Ernst Künzl
Achtung
Lebensgefahr!
Die Legende
von der inneren Sicherheit
im antiken Rom
Meiner Schwester Annemarie
zum 13. März 2016
128 Seiten mit 44 Abbildungen
Titelbild: Hintergrund: Pompeji, Straße am Herculaner Tor © Ernst Künzl
Schwert: Roman Gladius, Type Pompeji © Wikimedia Commons
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.deabrufbar.
© 2016 by Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Mainz am Rhein
ISBN 978-3-945751-87-9
Lektorat: Anne Hessinger, Svea Gerull
Gestaltung: Lohse Design, Heppenheim
Gestaltung Titelbild: Lohse Design, Heppenheim
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege (Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten und zu verbreiten.
E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017
Weitere Titel aus unserem Verlagsprogramm finden Sie unter:
www.na-verlag.de
COVER
TITEL Ernst Künzl Achtung Lebensgefahr! Die Legende von der inneren Sicherheit im antiken Rom
WIDMUNG Meiner Schwester Annemarie zum 13. März 2016
IMPRESSUM 128 Seiten mit 44 Abbildungen Titelbild: Hintergrund: Pompeji, Straße am Herculaner Tor © Ernst Künzl Schwert: Roman Gladius, Type Pompeji © Wikimedia Commons Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © 2016 by Nünnerich-Asmus Verlag & Media GmbH, Mainz am Rhein ISBN 978-3-945751-87-9 Lektorat: Anne Hessinger, Svea Gerull Gestaltung: Lohse Design, Heppenheim Gestaltung Titelbild: Lohse Design, Heppenheim Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf fotomechanischem Wege (Fotokopie, Mikrokopie) zu vervielfältigen oder unter Verwendung elektronischer Systeme zu verarbeiten und zu verbreiten. E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2017 Weitere Titel aus unserem Verlagsprogramm finden Sie unter: www.na-verlag.de
ZITAT „Piraten suchten schon dauernd die Seefahrer heim, ebenso wie es auch die Räuber mit den Landbewohnern zu tun pflegen. Es gab ja keine Zeit, in der solche Verbrechen unbekannt waren, und es dürfte damit wohl auch kein Ende nehmen, solange die menschliche Natur die gleiche bleibt.“ Der römische Historiker Cassius Dio 26,20,1, zur Situation vor dem Piratenkrieg des Pompeius 67 v. Chr.; geschrieben fast drei Jahrhunderte später und gültig bis zum heutigen Tag Abb. 1 Räuber überfallen eine Reisekutsche in Italien. Gemälde von Johann Heinrich Bürkel, 1854. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: HBürkel.
VORWORT
Die Räuber im Spessart
KAPITEL 1
Wer durfte im antiken Römerreich Waffen tragen?
Das historische Stichwort: Securitas – Sicherheit
Funde in den Vesuvstädten: Ein bewaffneter Portier
Das Heer eines Ständestaates und die Waffen im Umlauf
KAPITEL 2
Das historische Trauma: Sklavenaufstände und Gladiatorenrevolten
Die Keltenangst: Metus Gallicus
Die Sklavenkriege der Republik
Spartacus und Sacrovir
KAPITEL 3
Waffen im zivilen Italien
Herculaneum und Pompeji
Truppen in Italien
Waffenfunde der Archäologen
KAPITEL 4
Rom – eine vom Militär kontrollierte Hauptstadt
Ordnungskräfte in Rom
Prätorianer – Stadtkohorten – Feuerwehr
Leibwache und Spezialtruppen
Die Legion auf den Albanerbergen
Die militärische Topographie Roms
KAPITEL 5
Die römischen Verkehrswege – unsicher zu jeder Stunde
Die Legende von der Sicherheit der Römerstraßen
Der Cursus publicus
Die ewigen Räuber – Militärkontrollen – Entführungen
Unberechenbare Hirten
Piraten – Waffen auf Schiffen
KAPITEL 6
Gefürchtete Waffenansammlungen: Die Vereine in der römischen Gesellschaft
Die Waffengesetze des Augustus
Die blutigen Krawalle in Pompeji 59 n. Chr
Bataillone der Anarchie (Mommsen): Die Rolle der Collegia
Kaiser Traian und ein Feuerwehrproblem in Kleinasien
Private Sicherheitsdienste
KAPITEL 7
Kaisermord
Die Iden des März
Tod auf dem Palatin
Hundert Jahre Ruhe: Von den Flaviern zu Marcus Aurelius
Die letzten drei chaotischen Jahrhunderte Roms (180–476 n. Chr.)
