Jott H. Wangerin - Stiefmütterchen Ost und Königskerze West

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Stiefmütterchen Ost und Königskerze West: краткое содержание, описание и аннотация

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Jott H. Wangerin: 1943 in Wangerin/ Pommern geboren, in der malerisch gelegenen mecklenburgischen Kleinstadt Tessin die Jugend verbracht, nach dem Studium an der Humboldt-Universität Berlin als Diplomingenieur in der alten Hansestadt Stralsund bis zur Rente gearbeitet und noch heute dort lebend. »In meinen Schilderungen – beispielsweise um historische Ereignisse der jüngsten Zeit im Ost- und Westteil unserer schönen Heimat – geht es mir weniger um die nackten Fakten, als um die liebenswerten Begleiterscheinungen – trotz aller Probleme, die nicht vergessen werden sollten. Ich möchte möglichst viele Kleinigkeiten im Alltag vor Ort beleuchten und aufzeigen, wie ereignisreich sich unser tägliches Leben gestaltet und dass es mehr gibt, als den überall beschworenen Stress.«

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Man muss also an diese Frage dialektisch herangehen, und danach ist der Zucker süß, weil seine Herstellung den Zuckermachern nicht mehr so sauer wird wie früher.

Aber dafür war der Zucker früher auch viel süßer.

Zuckerschnee

Schneeweiß alle Dächer,

Die Luft gut gesüßt,

Von Jahr zu Jahr frecher,

Bis niemand mehr grüßt!

Einstein

„Die reinste Form des Wahnsinns ist es,

Alles beim Alten zu lassen

Und gleichzeitig zu hoffen,

Dass sich etwas ändert.”

Augenblick

Und als ich sie dort liegen sah,

Lang ausgestreckt mit off ’nem Haar,

Da fiel’s mir schwer vorbei zu geh’n,

Erst musst’ ich tief ins Aug’ ihr seh’n.

Das ging mächtig nach hinten los

1974

Eines Tages bat der Parteisekretär unseren etwa 70 Jahre alten Elektromeister, die Kellerbeleuchtung in seinem Haus in Ordnung zu bringen. Er hatte wie die meisten Menschen dort auf dem Lande nebenbei eine kleine LPG zu versorgen, hauptamtlich war er der für die Feldfrüchte verantwortliche Hauptagronom.

Und im Keller lagerte in der Tiefkühltruhe sein Vorrat, der jetzt ohne Strom zu vergammeln drohte. Sofort setzte sich am Abend der alte Elektromeister in seinen fast genauso alten „Trabbi“ und fuhr über die Dörfer zum Parteisekretär. Der wartete natürlich schon händeringend auf ihn.

Im Oderbruch liegen bekanntlich etliche Dörfer unter dem Wasserspiegel, will sagen, die Feuchtigkeit ist ein ständiges Problem. Der Parteisekretär öffnet also die Falltür in den dunklen Keller. Der alte, behäbige Elektromeister steigt mit einer Handlampe die rutschige Holztreppe in die dunkle Ungewissheit hinab. Oben beobachtet der Parteisekretär argwöhnisch und hoffnungsvoll zugleich jeden Schritt des alten Mannes. Plötzlich hört er mit einem furchtbaren Krach aus der Dunkelheit heraus das Holz bersten. Oh Gott, denkt er, da ist etwas passiert, das gibt bestimmt großen Ärger! Und im selben Moment schreit unser behäbiger Elektromeister: „Hol mich raus, ich hänge zwischen zwei gebrochenen Stufen und kriege keine Luft!“ Und was macht ein Parteisekretär, wenn es um sein Privateigentum geht?

Genau dasselbe wie jeder andere unter uns! Er sucht nach seinem Feuerzeug in der Hosentasche, leuchtet damit in den Keller hinunter und jammert laut, nachdem er den Schaden an seiner Treppe besehen hatte: „Mensch, Konrad, was hast du bloß gemacht, wie kriege ich nun die Treppe wieder heil!“

Aber dann siegte doch noch sein Mitgefühl für den röchelnd Festgeklemmten, und mit Stricken und einer Leiter bewaffnet, befreite er ihn aus seiner misslichen Lage.

Auge um Auge

Es ist wirklich schwer,

Gute Miene zum bösen Spiel zu machen!

Denn es werden täglich mehr,

Die rücksichtslos Lärm machen!

Naturgesetz

Die Natur hat ewige Gesetze!

Deine Chance besteht darin,

Sie für dich zu nutzen!

Das geht nicht ganz ohne Hetze!

Aber dir bleibt noch die Zeit zum Putzen!

Piepmatz

Er singt nicht nur,

Er macht auch viel,

Nutzt die Natur,

Im Monatsspiel.

Damals wie heute?

Unsere Kinder sind quasi am FKK-Strand aufgewachsen.

Meine Eltern hatten sich in den sechziger Jahren ein Wochenendhaus in Wieck auf dem Darß angeschafft. Gerne verbrachten wir dort unseren Ostseeurlaub.

