Michael Borgolte - Weltgeschichte als Stiftungsgeschichte

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Was bewegt Menschen dazu, auf einen Teil ihres Besitzes zu verzichten? Warum geben Sie Geld und Gut weg? Zu allen Zeiten und in allen Kulturen stifteten Menschen Vermögen – für das Allgemeinwohl, aber auch für ihr Andenken und Seelenheil. Sie unterstützen Arme und Kranke, fördern religiöse Kulte oder Kunst und Wissenschaft. Stiftungen sind ein grundlegendes soziales Phänomen, an dem sich das Gefüge der ganzen jeweiligen Gesellschaft ablesen lässt.
Der Universalhistoriker Michael Borgolte, der sich seit Jahrzehnten mit weltweiten gesellschaftlichen Vergleichen beschäftigt, legt die erste Weltgeschichte der Stiftungen vor, von 3000 v.Chr. bis 1500 n.Chr. und vom Alten Ägypten über Persien, die Induskulturen und China bis zum Judentum, dem Islam und nicht zuletzt, breit ausgeführt, zum christlichen Mittelalter. Das monumentale Werk „Weltgeschichte der Stiftungen“ ist die Frucht der Forschungen von rund 30 Jahren und das Ergebnis des Austauschs mit Expert/innen vieler Fächer und Länder.

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Im Gegensatz zum Brahmanismus und Hinduismus, die an die Existenz eines dauerhaften, ewigen Selbst glauben, lehnte der Buddha die Vorstellung von einer Seele radikal ab. „Der Buddhismus ist die Lehre vom Nicht-Selbst ( anātmavāda ).“531 Menschen, die wie die Laien freigebig waren, sittlich handelten und gute Taten vollbrachten, hofften noch auf eine gute Wiedergeburt nach ihrem Tod, hielten also am Glauben an das eigene Selbst fest. „Der Glaube an ein ‚Ich‘ ist jedoch nicht zu vereinbaren mit buddhistischer Erkenntnis, der Überwindung des Begehrens und dem Weg zum Nirvana.“ Für die Frage, wie die Lehre von der Vergeltung für gute oder schlechte Taten bei der Wiedergeburt mit der Behauptung zu vereinbaren sei, dass kein Wesen einen stabilen Kern habe, den man ‚Seele‘ oder ‚Selbst‘ nennen könne, bot der Buddha eine geniale Antwort an. Das, was sich von Existenz zu Existenz fortbewege, sei nur ein Bündel körperlicher und geistiger Bestandteile, die von der Begierde in Bewegung gehalten werden und in verschiedenen Formationen beim Zyklus der Wiedergeburt in Erscheinung treten.532

Das Nirvāṇa ist nicht das Paradies; es ist ort- und zeitlos und wird negativ bestimmt als „Ende des Leidens“, positiv als „höchstes Glück“ ( parama sukha ). Da es in ihm aber kein Begehren und keine Empfindung mehr gibt, ist dies ein Glück ohne Glückseligkeit.533

Wie im Jainismus sind die Mönche und Nonnen im Buddhismus auf die Hilfe der ‚Haushalter‘ angewiesen, die sie mit Almosen, Kleidung, Schlafstätten und Medizin (u.a.) versorgen;534 allerdings waren sie selbst, im Unterschied zu den Jaina-Mönchen, nicht zur persönlichen Armut verpflichtet.535 Die Gegenleistung der Asketen für die Gaben der Laien bestand wiederum in deren Belehrung.536 Auf die Verbesserung ihrer Wiedergeburt als Lohn erworbenen Verdienstes sahen sich die Laien auf Dauer auch nicht beschränkt. Am Ende des ersten vorchristlichen Jahrtausends bildete sich eine neue Form des Buddhismus heraus, der Mahāyāna , „Großes Fahrzeug“, genannt wurde und sich polemisch vom älteren Hīnayāna , „Kleines Fahrzeug“, absetzte.537 Die Anhänger verpflichteten sich, die Laufbahn eines Bodhisattva , eines künftigen Buddhas, einzuschlagen. Im Unterschied zum Buddha selbst und seinen ersten Schülern wollten sie den Eingang ins Nirvāṇa auf unvorstellbar lange Zeit hinausschieben und unzählige Existenzen durchlaufen, und zwar, um möglichst vielen Menschen aus Mitgefühl auf ihrem Weg zur Erlösung helfen zu können. Die Selbsterlösungslehre ist hier eine überaus eindrucksvolle Verbindung mit der ebenfalls buddhistischen Idee des grenzenlosen Mitleids eingegangen.538

