„Musst du die erwähnen? Du verdirbst mir die gute Laune!“
„Nach dem Angeln tust du mir bitte den Gefallen, dich mit deinem Großvater zu beschäftigen. Wer weiß, wie lange der Gute noch lebt!“
„Für mich sind das keine guten Argumente. Am Ende habe ich einen Haut-Pays-Opa, der mich noch überlebt!“
„Abwegig ist das nicht! Grüße Albert von mir.“
Dank der Sandwürmer fängt Marcel regelmäßig Fische. Darunter Exemplare, die der Anfänger zuvor nie zu Gesicht bekommen hat. Ein Grundfisch mit einem überdimensionierten, gepanzerten und mit Stacheln bewehrten Kopf. An dem mickrigen Körper scheint wenig Essbares dran zu sein. Ein aalförmiger Fisch hängt am Haken, der ein langes spitzes Maul hat, in dem eine erschreckende Anzahl kleiner Zähne aufgereiht sind. Der Fang versucht, seinen Fänger zu beißen, wann immer dieser nach ihm greift. Vor Aufregung hat Marcel vergessen, Handschuhe anzuziehen.
„Gib bei den »Nadeln« acht!“, rät Albert, der unbemerkt auf dem Kutter aufgetaucht ist. „Wenn das Vieh dich erwischt, reißt sein Kiefer dir die Haut mehrere Zentimeter weit auf. Die Wunden entzünden sich und verheilen nur langsam!“
Schon greift der erfahrene Fischer nach einem Stück Holz und verpasst dem großäugigen Hornhecht einen kräftigen Hieb.
„Das ist eine Meeresnadel. Einfach salzen und nach ein paar Minuten auf den Grill legen. Dieser Fisch hat viele türkisfarbene Gräten, ist aber trotzdem recht wohlschmeckend.“
„Meine Tante sagt, Sie seien schon recht alt.“
„Da hat die gute Louane nicht unrecht. Ich stamme noch vom dritten Menschengeschlecht ab, welches auf der Erde lebt.“
„Hat Gott den Menschen nicht im Paradies erschaffen?“
„Die Götter haben mehrere Gattungen Mensch geschaffen. Im alten
»Elysium«, in »Stonehenge«, ist aus dem »Neandertaler« der »Cro Magnon« entstanden. Der letzte Garten Eden hat in der Bretagne gelegen, bevor das »ENG.EL Land« namens »Albion« sich vom Festland gelöst hat. Das ehemalige Labor ist der »Cairn vom Petit Mont« und die Geburtsstation der »Cairn von Gavrinis«. Der Apfelbaum hat auf der
»Île-aux-Moines« der Hauptinsel von »Avalon« gestanden. Nachdem Noah mit der Arche in »Arradon« 1gelandet ist, hat EN.LIL aus dem
»Cro Magnon« den sogenannten Sapiens geformt, der nicht zeugungsfähig gewesen ist. Sein Bruder EN.KI hat den Baum des Lebens verändert. Erst durch diesen Eingriff hat sich diese Menschengattung selbst fortgepflanzt und ist seither der »Sapiens Sapiens«. Die ersten Kelten. Wut entbrannt hat EN.LIL daraufhin die Menschen durch den ENG.EL GABRI.EL vertreiben lassen. Das ist vor fünftausendsiebenhundertsiebenundfünfzig Jahren geschehen. Diese sind bis nach Griechenland gezogen und haben die Geschichte der Götter dort bewahrt. So haben sich die Kelten über Europa bis nach Indien verbreitet. Aber nur die Juden haben sich das Datum gemerkt.“
„Warum hat Gott den Neandertaler nicht einfach so belassen, wie die Natur ihn beschaffen hat?“
„Die erste Menschheit, die PRO.ME.THE.US kreiert hat, ist EN.LIL zu langlebig und zu gescheit gewesen. Diese robuste Gattung ist zur Gefahr für die Götter geworden. Außerdem haben die angeblichen Steinzeitmenschen die Eigenart besessen, faul und laut gewesen zu sein. Insbesondere ihre hellen Stimmen raubten EN.LIL den letzten Nerv. Die große Überschwemmung hat diese Rasse ausgelöscht. Aus ein paar Überlebenden haben die Götter den »Cro Magnon« geschaffen, da sich die Bedingungen auf der Erde grundlegend geändert haben.“
„Sagten Sie langlebig? Die Wissenschaft sagt, der »Homo neanderthalensis« hat höchstens zwanzig Jahre lang gelebt.“
„Diese Spezies hat ein Alter von bis zu dreitausendsechshundert Jahre erreicht! Die Götter haben diese ohne Ausnahme bis zu deren Lebensende in die »Unterwelt« deportiert sobald das Erwachsenenalter überschritten worden ist. Das erklärt das angeblich junge Sterben.“
„Das sagt nichts darüber aus, weshalb der Neandertaler verändert worden ist“.
„Wer nicht altert, überlebt lange Raumflüge. Große Distanzen sind kein Hindernis. Die Götter haben befürchtet, die neue Gattung verbreiten sich unkontrolliert über das Universum. Darum ist unsere Lebenserwartung auf achthundert Jahre reduziert worden!“
„Achthundert?“
„Die letzten Halbgötter haben weit länger gelebt.“
„Warum gehen Sie mit diesem Wissen nicht an die Öffentlichkeit? Das wäre eine Sensation!“
„Mein Leben wäre zu Ende! Ärzte und Wissenschaftler unternähmen Experimente mit mir. Die Regierung brächte mich nach Paris, um mich dort auszustellen. Sei dir versichert – und ich bin froh darüber –, kein Mensch glaubt diese Geschichte!“
„Weshalb erzählen Sie das ausgerechnet mir?“
„Die Zeit kommt, da den »Sapiens« die Augen zu öffnen sind. Ich hoffe, du vollbringst das Wunder der Verkündung.“
„Ich opfere mein Leben nicht für eine skurrile Idee!“
„Du bist in eine andere Zeit geboren. Bis du ein alter Mann bist, hat sich die Denkweise der Menschen grundlegend geändert.“
„Was gibt mir Anlass, Ihren Worten zu trauen?“
„Du bist einer von uns, selbst wenn in dir das Blut des Teufels fließt. Ich spüre das! Der Herr der Unterwelt, hat in der Bretagne zu unserem Glück nur Merlin gezeugt, bevor EN.KI nach Deutschland weitergezogen ist. Du bist hoffentlich klug genug, die Geschichte für dich zu behalten, bis die Zeit gekommen ist, die Menschheit aufzuklären. Und nimm dich vor den Boten des Fürsten der Finsternis in Acht. Die überwachen dich auf Schritt und Tritt, sobald die Häscher wieder auf deiner Fährte sind!“
Marcel traut seinen Ohren nicht. Woher weiß der alte Fischer von den Kleinohren? Eine ganze Weile schaut der Junge nachdenklich hinaus aufs Meer. Marcel hat vorgehabt weitere Fragen zu stellen, doch der Alte ist inzwischen geräuschlos verschwunden.
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