Uli Grunewald - Bravourös in die Suppe gespuckt

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Bravourös in die Suppe gespuckt: краткое содержание, описание и аннотация

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Erzählt wird die Geschichte von Thomas Grune, einem dreisten Bruchpiloten, der die Maschine seines Lebens nicht auf Kurs bekommt. Schon im ostdeutschen Zoni-Land lässt er nichts unversucht, Höhe zu gewinnen, um verheißungsvolle Horizonte zu erspähen. Und erst recht später, als sich dazu alle Möglichkeiten zu bieten scheinen. Grune landet einen riesen Coup und am Ende im Knast.
In bunten, oft deftigen Episoden wird geschildert, wie er unverdrossen Wohlergehen, Glück und Extravaganz sucht. Dass Grune dabei unartig Grenzen überschreitet und zudem keine Kapriole scheut, ist unterhaltsam, empörend, überraschend. Wie die unerlaubte Parisreise und seine Rückfahrt mit dem Taxi oder die skurril-makabre Beerdigung des Onkels, samt Beseitigung eines unpassenden Testaments. Oder die fast unglaublich zufälligen Begegnungen mit Prominenten aus mehreren Künstlergenerationen, wie Hans-Joachim Kuhlenkampff, Heidi Kabel, Mario Adorf oder Thomas Gottschalk.
Das Buch verspricht ein Leseabenteuer mit merkwürdigen Begebenheiten voller Widersprüche. Vom Witz zum Aberwitz, vom Höhenflug zum Sturzflug, vom Aufbruch zum Genickbruch treibt es den Erzähler.
Sie werden dieses Schelmenstück mit all seinen Ungeniertheiten hassenlieben und Sie werden es nicht vor der letzten Seite aus der Hand legen. Denn in ihm begegnen Sie auch sich selbst, was Sie erlebten und was Sie in ihrem Leben versäumten.

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Obwohl wir überhaupt kein gottesfürchtiges Haus waren, schickte mich meine Mutter aus althergebrachter Verbundenheit in den Konfirmandenunterricht zum Herrn Pfarrer Röbling. Der hockte tagein, tagaus in seinen verqualmten Amtsgemächern und war so schrullig-weltfremd wie der alte Diogenes in seiner Tonne. Herr Röbling hoffte ständig aufs Neue, der albernen, vorpubertierenden Landjugend Ehrfurcht vorm Allmächtigen einflößen zu können. Das ging von Generation zu Generation voll in die Hose, die beim Herrn Pfarrer übrigens meistens offenstand. Solche Einblicke waren nicht gerade förderlich für jene angestrebte Würde in der Bibelstunde und ließen Gefühle gottgefälliger Demut schnell ersterben. Schon ein verstohlenes Schmunzeln oder versehentliches Anecken mit den Füßen reichte unserem Herrn Röbling, um uns der gotteslästerlichen Albernheit und Provokation frommer Obrigkeiten zu bezichtigen. Wir fühlten uns als Opfer religiösen Wahns sowie dessen Willkür und begegneten dem Phänomen mit ständig grinsenden Visagen. Und als der arme Achim, der eigentlich Legastheniker war, die für uns völlig abstrusen Bibelverse vortragen und auch noch den übersinnlichen Inhalt erklären sollte, war die Zirkusnummer vollauf perfekt. Die junge Gemeinde halbwüchsiger Rotzgören kriegte sich vor Lachen nicht mehr ein. Freilich, wer hätte bei einer solchen Darbietung ernst bleiben können?! Aber Pastor Röbling vermutete erneut Provokation unterm Kruzifix, kaute im Leerlauf knirschend auf seinen dritten Zähnen, so wütend wie ein aufgeregter Wallach, und prophezeite unseren jungen Seelen Höllenqualen, wenn wir nur so weitermachten.

