H. Ezadi - Marivan unter den Kastanienbäumen

Здесь есть возможность читать онлайн «H. Ezadi - Marivan unter den Kastanienbäumen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Marivan unter den Kastanienbäumen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Marivan unter den Kastanienbäumen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

In einem spannenden Roman berichtet der Autor und Exilkurde H. Ezadi über sein Leben als Kind und werdender Erwachsener und über den Kampf für Freiheit und Gerechtigkeit unter den diktatorischen Regimes des Iran. Als Kind im Land des kurdischen Volkes, das bis zum heutigen Tag in vier Länder – den Iran, den Irak, Syrien und die Türkei – aufgeteilt ist und als Land nicht anerkannt ist, erlebte er die Ungerechtigkeiten des Islam mit all seinen Gräueltaten hautnah. „Die Tränen in deinen Augen und den Augen vieler politisch Verfolgter begleiten dich dein ganzes Leben“, sagt er. Nach dreißig Jahren als Exilkurde waren und sind seine Gedanken und Erinnerungen an diese schreckliche Zeit in seiner Seele verankert. Umso mehr drückt er in diesem Roman seine Gefühle aus, schreibt dabei auch über schöne Ereignisse, berichtet über die Kultur des kurdischen Volkes und die Schönheit der Landschaft. Ein Volk, das seit Jahrhunderten um seine Autonomie kämpft. Das kurdische Volk muss sein Schicksal in seine Hände nehmen, um sein Ziel, ein demokratischer Staat zu sein, erreichen zu können. Die Welt sollte nicht länger wegschauen.

Marivan unter den Kastanienbäumen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Marivan unter den Kastanienbäumen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Was kann ich tun?“, fragte ich. Es machte mich in meinem Herzen froh, dass ich behilflich sein konnte. „Jewad, ich bin überzeugt davon. Ich mache mit. Sag mir, was ich tun soll.“ Ich konnte es kaum noch abwarten.

„Nun mal langsam, Hussein! Also, in meiner Tasche habe ich Handzettel mit den Forderungen der Demonstranten und Gefangenen, die sich im Hungerstreik befinden. Diese Handzettel wirfst du hinter die Eingangstüren der Häuser in unserer Stadt. Jedoch nicht tagsüber! Geh nur in der Dunkelheit auf die Straße und achte immer darauf, dass dich niemand sieht und dich vor allem nicht mit den Handzetteln erwischt. Hefte die Zettel im Dunkeln an die Bäume in den Parks, also überall dort, wo sich tagsüber viele Menschen aufhalten. Am besten ziehst du dich dunkel an und trägst eine Mütze. Du gerätst in Gefahr, wenn dich jemand sieht.“

Ich nickte zu allem und war stolz, dabei sein zu dürfen.

Jewad war noch nicht fertig mit seinen Hinweisen. Er lächelte mich an und sagte: „Es ist eine große Verantwortung, die du übernimmst. Es ist für unsere gute Sache und für den Kampf um Gerechtigkeit. Sei immer auf der Hut, weil du dich auch selbst schützen musst. Wenn du mir versprichst, auf dich aufzupassen, darfst du diese Aufgabe übernehmen.“

Ich nahm all die Handzettel entgegen und verkündete: „Ja mein Freund, ich mache das. Ich mache das so gut ich kann.“

Ich verabschiedete mich, denn Jewad hielt es für besser, wenn ich vor ihm das Kaffeehaus verließ. Vermutlich aus Sicherheitsgründen. Jewad wollte hier nur seine Arbeit erledigen und dann schnell nach Sene zurückfahren.

Ich klemmte die Plastiktasche mit den Handzetteln fest unter meinen Arm und fragte mich, was passieren würde, wenn mich die Savak oder die Polizei erwischte. Ach, dachte ich, dann komme ich eben ins Gefängnis und trete in den Hungerstreik – wie die anderen auch! Aber wenn sie mich foltern, mir die Fingernägel herausreißen, was sollen dann meine Eltern machen? Meine Mutter würde bitterlich weinen. Mein Vater hingegen würde stolz durch die Stadt laufen und verkünden, dass sein Sohn als politisch Gefangener im Gefängnis saß. Er zeigt sich gern etwas traurig, wäre aber im Herzen stolz.

Ich wollte unterwegs in die Tasche schauen, dachte aber, dass das auf offener Straße zu gefährlich sei. Doch wenn ich jetzt nach Hause gehen würde, wüsste meine Mutter, dass ich nicht in der Schule gewesen war. Was sollte ich also den ganzen Vormittag tun? Ich beschloss, in den Park zu gehen. Um diese Uhrzeit waren dort kaum Menschen. Unterwegs machte ich mir bereits Gedanken, wie ich die Zettel verteilen würde. Ich nahm mir vor, nach dem Abendessen heimlich oder mit einer Ausrede rauszugehen. In der Dunkelheit würde ich dann die Zettel hinter die Eingangstüren der Häuser werfen.

Unter einem Baum im Park schaute ich mir vorsichtig die Zettel an. Sie beinhalteten die Forderung der Gefangenen und die Erklärungen und Forderungen der Demonstranten. Ich begann zu lesen.

