Abb. 16a und bEingeschraubte Aufbaupfosten (a) und Röntgenkontrolle (b)
Abb. 17a und bGerüsteinprobe mit definitivem Bissregistrat
Abb. 18Die fertig gestellte Implantatgeschiebebrücke
Abb. 19a und bDie Aufbauschrauben werden mit 20 Ncm eingeschraubt

Abb. 20Die definitiv zementierte Implantatgeschiebebrücke
Anmerkung: Es soll Untersuchungen geben, die eine Auflösung der Titanoberfläche des Gerüstes beschreiben. Dies gilt aber nur für im Labor gegossene Titangerüste, welche ich nie verwendet habe. Bei industriell gefertigten Titanaufbauten ist lediglich eine schwache Mattierung zu erkennen. Die Außengerüste wurden immer aus hochwertiger Goldaufbrennlegierung hergestellt.
Im hier vorgestellten Fall wurde die eingegliederte Brücke abschließend sorgfältig mit Hilfe der FGP-Einschleifmethode auf exzentrische Kontakte überprüft, welche den Langzeiterfolg der Restauration sehr gefährden würden (vgl. Kapitel „Die funktionelle prothetische Vorbehandlung“, S. 171 ff.).
1 Ausgebrochenes Implantat: Screw-Vent (Ersatzteile erhältlich bei Fa. Zimmer Dental, Freiburg; www.zimmerdental.de).
2 Zusatzimplantat (Fa. Camlog, Wurmberg; www.camlog.com).
3 Wundverband Topper (Johnson & Johnson Wound Management/Fa. Ethicon, Norderstedt; www.ethicon.de).
4 Bissregistrat Pattern Resin (Fa. GC Germany, München; www.gceurope.com).
5 Carboxylatzement Durelon (Fa. 3M Espe, Seefeld; www.3mespe.com/de).
Die verklemmte Teleskopprothese
Problem: Eine Teleskopprothese ist verklemmt und kann nicht mehr abgenommen werden
Eine Patientin kam ganz verzweifelt in die Praxis, weil sie ihre Teleskopprothese im Unterkiefer seit 4 Tagen nicht mehr entfernen konnte. Sie hätte alles ausprobiert ( Abb. 1und 2).

Abb. 1Die verzweifelte Patientin

Abb. 2Die verklemmte Teleskopprothese im Unterkiefer
Die Prothese war teleskopierend auf vier Implantaten in der Unterkieferfront gelagert (Regio 43, 42, 31 und 33). Wir versuchten es mit der Kraft der Hände, mit Hammer und Hirtenstab sowie mit der Zange und dem Coronaflex-Gerät ( Abb. 3abis c). Die Prothese ließ sich aber nicht abnehmen, und der Patientin schmerzte der Unterkiefer.


Abb. 3a bis cVersuch der Teleskopprothesenabnahme mit bloßen Händen (a), Hirtenstab und Hammer (b) sowie Zange und Coronaflex-Gerät (c)
Spontan fiel mir außer der Abnahme durch Auftrennen der gesamten Konstruktion nichts ein, und dies hätte zwangsläufig eine Neuanfertigung nach sich gezogen. Deshalb wurde mit der Patientin ein Termin am folgenden Tag vereinbart, verbunden mit der Hoffnung, dass bis dahin ein Weg zur Lösung des Problems gefunden werden könnte. Kaum war die Patientin jedoch aus der Praxis, fiel der Groschen, und ich ließ alle Röntgenbilder, Modelle und Aufzeichnungen zur Planung der Abnahme zusammentragen.
Die erprobte Lösung: Eröffnung der Schraubenkanäle und Abschrauben der Innenteleskope samt Abutments
Ein kurzes Nachdenken über das Problem führte zur Lösung: Es musste ein Zugang durch die Gesamtkonstruktion zu den Vertikalschrauben der Abutments auf den Implantaten geschliffen werden, damit die Overdenture-Prothese abgenommen werden konnte. Dieses exakte Auffinden der Schraubenschächte erforderte eine sorgfältige Planung und einen Ablaufplan. Ein ungenaues Aufschleifen hätte sicherlich die Reparaturfähigkeit der Teleskopprothese gefährdet ( Abb. 4und 5).

Abb. 4Die Teleskopprothese (Okklusalansicht)

Abb. 5Wo sitzen die Teleskope? Frontaler Abschnitt der Teleskopprothese
Auf dem Meistermodell aus dem Archiv wurde die Mitte angezeichnet sowie der Abstand zwischen den einzelnen Implantaten vermessen und auf dem Modell notiert ( Abb. 6 abis c). Diese Positionen wurden mit der Situation auf dem Orthopantomogramm verglichen ( Abb. 7). Die Patientin erschien pünktlich zum vereinbarten Termin und war gespannt, wie wir das Problem lösen würden. Das geplante Vorgehen wurde ihr ausführlich erklärt, und sie war mit allem einverstanden – Hauptsache, es funktionierte!

Abb. 6aFestlegung der Mitte
Abb. 6bAbstandsmessung mit der Millimetersonde

Abb. 6cAbstandswerte auf dem Modell notiert

Abb. 7OPG nach Implantation – Messung der Abstände mit dem OPG-Lineal
Im Mund wurden die ermittelten Implantatpositionen mit Faserschreiber nach Vermessung auf der Prothese markiert ( Abb. 8). Mit einem überlangen Rosendiamanten wurden anschließend die Außenteleskope freigeschliffen ( Abb. 9abis c). Die Perforation der Außen- und Innenteleskopkronen erfolgte mit einem feinen scharfen Kronenauftrenner ( Abb. 10abis c).
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