Schiss vor dem widerlichen Geruch des Todes

Waren im Dorf Beerdigungen nötig, gab es die alte Tradition des Kreuztragens. Als Führer zur letzten Ruhestätte schritt ich dem Trauerzug voran, bekleidet mit schwarzer Hose und weißem Hemd. Im Sommer beide kurz. Als stämmiger Bursche war ich Pfarrer Röblings bester Mann, so stellte er mich unvermeidlich der traurigen Gemeinde vor. Der war das rotzegal. Vor zwei Sachen hatte ich Schiss: Erstens in der Trauerhalle dem widerlichen Geruch des Todes zu begegnen und zweitens, dass mir wegen des einschläfernden Sermons meines Vorgesetzten das schwere Holzkreuz aus der Hand fallen und laut polternd auf den vor mir ruhenden Sarg mit dem Entschlafenen schlagen könnte.

Verwesungsgeruch hat es gottlob nie gegeben. Das andere kam so:

Im Dorf war die alte Anna gestorben und ich hatte meine Friedhofs-Schicht wieder rechtschaffen zu erledigen. Wie jedes Mal bezog ich mit dem Pastor und meinem massiven sakralen Utensil unseren gewohnten Standort am Kopfende der Totenlade. Alle Nachbarn, Bekannten und Verwandten waren vollzählig in der Kapelle angetreten. In vorderster Trauerfront Sohn Bibi nebst Familie. Wir alle kannten Bibi nur unter Bibi und wussten nicht, wie der mit richtigem Namen hieß. Also, Bibi und sein Clan hatten sich gerade direkt längsseits vorm braunen Vollholzsarg gruppiert, da ging das Gezeter seiner Frau auch schon los. Die entschlafene Anna hatte sich mit dieser Schwiegertochter ein Leben lang befehdet. Alle wohnten unter einem Dach und schrien sich dort ohne Unterbrechung an. Einmal bin ich bei ihnen am Küchenfenster vorbeigeschlendert, als gerade wieder ein Gezanke im vollsten Gange war. Um ein Haar hätte mich dabei ein fliegender Kochtopf mit dampfenden Pellkartoffeln erwischt. Den nämlich feuerte die rabiate Anna geradewegs aus dem Fenster, als ich auf gleicher Höhe ahnungslos passierte. Mit Getöse landete das schwere Kochgeschirr direkt auf der Straße, einen fingerbreit neben mir. Der Topfdeckel rollte davon, die Erdäpfel vor meine Füße. Damit hatte sie nicht nur ihre ständige Gegnerin und Schwiegertochter, sondern auch mich beeindruckt. Die blieben einander bis zuletzt spinnefeind. Jene Schwiegertochter wehklagte und jammerte nun an der Fürimmerkiste der alten Anna derart inbrünstig laut, dass Hochwürden stellenweise mit seinen tröstenden Worten innehalten musste. Das Geheul schwoll derweil so sehr an, dass es die Dorfsirene bei einem Feueralarm gewiss übertönt hätte. Die Trauernden blickten betreten in die Runde und das nicht allein wegen des tragischen Todesfalls. Das hysterische Gekreisch irritierte auch mich. So eine Vorstellung hatte ich während meiner gesamten Kreuzträgerkarriere nie erlebt. Den Fluss der blutigen Tränenbäche bei jener Wehklagenden konnte man nicht verfolgen, denn das trauernde Antlitz war mit einem Schleier zugehängt. Untermalt von gellenden Jaulattacken krümmte sich Bibis Angetraute von neuem gramgebeugt. Bog sich endlos weit nach hinten und dann nach vorn, dass man befürchten musste, als Nächstes würde sie sich verzweifelt auf den Sarg werfen, in dem die tote Anna ruhte. Dazu wäre es bestimmt gekommen, hätte ich nicht so grandios dazwischengefunkt. Kurz vor jener Beerdigung hatte mir Mama eine neue Sonnenbrille geschenkt. Obwohl Sonnenbrilletragen beim letzten Gang nur in Mafiakreisen statthaft ist, nahm seltsamerweise nicht mal Herr Pfarrer Röbling Anstoß an meinem neuen Augenglas. Das bestand aus brauner Plaste, einschließlich der Durchguckscheiben. Die waren verbogen und lieferten interessante Zerrbilder von den betrachteten Objekten. Im Moment war es besonders unterhaltsam, die Tragödin durch meinen Verzerrer zu studieren, dadurch wirkte ihr Auftritt noch grotesker. Mal hielt ich den Kopf nach links, mal nach rechts, bewegte ihn leicht hin und her und staunte, welche Bewegungen die vom Schmerz Geschüttelte zu vollführen schien. So fasziniert war ich von meinem Kaleidoskop, dass ich mich auf meine Aufgabe als Kreuzhalter nicht mehr konzentrierte. Und da geschah das Unglaubliche: Das mächtige Kreuz entglitt meinen Händen, kippte nach vorn und knallte kopfüber, der gusseiserne Heiland vorweg, auf den Sargdeckel, Eiche hell. Nach diesem dröhnenden Donnerschlag herrschte totale Ruhe in der Kapelle. Totenstille, sozusagen. Alle Klagegesänge waren verstummt. Ich stürzte nach vorn, verfehlte wegen meiner Trugbilder beinahe das Ziel und griff dann doch das schwere Eichenrundholz, um den schwarzen Mast eiligst in Position zu hieven. Bloß gut, dass ich die Brille trug, denn ich wusste vor Schreck nicht, wohin mit meinen Blicken. Fast war ich dankbar, als erneut Geheul die Trauerhalle erfüllte. Vielleicht war es ja ein Freudenschrei, weil Anna von jenem derben Schlag, der Tote hätte erwecken können, nicht wieder aufgewacht war. Das liebe Jesulein an meinem Kreuz hatte die schändliche Behandlung vollkommen unbeschadet überstanden. Am Erdmöbel gab es eine minimale Schramme. Mir wurde vom Herrn Pfarrer mein Zwei-Mark-Honorar radikal gestrichen, das war die Strafe des Herrn.

