Das sandstone escarpment bietet beeindruckende Überhänge und skurrile geologische Formen
Um die von Süßwasserquellen gespeiste Cobbold Gorge und ihre Bewohner zu schützen, darf man sie nur auf geführten Touren mit erfahrenden Guides erkunden. Der Klassiker ist die dreistündige Gorge Tour, bei der einem zuerst die geologische Vergangenheit der Gegend erklärt wird und man anschließend das sandstone escarpment erklimmt, von wo aus man auf die Schlucht herab sehen kann. Danach geht es in ein speziell angefertigtes, kleines Elektroboot, mit dem man fast lautlos durch die magisch anmutende Cobbold Gorge gleitet. Bis zu zehn Meter hohe, vom Wasser in unzähligen Jahren kunstvoll geschliffene Felswände lassen kaum Sonnenstrahlen in die Schlucht, die teilweise so eng ist, dass man fast beide Seiten gleichzeitig berühren kann. Und wer die Augen aufhält, hat gute Chancen, einige Vertreter der großen, hier ansässigen Süßwasserkrokodil-Population zu entdecken.
Vom Wasser rund geschliffene Schluchtenwände
Wird man lieber gerne selbst aktiv, so kann man die Cobbold Gorge auch mit einem Stand-up-Paddleboard erkunden – ganz ohne störenden Wind und Wellen. Wie auch bei der Bootstour, darf man hier die ersten 500 Meter der circa sechs Kilometer langen Schlucht mit Guide befahren – der Rest ist leider durch Felsstürze und Vegetation nicht zugänglich.
Möchte man mehr von der Umgebung sehen, sollte man The Ultimate Outback Adventure & Cobbold Gorge Cruise machen, welche einen einen ganzen Tag lang noch intensiver das sandstone escarpment mit seinen Felsbögen erleben, nach Achaten suchen und mehr über die Geschichte dieser Gegend erfahren lässt, bevor es dann zu guter Letzt auch noch mit dem Boot in die Schlucht geht.
Ein ganz besonderes Erlebnis bietet außerdem der Multi Day Bridle Track Guided Walk, der wanderfreudige Besucher entlang des alten Bridle Track zwei Tage über das Land der Robin Hood Station führt. Dieser Pfad wurde vor dem Einsatz von Helikoptern von den Viehhirten als Abkürzung von der Farm über das sandstone escarpment ins Right Hand Branch Valley zur Viehmusterung benutzt. Die erste und letzte Nacht verbringt man dabei in einer bequemen Unterkunft in Cobbold Village und die zwei Nächte dazwischen wird gecampt. Am dritten Tag macht man die Bootstour durch die Cobbold Gorge und sieht anschließend bei einem 30-minütigen Helikopterflug die Station aus der Luft.
Blick auf die Cobbold Gorge von oben
Neben all dem kann man sich im Infinity Pool mit Bar des Cobbold Village erholen, mit Kanus auf dem kleinen Stausee herumpaddeln, fischen und Wassergolf spielen oder die darum herum führenden, besonders für Vogelfreunde interessanten Pfade erkunden.
Info
Lage:60 km südlich von Georgetown
Anfahrt:In Georgetown biegt man vom National Highway 1 (alias Gulf Developmental Road) nach Süden auf die St. George Street ab, welche nach kurzer Zeit zur Forsayth Road wird. Kurz vor Forsayth nimmt man die North Head Road und hält sich an der Gabelung nach 10 km nach rechts. 15 km später biegt man nach links auf die Cobb Road ab und folgt dieser für 12 km. An der nächsten Weggabelung nimmt man die rechte Möglichkeit und erreicht nach 7 km ungeteerter, aber für normale Autos geeigneter Straße Cobbold Village.
Achtung:Um sicherzustellen, dass die letzten 43 km ab Forsayth passierbar sind, sollte man vorab bei Cobbold Village anrufen.
