Und das soll der Sinn des Lebens sein: 25 Jahre lang lernen, wie man Sachen kauft, um sie dann anschließend tatsächlich zu erwerben und sie am Ende doch alle wieder loszulassen?! Das kann doch keiner ernst nehmen – oder? Alles wird früher oder später kaputtgehen und weggeworfen werden, garantiert! Was hält schon ewig?
Selbst das große Römische Reich musste abtreten, das Dritte Reich, der Bauern- und Arbeiterstaat der DDR und viele andere. Wer garantiert eigentlich, dass der Kapitalismus eines Tages nicht auch abtreten muss? Die Bibel auf jeden Fall nicht! Das Einzige, das eine Ewigkeit hält, ist laut der Bibel die Seele des Menschen. Wie wäre es, wir würden ab sofort verstärkt in Menschen investieren und Materie erst an die 3., 4. oder 5. Stelle setzen?
Da kommt ein junger Mann zu Jesus und fragt ihn: »Was muss ich tun, um ewiges Leben zu bekommen?« Und Jesus sagt: »Verkaufe alles, was du hast, gib das Geld den Armen, und dann komm und folge mir nach.« Wir sollen das loslassen, was uns keinen wirklichen Halt im Leben gibt. Bei dem jungen Mann war es sein Reichtum. Es kann aber auch Stolz sein oder Eifersucht, Verletzungen oder Minderwertigkeitsgefühle, die ich loslassen muss. Weil all das mich vom wirklichen Leben abhält.
Und dann kommt der entscheidende Satz von Jesus: »Komm und folge mir nach!« Weil dieser Jesus uns zur Ewigkeit führt. Und das ist weniger ein Zeitbegriff als ein Qualitätsbegriff. Leben, Frieden, Gerechtigkeit, Freude, Liebe von absoluter Qualität ohne doppelten Boden. Das wär’s doch, wenn du den ganzen Stehkrempel loslassen, diesem Jesus folgen und dann Leben mit Qualität erleben würdest. Mit Ewigkeitsqualität, die sogar über den Tod hinaus Bestand hat.
Arno Backhaus
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander.
JOHANNES 10,10-12A (EINHEITSÜBERSETZUNG)
Seht zu, dass niemand die Gnade Gottes verscherzt, dass keine bittere Wurzel wächst und Schaden stiftet und durch sie alle vergiftet werden.
HEBR ÄER 12,15 (EINHEITSÜBERSETZUNG)
In einer Jazzbar in Bosnien herrscht dicke Luft. Eingekeilt zwischen Studenten, verbringen wir passivrauchend den Abend. Eine »Walter Wolf« nach der anderen wird aus ihrer exklusiven Packung genommen und angezündet. Die blauen, durchdringenden Wolfsaugen auf der blütenweißen Zigarettenschachtel fangen meinen Blick auf. Sie faszinieren mich, durchdringen meine Gedanken, schlagen mich spöttisch in ihren Bann und raunen mir zu:
»Diese intelligenten jungen Menschen glauben, dass die Zukunft ihnen gehört. Wachsam hüten sie ihre Grenzen. Niemand soll ihnen zu nahe treten. Aber genau das ist der Weg, wie ich mir alles nehmen werde, alles. Verletzungen haben Hass gesät und erneut verletzt. Bitterkeit hat ihr Herzensland im Griff und versucht, alles zu durchdringen. Stolz schlagen sie sich an die Brust – wir sorgen für unser Glück. Lukrative Geschäfte. Selbstbestimmtes Handeln. Vermeintlich frei. Sie ignorieren, dass ›Walter Wolf‹ tödlich ist. Meine Schönheit ist gefährlich unauffällig. So getarnt bekomme ich, was ich will. Aktiv oder passiv, wissend oder unwissend – sie lassen sich von mir regieren. Richtig oder falsch – das ist unwichtig: Hauptsache Spaß, Erfolg, eine goldene Vision.
Bei manchen leistet Religiosität der Verbitterung weiter Vorschub. Für Gott und ihren einzig wahren Glauben tun sie alles. Dann wird dieser Gott doch auch alles für sie tun! Mit diesem Willen regieren sie ihre Welt und ihren Gott. Und sie leiden, weil sie blind für die Wahrheit sind. Ich habe alles unterminiert, sechs Millionen Minen auf ihren Feldern verbuddelt und noch mehr in ihren Herzen vergraben. Hah!
Mein einziges Ziel ist, ihr Herz zu stehlen, echte Liebe abzutöten und Leben zu zerstören. Es gibt nur eines, das ich fürchte, das mich unbarmherzig zurückdrängen kann: Vertrauen statt selbst kämpfen.
Dem Einen, der sie kennt und aus bedingungsloser Liebe alles getan hat für sie. Würden sie ihm total vertrauen, ihren Egotrip aufgeben, zu ihrer Erfüllung nur ihn ansehen, dann hätte ich keine Chance. Sie müssten das Minenräumen ihm überlassen und nicht mehr selbstherrlich für sich selbst sorgen; denn er würde es ja für sie tun. Meine Taktik würde auffliegen, und ich hätte verspielt. Aber mit meiner Wolfsart halte ich die ganze Welt genial im Griff. Und keiner begreift, dass es um Leben oder Tod geht.«
Christiane Ratz
So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit.
EPHESER 5,15-16 (LUTHER 1984)
An jenem Freitag hatte ich die Küche geputzt. Ein paar Besorgungen hatte ich auch gemacht. Schularbeiten mit den Kindern. Abends waren wir seit Langem mal wieder in einem Konzert gewesen, das war richtig schön. Und das war er, unser Tag, Alltag eben. Warum ich das erwähne? Weil ich erst eine Woche später erfuhr, dass an jenem Freitag eine liebe Freundin verstorben war. Sie hatte an Krebs gelitten. Diese Freundin war und ist ein für Christus entschiedener Mensch, und ich weiß, dass es ihr jetzt in der Ewigkeit gut geht. Sie ist sozusagen doppelt erlöst: Sie leidet nicht mehr unter Schmerzen, und sie hat wirklich das, was man ewige Ruhe nennt! Ich freue mich für sie. Aber da ist auch das nagende Gefühl des Verlustes, der Leere. Das Realisieren: Sie wird den Hörer nicht mehr abnehmen, wenn ich anrufe. Das Eingestehen: Du wolltest sie immer noch einmal besuchen und hast es nicht getan.
Und da ist plötzlich auch diese Selbstkritik: Was habe ich mit meiner Zeit gemacht? Wie lebe ich meinen Tag? Nutze ich ihn? Nutze ich ihn, um meinen Kindern ein Lächeln zu schenken, um ihnen vorzuleben, dass die Entscheidung für Jesus das Wichtigste im Leben ist und sich lohnt? Nutze ich die Fragen meiner Mitmenschen nach dem Sinn des Lebens und Sterbens?
Im Roman Der Club der toten Dichter prägte die literaturversessenen Studenten die Devise »carpe diem« – »Nutze den Tag«. Sie wollten leben, aus dem Vollen schöpfen, ihre Seelen fühlen und füllen. Sie dachten dabei nicht an Gott. Was sie aber hatten, war eine Hingabe zum Leben, die uns Christen manchmal ganz guttäte. Eine Begeisterung, die ansteckt und Kreise zieht. Vielleicht ist das meine wichtigste Lehre aus der Leere des Verlustes: Ja, mir bleibt noch Zeit hier auf Erden, und die will ich nutzen. Ostern war gestern und ist noch heute. Und meine Mitmenschen haben ein Recht darauf, das zu erfahren!
Petra Piater
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