KAPITEL 8
Zusammenfassung
ANHÄNGE
Dank
Literaturauswahl
Bildnachweis
Autorenkurzlexikon
Index
„Piraten suchten schon dauernd die Seefahrer heim, ebenso wie es auch die Räuber mit den Landbewohnern zu tun pflegen. Es gab ja keine Zeit, in der solche Verbrechen unbekannt waren, und es dürfte damit wohl auch kein Ende nehmen, solange die menschliche Natur die gleiche bleibt.“
Der römische Historiker Cassius Dio 26,20,1, zur Situation vor dem Piratenkrieg des Pompeius 67 v. Chr.; geschrieben fast drei Jahrhunderte später und gültig bis zum heutigen Tag
Abb. 1
Räuber überfallen eine Reisekutsche in Italien. Gemälde von Johann Heinrich Bürkel, 1854. Öl auf Leinwand. Unten links signiert: HBürkel.
VORWORT
„Man hatte ihm vom Spessart so mancherlei erzählt. Eine große Räuberbande sollte dort ihr Wesen treiben, viele Reisende waren dort in den letzten Wochen geplündert worden, ja man sprach sogar von einigen greulichen Mordgeschichten …“
Wilhelm Hauff, Das Wirtshaus im Spessart, 1826
Um die Sicherheit des öffentlichen Raumes sah es zu fast allen Zeiten bedenklich aus. Die europäischen Reisenden vor der Industrialisierung im Laufe des 19. Jahrhunderts lebten permanent gefährlich. Die Kriminalität armer Unterschichten in der Neuzeit wie vorher im Mittelalter war erheblich, und unabhängig von allen Fragen der Sozialstruktur spielten die unsicheren Verkehrswege eine entscheidende Rolle. In Deutschland kannte man zwar noch die Trassen der Römerstraßen und auch das lediglich im Westen und Süden, aber ansonsten konnte man sich nur auf der Rollbahn bewegen, dem durch Wagen und Füße niedergetrampelten, unbefestigten Weg. Diese erbärmlichen Straßen waren Nährboden und Lebensraum des Fahrenden Volkes im Mittelalter und der frühen Neuzeit.
Entsprechend unsicher waren im neuzeitlichen Europa Straßen und Wege. Wer reiste – zu Fuß, mit der Postkutsche oder dem Boot, die Wohlhabenden auch mit dem eigenen Pferd – musste dauernd mit Überfällen rechnen (Abb. 1). Eine Polizei im modernen Sinn, die dem gesamten Volk Sicherheit garantieren konnte, gab es nicht – und es gibt sie ja auch heute nur als Ideal, dem freilich manche Staaten nahe kommen. In den Generationen nach dem Dreißigjährigen Krieg bemühten sich die europäischen Staaten des Absolutismus um eine gewisse Kontrolle des Verbrecherwesens, doch dauerte es bis in das 19. Jahrhundert, dass sich ein sichtbarer Umschwung in der Haltung der Regierenden zur öffentlichen Sicherheit anbahnte. Im Jahr 1829 gründete in London Sir Robert Peel die erste uniformierte Polizeitruppe der Neuzeit, die Londoner Metropolitan Police. Diese Idee setzte sich im Laufe der Zeit durch. Die Mechanisierung des Verkehrs, erst durch die Eisenbahn im 19. Jahrhundert, dann durch das Automobil, führten dazu, dass seit über 150 Jahren die Reisenden und überhaupt die Menschen in der Öffentlichkeit nicht mehr so verwundbar wie in den Jahrhunderten zuvor waren.
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