
Abb. 19Ausschleifen der Modellgussprothese, um Platz für die Locator-Matrize zu schaffen

Abb. 20aSandstrahlgerät (Micro Etcher)

Abb. 20bSandstrahlen des Vierkantaufbaus

Abb. 21aMetallprimer
Abb. 21bEinpinseln der Patrize

Abb. 21cEinpinseln des Vierkantaufbaus
An die Anmischung eines Kompositklebers für Metallverbindungen schloss sich das Einstreichen beider Adhäsivflächen mit einem Pinsel an. Die Locator-Patrize wurde mit definiertem Druck adaptiert und die Uhr auf 5 Minuten Aushärtezeit eingestellt ( Abb. 22abis d). Etwa 2 Minuten später erfolgt ein vorsichtiges Abschälen der Kleberreste mit einem Scaler. Nach Ablauf der Aushärtezeit wurden dann die Kleberreste rundherum unter Aufblasen des Sulkus mit dem Scaler entfernt. Die Locator-Patrize war damit erfolgreich adhäsiv zementiert ( Abb. 23)!

Abb. 22aMetallbefestigungskomposit
Abb. 22bEinpinseln der Patrize
Abb. 22cEinpinseln des Vierkantaufbaus

Abb. 22dPlatzierung der Patrize

Abb. 23Endkontrolle nach Zemententfernung
Die Matrize wurde aufgesteckt und auf Passung mit der ausgeschliffenen Modellgussprothese kontrolliert ( Abb. 24aund b). Da die Patrize keine Innentorxvertiefung wie die konfektionierten Aufbauten hatte, musste diese aus der Kunststoffretentionskappe ausgeschliffen werden. Wahlweise hätte auch die Retentionskappe für abgewinkelte Locator-Aufbauten verwendet werden können, denn diese haben keine Torxnut (vgl. Abb. 24a). Es wurde eine kleine Portion rosa Kaltpolymerisat angeteigt und nach Ablauf der Quellzeit eine geringe Menge in den Hohlschliff des Gerüstes und auch auf die Basis der Matrize gegeben (Vorsicht bei Unterschnitt!).

Abb. 24aMatrize mit Retentionskappe ohne Innentorx

Abb. 24bMatrize zur Funktionskontrolle aufgesteckt
Die Modellgussprothese wurde aufgedrückt und nach 5 Minuten Aushärtezeit abgenommen. Durch mehrmaliges Applizieren und Abnehmen erfolgte eine Überprüfung der Funktion des Locators. Im Labor wurde die Fixierung der Locator-Matrize noch mit Kaltpolymerisat und Drucktopf vervollständigt ( Abb. 25aund b). Die abnehmbare Prothese wurde eingliedert und war zur Zufriedenheit des Patienten voll funktionsfähig ( Abb. 26).

Abb. 25aRosa Prothesenkaltpolymerisat

Abb. 25bProthesenbasis mit eingearbeiteter Locator-Matrize

Abb. 26Endkontrolle – die abnehmbare Prothese hält wieder!
Mit Hilfe der modernen Metalladhäsivtechnik ist es im beschriebenen Fall gelungen, einen individuell angefertigten Locator erfolgreich einzugliedern. Es kann von einem Langzeiterfolg ausgegangen werden. Mit der vorgestellten Methodik lässt sich bestehender Zahnersatz auf Implantaten wieder funktionstüchtig machen und eine Explantation vermeiden. Bei solchen Notfällen ist es wichtig, zuerst das Problem zu definieren, dann eine Problemlösung zu formulieren und diese anschließend nach einer Checkliste Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen.
1 Camlog-Implantatsystem (Fa. Camlog, Wimsheim; www.camlog.de).
2 Polyether-Abformmaterial Permadyne (Fa. 3M Espe, Seefeld; www.3mespe.com/de).
3 Modellpolymerisat Pattern Resin (Fa. GC Germany, Bad Homburg; www.gceurope.com).
4 Sandstrahler Micro Etcher (Fa. American Dental Systems, Vaterstetten; www.adsystems.de).
5 Metallprimer (Fa. GC Germany, Bad Homburg; www.gceurope.com).
6 Metallbefestigungskomposit Nimetic Cem (Fa. 3M Espe, Seefeld; www.3mespe.com/de).
7 Kaltpolymerisat Paladur rosa (Fa. Heraeus Kulzer, Hanau; www.heraeus-kulzer.de).
8 Wundgaze Topper (Johnson & Johnson Wound Management/Fa. Ethicon, Norderstedt; www.ethicon.de).
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Die Lupenbrille
Kofferdamm rationell – Teil 1: Einsatz in der Endodontie
Kofferdamm rationell – Teil 2: Einsatz bei der Quadrantensanierung unter Zuhilfenahme der Adhäsivtechnik
Die rationelle adhäsive Eingliederung keramischer Inlays
Lückenschluß mit Contour Strip und Composit
Die Zahnhalsfüllung
Die subgingivale Zahnhalsfüllung
Die glasfaserverstärkte Kompositfüllung
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