Dominique Manotti - Letzte Schicht

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Ein Städtchen in Lothringen, ein Tal voller stillgelegter Eisenhütten. Hier arbeitet Rolande Lepetit am Fließband einer Daewoo-Fabrik, die sich mit EU-Zuschüssen knapp über Wasser hält. Doch die Unfälle häufen sich, die Stimmung ist explosiv. Nach einem weiteren Zwischenfall geht die Belegschaft auf die Barrikaden. Plötzlich steht das Werk in Flammen! In Paris wird derweil über die Privatisierung des Elektronik- und Rüstungskonzerns Thomson entschieden. Als Matra-Daewoo grünes Licht für die Übernahme erhält, holt die Konkurrenz zum Gegenschlag aus. Ein Krisenstab soll kompromittierendes Material ausgraben, die jüngsten Ereignisse in der Daewoo-Fabrik könnten sich eignen. Also schickt man Charles Montoya nach Lothringen, einen Privatdetektiv, der mit allen Wassern gewaschen ist … Erpressung, Manipulation, Mord – die Gegner in diesem Mega-Monopoly schrecken vor nichts zurück. Lebendige Miniaturen von kleinen Leuten und skrupellosen Machern verbinden sich zu einem handfesten Wirtschaftsthriller, dessen realen Hintergrund die Machenschaften um den Verkauf des französischen Staatskonzerns Thomson bilden.

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Hinter der menschlichen Barrikade haben Nourredine und fünf andere Arbeiter gleichzeitig dieselbe Idee. Ein paar leere Paletten auf einen Haufen, die Trennpappe mit dem Feuerzeug anzünden, etwas anderes hat keiner, Scheiße, wenn das bloß brennt, es brennt.

Der vordere Lastwagen ist in die Zufahrt zur Fabrik eingebogen, er kommt näher, keine zwanzig Meter mehr, monströse Kühlerhaube über ihren Köpfen. Die Männer schließen stumm die Augen. Zu behaupten, man hätte keine Angst … Keine fünf Meter mehr, nicht daran denken, wie der Körper auf dem Boden liegt, nicht daran denken, wie das Rad ihn zerquetscht, an gar nichts denken. Zusammenhalten. Zusammen. Halten. Und bloß nicht hinfallen.

Keine zwei Meter mehr. Eine Parole wird von hinten nach vorn durchgegeben: Wenn einer »Feuer« schreit, so schnell wie möglich zur Seite weg und abhauen. Die Stoßstange berührt die Männer der ersten Reihe, und der Lkw rollt weiter, Zentimeter um Zentimeter. Wer kann zehn Tonnen in Bewegung aufhalten?

Ein langgezogener Schrei, einstimmig aus sechs Kehlen: »Feuer!« Die Menschenketten reißen, bloß schneller sein als der Fahrer, sechs mit Brettern bewaffnete Männer schieben wie die Wahnsinnigen einen Stapel brennender Paletten heran, in einer Funkengarbe schrappt er über den Boden und unter die Kühlerhaube des Lastwagens, der inzwischen das Tor erreicht hat.

»Diese Hurensöhne, wir fackeln sie in ihren Kabinen ab!«, brüllt Nourredine, schweißgebadet, die Hände verbrannt, außer sich.

Panik im ersten Lastzug. Der Fahrer legt jäh den Rückwärtsgang ein, setzt ein paar Meter zurück, zu schnell, der Anhänger kommt von der Fahrbahn ab, seine Räder versinken im weichen Boden, er stellt sich quer, die Beifahrer springen mit Baseballschlägern heraus, um den Lkw zu schützen. Hafed und ein Dutzend Arbeiter gehen dazwischen.

»Aufhören jetzt, aufhören. Wir bleiben auf unserer Seite, innerhalb des Werksgeländes. Wir zünden die Lkws nicht an. Wir haben gewonnen. Sie verziehen sich, wir lassen sie gehen.«

Die Wachleute hinter ihrer Scheibe sehen dem Schauspiel regungslos zu.

Hinter den brennenden Paletten – das trockene, luftig angeordnete Holz gibt ein schön helles, lebendiges Feuer – drängen sich die Arbeiter und gucken zu, wie die schweren Lastwagen unbeholfen mit ihren Anhängern manövrieren, um wegzukommen. Spötteleien und Gelächter, pass auf, dir schmort noch der Motor durch, stellen sich nicht gerade geschickt an, die Fahrer, Erdklumpen fliegen gegen die Windschutzscheibe, ein paar Steine, man reagiert sich ab, nichts wirklich Schlimmes. Nourredine hat sich seinen grauen Kittel heruntergerissen und ins Feuer geworfen. Dann fahren die Lastwagen in einer langsamen Prozession wieder ab, wie sie gekommen sind. Je weiter sie sich entfernen, durch die Flammen hindurch nur undeutlich zu sehen, desto stiller wird es, und die Stille hält auch, nachdem sie in Richtung Luxemburg verschwunden sind, noch ein paar Minuten an. Jeder sieht noch einmal ein Stück Kühlerhaube, den Zipfel einer Stoßstange, die Kante eines Kotflügels, ein Rad, jeder durchlebt noch einmal die Berührung der zusammengeschweißten Körper, die der Angst widerstehen, die Stiche des Feuers und die Riesenfreude über das Debakel des Monstrums, das gemeinsam ausgekostete Gefühl, dass wir, wir alle miteinander, eine Macht sind, uns gehört die Welt. Gereckte Fäuste in Richtung der blinden Fenster der Geschäftsleitung.

