Berthold Wendt - Kleists Michael Kohlhaas

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Über den Charakter von Kleists Kohlhaas ist nach Horst Sendler alles gesagt: Er ist Rachsüchtiger, Rechtsfanatiker, Terrorist und einiges mehr. Berthold Wendt macht in seiner Untersuchung jedoch nicht den Helden zum Gegenstand der Interpretation, sondern ermittelt die Bedeutung von dessen Handeln: sowohl für das Verhältnis von Moral- und Rechtsphilosophie als auch für die Gattungspoetik. In Kleists dramaturgischer Konzeption erweist Kants Begriff des individuellen Glücks seine zentrale Stellung in der Kritik idealistischer Ästhetik, denn Gegengewalt und Kritik des Opfers des Einzelnen für das Allgemeine stehen in unaufgelöster Spannung zueinander. Diese Spannung wird im Kohlhaas in einem sich gegenseitig erzeugenden Prozess von moralisch-rechtlichem Handeln und begründetem Wechsel der poetischen Formen – von der epischen über die dramatische zur lyrischen – ausgetragen: somit als ästhetische Selbstreflexion der Möglichkeiten und Grenzen der Poesie. »Die Wendung zum Nichtidentischen bewährt sich in ihrer Durchführung« (Adorno).

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Götz von Berlichingen ) oder religiöse (Bibelreminiszenzen) Anspielungen erstreckt. Gerade aber gegenüber der sich zunehmend als quellentreu gebenden Erzählinstanz im Kohlhaas tun sich Widersprüche auf. Der Schein des Historiographischen gehört nach Süssmann zu Kleists »Doppelstrategie«12 als Autor: »Entschlossen, sein Dasein als freier Schriftsteller zu fristen, begibt Kleist sich mit seinen Erzähltexten auf einen verheißungsvollen Markt«13. Er habe dabei nicht den Kompromiss mit dem populären Geschmack an Ritterromanen gescheut. Die Widersprüche verweisen dagegen durch ihre Irritationen auf das eigentliche Erzählproblem: »Nur wer sie wahr- und ernstnimmt, dem zeigen sie sich nicht als Fehler des Autors, sondern als Hinweis darauf, was es mit dem behaupteten Quellenbezug auf sich hat.«14 Warum Kleist seiner Erzählung den Schein des Historischen gibt, obwohl sie doch keine Darstellung von Geschichte ist, beantwortet sich für Süssmann aus den politischen Implikationen der Erzählung. An Jochen Schmidt (2003) kritisch anschließend sieht er sie zunächst in reformfördernden Identifikationsangeboten angesichts der Irritationen durch die Französische Revolution: »Immer häufiger, immer bewusster geschah dies durch Appelle an eine landschaftlich, politisch und eben auch historisch, vor allem historisch bestimmte Identität. […]. So, will es scheinen, können Rebellionen aufgefangen werden. Von einer klugen Obrigkeit fruchtbar gemacht für Reformen, werden sie zum Motor der historischen Entwicklung.«15 Mit einer seltsamen Inkonsequenz geht Süssmann über Schmidt hinaus, denn »zu paradox erweist sich bei genauem Hinsehen das Beispiel, zu zweifelhaft eine Selbstüberwindung, die die übrig gebliebenen Rachewünsche erst richtig auszuagieren gestattet, zu fragwürdig eine Versöhnung, die Kohlhaas mit dem Leben bezahlt«16. Doch ausgerechnet, »dass ein Staat ihn ›als Unterthan reclamir[t]‹ (228), um […] ihn ernsthaft zur Rechenschaft zu ziehen, das wendet das Geschehen unverhofft in die Utopie. […]. Gemeint ist das Preußen nach den Reformen. Das ist die politische Dimension der Erzählung. Wie dieses Preußen aussehen soll, hält Kleist ihm im Michael Kohlhaas vor.«17 – Die Zweifel am Verhältnis von Konflikt und Versöhnung nimmt meine Dissertation ernster als Süssmann. Darum gewinnt auch der Kant’sche Begriff des ethischen Gemeinwesens als Bestimmung des Geschichtsziels gegen die Perspektiven der historischen Reformpolitik für sie an Bedeutung. Süssmann relativiert damit historisch seine eigene Interpretationsdimension: »Schließlich ist auch Kleists Gegenstand kein historischer, sondern aktuell, solange Staaten beanspruchen, die Konflikte ihrer Mitglieder auf dem Rechtsweg zu schlichten, solange sie ihre Mitglieder zwingen, auf Selbsthilfe zu verzichten, solange sie ihnen abverlangen, ihre Rechtsansprüche auf staatliche Organe zu übertragen, die dafür ein Gewaltmonopol reklamieren.«18

In die historische ökonomische Dimension der Kohlhaas - Erzählung versuchen zwei Autorinnen in der Aufsatzsammlung von Christine Künzel / Bernd Hamacher: Tauschen und Täuschen. Kleist und (die) Ökonomie , (Frkf./M. 2013) in neuester Zeit Licht zu bringen. In dem Buch finden sich unter der Rubrik: »Beiträge zu zeitgenössischen ökonomischen Diskursen« zwei Aufsätze, die die Titelfigur des Michael Kohlhaas unter ökonomischem Aspekt durchleuchten. Gemeint sind mit diesem von Bernd Hamacher als bisher vernachlässigt bedauerten Aspekt aber nicht marxistische Textinterpretationen.

