Dominique Manotti - Das schwarze Korps

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Paris, Juni 1944 In der Normandie landen die ersten alliierten Truppen. Noch geht Paris an diesem sonnigen Frühsommertag ungerührt seinen Geschäften nach: Die französische Gestapo verhaftet einen amerikanischen Offizier. Vorm Büro ihres Chefs ­Deslauriers stehen Bittsteller aus Geschäfts- und Halbwelt Schlange. Am Abend hält die schöne Dora Belle, Filmschauspielerin und Geliebte eines SS-Hauptsturmführers, ihren Salon. Hier trifft sich die Führung von SS und Wehrmacht mit Vertretern von Industrie, Finanzwelt und Kultur: elegantes Dekor, ausgesuchte Delikatessen, Champagner, Sex. Inspecteur Domecq von der Sitte, Verbindungsmann des gaullistischen Widerstands, nutzt den Abend, um Witterung aufzunehmen. Denn nicht nur militärisch steht die entscheidende Schlacht bevor. In Erwartung der deutschen Niederlage müssen Besatzer und Kollaborateure ihren Besitz, ihre Reputation oder auch nur ihre nackte Haut retten. Manches lässt sich mit Geld regeln oder bei einem guten Tropfen. Aber bald fließt mehr Blut als Champagner …

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Ein blutjunger Theaterkritiker, der gerade seinen ersten Artikel in Paris-Soir veröffentlicht hat, glaubt sich seiner Sache sicher und legt los: »Ich war in der Premiere von Andromaque . Jean Marais …«

Dora sieht ihn an, den Kopf leicht nach hinten geneigt, den zwischen den Wimpern schmelzenden Blick auf seinen Mund geheftet, als vergehe sie vor Faszination bereits unter seinen Küssen. Erregend. Ein Kurtisanentrick. Der Wirkung zeigt. Der junge Mann wird unsicher. Deslauriers sucht das Weite und stößt mit Geneviève Fath zusammen, aufsehenerregend in einem figurbetonten, von zwei hauchdünnen Trägern gehaltenen grünen Kleid, die Schultern von einem Tüllbolero bedeckt, am Arm eines kleinen Glatzkopfs, den Deslauriers nicht kennt, sie setzt einen Kuss auf ihre Handfläche und bläst ihn in seine Richtung.

»Alles läuft wie am Schnürchen, René. Du bist der Beste. Hast du Doras Robe gesehen? Sie ist von Jacques. Eine Pracht, nicht wahr?«

Hinter ihr in einem Fenstereck Continental-Boss Greven, groß, massig, kahlköpfig, Lächeln auf den Lippen, und Clouzot, sein Lieblingsregisseur, kleiner, mager, spitzes Gesicht, im Gespräch über die jungen Frauen, die immer wieder an ihnen vorbeidefilieren.

»Die Kleine in Rot, ein Polsterarsch wie ein englischer Clubsessel.«

»Der Blasemund spricht mich mehr an …«

»Perfekt. Nehmen wir beide sie uns heute Abend vor?«

»Abgemacht.«

Auf dem Boden, zu Doras Füßen, sitzt ein pummeliger Mann mit Babygesicht und Genießermund und sagt immer wieder, von seiner Formulierung entzückt: »Zwischen der Katastrophe und uns steht nur noch die Wehrmacht.« Wie einer, der an einer Zuckerstange lutscht, ganz aufgeregt beim Gedanken an die nahende Bestrafung. Literarische Bezugspunkte zuhauf. Der Untergang des Römischen Reichs, die letzten Tage von Byzanz, der außerordentliche Zauber todgeweihter Städte, Faszinosum Apokalypse.

Dora hört ihm zu und lächelt über derlei Belanglosigkeiten. Bauer hat den Schubert gerade mitten im Satz abgebrochen, und die schwarzen Offiziere steuern die Salons an.

»Da kommt das Elitebataillon«, sagt der Pummelige. »Sieh sie dir an. Groß und aufrecht, geschmeidig, der Gang energisch und bestimmt, unter der ausgesuchten Höflichkeit die rohe Gewalt, riesig kultiviert, blauer Blick. Sie wurden gleich reihenweise produziert, um uns zu verführen. Und da glaubst du, wir hätten widerstehen können?«

Dora erhebt sich. »Roland, der Flügel gehört uns. Ich möchte singen.«

Auf der Etage mit den Privaträumen über den Salons liegen zwei Jugendliche bäuchlings nebeneinander quer auf einem Bett und betrachten eine auf steife Pappe geklebte Europakarte. Die Frontlinien sind mit Stecknadeln dargestellt, rote Köpfe für die im Osten, blaue für die im Westen. Mit sehr feierlicher Geste klebt der Junge einen blau-weiß-rot angemalten Papierschnipsel auf eine ganz bestimmte Stelle an der Ärmelkanalküste, die er zuvor mit Bleistift markiert hat, neben Bayeux. Dann küssen sie sich. Das Mädchen, Ambre, fünfzehn, das halblange goldblonde Haar über den Ohren mit zwei Schildpattspangen zurückgesteckt, setzt sich auf, helles Kleidchen, schlicht, knielang. Sie ist barfuß. Das ist Dora Belles Tochter. Rasch schiebt sie die Karte mitsamt Pappe in eine an der Unterseite des Lattenrosts befestigte Halterung.

