Christine Kraus - Lintu

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Ihre außergewöhnliche Gabe ist zugleich ihre große Leidenschaft: Im Wind liegen, die Erde von oben betrachten, ein Ziel pfeilschnell erreichen – in jedem unbeobachteten Moment bewegt sich Elli schwebend durch die Welt. Doch sie kann ihre Freude mit niemandem teilen: Schon früh musste sie lernen, ihre Fähigkeit vor anderen zu verbergen. Auch die Frage, warum sie fliegen kann, bleibt unbeantwortet – in ihrer Familie wird nicht darüber gesprochen. Am Rand einer großen Stadt versucht die junge Frau, ein unauffälliges Leben zu führen, bis der Überfall auf eine geliebte Freundin alles verändert. Nicht ganz freiwillig weiht Elli ihren besten Freund in ihr Geheimnis ein und entdeckt gleichzeitig Hinweise zu ihrer Herkunft. Elli schöpft Hoffnung, dem Rätsel endlich auf die Spur zu kommen. Entschlossen, Menschen zu finden, die so sind wie sie, macht sie sich auf die Suche und nimmt mutig jede Herausforderung an, die auf ihrem Weg liegt.

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Wie Stein. Wie Fels. Wie das Gebirge um mich herum.

Alles in mir drin – dicht. Und leer.

Ihre Schwingungen fehlten.

Also lag ich.

Rührte mich nicht.

Wartete.

Das konnte ich tun. Warten.

Keine Ahnung worauf.

Einfach warten.

Auf einen Impuls vielleicht. Eine Idee. Eine Regung.

Irgendetwas, das die Leere füllte.

Das die Dichte weniger dicht machte.

Das – lebte.

Die Sonne wanderte über den Himmel.

Ich lag.

Wartete.

Die Vögel zwitscherten.

Grillen zirpten nicht. Es gab keine Grillen hier. Es gab Vögel hier.

Und Stille.

Und sie.

Ich drehte mich um zu ihr.

Starrte sie an.

Wollte meine Hand heben, sie streicheln. Konnte nicht.

Konnte nur liegen.

Und warten.

Die Vögel gaben den Ausschlag.

Nicht die kleinen. Die großen. Die über uns am Himmel kreisten.

Auch sie warteten.

Auf mich.

Ich sollte sie freigeben. Ihren Körper zur Verfügung stellen.

Als Nahrung.

Im großen Kreislauf des Lebens.

So, wie sie es gewollt hatte.

Ich sah sie noch einmal an.

Rollte mich zur Seite.

Über den Rand der Plattform hinaus.

Ließ mich fallen.

Fiel.

Schnell.

Der Baum war hoch, aber doch nicht so hoch.

Fiel zu schnell, um nachzudenken.

Genau das wollte ich.

Ich wollte die Entscheidung.

Sah den Boden auf mich zurasen.

Ging in den Schwebezustand, kurz bevor ich aufgeschlagen wäre. Hatte immer noch die Wahl zu landen und liegen zu bleiben, bis ich gestorben war, oder zu fliegen.

Ich flog.

Hoch zur Plattform zurück, aber mit Abstand. Die ersten Vögel landeten schon in der Krone, versuchten zur Plattform zu kommen. Ich flog hinauf und schrie. Schrie diese Vögel an, die den Körper meiner Großmutter fressen würden. Sie flatterten auf, drehten eine Runde, setzten sich wieder. Beäugten mich. Bewegten sich erneut auf die Plattform zu. Ich ließ sie gewähren. Es war richtig so. Ich musste sie freigeben. Eine Weile blieb ich noch in der Baumkrone hocken, behielt den Schwebezustand bei, versuchte, mich zu sammeln. Setzte meine Mütze ab, die ich seit Beginn unserer Reise getragen hatte. Horchte auf meinen Atem, spürte die Luft um mich herum, nahm das Licht auf, lauschte auf die Geräusche, empfand meine Gliedmaßen, den Leib, den Kopf. Ich musste hier weg, bevor die Vögel anfingen, den Körper meiner Großmutter in Stücke zu reißen. Das wollte ich nicht miterleben.

Es war später Nachmittag, dem Licht nach zu urteilen. Die Sonne war längst hinter dem Rand des Tals verschwunden. Eigentlich musste ich jetzt los, um die Nacht über der Ebene zu erwischen. Aber ich wollte noch nicht. Fühlte mich kraftlos. Hatte zwei Tage und zwei Nächte nicht geschlafen. Nichts gegessen, nicht getrunken, auch kein Bedürfnis danach. Doch ich wusste, dass ich das nicht ewig durchhalten konnte.

Ich beschloss, das Tal zu erkunden. Es war gut, es zu kennen und ungewiss, wann ich wieder hierher kommen konnte. Ich hatte es zwar vor, um Großmutters Knochen zu vergraben und die Asche ihrer Haare in den Wind zu streuen, so wie sie es mir erzählt hatte. Doch ich wusste nicht, wohin es mich von jetzt an verschlagen würde, wie lange es dauern würde, bis ich dieses Ritual ausführen konnte. Dicht am Boden flog ich das ganze Tal ab. Vielleicht war irgendwo Wasser zu finden. Es sah allerdings nicht danach aus. Trockene Nadeln und Pinienzapfen bedeckten den Boden, und die Felswände waren kahl. Offensichtlich überlebten die Bäume mit dem bisschen Regenwasser, das über dem Valle niederging. Bis zur nächsten Nacht konnte ich es noch ohne Wasser schaffen, wenn ich lange genug im Schwebezustand blieb.

Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Bäume sich hier natürlicherweise angesiedelt hatten. Leider hatte ich das nicht mehr fragen können. Wahrscheinlich hatten sich meine Vorfahren diesen Friedhof großgezogen. Normalerweise stand ich nicht besonders auf Friedhöfe, aber dieser hier hatte es mir angetan. Eigentlich erschien er mir mehr als ein Ort der inneren Einkehr. Die natürliche Kargheit nahm dem Prozess des Sterbens das Unbegreifliche, das ihm auf den Friedhöfen der Madur anhaftete. Die Erde schien dem Himmel hier näher zu sein als anderswo.

Allerdings war die wohltuende Stille verschwunden. Das Tal war vom aufgeregten Gekrächze der Vögel erfüllt. Es war kaum zu ertragen, wie sie sich um Großmutters Körper zankten. Konnte ich das auf die Dauer aushalten? Vielleicht musste ich mich außerhalb des Tals nach einer Schlafmöglichkeit umsehen. An den rissigen Felsen entlang flog ich ganz nach oben und lugte über den Rand. Auf der einen Seite konnte ich nach Frankreich schauen, dort wo wir hergekommen waren, dort wo ich wieder hinmusste – allein. Auf den anderen Seiten schlossen sich Berge über Berge an, Steilwände, wohin ich blickte, und majestätische Gipfel. Der Valle lag etwa auf dreiviertel der Höhe mitten im Gebirge. Ich schaute von oben auf die Bäume hinunter. Sie bildeten mit ihren ausladenden Kronen dunkle Flecken zwischen Felswänden. Wenn ich mir vorstellte, im Flugzeug darüber zu fliegen, musste der Eindruck entstehen, es gäbe dort einen kahlen Einschnitt zwischen den Felsen. Nichts, was einlud, sich genauer damit zu beschäftigen. Man würde nicht auf die Idee kommen, dass hier Bäume standen. Allzu viele waren es auch nicht. Zwölf, genau gesagt. Ich flog die anderen elf Bäume einzeln ab, spähte vorsichtig auf die Plattformen. Glücklicherweise waren sie alle leer. Ich sah mir die Amulette meiner verstorbenen Vorfahren an. Ohne Ausnahme stellten sie Tiere dar. Wie bei den Indianern, dachte ich. Ob sie eine ähnliche Bedeutung hatten? Vielleicht stand das in dem Büchlein über die Lintu.

Wo hatte ich es überhaupt? Oh Gott, wo war mein Rucksack geblieben? Großmutters Tagebücher, die Bücher über mein Volk! Ich versuchte mich zu erinnern, wann ich ihn zuletzt gesehen hatte. Das Taschenmesser rausgenommen, richtig. Er lag noch oben auf der Plattform bei Großmutter! Shit! Da wollte ich auf keinen Fall hoch, nicht, solange die Vögel am Werk waren. Mir wurde ganz elend. Dann musste ich eben doch hier warten. Ich würde ihn jetzt nicht holen. Ich schwebte auf die Plattform über mir und rollte mich zusammen. Es war noch hell, aber ich wollte nichts mehr sehen. Mein Rucksack neben Großmutter, das war einfach zu viel. Ich schloss die Augen und löste den Schwebezustand auf. Doch das Gezanke der Vögel wurde dadurch nicht leiser. An Schlaf war nicht zu denken. Überhaupt hatte ich keine Ahnung, wie lange es mit diesen Viechern gehen würde. Ich kannte mich nicht aus mit dem Appetit von Aasfressern. Vielleicht brauchten sie sogar mehrere Tage. Und was dann zurückblieb, musste nicht ansehnlicher sein als das, was ich jetzt vorfinden würde. Großmutter – hilf mir! Ich will deinen Körper nicht in diesem Zustand sehen! Natürlich konnte sie nicht antworten. Aber ich war ihr nahe genug, um mir ihre Antwort zu denken.

Sentimentalität hilft jetzt nicht weiter. Oder willst du die Bücher riskieren? Sie werden nicht besser, wenn die Vögel darauf herumlaufen. Wahrscheinlich brauchst du noch nicht einmal genau hinzuschauen. Konzentriere dich auf den Rucksack. Das Sensibelchen geben kannst du, wenn du ihn hast.

Der letzte Satz war von mir. Sie hätte sich bestimmt gewählter ausgedrückt. Also fasste ich mir ein Herz und flog hin zu ihr. Besser gesagt, ich schoss. Wollte es einfach nur hinter mich bringen und gleichzeitig die Vögel verscheuchen. Bis ich dort war, sprach ich ununterbrochen laut vor mich hin: „Konzentriere dich auf den Rucksack. Packen und weg. Konzentriere dich auf den Rucksack. Packen und weg.“ Die Vögel taten mir den Gefallen und flogen auf. Ich konzentrierte mich auf den Rucksack, schaute nicht links und nicht rechts. Packte ihn, flog davon. Wie ich es mir selbst vorgeschlagen hatte. Meine Erleichterung wuchs mit jedem Meter Distanz, den ich zwischen die Plattform und mich brachte. Aber ich war auch beschämt. Dort lag der Körper meiner Großmutter und ich floh vor ihm, als wäre er etwas Schlimmes.

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