Theo Beck - Die Verlängerung

Здесь есть возможность читать онлайн «Theo Beck - Die Verlängerung» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Verlängerung: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Verlängerung»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ein ganzes erfülltes Menschenleben passt in eine absichtsvolle Verlängerung. Wer dieses Buch liest, erlebt die aktuelle Geschichte eines Menschen, in der er, gleich den Hoffmannschen Erzählungen, dreimal auftritt und, wie dort auch, viele andere ihm begegnen. Und das, obwohl er nach medizinischer Definition tot ist. Wie das sein kann? »Die Wirklichkeit ist ein zufälliges Gemisch aus Sichtbarem und Unsichtbarem«, sagt Gerhard Roth, weltbekannter Neurologe und Hirnforscher. Vergleichbar mit den spezifischen Mikrobenwolken in und um uns, die sich ohne unser Zutun mit denen der Umgebung austauschen, ist es hier das Bewusstsein des Protagonisten, das den Leser Anteil nehmen lässt, so lange, bis seine Seele zu Licht wird. Hans, der Held dieses Romans, darf nicht aufhören zu sein. Man lässt ihn nicht. Auch wenn ihm im Leben oft das Glück zur Seite stand, ähnelt er letztlich eher dem Hans im Glück, dem in der Verlängerung nur das Füllhorn der Erinnerung bleibt. Es präsentiert dem Leser ein buntes, bewegendes Erlebnis mit den Freuden des Alterns.

Die Verlängerung — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Verlängerung», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Alle brechen sich dünne Gerten ab, aber ganz dünne“, befiehlt er. „Der Baum ist wie immer der Marterpfahl. Wer will zuerst? Jeder kommt dran!“

Keiner drängelt sich vor.

„Wie denn?“, fragt Erich.

„Du stellst dich mit dem Bauch vor den Baum und wir fesseln auf der anderen Seite deine Hände. Dann ziehen wir dir die Hosen runter und drehen eine Runde durch den Garten. Immer wenn wir bei dir vorbeikommen, gibt’s eins mit der Gerte. Aber nicht ganz doll!“

„Nee“, sagt Erich, „fang du man an.“

„Okay“, sagt Hans und stellt sich an den Baum.

„Wenn wir dich jetzt festbinden und du stehst da mit dem Blanken und da kommt jemand, was ist dann? Dann kannst du nicht mehr weg und die fragen dich aus und sagen das in der Schule weiter.“

„Gut“, sagt Hans von der Gedankenszene überzeugt, „dann machen wir das mit den Oberschenkeln. Einer hält meine Hände hinten fest und die anderen hauen nach einer Runde einmal mit der Gerte auf die Beine. Aber denkt dran, ihr seid danach dran.“

Jetzt laufen sie heulend wie echte Indianer durch den Garten. Erich hält die Hände von Hans hinter dem Baum zusammen. Dann kommen die anderen am Marterpfahl vorbei und Hans kriegt eine Serie leichter Gertenschläge, noch erträglich, wie man seinem Gesicht ansehen kann. Dann drehen sie wieder ihre Runde und diesmal sind schon dünne, rote Striemen zu erkennen. Nach der dritten Runde wird er freigelassen und reibt sich die Beine.

„Mann“, sagt Erich, „ist schon sechs, ich muss nach Haus.“

„Find ich nicht gut“, sagt Hans ärgerlich.

„Lass man“, sagt Micha, „ich muss auch los. Wenn ich nicht pünktlich bin, nimmt meine Mutter den Holzlöffel, das zieht richtig. Da kommt schon der Abendzug nach Ahrensburg. Wir anderen sind dann morgen dran. Versprochen ist versprochen.“

Und nun sehe ich sie, wie sie gemütlich über die Trümmer nach Hause ziehen, während der laute Personenzug schnaufend hinter ihnen verschwindet. Aber ihm kommt schon ein anderer entgegen. Das kann gar nicht sein, das ist viel später. Viele Jahrzehnte später. Das ist ganz durcheinander, das muss ich noch einordnen. In dem Regionalexpress ist Hans schon über sechzig Jahre alt, sieht man ja ganz deutlich an seinen Haaren. Also, mein Lieber, mit dem Auftritt musst du noch warten. Nun mach nicht so ein ungeduldiges Gesicht, das hat doch Zeit. Ich habe hier doch viel Zeit!

„Das ist sowieso eine schlechte Angewohnheit von ihm, seine Ungeduld.“

Das auch noch! Wo kommst du denn schon wieder her? Ich denke, du bist tot?

„Ich bin so lange, wie du denken kannst. Mindestens. Vielleicht auch darüber hinaus.“

Jedenfalls brauchst du dich hier nicht einzumischen. Dich hat keiner gefragt.

„Das ist das Gute an mir. Ich melde mich, wenn dein Bild schief hängt, auch ungefragt. Seine Ungeduld begleitet ihn, seit er Chef ist. Nicht weil sein Auftritt in deinem Kopfkino sich verzögert, ist er ungehalten. Er muss auf die Fahrkartenkontrolle des Zugbegleiters warten, damit er sein Nickerchen ungestört halten kann. Deshalb seine ungeduldige Mimik.“

Das werden wir gleich sehen. Ich zoome das Bild jetzt. Einordnen kann ich das ja noch später.

„Idealist! Später? Wann und wo soll das sein?“

Na, hier, wo wir sind!