Bei der darauffolgenden Trauerfeier war der Diener Gottes höchstselbst der Superdödel. Der ständig zerstreute Pastor hatte seine Manuskripte zu Hause liegen lassen. Ohne die konnte er niemals seine herzbewegenden Reden halten. Wie von der Tarantel gestochen, ruckartig und wortlos wendete er mitten in der Trauerkolonne, um mit wehendem Talar kommentarlos zu entschwinden. Der Seewind blies zum Sturm und haute der davoneilenden Heiligkeit das Barett vom Haupte. Es rollte mit Karacho entlang die Straße in den nächsten Graben. Dort hinein entschwand auch die Eminenz, um sein Mützchen einzufangen. Entgeistert sahen wir dem Flüchtenden hinterher. Mein Gott! Verbindungslos und total verdutzt stand ich in der Schar der seelenwunden Hinterbliebenen und musste die irgendwie bei Laune halten. Verlegen scherzte ich ein bisschen über das stürmische Wetter, wir plauderten über Masterfolge bei der Kaninchenzucht und tauschten gegenseitig wertvolle Erfahrungen aus. Ein älterer Mann zeigte seine dick angeschwollenen Arthrose-Knie. Dazu musste er seine schwarze Anzughose herunterlassen, was wiederum seiner Frau missfiel. Nun fingen sie an zu streiten. Von der Streiterei ganz ungerührt und womöglich durch die gefallene Hose inspiriert, schilderte ein anderer Nachbar seine Prostataprobleme. Erklärte, wie sauer ihm das Pinkeln wird. Das alte Ehepaar hatte seinen Streit wegen des runtergelassenen Beinkleides aufgegeben, weil sich nun ihr Interesse auf die Beschwerden beim Wasserlassen konzentrierte. Ich versuchte mein Bestes beim Moderieren, allein hätte ich das jedoch nie geschafft. Dem Allmächtigen sei Dank, Frau Röbling kam in Windeseile angefegt und stand mir bei. Sie war klein, stets lustig, dabei resolut und flink, also das exakte Gegenstück von Hochwürden. Die mochten alle. Es wurde beständig fröhlicher. Wir lachten, scherzten und hatten eine vergnügliche Beerdigungs-Ouvertüre. So ein Jux!

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