Peter Scherrer - Die 50 bekanntesten archäologischen Stätten in Österreich

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Österreich verbindet man mit der Wiener Klassik des 18. und 19. Jahrhunderts, mit großen Komponisten und prachtvollen Opernhäusern, stolzen Theatern und berühmten Orchestern, der Wiener Kaffeehauskultur und dem Heurigen. Doch auch die Archäologie ist in Österreich fast allgegenwärtig – ein römisches Legionslager im Herzen Wiens, Pfahlbauten am Grunde des Mondsees oder Salzbergwerke in den Ostalpen. Von der Altsteinzeit mit der Venus von Willendorf bis zum Mittelalter mit dem Kärntner Herzogstuhl – Österreich lockt mit vielen bekannten und sehenswerten Fundstätten aus allen Epochen. Römische Städte und Armeelager wie Carnuntum, Vindobona und Iuvavum künden von der Zeit, als Österreich ein Teil des Imperium Romanum war. Der keltisch-römische Siedlungsplatz auf dem Magdalensberg in Kärnten, heute in einen archäologischen Park verwandelt, oder urzeitliche Grabhügel in der Steiermark führen den Leser an die Wurzeln der Geschichte dieses facettenreichen Landes. Der Autor stellt zahlreiche moderne Museen vor, die mit experimentellen Stationen den Besuchern Einblicke in die Alltagskultur der Frühzeit österreichischer Geschichte geben. Vom Brotbacken im Urgeschichtemuseum „MAMUZ“ in Asparn an der Zaya bis hin zum Brennen von Keramik und einem Besuch in den wiedererrichteten Häusern in Carnuntum stehen den Reiselustigen und Erlebnishungrigen unterschiedliche Geschichtserfahrungen offen. Geschichtsbegeisterte Menschen kommen hier auf ihre Kosten und sind mit diesem kulturellen „Reiseführer“ immer einen Schritt voraus.

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In der bis dahin archäologisch völlig unauffälligen Ortschaft Fließ im Bezirk Landeck trat im Oktober des Jahres 1990 bei Aushubarbeiten auf dem Kathreinhof in 1,5 m Tiefe eine große Anzahl von Metallgegenständen zutage. Die Bauersleute sammelten alles ein und brachten es den Behörden zur Kenntnis: Damit begann eine fast einmalige Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit von suchenden Laien und bergenden bzw. grabenden Profi-Archäologen. Bereits 1992 wurde im Ort ein archäologisches Museum gegründet, das heute einen einmaligen Besitzstand vorzeigen kann.

Der hallstattzeitliche Depotfund von Fließ ist mit insgesamt 386 Stück der größte Hortfund auf Nordtiroler Boden und deckt den Zeitraum von etwa 700 bis 550 v. Chr. ab. Neben 53 Beilen und Gefäßbruchstücken waren vor allem Tracht- und Schmuckteile wie Fibeln, Arm- und Fußreifen vertreten. Einen besonderen Stellenwert nehmen 38 zum Teil mit Sonnenbarken und Vogel- sowie Pferdemotiven verzierte Gürtelblechfragmente ein – mehr, als bisher in ganz Mitteleuropa gefunden wurden. Sie gehörten zur Tracht vornehmer Damen und geben nach Meinung vieler Prähistoriker Auskunft über Glaubensvorstellungen der älteren Eisenzeit.

Abb 7Bronzenes Gürtelblech aus dem hallstattzeitlichen Schatzfund von Fließ - фото 9

Abb. 7Bronzenes Gürtelblech aus dem hallstattzeitlichen Schatzfund von Fließ mit Darstellung einer Sonnenbarke.