‚Stiftungen für das Seelenheil‘ konnte es in einer Religion nicht geben, deren Botschaft in der Ablehnung eines beständigen Existenzkerns aller Lebewesen und damit auch der Menschen besteht und deren Ziel gerade die Auslöschung des Ichs mit seinem Lebensdurst und seinem Begehren ausmacht. Stiftungen sind aber möglich als Wohltaten zur Verbesserung des eigenen karman .539 Auch wenn der Buddha gelehrt hatte, dass jeder Mensch nur aufgrund eigenen Verdienstes im Zyklus der Wiedergeburten vorankommen und zuletzt das Nirvāṇa gewinnen kann, lassen sich Gedanke und Praxis der Verdienstübertragung schon im alten ‚Mainstream-Buddhismus‘ verifizieren.540 Das zeigen etwa Stiftungsinschriften an religiösen Bau- beziehungsweise Bildwerken aus Mathurā (heute im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh), die von Mönchen stammten: „(Dies ist) die Gabe des Mönchs Buddhapāla, (die dargebracht worden ist) als eine Tat des Verdienstes für seine Eltern und aller Wesen.“ An „diesem Tag wurde ein Bild des Glücklichen Śākymuni [Buddha] durch den Mönch Buddhavarman errichtet zur Verehrung aller Buddhas. Durch diese religiöse Gabe möge sein Lehrer Saṅghadāsa das Nirvāṇa erreichen, (und es möge auch dargebracht sein) für das Ende alles Leidens seiner Eltern (… und) für das Wohlergehen und das Glück aller Lebewesen.“ „Möge [diese Gabe] eine Art des Verdienstes für seine verstorbenen Eltern sein. Möge sie (auch) Gesundheit schenken seinem Gefährten Dharmadeva.“541 Wie aus den Quellen hervorgeht, sollte die Verdienstübertragung durch Stiftung Lebenden und Toten, Eltern, also Verwandten, und offenbar noch anderen Menschen zugutekommen, während das Nirvāṇa selbst im frühen Buddhismus als Stiftungsziel nicht häufig belegt werden kann.542

Im Mahāyāna-Buddhismus fanden nicht nur die Asketen, sondern auch die Laien Erlösung, indem sie auf die Hilfe von Bodhisattvas vertrauten. Einige dieser Gestalten wurden deshalb besonders verehrt. Zu ihnen gehörte vor allem Maitreya,543 der schon vor dem Buddha Śakyamuni gestorben und in den Tuṣita-Himmel eingegangen sein soll; dort warte er auf den Zeitpunkt seiner Rückkehr auf die Erde, um die Buddhaschaft zu erwerben und den dharma zu verkünden. Von Maitreya, dem zukünftigen Buddha, erhofften sich seine Anhänger, die weniger in Indien als in Zentralasien verbreitet waren, Hilfen in ihrer Todesstunde und das Geleit in seinen ‚inneren Palast‘. Unter den mindestens tausend bezeugten Buddhas wurden neben Maitreya („der Gütige“) auch die fünf ‚Tathāgatas‘ verehrt, die dem Kosmos zugeordnet wurden. Wiederum in Zentralasien sowie in China und dazu in Japan blühte der Kult des Amitābha („unermessliches Licht“; in China: Amituo Fo) oder Amitāyus („unendliches Leben“).544 Nach einem grundlegenden Zeugnis dieser Glaubensrichtung, das im zweiten nachchristlichen Jahrhundert auch vom Sanskrit ins Chinesische übersetzt wurde, soll Amitābha das Gelübde abgelegt haben, die Wesen, die sich ihm anvertrauen, in sein himmlisches Reich aufzunehmen. Allein durch die ständige Rezitation der Formel „Verehrung des Buddha Amitābha“ – bei der es manche bis zu hunderttausend Anrufungen am Tag gebracht haben sollen – erwartete man die Rettung.

