt hat, gelang ihnen dies bei einer Neufassung der Wiedergeburtsvorstellung: Die Autoren des ‚Lingbao‘ gebrauchten den Begriff miedu ; dieser sollte bedeuten, „ausgelöscht werden, also sterben, und [ins Heil] hinübergehen“; bezeichnen sollte er jene Menschen von hoher spiritueller Qualität, während die anderen „ausgelöscht und zerstört“ würden ( miehuai ). Beide Vorstellungen, so Bokenkamp, implizierten eine Art der Wiedergeburt, die eine führte in die Himmel zur Koexistenz mit dem Dao, die andere zur Zusammenfügung der lebenskräftigen Teile des Körpers für eine weitere Existenz in der Welt.634

Entsprechend dem buddhistischen Bodhisattva-Ideal bieten die Texte des ‚Lingbao‘ Rituale und Vorschriften an, die das Heil für alle Lebewesen intendieren, vom Kaiser herab bis zu den „Kreaturen, die auf dem Boden kriechen und hin- und herschlängeln“.635 Theologische Grundlage der Riten und Hoffnungen war wie in Indien die Lehre von den Verdiensten durch gute Taten sowie Folgsamkeit gegenüber dem Dao ( gongde ).636 Verdienste erwarb der daoistische Priester und übertrug sie auf Dritte, vor allem verstorbene Ahnen. Das Hauptbuch des Rituals, die ‚Schrift über das Heil‘ (‚Duren jing‘), das dabei vorzulesen war, bezog sich aber auch auf „die unbegrenzte, universale Rettung ohne Ende“; dementsprechend richteten sich die Riten ebenfalls auf die verwaisten oder verlassenen Seelen ( guhun ).637 So wurden die Geister jener bezeichnet, deren Ablebens nicht ordentlich gedacht worden war. Man fürchtete ihre Rückkehr unter die Lebenden und suchte sie zu befrieden. Abgesehen von den Daoisten, also den Priestern des Dao, wuchs die Rolle des stellvertretenden Verdiensterwerbs den Mönchen zu. Das daoistische Mönchtum war unter buddhistischen Einflüssen nach Vorläufern seit dem späten 5. Jahrhundert entstanden. Im Unterschied zu den Priestern („Weinzuteilern“), die (meist) als verheiratete Haushälter lebten, entschieden sich die Mönche für ein eheloses Leben in regelkonformen Gemeinschaften; schon die ersten von ihnen vollzogen Riten für die Wohlfahrt des Reiches und engagierten sich für ein lang dauerndes Leben und Techniken der Meditation.638 Buddhistischer Einfluss manifestierte sich ebenso von Anfang an im Gebrauch der Pratimokṣa- Regeln, die die Konzepte von Karma und Wiedergeburt, die rituelle Praxis täglicher und monatlicher Gottesdienste sowie die Rezitation von Schriften für die Vermehrung der Verdienste einschloss. Typisch war ebenfalls die Gründung der Häuser durch den Kaiser, kaiserliche Verwandte oder Adlige. Nach den religiösen Schriften wurde denjenigen, die Klöster errichteten oder Spenden aufbrachten, u.a. Wohlstand, langes Leben und Gesundheit versprochen und sogar die Wiedergeburt als Kaiser oder Kaiserin, Prinz oder Adliger in Aussicht gestellt.639 Im ‚Yaoxiu keyi‘ aus dem 8. Jahrhundert heißt es etwa: „Wenn einer einen Tempel oder ein Kloster erbaut, einen Altar oder eine Kapelle, eine Schrifthalle oder eine Reinigungsstätte, eine Küche oder einen Pavillon [für die Religiosen], oder wenn er die Daoisten mit Kleidung und Mobiliar ausstattet, dann wird er in jedem Fall himmlischen Lohn in genauer Entsprechung zu seinen Gaben erhalten – und indem er zu den himmlischen Hallen emporsteigt, wird er sofort mit Kleidung und Nahrung versorgt werden. Alles, was jemand benötigt, wird ihm sofort gegeben werden, und alles, was entbehrlich ist, wird gleichzeitig gestrichen werden.“640 Die Hilfe für eine klösterliche Gemeinschaft sollte spezifische Vorteile im dies- und im jenseitigen Leben bringen: „Das Taizken ke [eine ältere der ‚Regeln für die große Vervollkommnung‘] sagt: Laikale Anhänger können eine Schenkung in Landgütern oder mit Barmitteln machen und dazu beitragen, Gemeindehallen und Gebetshäuser zu errichten. Für den Bau eines Raums aus Ziegelsteinen erhalten sie 120 Tage [an zusätzlicher Lebensdauer], für den dreier Räume 360 Tage. So wie das Verdienst zunimmt, nimmt auch die Abrechnung zu. Das Dajie jing sieht vor: Von der Gabe einer einzigen Münze in bar aufwärts wird die karmische Vergeltung 320.000 Mal so hoch sein. Von 10.000 Münzen in bar aufwärts wird die Belohnung weit jenseits aller Schätzung liegen.“641