Während im Fließer Zentrum im Jahre 2000 und im Ortsteil Silberplan noch 2007 prähistorische Häuser durch Bauarbeiten völlig zerstört wurden, konnte ab 2011 beim Bau des neuen Gemeindezentrums eine Reihe von Häusern der Hallstatt- und Latènezeit (8.–1. Jh. v. Chr.) sorgfältig ausgegraben und ein sog. Raetisches Haus in einem Tiefgaragenbereich zugänglich konserviert werden. Nach den bisherigen Vorberichten lässt sich Folgendes rekonstruieren: Das in seiner älteren Phase ca. im späten 6. oder 5. Jh. v. Chr. errichtete, ungefähr 0,6–1,2 m in den Lehmboden eingesenkte Gebäude weist die typischen Merkmale dieses in Tirol häufigen Haustyps auf. Der Innenraum ist etwa quadratisch mit bis zu 8 m lichter Weite. Den Zugang bildet ein gewinkelter, aus mächtigen Steinschlichtungen gebildeter Korridor. Ungewöhnlicherweise besitzt das Gebäude aber an der Ostwand von Süden her einen zweiten Zugangskorridor. Das Untergeschoss wird größtenteils von einem Raum mit dicken Steinmauern eingenommen, auf dessen Fußboden in einer Reihe drei Steinplatten als Unterlagen für die Stützen der Holzdecke des Obergeschosses erhalten geblieben sind. Der Raum weist außerdem einen wasserdichten Verschlag (Seitenlänge ca. 1,2 m) aus lehmverschmierten Steinen und eine große Grube auf, neben der bei der Ausgrabung eine höchst bemerkenswerte Bestattung zutage kam.

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Abb. 8Das raetische Haus in Fließ (Tiefgarage im Gemeindezentrum) während der Konservierungsarbeiten (Winter 2015).

Diese Bestattung war nach einer Brandzerstörung (Radiocarbondatierung zwischen 380 und 200 v. Chr.), aber vor der Wiederherstellung des Hauses vonstattengegangen und betraf einen etwa 40–50-jährigen Mann von 1,60 m Körpergröße und kräftiger Statur. Mögliche Todesursache waren schwere Verletzungen am Kinn und Hinterhaupt, während ebenfalls rund um den Todeszeitpunkt erfolgte Frakturen an den Schienbeinen und dem rechten Wadenbein mit Kampfverletzungen oder Folter erklärt werden können, kaum aber als postmortale Folgen der Niederlegung in einer Grube von nur 1,35 m Durchmesser. Man mag sich in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass die Römer gekreuzigten Verbrechern die Unterschenkel zerschlugen, womit ein Entkommen bzw. Überleben auch ohne Bewachung wegen der bald einsetzenden Embolien unmöglich wurde. Sonst wurden in der Grabgrube nur einige Tierknochen gefunden. Da normalerweise die Raeter ihre Toten verbrannten und keinesfalls in Häusern bestatteten, dürfte die Bestattung eventuell als ritualisierte Bestrafung erfolgt sein. Dafür spricht auch, dass das Gebäude sonst völlig leergefegt war; lediglich ein Schafsknöchel (Astragal), in der Antike für magische Zwecke wie Weissagungen benutzt, lag auf dem Fußboden. Die Grabgrube wurde mit Steinen dicht abgedeckt, dann wurde das Haus mit Brandschutt gefüllt und ein neuer Fußboden verlegt, ehe es bis mindestens in das 2. Jh. v. Chr. weiterbenutzt wurde. Zu ergänzen bleibt, dass die Wohnungen immer in einem Obergeschoss lagen, während die Halbkeller meist als Vorratsräume oder Stallungen dienten.

Abb 9Der Brandopferplatz auf der Pillerhöhe Zustand nach Abschluss der - фото 11

Abb. 9Der Brandopferplatz auf der Pillerhöhe, Zustand nach Abschluss der Ausgrabungen mit der „Skulpturenprozession“.

Im Jahre 1991 entdeckten zwei Fließer Bürger an der 1.560 m hoch gelegenen Passhöhe des Piller Sattels, etwa 6 km von Fließ entfernt, einen von der mittleren Bronzezeit bis in die Spätantike benutzten Brandopferplatz, der systematisch ausgegraben und anschließend rekonstruiert wurde. Im Zentrum des Kultes stand der Aschenhügel, der schlussendlich einen Durchmesser von 12 bis 15 m und eine Höhe von 2,5 m erreicht hatte. Er bestand ausschließlich aus der Asche des Brennholzes, den Knochen der Opfertiere und den übrigen Opfergaben. Im Erdreich westlich des Aschehügels befindet sich der eigentliche Altar (3 × 3,5 m). Heute stellt der Bereich ein beliebtes touristisches Ziel dar: Eine moderne Skulptur beim Hauptaltar dient als Landmarke und Darstellungen einer der Hallstattzeit nachempfundenen Prozession von Bronzefiguren umkreisen den neu aufgeschütteten Brandopferaltar in einer beeindruckenden landschaftlichen Kulisse hoch über dem Inntal.

