Theo Beck - Die Verlängerung

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Ein ganzes erfülltes Menschenleben passt in eine absichtsvolle Verlängerung. Wer dieses Buch liest, erlebt die aktuelle Geschichte eines Menschen, in der er, gleich den Hoffmannschen Erzählungen, dreimal auftritt und, wie dort auch, viele andere ihm begegnen. Und das, obwohl er nach medizinischer Definition tot ist. Wie das sein kann? »Die Wirklichkeit ist ein zufälliges Gemisch aus Sichtbarem und Unsichtbarem«, sagt Gerhard Roth, weltbekannter Neurologe und Hirnforscher. Vergleichbar mit den spezifischen Mikrobenwolken in und um uns, die sich ohne unser Zutun mit denen der Umgebung austauschen, ist es hier das Bewusstsein des Protagonisten, das den Leser Anteil nehmen lässt, so lange, bis seine Seele zu Licht wird. Hans, der Held dieses Romans, darf nicht aufhören zu sein. Man lässt ihn nicht. Auch wenn ihm im Leben oft das Glück zur Seite stand, ähnelt er letztlich eher dem Hans im Glück, dem in der Verlängerung nur das Füllhorn der Erinnerung bleibt. Es präsentiert dem Leser ein buntes, bewegendes Erlebnis mit den Freuden des Alterns.

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„War nicht mein Kopf, Mann. War mein Arsch. Musste mich auf den Bauch legen. Die Hose hat er runtergezogen, weil ich das nicht wollte.“

Hans sieht ihn entsetzt von der Seite an.

„Hat ihm wohl Spaß gemacht“, sagt Küssler noch, dann gibt er Gas.

Jetzt tauchen sie wieder vor dem Heideschwimmbad auf. Aber nicht mehr im Morgengrau. Die Sonne steht hoch über den Bäumen und alle haben ein eingerolltes Handtuch unter dem Arm. Sie laufen auch nicht mehr, sondern latschen in kleinen Gruppen durch die Drehtür der Badeanstalt. Prigge ist auch dabei, mit Stoppuhr. Auf dem Kopf trägt er eine alte Feldmütze, ein Schiffchen ohne Abzeichen. Das schützt seine Halbglatze vor der Sonne.

„Freischwimmer zuerst, gleich mit Kopfsprung!“

Etwa ein Dutzend Jungen schwimmen am Beckenrand, hintereinander, meist unangestrengt, fast gelangweilt, rauf und wieder runter.

„Wer macht Fahrtenschwimmen? Hans? Joachim? Uli? Wer noch?“

Die mageren Jungen stehen am Beckenrand, bereit für den Startsprung ins Wasser.

„Gut, legt los. Der Dreimetersprung kommt hinterher. Die Uhr läuft – jetzt!“

Was ist denn da noch los, in der Heideherberge? Im Speisesaal, auf den langen Bänken sitzen sie und löffeln ihre Milchsuppe, meist widerwillig. Die Frauen füllen die Teller mit der Kelle, man kommt nicht drum herum. Immer gibt es erst die dünne, wässrige Milchsuppe. Mal mit Gries, mal mit Hörnchennudeln, mal mit Sago, mal mit Mehlklumpen. Erst danach kommen die großen Schüsseln mit trockenen Feinbrotscheiben und die Töpfe mit Mehrfruchtmarmelade auf den Tisch. Butter oder Margarine sieht man nicht. Die große Zinkkanne mit Hagebuttentee ist umlagert. Alle kommen mit ihren Bechern. Wenn eine Kanne leer ist, wird sie gegen eine volle ausgetauscht. Es ist warm unter dem Holzdach, laut und stinkig. Die Küchenklappe ist offen. Die Frauen sind in ihrem Element: Versorgen, nachfüllen, anweisen. Die Fliegen stört das nicht. Die Mücken auch nicht.

Dann kommt die Einteilung: Abräumen, Wischen, Geschirrspülen, Fegen.

Dann, jetzt endlich, sind sie frei, unter sich, keine Aufpasserinnen mehr! Draußen auf dem Schotterplatz, während schon die Dämmerung aufzieht, sieht man sie. Bald sind die Jungen kaum noch zu unterscheiden, immer noch getrieben von ihrem Bewegungsdrang, unersättlich. Nur der Hilfslehrer schlendert bedächtig und uninteressiert auf dem Plattenweg auf und ab. Dann bleibt er ruckartig stehen. Es klingelt.

Ich habe sofort gemerkt, dass das live ist. Der junge Pfleger steht in seinem blau-weiß gestreiften, schmuddeligen Kittel im Gang und sieht entsetzt auf die rote Leuchte über meiner Tür. Er ist in freiwilligem Einsatz, Wehrdienstverweigerer. Eigentlich noch ein großer Junge, ganz sympathisch in seiner ungelenken Verlegenheit. Anfangs war er sehr schüchtern, mochte mich nicht anfassen. Wenn er mich waschen sollte, machte er um den Schambereich immer einen großen Bogen, als wär es eine verbotene Zone. Er weiß natürlich, dass ich nur noch künstlich versorgt werde.

Wieso leuchtet die Lampe? Er starrt auf die rote Signalleuchte über der Tür. Der kann gar nicht mehr klingeln! Der ist doch gar nicht mehr da! Plötzlich geht die Tür ganz auf. Wie ein Blitz durchfährt ihn der Schreck. In Schockstarre sieht er auf Dr. Mohr, als der durch die Tür kommt, starrt ihn mit leicht geöffnetem Mund und aufgerissenen Augen an.