Was die liturgischen Leistungen angeht, so wurden besonders die Rezitationen hoch geschätzt. Ein Mitglied der Zhou schaffte es, das ‚Daodejing‘ zehntausendmal herzusagen und flog sogleich als himmlisches Wesen davon. Ein Angehöriger erreichte nur die Anzahl von 9.733 Rezitationen und verfehlte die Unsterblichkeit, gewann wenigstens aber magische Kräfte und die Unverwundbarkeit. Mönche (und Nonnen) konnten große Verdienste für sich selbst, ihre Familien, das Land und alle Lebewesen erwerben, indem sie täglich Kulte vollzogen, ihre Hymnen sangen und die Schriften mit besonderer Zuneigung hersagten.642 Eine besonders enge Verbindung zwischen den weltlichen und den himmlischen Wesen wurde durch Bußwerke hergestellt, die laikale Schenkungen einschlossen. Die Buße wurde entweder in den Klöstern oder im Heim des Schenkers vollzogen und verlangte stets die aktive Mitwirkung der Geber. Wenn Mönche dabei priesterliche Funktionen ausübten, also als Daoisten im engeren Sinn tätig wurden, agierten sie als Vermittler von Glück und Wegbereiter des ‚Großen Friedens‘. Falls der Ritus im Kloster stattfand, langten der Schenker und seine Familie einige Tage vorher an; alle wurden in Gästehäusern untergebracht und ließen sich im monastischen Lebensrhythmus und in den einfachen Reinigungszeremonien unterrichten. Sie führten auch zahlreiche Geschenke mit sich, die gewöhnlich auf dem Altar deponiert und beim großen Essen nach der Zeremonie verzehrt wurden. Am Tag des Ereignisses vereinten sie sich im Heiligtum mit dem Daoisten für die Kulthandlungen, an denen der Hauptschenker aktiv teilnahm und mit dem opfernden Priester zusammenwirkte. Dieser bot dem Dao Weihrauch dar, rief die Gottheiten herbei und ließ die Feiergemeinschaft Zuflucht bei den ‚Drei Schätzen‘ nehmen. Dann nannte der Priester den genauen Namen und die Herkunft der Schenkerfamilie und sprach ein ausführliches Gebet für die Sühnung und Vergebung aller ihrer Sünden. Ein solcher Gebetstext lautete etwa: „Möget ihr [o Götter] dieses Verdienst und diesen Wert annehmen und euch im Flug der Familie N. N. zuwenden, eingeschlossen all ihre neun geheimnisvollen Vorfahren und sieben Ahnen, alle Angehörigen ihrer Sippe, sei es die in der Gegenwart, sei es die früheren. Ich bitte, dass ihr vollkommen alle Vergehen verzeiht, die sie begangen haben, sei es in früheren Leben, sei es in Körpern der Gegenwart, alle ihre Akte des Ungehorsams und hässliche Taten des Bösen, ihre Millionen von Sünden und Milliarden von Übertretungen, sie alle, darum bitte ich, radiert aus und schafft Reinheit.“643

Gaben an Priester und Mönche und zweifellos auch Stiftungen dienten also im Daoismus nach Rezeption des Mahāyāna-Buddhismus mit seiner Verdienstlehre dazu, Gebete, Fürbitten und andere religiöse Leistungen zu erwirken, die dem postmortalen Heil des Spenders zugutekamen. Im Unterschied zum Buddhismus war das Endziel aber nicht das Nirvāṇa, sondern die Vereinigung mit dem Dao, in dem der Einzelne nicht verloren ging. Die religiösen Stiftungen kamen deshalb hier den ‚Stiftungen für das Seelenheil‘ sehr nahe, die wir aus dem Westen kennen, wenngleich es an einer klaren Gerichtsvorstellung und einem persönlichen Gott-Mensch-Bezug mangelte. Bemerkenswert ist diese Analogie auch deshalb, weil sie in China Ergebnis einer Hybridisierung chinesischer und indischer religiöser Traditionen gewesen ist.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte»

Обсуждение, отзывы о книге «Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x