Hätte man uns nicht gewarnt, wären die Lkws problemlos reingekommen, denkt Nourredine benommen und glücklich.

Dann schnappt sich Hafed einen Stuhl aus dem Pförtnerhaus und steigt darauf. »Da sie uns den Krieg erklärt haben, müssen wir uns organisieren, damit wir ihn auch führen können.«

An diesem sonnigen frühen Nachmittag verbreitet sich das Gerücht von dem Streik, dem Machtkampf und der Niederlage der Bosse in der ganzen Umgebung. Die Fabrik wirkt wie ein Magnet, und sie kommen von überall aus dem Tal, Arbeitslose, Rentner, zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem Auto, um zu hören, was es Neues gibt, um zu sehen, wie die jungen Leute sich schlagen, um über ihre Erinnerungen zu reden. Als die Stahlindustrie noch alle Täler ringsum einnahm, als das Wort »Streik« noch eine Bedeutung hatte, als man die Polizeireviere mit Bulldozern angriff, als man massenhaft und ohne friedliche Absichten nach Paris marschierte … Erinnerungen, neben denen das, was sich soeben bei Daewoo ereignet hat, zu fast nichts, zu einer Bagatelle schrumpft, glaubt mir, Jungs. Auf dem Grünstreifen vor den Toren bilden sich Menschentrauben bis hin zum Kreisel. Amrouche ist hinausgegangen, um alte Bekannte zu begrüßen. Arbeiter von der Spätschicht diskutieren mit den Alten, bevor sie aufs Werksgelände gehen. Auch ein paar dubiose Gestalten kreuzen auf, wie Karim Bouziane, wegen eines Arbeitsunfalls für sechs Monate krank geschrieben, ein simulierter Hexenschuss, den er sich geholt hat, als er während der Arbeitszeit für den koreanischen Direktor den Möbelpacker spielte. Eine Weile schnuppert er die Atmosphäre vor den Toren, dann betritt er das Werksgelände. Nourredine lässt ihn widerwillig passieren. Mit welchem Recht ihn daran hindern?

Rolande trifft ein, mit strahlendem Lächeln schiebt sie einen mit Kartoffeln, Zwiebeln, Eiern und Brot beladenen Einkaufswagen. »Ich habe im Supermarkt gehört, wie man von euch sprach, da habe ich eine Spendenaktion in den Läden organisiert. Das hier ist alles für euch. Damit ihr heute Abend warm essen könnt. Das ist meine Art, euch danke zu sagen.«

Nourredine ist gerührt und öffnet ihr das Tor. »Komm rein, Rolande. Wenigstens solange wir da sind, bist du hier zu Hause.«

Und dann treten die wichtigen Persönlichkeiten in Erscheinung, dunkle Limousinen, dunkle Anzüge, Unbehagen, großes Unbehagen, der Bürgermeister mit seiner blauweißroten Schärpe, der Abgeordnete, unauffälliger, und der Arbeitsdirektor des Departements, der so tut, als sei er gar nicht da. Sie drücken ein paar Hände, lächeln gezwungen, klopfen Amrouche auf die Schulter und reden dann vor dem Tor mit Nourredine und seinen Schichtkollegen.

»Das Tal braucht diese Arbeitsplätze … Passen Sie auf, was Sie tun … Monsieur Park, Ihren Direktor, kennen wir gut, das ist doch ein vernünftiger Mann … Versuchen Sie es auf dem Verhandlungsweg …«

Was wissen die drei denn von dem Leben hier drin? Was weiß dieser Arbeitsdirektor mit seinen getürkten Sicherheitskontrollen, seinen ewig positiven Berichten, nicht eine Beanstandung in zwei Jahren in der gefährlichsten Fabrik der ganzen Region, was weiß der schon von dem Mann mit dem abgetrennten Kopf, von Émilienne, von Rolande, von Aïsha? Nourredine ist verlegen in seiner zu engen Jacke, seiner schmutzigen Jeans. Plötzlich überkommt ihn Wut, in seiner Phantasie packt er den Arbeitsdirektor am Revers, schüttelt ihn, schlägt seinen Kopf gegen die Gitterstäbe des Tors, zertrümmert ihm Stirn und Nase, Blut fließt auf den schönen marineblauen Anzug, er lässt ihn los, der Arbeitsdirektor sackt zu Boden.

»… Wenn Daewoo wegen dieses Streiks schließen würde, was, wohlgemerkt, möglich ist, wäre das eine Katastrophe für das ganze Tal.«

»Wir haben große Anstrengungen unternommen, um diese Fabrik hierher zu bekommen«, fügt der Bürgermeister hinzu. »Ich weiß, was die Stadt das gekostet hat.«

Nourredine fällt nichts ein, was er entgegnen könnte.

Da tritt der vierte Mann, der sich bis jetzt im Hintergrund gehalten hat, lächelnd auf Nourredine zu und streckt ihm die Hand hin. Er ist groß und kräftig, hat eine einfache, direkte Art. Und sein Händedruck sagt deutlich, dass er keine Angst hat, sich schmutzig zu machen, wenn er einem Arbeiter die Hand gibt. Auftreten, Ausdruck und Ton sind kaum wahrnehmbare Erkennungszeichen: dieselbe Welt, die Welt der Fabrik, nicht auf demselben Posten, aber trotzdem, das schafft Nähe.

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