Als Begleiter des Buddha war in China und im Mahāyāna überhaupt der Bodhisattva Avalokiteśvara sehr populär;545 in China trug er den Namen Guanshiyin oder Guanyin und wurde meist in weiblicher Gestalt als ‚Göttin der Barmherzigkeit‘ vorgestellt.546 Er gilt als reinste Verkörperung eines Bodhisattva, der erst alle anderen Wesen zur Erlösung führen will, bevor er selbst ins Nirvāṇa eingeht.547 Das in ganz Ostasien populäre ‚Lotos-Sūtra‘, das im Jahr 406 u. Z. ins Chinesische übersetzt worden war, legte im Hinblick auf diesen Bodhisattva sogar dem ‚historischen‘ Buddha folgende Worte in den Mund: „Angenommen, da wären unermessliche hunderttausende und Abermillionen von Lebewesen, die alle Übel und Leiden erfahren. Wenn sie von diesem Bodhisattva Avalokiteśvara erfahren und einen [sic!] Herzens seinen Namen ausrufen, dann wird der Bodhisattva Avalokiteśvara ihre Stimmen wahrnehmen und alle werden von ihren Leiden befreit werden.“548 Die Verehrung dieser Erlösergestalt bezeugen u.a. Malereien in den Höhlen von Dunhuang und anderen Höhlentempeln an der Seidenstraße.549

Dem Kult des Avalokiteśvara zugehörig war die Stiftung eines uigurischen Paares wohl aus Kočo, dem Hauptort der Oasa von Turfan.550 Beide hatten das Bild des Bodhisattva (unter dem Namen Cakravartin-Cintāmaṇi) im späten 10. oder frühen 11. Jahrhundert auf eine Stoffbahn aus Baumwolle malen und dazu eine Inschrift anbringen lassen; drei Fragmente des für einen Tempel bestimmten Banners befinden sich heute in den Berliner Sammlungen. Glücklicherweise ist der Text ihrer Verfügung weitgehend erhalten; aus ihm geht hervor, dass die Stifter nicht nur auf die Hilfe Avalokiteśvaras setzten, sondern auch auf Maitreya hofften: „In einem gesegneten Monat, an einem erwünschten Tag, zu einer auserwählten guten Stunde, im gesegneten Maus-Jahr, im dritten Monat, am Dreizehnten. Ich, der Laie Nam Čor mit starkem Glauben und meine Ehefrau Kiu Šun, wir haben ständig gedacht: Der Körper ist vergänglich, die Habe vergeht. Wir wollen nicht am vergänglichen Körper und an der vergehenden Habe kleben, wir wollen an unsere Seelen denken. Es könnte ja sein, dass wir nicht wieder einen menschlichen Körper erlangen! Deshalb haben wir ergebenst die Figur des Cakravartin-Cintāmaṇi-Bodhisattva malen lassen. Dieses Puṇya, die gute Tat, möge Frucht zeigen! Wir beide und unsere lieben Vertrauten Kutlug Sıŋgur, Ädgü Sıŋgur, Ogul Sıŋgur, Kutadmıš Alp Sıŋgur, unser älterer Bruder Alp Y(ä) gän, unsere Schwiegertochter Yumšak und alle (anderen), wir mögen in der gegenwärtigen Existenz ohne Krankheit und Gebrechen, ohne Gefahren und ohne Leid, glücklich sein! Ferner wenden wir dieses Puṇya, die gute Tat, auch zu unseren verstorbenen Eltern, und wenn es auch bis zur siebten Generation Söhne und Töchter gibt, so mögen sie von den schlechten Wegen erlöst und oben im Tuṣita-Himmelsland wiedergeboren werden! Wir aber mögen kraft des Puṇya, der guten Tat, zur späteren Zeit den Buddha Maitreya schauen, den lieblichen Körper des Buddha Maitreya mit jambunāda -Gold [ausstatten], und (wenn) unsere Kräfte schwinden, mögen wir aus dem [jämmerlichen] Saṃsāra erlöst werden, alle Leiden der fünf Existenzen [mögen schwinden!].“551 Der buddhistischer Lehre widersprechende Passus über die unvergängliche Seele552 mag auf Einflüsse des auf der Seidenstraße und besonders in Kočo selbst verbreiteten Manichäismus zurückgehen.553

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