Die am Aschenaltar verbrannten Opfergaben veränderten sich im Laufe der langen Nutzungsdauer. Vom 15. bis in das 5. Jh. v. Chr. wurden vor allem die ungenießbaren Teile von Rindern, Schafen und Ziegen geopfert, deren Fleisch offensichtlich im Rahmen von Festmählern der Kultgemeinde verzehrt wurde. Ab dem 6. Jh. v. Chr. lösten zunehmend wertvolle Sachgüter wie Schmuck, Trachtbestandteile, Werkzeuge und Waffen die Tieropfer ab. Dabei wurden statt echter Waffen als symbolische Opfergaben häufig Miniaturschilde aus Bronze und Eisen niedergelegt, was für Initiationsriten am Übergang von der Jugend in den Kriegerstand spricht, da diese jungen Leute ihre richtigen Waffen noch benötigten. Die teuren echten Waffen und Schmuckstücke könnten hingegen im Namen Verstorbener oder als Beute geopfert worden sein. Besonders eindrucksvoll sind zwei plastische Männchen, die Adoranten (Betende) darstellen dürften. In römischer Zeit wurden zunehmend Münzen geopfert, wohl hauptsächlich von Reisenden zur glücklichen Heimkehr oder Rückkehr, ein Brauch, der sich bis in die Gegenwart der abendländischen Kulturen gehalten hat. Mit der Ausbreitung des Christentums im 4. Jh. n. Chr. wurde der Kultplatz aufgegeben.

In der unmittelbaren Umgebung des Brandopferplatzes wurden bereits seit der Frühbronzezeit (erste Hälfte 2. Jt. v. Chr.), also bevor die Verbrennungen von Tieren im großen Stil begannen, wertvolle Metallgegenstände wie Schmuck, Waffen und Werkzeuge (und wohl auch nicht mehr nachweisbare organische Opfergaben), manchmal gemeinsam mit erdigen Brandrückständen (Opferkuchen?), in Felsspalten versenkt. Der Bereich der Pillerhöhe war also schon vor dem Beginn der rituellen Festmähler ein heiliger Ort.

Etwa 1 km vom Brandopferplatz entfernt wurde 2001 am Moosbruckschrofen am Piller von archäologisch interessierten Einheimischen ein besonders umfangreicher und in seiner Zusammensetzung komplexer Bronzeschatzfund der mittleren Bronzezeit entdeckt und von Archäologen sachgemäß geborgen. In einer Felsspalte war ein Keramiktopf versenkt worden, der mit teilweise absichtlich zerbrochenen, teilweise fragmentarischen Bronzegegenständen verschiedenster Art, Waffen, Werkzeug und Trachtbestandteilen gefüllt war: 167 Sicheln bzw. sog. Sichelbarren (genormte Halbfabrikate), 80 Beile, zwei Schwerter, ein halber Helm, Schmucknadeln, aber auch Rohmaterialien wie Gusskuchen und Gussrohlinge, die auf lokales Bronzehandwerk hinweisen. Die Objekte können zwischen 1550 und 1300 v. Chr. datiert werden und belegen den extrem langen Zeitraum von einem Vierteljahrtausend, in dem der Hort zusammengetragen wurde. Wahrscheinlich handelt es sich um eine kultische Deponierung beim Aufräumen eines Heiligtums, eventuell auch, um die Opfergaben vor einem Feind zu verbergen. Vielleicht sind dies die Überreste eines Vorgängers des Brandopferplatzes auf der Pillerhöhe. Das Fehlen von Patina zeigt, dass die Objekte vor der Verbergung sorgfältig aufbewahrt und regelmäßig gepflegt worden sind, wie dies auch aus Heiligtümern im griechischen Ägäisraum bekannt ist.

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