Dominique Manotti
DAS SCHWARZE KORPS
Aus dem Französischen
von Andrea Stephani
Ariadne Krimi 1206
Argument Verlag
Knapp, geschliffen scharf, assoziativ und direkt – so kennen wir die Erzählsprache von »La Manotti«, der französischen Historikerin, die vielleicht Europas härteste Politkrimis schreibt. Hier katapultiert sie uns ins Jahr 1944, ins besetzte Paris. Ein Sittenpolizist und Undercoveragent belauert die Drahtzieher, Intriganten und Kriegsgewinnler, die auch nach der Landung der Alliierten in der Normandie prassen, killen und absahnen, in den Pariser Salons Champagner schlürfen und sich wechselseitig protegieren oder einander ans Messer liefern.
Da sitzt du in deiner Uniform, kantiger Kiefer, kurzes Blondhaar, blaue Augen. So dermaßen germanisch. So anders als der angekettete Gefangene, den Deslauriers ins Auto geschoben hat. Unbehagen. Ein Monat und zehn Tage in den Händen von Bauer, Avenue Foch, ein Ort, den nur sehr wenige lebend verlassen haben. Bauer hat sich nicht damit begnügt, dich zu vögeln. Wen hast du verraten, dass du noch am Leben bist?
Bei Manotti liest sich die Schlussphase der deutschen Besetzung von Paris als der Krimi, der es mit Sicherheit war. Nicht aus der Distanz pädagogisch wertvoller Schicksalsberichte, sondern als rasante Verfolgung des unmittelbaren Erlebens, unzensiert, strotzend von typisch menschlichen Absichten, seien sie nun irregeleitet, harmlos, mörderisch oder illusionär. Eine Momentaufnahme im Thrillerformat, frei von narrativen Weichzeichnern. Die Protagonisten – Helden, Opfer oder Täter – sind so greifbar, dass man ihre Begierden spürt. Akteure in einer historischen Ausnahmesituation, maßlos menschlich und mitten in all dem Sterben maßlos lebendig. Akteure, die auch unsere Kultur hervorbringen kann, weil ihre Motive, ihre Triebkräfte eben keine historische Ausnahme sind. Selten hat mich ein Roman so dicht an die Stringenz gesellschaftlicher Verbrechen herangeführt.
Else Laudan
Für Interessierte: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43366355.html
Dominique Manotti , 1942 geboren, lehrte als Historikerin an verschiedenen Pariser Universitäten Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit. Sie kam erst mit fünfzig Jahren zum Schreiben und veröffentlichte seither acht zum Teil preisgekrönte Romane.
Ariadne Krimis
Herausgegeben von Else Laudan
www.ariadnekrimis.de
Titel der französischen Originalausgabe:
Le corps noir
© Éditions du Seuil, Paris, 2004
Deutsche Erstausgabe
Alle Rechte vorbehalten
© Argument Verlag 2012
Glashüttenstraße 28, 20357 Hamburg
Telefon 040/4018000 – Fax 040/40180020
www.argument.de
Umschlag: Martin Grundmann
Fotomotiv: © stokkete, Fotolia.com
»Anmerkung zum historischen Kontext«
übersetzt von Iris Konopik
Lektorat: Iris Konopik & Else Laudan
Satz: Iris Konopik
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016
ISBN 978-3-86754-980-6
Zweite Auflage 2013
Cover
Titel Dominique Manotti DAS SCHWARZE KORPS Aus dem Französischen von Andrea Stephani Ariadne Krimi 1206 Argument Verlag
Vorwort Knapp, geschliffen scharf, assoziativ und direkt – so kennen wir die Erzählsprache von »La Manotti«, der französischen Historikerin, die vielleicht Europas härteste Politkrimis schreibt. Hier katapultiert sie uns ins Jahr 1944, ins besetzte Paris. Ein Sittenpolizist und Undercoveragent belauert die Drahtzieher, Intriganten und Kriegsgewinnler, die auch nach der Landung der Alliierten in der Normandie prassen, killen und absahnen, in den Pariser Salons Champagner schlürfen und sich wechselseitig protegieren oder einander ans Messer liefern. Da sitzt du in deiner Uniform, kantiger Kiefer, kurzes Blondhaar, blaue Augen. So dermaßen germanisch. So anders als der angekettete Gefangene, den Deslauriers ins Auto geschoben