Zum Strand fuhren wir an die „Hohe Düne“ nach Prerow, damals noch der ausgewiesene „Wiecker Badestrand.“ Wenn wir dann endlich nach schweißtreibender Bauarbeit in unserer Sandburg lagen, weit sichtbar mit Muscheln: „Belegt von … bis …“ als unser Eigentum gekennzeichnet, dann hatten wir in der Regel für 14 Tage unsere Ruhe vor „Burgräubern.“ Und wenn es schon mal passierte, dass unbelehrbare Ignoranten sich in fremdem Eigentum breit machten, wurden diese mit Hilfe sämtlicher Nachbarn schnell vertrieben. Man kannte sich mittlerweile schon aus jahrelanger Nachbarschaft, zwar nicht mit Namen, aber an unverkennbaren Merkmalen: „Siehst du dort den mit der weißen Mütze? Das ist doch der Erfurter, und der ist schon wieder so schön braun.“ Oder: „Guck mal, die Berliner sind auch wieder da, ich glaub, sie ist schon wieder schwanger“, usw.

Aus Weimar kam auch schon seit vielen Jahren immer an dieselbe Stelle ein sehr netter rüstiger Rentner mit seiner Frau. Sie benutzten Klapp-Fahrräder von Mifa Sangerhausen, die damals gerade in Mode kamen. Mittags fuhr er täglich mit seinem 20 Zoll-Rad nach Prerow, wahrscheinlich zum Mittagessen.

Aber wenn er dann nach etwa zwei Stunden wieder am Strand auftauchte, sah man einen Pappkarton unter seinem linken Arm, während er mit dem rechten das Fahrrad mühsam durch den Sand bugsierte. Das war bestimmt sehr schwer für ihn, aber er machte es gerne. Nun ging er von Burg zu Burg und verkaufte für 35 Pfennig (also zum Einkaufspreis!) sein „Hartgefrorenes“ zwischen zwei Waffeln. Und es war immer noch bissfest, obwohl er einen langen Weg zurücklegen musste, und er nahm niemals ein Trinkgeld! Jeder mochte ihn natürlich und die Kinder waren froh, wenn er im gleichen „Durchgang“ wie wir Urlaub machte, denn dann war ihr Eis gesichert. Es gab natürlich auch Tage, wo es kein Eis gab, weil es wie manches andere auch gerade mal ausgegangen war. Das war dann aber kein Beinbruch.

Wenn es Eis gab, konnte man sich darauf verlassen, dass er es mitbrachte.

Und dann war ja immer noch der „Kapitän“ da. Wir nannten ihn wegen seiner Mütze so, und er hatte den „Strandläufer“ zum Freund, jedenfalls lustwandelten diese beiden alten Herren den lieben langen Tag schwarzbraun gebrannt den Strand hoch und runter. Und dann die vielen knusprigen jungen Damen.

Sie kamen hübsch angezogen an den Strand – Jogginganzüge hatten es noch nicht bis zu uns geschafft – und sahen noch hübscher ausgezogen aus. Die reinste Augenweide! Es war eine schöne Zeit, man war unter Freunden und fühlte sich wohl.

Und wie ist es heute?

Strandburgen findet man nur noch ganz vereinzelt am abgelegenen Weststrand.

Am normalen Badestrand in und um Prerow haben sich mehr und mehr die „Strandmuscheln“ durchgesetzt. Wir „Einheimischen“, die seit Ende der siebziger Jahre am praktischen Windschutz leicht zu erkennen sind, haben einen riesigen Spaß daran, zuzugucken, wie ungeschickt unsere Brüder und Schwestern aus den alten Bundesländern sich beim Aufbau dieser Ungetüme anstellen. Da meist der Wind kräftig aus Osten bläst, fliegen die Muscheln beim ersten Mal schon bald als Strandgut umher, bis ihnen dann der Knoten platzt und der „Drachen“ mit dem mitgeschleppten Sachen beschwert und verankert wird. Beim zweiten Mal klappt es schon besser, aber man spürt auch den neidischen Blick auf den im Osten bewährten Windschutz. Manche kaufen ihn deshalb auch gleich nach ihrer Anreise aus NRW.

Na ja, und mit dem Ausziehen tun sich die „alten Länder“ sowieso sehr schwer. Mindestens mit Schlüpfer und BH sitzen sie vor der Sonne und uns versteckt in ihren Muscheln und beobachten alles ganz genau. Man möchte meinen, sie ekeln sich vor uns braungebrannten Nackedeis, aber da sie keine Chance haben, ihre Baggerlochpraktiken bei uns durchzusetzen, ertragen sie unseren Anblick, manche kommen auch nicht wieder hierher, sondern schmoren dann schon lieber in ihrem vertrauten Strandkorb. Aber sind sie denn heute überhaupt noch schön und knackig? Sehnt man sich danach, dass „sie“ endlich ihre Hüllen fallen lässt? Eher wohl nicht! Sie sind meist recht üppig, nur ihre riesigen, runden vor der bösen Sonne geschützten bleichen Köpfe gucken hin und wieder aus ihrer Strandmuschel heraus – man braucht keine besondere Fantasie, um sich vorzustellen, wie blass der übrige Körper sein muss! –, und schon schlafen sie weiter! Irgendwann drückt „es“ dann aber doch so doll, dass sie zähneklappernd tatsächlich bis zum Bauch ins Wasser gehen.

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