FORDERUNGEN

Keine Folter

Verbesserungen der Sauberkeit und Gesundheit im Gefängnis

Mehr Zeit zum Duschen und für Hygiene

Verbesserung der Mahlzeiten (Menge und Qualität)

Mehr Zeit für frische Luft – Spazieren gehen im Hof

Erlaubnis für das Betreiben von Weltempfängern, um in der Zelle Radio zu hören

Erlaubnis für das Aufstellen einer Kochplatte, um Essen warm zu machen

Besuchserlaubnis für unsere Verwandten

Arztbesuche

Keine Beleidigungen durch Beamte gegen Gefangene

Erklärung

Wir, die Bevölkerung von Sanandaj aus allen Schichten der Bevölkerung – Intellektuelle, Lehrerinnen und Lehrer, Studenten, Schüler, Beamtinnen und Beamte und viele mehr –, sind in großer Sorge und traurig über das in Sanandaj am vergangen Samstag Geschehene. Wir alle wollen, dass wir, ebenso wie die iranische Bevölkerung nach den Tagen ihres Widerstands, unsere Freiheit und Rechte zurückbekommen. Die Anhänger des Regimes verhalten sich wie wilde Tiere gegenüber unserer Bevölkerung. Mit ihrem Verhalten will man das Volk ruhigstellen, Wir wählen für Demokratie und Freiheit. Es ist der falsche Weg, den das jetzige Regime einschlägt. Wir sind dagegen, wenn die Polizisten mit Gewalt und Schlagstöcken kommen und unsere friedlichen Demonstrationen mit Gewalt verhindern. Die jungen Menschen kann man nicht kontrollieren. Unsere Jugend kann sich gegen die Gewalt des Regimes nur mit Gewalt wehren. Menschenrechte müssen gesetzlich verankert und praktiziert werden. Wir alle wissen, dass politisch Gefangene in Sene seit zwei Wochen im Hungerstreik sind. Wir demonstrieren wegen der Missstände im Gefängnis – mangelnde Sauberkeit, schlechtes Essen, unmenschliches Verhalten vonseiten der Gefängnisbehörde. Alle Familien der Gefangenen machen sich große Sorgen um das Leben ihrer Lieben. Die Familien sind am Samstag zum Gerichtshof gegangen, um angehört zu werden. Man wies sie ab und droht ihnen, die Polizei zu rufen und sie festnehmen zu lassen. Ja, das war die Reaktion der Staatsanwaltschaft, die eigentlich alles Unrecht bekämpfen sollte. Aber die sind auch nur Trittbrettfahrer des Regimes.

Bewaffnete Beamte wollten mit alten Männern, Frauen und Kindern kämpfen, die keine Waffen trugen und nichts weiter tun konnten, als ihre Meinung zu sagen. Sie riefen: „Wir sind keine Feinde und zeigen lediglich die Solidarität mit den Gefangenen.“ Wir haben friedlich demonstriert, bis uns die Polizei mit aller Gewalt angegriffen hat. Mit Schlagstöcken und Schüssen wurden wir vertrieben. Mehrere von uns wurden festgenommen. Die Gefangenen befinden sich in Lebensgefahr. Manche ihrer Familienmitglieder nahm man fest und steckte sie ebenfalls ins Gefängnis. Aus Protest verweilen wir an diesem Ort, bis unsere Forderungen akzeptiert werden:

Das Ende des Hungerstreiks

Alle Forderungen der Gefangenen werden akzeptiert

Alle Menschenrechte sind auf die Gefangenen anzuwenden

Sofortige medizinische Versorgung aller Gefangenen

Sofortige Freilassung der Demonstranten vom vergangenen Samstag

Bestrafung der Beamten und Polizisten, die am Samstag die Menschen auf der Straße geschlagen und verletzt haben

Wir betonen noch einmal: Wir bleiben so lange hier, bis all unsere Forderungen erfüllt sind. Wir fordern demokratische Rechte für alle Menschen im Iran und auch derer im Ausland, die uns helfen. Wenn unsere Forderungen nicht erfüllt werden, werden wir weitere Maßnahmen im Sinne unseres „freiheitsdenkenden Volkes“ ergreifen. Kommt man unseren Forderungen nicht nach, wird es zu weiteren Eskalationen in unserer Stadt kommen, die das Regime zu verantworten hat.

Nachdem ich den Text gelesen hatte, packte ich die Flugblätter wieder in die Plastiktasche und lief nach Hause. Unterwegs überlegte ich mir, wo ich die Flugblätter am besten platzieren würde. Die Fensterscheibe an der Bäckerei wäre ein sehr guter Platz. Bevor die Savak-Leute dazu kämen, das Flugblatt abzureißen, hätten es früh morgens schon viele Menschen gelesen. Wenn jedoch der Bäcker aus Angst es selbst abnahm, bevor seine Kunden kamen, würde es nichts nützen. Und wie wäre es gegenüber der Bäckerei an der dunkel gestrichenen Wand? Da käme das helle Blatt gut zu Geltung. Ja, das war besser, dort wollte ich es ankleben. Das nächste Flugblatt sah ich im Geiste schon vor dem Hamam am Zoneneingang hängen, da es dort morgens zahlreiche Besucher sehen würden. Bevor sie zum Morgengebet gingen, besuchten viele das Hamam. Auch der Eingang der Moschee schien mir geeignet für all diejenigen, die nicht das Hamam besuchten. Weitere Flugblätter würde ich an geeigneten Plätzen in der Stadt aufhängen. Den Rest wollte ich für die Schule aufbewahren. Etwas an die Eingangstür der Schule zu kleben lohnte sich nicht, denn der Hausmeister würde es sicher sofort vernichten. Auf jeden Fall wollte ich vor Schulbeginn die Flugblätter vor die einzelnen Klassenzimmer legen. Die Mitschüler würden sie unter sich verteilen. Das ersparte mir, zu der einzigen Rolle Klebeband, die wir zu Hause liegen hatten, weitere Rollen zu kaufen. Taschengeld hatte ich sowieso keines mehr.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Marivan unter den Kastanienbäumen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Marivan unter den Kastanienbäumen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Marivan unter den Kastanienbäumen»

Обсуждение, отзывы о книге «Marivan unter den Kastanienbäumen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x