Öffnungszeiten:von April–Oktober täglich von 9–17 Uhr (sonntags bis 17:30 Uhr)
Eintritt / Aktivitäten:Wandern, Bootsfahrt, Stand-up-Paddeln, Achat-suche, Helikopterflug, Fischen, Tierbeobachtungen
• Cobbold Gorge Tours : verschiedenste Touren durch die Schlucht und das Umland; 3-stündige Gorge Tour 92/46 AUD Erwachsener/Kind 5–15 J., täglich um 10 Uhr und zusätzlich um 13:30 Uhr an Ostern und von Juni–August; 1 h Stand-up-Paddeln 52/26 AUD Erwachsener/Kind 13–15 J. im April, Mai, September und Oktober; Kombo der beiden vorherigen Touren für 118/59 AUD Erwachsener/Kind 5-15 J.; The Ultimate Outback Adventure + Gorge Cruise 170/85 AUD Erwachsener/Kind 5–15 J.; Helikopterflug ab 149 AUD p. P. (mind. 2 Pers.); Multi Day Bridle Track Guided Walk mit 4 Übernachtungen ab 1.225 AUD p. P. (einmal monatl. von Mai–August, Termine s. Webseite, eigener Schlafsack benötigt, max. 6 Pers.); Cobb Road, Forsayth; www.cobboldgorge.com.au; Tel.: +61 7 4062 5470
Unterkünfte:
• Cobbold Village : familiengeführter Campingplatz mit Pool und Restaurant; Camping ab 15,50/7 AUD Erwachsener/Kind, Zimmer ab 129 AUD und Hütte ab 155 AUD; Cobb Road, Forsayth; www.cobboldgorge.com.au; Tel.: +61 7 4062 5470
9. Porcupine Gorge National Park: Queenslands kleiner Grand Canyon
Inmitten der flachen Savannenlandschaft voll Gras- und Buschland findet sich nördlich von Hughenden ein kilometerlanger, bis zu 120 Meter tiefer Riss in der Ebene. Über Millionen von Jahren hat der Porcupine Creek hier eine malerische Schlucht aus dem Sandstein gewaschen, die Einheimische liebevoll „kleiner Grand Canyon“ nennen und deren Erkundung eine willkommene Abwechslung zur Straße bietet.
Wenn auch nicht ganz so imposant wie der große Bruder in den USA, so ist die Porcupine Gorge doch ideal, um sich auf einer langen Überlandreise entweder kurz die Beine zu vertreten oder eine ganztägige Erkundungstour zu machen. Am besten verschafft man sich einen ersten Eindruck von ihrer Schönheit vom offiziellen Gorge Lookout aus, welchen man über einen eineinhalb Kilometer langen Abstecher von der Kennedy Developmental Road aus erreicht. Beeindruckend liegt einem von hier aus die Schlucht zu Füßen, mit ihren steilen Wänden, geschützter Vegetation entlang der Seiten und – je nach Jahreszeit – einem reißenden Porcupine Creek oder seinen friedlichen Wasserbecken.
Aussichtsplattform an der Porcupine Gorge
Um zu einer zweiten Aussichtsplattform und in die Schlucht selbst zu gelangen, muss man weitere elf Kilometer auf der Hauptstraße Richtung Norden und sieben Kilometer auf Zubringerstraßen fahren. Von der day use area und dem Campingplatz aus führt ein gut ein Kilometer langer Wanderweg bis zum Boden der Schlucht. Hier ist es merklich kühler als oben auf dem Plateau, weshalb man vor allem im Winter wärmere Kleidung mitnehmen sollte. Im Sommer kann es sein, dass man hier unten tosende Wassermassen vorfindet, während im restlichen Jahr wunderbare Felsenbecken an heißen Tagen zum Baden einladen..
Die offizielle Wanderung führt zwar nur bis hierher, doch eigentlich ist dies erst der Beginn des Abenteuers, denn die Schlucht kann theoretisch in ihrer vollen Länge erkundet werden. Geht man flussabwärts, so wird sie breiter und man erreicht nach kurzer Zeit The Pyramid, eine imposante Felsenformation, zu deren Füßen sich ein Wasserloch mit Sandstrand findet. Wandert man in die Gegenrichtung, wird die Schlucht enger und wilder, und es gibt weniger Möglichkeiten, den Fluss zu überqueren.
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