Sabine Biebl stellt in ihrem Aufsatz: Für eine »bessere Ordnung der Dinge«. Eigentumsverhältnisse in Kleists Michael Kohlhaas,19 fußend auf Jochen Schmidt u. a., Kleists Erzählung in den Kontext der Stein-Hardenberg’schen Reformen, die sich um eine gesetzliche Verankerung der Liberalisierung des bürgerlichen Eigentums bemühten. Auf dieser Zielgerade des bürgerlichen Weltgeistes findet Biebl den Protagonisten: »In der Hauptfigur Michael Kohlhaas haben wir es zweifellos mit einem homo oeconomicus zu tun, der als Verfechter der Freiheit des Eigentums auftritt.«20 Dann zeigt sie, dass Kohlhaas in der Exposition der Erzählung im Sinne des Eigentumsrechts stimmig handelt. Aus dem Verkauf von Haus und Hof zieht sie den Schluss, dass Kohlhaas »seinen Status als Eigentümer und Wirtschaftender aufgibt«, sich in »naturzuständliche Besitzverhältnisse« begibt und sich als »Anführer einer Bande […] durch Plünderungen Zugriff auf Ressourcen verschafft«.21 Dadurch erfahre »jenes grundsätzliche Problem des Abhängigkeitsverhältnisses von Freiheit und Eigentum als Entfaltungsbereich und Garant der menschlichen Freiheit, […], seine äußerste Zuspitzung.«22 Nur der Rechtsspruch bezüglich der Pferde restituiere Kohlhaas’ »Personsein, sein Menschsein«23, da er »Kohlhaas also in der existenziellen Dimension des Eigentums seine menschliche Freiheit wiedergibt«.24

Am Verweis auf den Text, der referiert, Kohlhaas nenne sich nach dem Verkauf seiner Güter in seinem Manifest »›einen Reichs- und Weltfreien, Gott allein unterworfenen Herrn‹« (II, 36) zeigt sich der Mangel der Biebl’schen Fokussierung auf das Verhältnis von Recht, Freiheit und Eigentum. Ihre Analyse fällt hinter die Diskussion um den Gesellschaftsvertrag zurück und vermag das problematische Verhältnis von Recht und Moral nicht in den Blick zu nehmen. Indiz dafür ist, dass ihr das Wort »Rechtgefühl« nichts als ein »paradoxes Kompositum«25 zu sein dünkt. Zweifel am Kriterium der Tauschäquivalenz melden sich bei Biebl in der Betrachtung des Endes der Erzählung: »Aber im Exzess der Genugtuungen, der am Ende losbricht, stellt sich die Frage nach dem Eigentum noch einmal neu. Denn hier wird das ›Leben‹ endgültig zur allgemeinen Währung der Wiedergutmachung: […].«26

Christine Künzel nimmt sich in ihrem Aufsatz: Der R ä chenfehler der Kaufleute. Anmerkungen zu Michael Kohlhaas und Der Findling27 der Frage an: »Wie kommt es, dass es ausgerechnet Kaufleute sind, die in der Literatur immer wieder exzessiv der Rache frönen?«28 Die Auflösung des Problems von kaltem, ökonomischem Kalkül und heißer Leidenschaft der Rache findet sie auf drei Ebenen: a) in der Etymologie, die eine Verbindung zwischen »rächen« und »rechnen« nahelege; b) in Rache als »Abrechnung« oder »Vergeltung«, so dass folgt: »Rache erscheint hier also gewissermaßen als eine Fortführung kaufmännischen Denkens und Handelns mit anderen Mitteln«29; sowie c) darin, dass sich das Verwerfliche der Rache und Anerkennenswerte des Geschäftssinns in der traditionellen Vorstellung vom Kaufmann finde, da sie die Entgegensetzung von Ehrbarkeit und Tugend sowie amoralischer Monstrosität vereint enthalte.30

Detaillierter noch als Biebl – und dabei die Motive des »Pferdehändlers« und der »Rappen« ökonomisch ausdeutend – zeigt auch Künzel zunächst, dass sich Kohlhaas in der Exposition auf der Tronkenburg ganz als Kaufmann verhält. Im Sprung zur Lutherszene verweist sie eingangs auf die Position des historischen Luther, »die Kaufleute und Edelleute bzw. Ritter gleichermaßen als ›Räuber‹ betrachtet.«31 In dem Disput zwischen Luther und Kohlhaas würden zwei verschiedene Rechnungen aufgemacht. Dabei stellt sich Künzel auf die Seite des historischen Luther: »In der Bilanz, die Kohlhaas aufstellt, findet eben jene fatale Verdoppelung der (doppelten) Buchführung statt, die für die Kleist’schen Kaufleute charakteristisch ist: Hier werden nicht allein ökonomische Schulden mit moralischer Schuld vermengt, sondern es findet […] eine Überschreitung jener Grenze zwischen den beiden Reichen statt, für die sich Martin Luther so vehement eingesetzt hatte.«32 Abschließend aber hält sie fest, dass sich Kohlhaasens kaufmännisches Kalkül im Geschäft der Rache langfristig, weil auf seine Erben berechnet, »– sofern man vom Tod Kohlhaas’ absieht – auszuzahlen« »scheint«.33

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