hat. Unbehagen. Ein Monat und zehn Tage in den Händen von Bauer, Avenue Foch, ein Ort, den nur sehr wenige lebend verlassen haben. Bauer hat sich nicht damit begnügt, dich zu vögeln. Wen hast du verraten, dass du noch am Leben bist? Bei Manotti liest sich die Schlussphase der deutschen Besetzung von Paris als der Krimi, der es mit Sicherheit war. Nicht aus der Distanz pädagogisch wertvoller Schicksalsberichte, sondern als rasante Verfolgung des unmittelbaren Erlebens, unzensiert, strotzend von typisch menschlichen Absichten, seien sie nun irregeleitet, harmlos, mörderisch oder illusionär. Eine Momentaufnahme im Thrillerformat, frei von narrativen Weichzeichnern. Die Protagonisten – Helden, Opfer oder Täter – sind so greifbar, dass man ihre Begierden spürt. Akteure in einer historischen Ausnahmesituation, maßlos menschlich und mitten in all dem Sterben maßlos lebendig. Akteure, die auch unsere Kultur hervorbringen kann, weil ihre Motive, ihre Triebkräfte eben keine historische Ausnahme sind. Selten hat mich ein Roman so dicht an die Stringenz gesellschaftlicher Verbrechen herangeführt. Else Laudan Für Interessierte: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-43366355.html Dominique Manotti , 1942 geboren, lehrte als Historikerin an verschiedenen Pariser Universitäten Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit. Sie kam erst mit fünfzig Jahren zum Schreiben und veröffentlichte seither acht zum Teil preisgekrönte Romane.
Impressum Ariadne Krimis Herausgegeben von Else Laudan www.ariadnekrimis.de Titel der französischen Originalausgabe: Le corps noir © Éditions du Seuil, Paris, 2004 Deutsche Erstausgabe Alle Rechte vorbehalten © Argument Verlag 2012 Glashüttenstraße 28, 20357 Hamburg Telefon 040/4018000 – Fax 040/40180020 www.argument.de Umschlag: Martin Grundmann Fotomotiv: © stokkete, Fotolia.com »Anmerkung zum historischen Kontext« übersetzt von Iris Konopik Lektorat: Iris Konopik & Else Laudan Satz: Iris Konopik 1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2016 ISBN 978-3-86754-980-6 Zweite Auflage 2013
Anmerkung zum historischen Kontext
Danksagung
Vorbemerkung
1
6. Juni 1944
2
6. Juni 1944, abends
3
Freitag, 9. Juni
4
Sonntag, 11. Juni, morgens
Montag, 12. Juni
5
Dienstag, 13. Juni
6
Mittwoch, 14. Juni
Donnerstag, 15. Juni
Freitag, 16. Juni
7
Montag, 19. Juni
Donnerstag, 22. Juni
8
Freitag, 23. Juni
Montag, 26. Juni
Mittwoch, 28. Juni
9
Donnerstag, 6. Juli
Donnerstag, 13. Juli
10
Samstag, 15. Juli
Sonntag, 16. Juli
Dienstag, 18. Juli
11
Donnerstag, 20. Juli
Freitag, 21. Juli
12
Samstag, 22. Juli
Sonntag, 23. Juli
Montag, 24. Juli
13
Dienstag, 25. Juli
Mittwoch, 26. Juli
14
Donnerstag, 27. Juli
Freitag, 28. Juli
Samstag, 29. Juli
Sonntag, 30. Juli
15
Montag, 31. Juli
Mittwoch, 2. August
16
Donnerstag, 3. August
Samstag, 5. August
Dienstag, 8. August
Mittwoch, 9. August
17
Samstag, 12. August
Sonntag, 13. August
Mittwoch, 16. August
18
Samstag, 19. August
Mittwoch, 23. August
19
Freitag, 25. August
Epilog
Anmerkung zum historischen Kontext
Im Frühsommer 1944 ist das im Juni 1940 besiegte Frankreich von der deutschen Wehrmacht besetzt. Der französische Staatschef Marschall Pétain hat einen Waffenstillstand mit dem Dritten Reich unterzeichnet, und seine von Pierre Laval geführte Regierung kollaboriert mit der Besatzungsmacht. Die französische Polizei wird von den Deutschen scharf überwacht; sie muss deren Weisungen befolgen, hat aber ihre Befugnisse behalten. Unter Federführung der französischen Regierung gewährleistet sie die Aufrechterhaltung der Ordnung, die Ausführung von Befehlen der Besatzungsmacht, die Anwendung der französischen Gesetze gegen Kommunisten, Juden und Freimaurer und macht Jagd auf »Terroristen«.
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