„Hier bist du in deiner Cloud, in deinen Visionen, deinen Träumen oder Erscheinungen, nicht in der Wirklichkeit.

Aber ich kann den Hans doch wirklich sehen!

„Ja, in deiner Erinnerung.“

In seiner Wohnung angekommen, zieht Hans sich gleich den Pyjama an. Der bedeckt die Oberschenkel.

„Willst du nichts essen?“, fragt seine verwunderte Mutter. „Hier ist dein Teller mit den Broten. Und hast du deine Schularbeiten schon gemacht?“

Nervig, denkt Hans, muss sie danach wieder fragen? Er hatte vor, die Aufgaben am Morgen schnell von seinem Platznachbarn abzuschreiben. Jetzt wühlt seine Mutter im Ränzel.

„Hast du deine Klassenarbeit zurückgekriegt? Hast mir nichts davon gesagt. Was hast du denn gekriegt?“

Das auch noch! Die Berichtigung muss er ja auch noch machen!

„Ne drei. Musst du noch unterschreiben“, sagt Hans. Rechnen fällt ihm leicht. Darin ist er ganz gut. „Eigentlich ist das ne zwei, aber er hat die Zahlen nicht richtig gelesen. Außerdem war ich als Erster fertig!“

„Deine Zahlen kann man nicht richtig lesen, weil du so schmierst! Anstatt als Erster fertig zu sein, hättest du dir lieber mehr Mühe geben sollen, ordentlich zu schreiben! Fix ist nix! Eine Sauklaue ist das! Die Ohren hätte er dir langziehen sollen!“

„Pf! Der doch nicht. Prigge doch nicht“, sagt Hans und schiebt sich das nächste Brot rein. „Macht mir auch nichts“, rotzt er noch kiebig hinterher.

„Großmaul!“

Ich hab gar nichts gesagt, also misch dich nicht ein.

„Ich höre, was du denkst. Auch jetzt noch. Da unten liegst du steif und bleich mit glasigen Augen und hier vor mir siehst du in das Leben des Jungen. Kannst du ja machen. Ist ja in Ordnung. Aber erinnere dich auch an die nicht so glorreichen Stunden. Sie gehören dazu, gerade wenn man so alt ist wie du. Der Blick des Verstandes fängt an scharf zu werden, wenn der Blick des Auges an Schärfe verliert. Kommt dir bekannt vor, der Satz, nicht wahr? Ist schon älter als wir beide. Ich sehe jedenfalls noch scharf genug, wie er im Schlafsaal vor Herrn Prigge steht, in Erwartung einer saftigen Ohrfeige.“

Genau. Da steht Hans im Pyjama vor seinem Bett. Schon vor einer Stunde sollte Nachtruhe sein im Schlafsaal. Alle Jungen liegen in ihren Betten und sehen auf ihn und Klassenlehrer Prigge.

„Du hast eben gesprochen, Hans“, sagt Prigge, „gibst du es zu?“ Er musste an der Tür gelauscht haben.

„Ja.“

Eine kurze Aushohlbewegung und peng. Sein Kopf fliegt bei dem Aufprall zur Seite. Er fühlt das Brennen. Seine Zähne beißen aufeinander. Prigge sieht ihn noch böse an. Dann schickt er ihn mit einer drehenden Daumenbewegung ins Bett.

„Joachim Küssler, komm her!“

Küssler kommt nach vorn.

„Hast du gesprochen?“

Küssler schweigt.

„Hast du gesprochen? – Du willst nichts sagen? Gut. Komm mit in mein Zimmer!“

Er geht mit Küssler aus dem Saal und macht das Licht aus. Prigges Zimmer ist gleich nebenan. Man hört nicht, was er sagt. Aber auch von Küssler hört man nichts. Alles lauscht in die Dunkelheit. Platsch!

Stille.

Wieder peng. Noch mal platsch. Längere Pause. Nichts ist zu hören. Hans meint, es wäre zu Ende, und glaubt, gleich käme Küssler zurück. Aber dann, wieder platsch und platsch und platsch. Immer wieder.

Einige Augenblicke später geht die Tür auf. Küssler geht im Dunkeln zu seinem Bett und kriecht unter die Bettdecke.

Keiner sagt mehr was. Es bleibt ruhig im Schlafsaal.

„Aufstehen!“

Als Hans wach wird, merkt er, dass gerade der Morgen graut.

„Aufstehen“, ruft Prigge, „Trainingsanzug und Turnschuhe anziehen. Draußen antreten!“

„Ihr lauft hinter mir her. Dicht aufschließen“, befiehlt er.

Da sieht man die Horde im fahlen Licht durch das leicht wellige Gelände trotten. Frühlauf. Nach einer halben Stunde bleibt Prigge stehen. Er mustert seine Truppe. Sieht jeden Einzeln scharf an.

„Jetzt laufen wir wieder zurück“, sagt er. „Und das von gestern Abend wollen wir vergessen.“

In lockerem Trab verschwindet die Horde zwischen den Birkenstämmen.

Hans schließt zu Joachim Küssler auf. „Joachim, hast du keine Kopfschmerzen?“, fragt er ihn.

„Warum?“

„So oft, wie der dich geohrfeigt hat. Konnte man ja hören. Ich hab gezählt. Zwölfmal.“

Küssler zögert einen Augenblick. „Sollen wir ja vergessen.“

„Ja und? Bei zwölf Ohrfeigen?“

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Verlängerung»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Verlängerung» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die Verlängerung»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Verlängerung» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x