„Ich, eh, das Licht, eh, wieso?“

Mohr sieht auf die Leuchte: „Ach, da bin ich wohl versehentlich gegen den Knopf gekommen. Bestätigen Sie den Alarm mal.“ Er lässt die Tür auf und geht in Richtung Schwesternzimmer.

Da hat er mal wieder gelogen. Ich habe genau gesehen, wie er auf den Knopf gedrückt hat. Ist doch klar. Er wollte, dass Angela ins Zimmer kommt, wollte mit ihr allein sein. Meine Anwesenheit stört ihn nicht. Er weiß ja nicht, dass ich ihn durchschaue, höre, was er sagt, und ahne, was er denkt. Sein aufgerichteter Kopf und sein Gesichtsausdruck zeigten seine Gewissheit. Aber was ist es, das ihn jetzt Angela suchen lässt? Ich verliere ihn nun leider aus meinem Blickfeld. Was will er von ihr? Von hier kann ich das nicht hören. Wie kann ich … Ach was, ich zieh mich zurück und mach die Augen zu. Wenn hier nichts los ist, geh ich wieder in meine Cloud. Soll doch jemand anders weitererzählen!

6. Wer glaubt

Dr. Ewald Mohr war noch ganz erfüllt von den Gesprächen der Sitzung im Kirchenvorstand. Seine Gewissheit bestärkte ihn. Natürlich musste er davon niemandem berichten. Das hatte er nicht nötig. Aber die tiefgründigen Gedanken dort, die gesprochene Bedeutung, der heilige Ernst der Worte bedrängten sein Empfinden. Er konnte das nicht bei sich behalten. Es musste raus.

Angelas bewundernde Blicke, ihre Dankbarkeit, dass sie von ihm eingeweiht wurde, ließen ihn Stolz fühlen. Sie hörte, wie man seine Meinung bestätigt hatte, wie er sich durchgesetzt hatte und wie der Herr Pfarrer ihn bestärkt hatte in der Angelegenheit des Komapatienten, nachdem er ihnen von dem Verlangen der Tochter, der Patientenverfügung und der Mitgliedschaft in der „Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben“ berichtet hatte. Den Brief der Tochter, der ihn beschuldigte, nicht hinreichend dem Willen des Patienten gefolgt zu sein, hatte er geschildert. Er solle sich von dem Druck der Sterbeindustrie nicht beeinflussen lassen, hatte der Herr Pfarrer ihn gedrängt.

„In der heutigen Gesellschaft wird der Tod nur als Ende und nicht mehr als Abschied und Vollendung und schon gar nicht als Weg zu Gott gesehen“, hatte der gesagt und sich dabei aus seiner sonst oft gebeugten Haltung aufgerichtet. Die amtliche Sicherheit sprach aus seinen Mahnungen.

„Allzu oft wird ein Schreckensbild des Sterbenden gezeichnet, den die Gerätemedizin nicht in Ruhe und Würde seinen Weg zu Gott finden lässt. Dabei wird die Menschenwürde zu einem Abstraktum, das nichts mehr davon weiß, wie sehr wir in unserem Wollen von den Erfahrungen unserer kreatürlichen Existenz abhängen, insbesondere in der Konfrontation mit Leiden und Todesangst. Stattdessen glauben die Selbstmordvereine, über eine Lebenslage sicher urteilen zu können, von der sie aus eigenem Erleben nichts wissen. Unter diesen Vorzeichen müssen Wert und Grenzen von Patientenverfügungen gesehen werden. Schließlich können sie auch eine verkennende Willensbekundung sein, die auf der leider gesellschaftlich vorherrschenden Verdrängung von Leid fußt oder, schlimmer noch, der individuellen Erwartung des Umfeldes entsprechen. Der Achtung der Menschenwürde entspricht viel besser eine gemeinsame Entscheidung, zu der sich christlich gesinnte Betreuer und ärztliches Konsilium verantwortlich vereint verständigen können, also dem, was dem Willen des Patienten in seiner Lage gleichkommt.“

Aha! Das war es also! Dr. Mohr war beseelt von der mit christlichem Geist und ärztlicher Verantwortlichkeit erfüllten Sitzung. Es hatte ihn gedrängt, sich darüber mitzuteilen. Aber mir wäre es lieber gewesen, ich wäre von seinen Glaubensgewissheiten verschont geblieben. Sie infizieren meine Erinnerung durch die Bilder vom Grauen im Namen Gottes. Sie stehen sofort vor mir, ungerufen, unlöschbar. Sie drängeln sich einfach vor.

Immer wieder sehe ich die Szene vom Handabhacken im Gefängnis von Mekka vor mir. Oder das Bild von der Folterung des Cuautémoc, jene schrecklichen Quälereien durch die spanischen Missionare in Südamerika, oder die Unmenschlichkeiten der Inquisition. Ich erinnere mich an die Sammlung von Bildern und Zitaten von Päpsten und Kardinälen zum Gold der Kirche. Ihr Reichtum ist Blutgeld. Wie viel Gold sie wirklich besitzen, erpresst von Ureinwohnern, gestohlen oder erzwungen von allen, halten sie geheim. Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts schrieb die italienische Presse, dass der Vatikan bereits einen Goldschatz von 10.000 Tonnen habe.

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