»Ich habe unten zwei Flaschen Champagner mitgehen lassen, um das Ereignis zu feiern. Wollen wir aufs Dach?«

Jetzt setzt sich auch der Junge auf. Sechzehn, kaum älter, kastanienfarbenes Haar im Bürstenschnitt, Grübchen am Kinn, kurzärmeliges beiges Hemd, dünne braune Stoffhose. Das ist François, der Sohn von Bourseul, dem Großindustriellen und Freund von Dora Belle, der nur einen Steinwurf entfernt wohnt. Die beiden jungen Leute gehen in Ambres Bad, das an ihr Zimmer angrenzt, öffnen das Dachfenster, steigen aufs Waschbecken und sind schon auf dem grauen Zinkdach, das noch warm ist von dem sonnigen Tag. François lässt routiniert den Korken knallen und füllt die beiden Zahnputzgläser, die Ambre ihm reicht. Sie setzen sich mit dem Rücken zum Dach, die Füße auf die Regenrinne gestützt, und erheben ihre Gläser gen Westen.

François scheint in Andacht zu verfallen. »Dort vor uns sind die Amerikaner.« Und plötzlich, mit Pathos, halb aufgerichtet: »Erhebt euch schnell, ersehnte Stürme, die ihr uns emportragen sollt in die Räume eines anderen Lebens …«

Ambre lacht. »Geht’s nicht etwas schlichter?«

»Doch. Beeilt euch, Jungs, wir erwarten und wir lieben euch.«

Die Gläser klingen, die Kinder trinken. Eine Flasche. Brechen die zweite an. Und schlummern, schläfrig von der Hitze und dem Champagner, auf dem Dach Seite an Seite ein, immer noch gen Westen.

Deslauriers stellt sich zu der Gruppe von Unternehmern, die sich im ersten Salon um das Buffet drängen. Die großen Namen des Champagners neben denen der nordfranzösischen Textilindustrie, der Pariser Bankenwelt, der großen Warenhäuser, dazu die Funktionäre der Arbeitgeberverbände. Die Stimmung ist angespannt. All diese Unternehmer haben die Deutschen 1940 mit offenen Armen empfangen, fanden das mit den Protesten in den Fabriken aufräumende Naziregime lange Zeit ganz wunderbar, doch heute sind sie in Sorge. Sie sind gekommen, um zu erfahren, was es Neues gibt, woher der Wind weht. Und sich nach Möglichkeit beruhigen zu lassen. Bauer und Nosek, einer seiner Stellvertreter, haben die Gruppe in die Zange genommen. Nosek erklärt: Man habe die Landung nicht nur erwartet, sondern erhofft. Die in der Normandie sei im Übrigen nur ein Scheinangriff. »Die ernstzunehmenden Operationen werden in Nordfrankreich stattfinden, und dafür sind wir gerüstet.«

Bauer, dem die strahlenden jungen Panzersoldaten auf dem Weg ins Gefecht nicht aus dem Kopf gehen, übernimmt: »Die amerikanischen Streitkräfte werden in eine großangelegte Falle gelockt, und wir zerschmelzen sie wie Blei in einem Tiegel.« Ein Moment vergeht. Dann, aus tiefster Seele: »Die Wehrmacht ist unbesiegbar.«

Es herrscht Schweigen. Deslauriers schließt die Augen, durchlebt erneut jenen Tag im Juni 1940, als er durch das menschenleere, aufgegebene Paris lief, die heruntergelassenen Rollläden an den zahllosen Geschäften, die verrammelten Zeitungskioske, die geschlossenen Fensterläden in den oberen Etagen. So gut wie keine Autos, alle stadtauswärts auf der Flucht. Er konnte seine Schritte auf den Gehwegen hören. Die wenigen Passanten, denen er hier und da begegnete, mieden seinen Blick. Er setzte sich aufs Geländer des Pont-Neuf und sah zu, wie sich unter einem riesigen Himmel die beiden Seine-Arme vereinten, zu seiner Rechten der Louvre, dessen dunkelgraue Dächer sich über den Bäumen abzeichneten, und er betrachtete den Sonnenuntergang hinter der Glaskuppel des Grand Palais, ein festliches Spiel von Rot- und Grautönen. In jeder Faser seines Körpers eine lähmende Angst. Als er jetzt an diesen Abend zurückdenkt, steigt das Gefühl erneut in ihm hoch, ungemindert, körperlich schmerzhaft. Dann lief er durch die Nacht, Richtung Nordosten, die Strecke der Invasoren, die Rue La Fayette hinauf. Auf der Brücke über die völlig verwaisten Gleise der Gare de l’Est sah er die ersten deutschen Motorradfahrer eintreffen, die einer Paris mitten ins Herz getriebenen Lanze gleich die leicht abfallende Straße auf geradem Weg bis zur Oper hinunterjagten, gefolgt von den ersten Panzern, deren Erschütterungen er im ganzen Leib gespürt hatte. Am Morgen war die Stadt unter engmaschiger Kontrolle, besetzt. Nicht ein Schuss. Eine Stadt in Schockstarre. Keine Niederlage, eine Auslöschung, die unfassbar war. Er brauchte fast einen ganzen Monat, den er eingeschlossen in seinen leeren Nachtclub verbrachte, bis seine Lebensgeister zurückkehrten und er im deutschen Paris ein Abenteuerland erkannte, wo fortan alles möglich war. Also ist die Wehrmacht heute unbesiegbar, gegen jede Logik mag Bauer da durchaus recht haben.

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