4 Die Innenteleskopkrone wurde auf Passung einprobiert und der Stift auf die richtige Länge gebracht.
5 Anschließend wurde die Innenteleskopkrone innen zur Isolierung dünn ausgewachst und in der abnehmbaren Brücke verriegelt ( Abb. 11und 12).Abb. 11 und 12 Die Innenteleskopkrone wird ausgewachst
6 Zur Modellation wurde Pattern Resin angeteigt, bis es nicht mehr floss. Eine Portion wurde in den mit Vaselineöl isolierten okklusalen Kasten gefüllt und der Parapost-Stift eingeschoben. Dann wurde die Außenteleskopkrone halb aufgefüllt und die abnehmbare Brücke korrekt verriegelt im Mund platziert ( Abb. 13bis 19).Abb. 13 Isolierung des Kastens mit VaselineölAbb. 14 und 15 Das Innenteleskop – innen sandgestrahlt – wird im Außenteleskop verriegeltAbb. 16 Pattern Resin wird angeteigtAbb. 17 Der okklusale Kasten wird aufgefülltAbb. 18 Einführung des Parapost-StiftesAbb. 19 Die abnehmbare Brücke wird korrekt platziert und verriegelt
7 Die Überschüsse des aushärtenden Materials wurden mit dem Scaler entfernt ( Abb. 20).Abb. 20 Entfernung der Überschüsse
8 Nach der vollständigen Aushärtung wurde die Brücke entriegelt und abgenommen ( Abb. 21).Abb. 21 Das Innenteleskop nach Entfernen der Brücke
9 Die Innenteleskopkrone wurde vorsichtig mit einer umwickelten Extraktionszange gelockert und herausgezogen ( Abb. 22und 23).Abb. 22 Das Innenteleskop wird mit der umwickelten Extraktionszange herausgezogenAbb. 23 Die Innenteleskopkrone mit modelliertem Aufbau
10 Im Warmwasserbad wurde der modellierte Aufbau aus der Krone entfernt, und vorhandene feine Pressfahnen wurden abgetrennt. Der Aufbau war nun bereit zum Guss ( Abb. 24bis 28).Abb. 24 und 25 In heißem Wasser werden Aufbau und Krone getrenntAbb. 26 Einprobe in die Krone nach AusarbeitungAbb. 27 Der ausgearbeitete Aufbau fertig zum GussAbb. 28 Der Aufbau – bereit zum Einbetten
11 Nach dem Guss (wir verwenden dazu stets hochgoldhaltige Legierungen, eventuell auch Altgold aus Gusskanälen, um einen Kontakt von zwei unterschiedlichen Legierungen zu vermeiden) wurde der gegossene Aufbau ausgearbeitet und unter dem Stereomikroskop in die Innenteleskopkrone eingepasst ( Abb. 29und 30).Abb. 29 Der Aufbau nach dem GussAbb. 30 Der Aufbau – zum Einsetzen bereit
12 Die Einprobe im Mund erfolgte sehr sorgfältig mit Spotproben (vgl. Kapitel „Die systematische Arbeitskette in Labor und Praxis“ im Buch „Die dentale Trickkiste“, S. 95 ff.) bis zur gewünschten Passung ( Abb. 31bis 33).Abb. 31 und 32 Der Stiftkanal wird mit dem Parapost-Bohrer im Handgriff gereinigtAbb. 33 Abgeschlossene Einprobe des Aufbaus
13 Mit dem Glasionomerzement Maxi Cem aus der maschinell angemischten Kapsel wurde der Kanal mit dem Wurzelfüller Pastinject (keine Lentulos – Bruchgefahr) aufgefüllt ( Abb. 34).Abb. 34 Einfüllen des Zementes mit dem Wurzelfüller
14 Der Aufbau wurde mit Maxi Cem eingepinselt und durch vorsichtiges Einklopfen eingebracht ( Abb. 35).Abb. 35 Der Aufbau wird platziert
15 Die Innenteleskopkrone im Außenteleskop wurde mit Maxi Cem ausgepinselt.
16 Die abnehmbare Brücke wurde korrekt platziert und verriegelt ( Abb. 36).Abb. 36 Einsetzen des Innenteleskopes mit der Brücke
17 Nach vollständiger Aushärtung des Zementes wurde die Brücke abgenommen, und die Zementüberreste wurden sorgfältig entfernt.
18 Die Okklusions- und die Funktionskontrolle schlossen den Einsetzvorgang ab ( Abb. 37bis 40).Abb. 37 Röntgenkontrolle der wieder eingesetzten Innenteleskopkrone mit gegossenem AufbauAbb. 38 Die Innenteleskope 13 und 23Abb. 39 Die abnehmbare Brücke in situ – auf die nächsten 20 Jahre!Abb. 40 Ein zufriedener Patient mit wiedergewonnenem Biss – er wollte inkognito bleiben
Der Wiederaufbau eines frakturierten Kronenstumpfes kann nur gelingen, wenn durchgehend auf Sorgfalt und Präzision geachtet wird! Dies sollte in dem vorliegenden Beitrag vermittelt werden.
1 Wurzelstift Parapost-System (Fa. Coltène/Whaledent, Langenau; www.coltenewhaledent.de).
2 Aufbauacrylat Pattern Resin (Fa. GC Germany, München; www.gc-germany.de).
3 Provisorisches Unterfütterungspolymerisat Dentalon Plus (Fa. Heraeus Kulzer, Hanau; www.heraeus-kulzer.de).
4 Spotprobenfeinsilikon PSI Indikator (Fa. Coltène/Whaledent, Langenau; www.coltenewhaledent.de).
5 Wurzelfüller Pastinject (Fa. Micro-Mega, Neu Anspach; www.micro-mega.com).
6 Glasionomerzement Maxi Cem in Kapseln (Fa. 3M Espe, Seefeld; www.3mespe.com/de).
Bruch einer Implantatschraube
Problem: Die Vertikalschraube eines Aufbaus ist im Implantat gebrochen – was tun?
1998 war bei einer Patientin die einseitige Freiendlücke im Oberkiefer mit einer implantat-/zahngestützten Brücke versorgt worden. Jetzt stand die Patientin als Notfall in der Tür und hatte zwei Bruchstücke in der Hand. Die Inspektion ergab: Die auf einem Implantat und einem Geschiebe an Zahn 13 verankerte Freiendbrücke 14 bis 16 war herausgebrochen ( Abb. 1und 2). Die vertikale Halteschraube war frakturiert. Das Bruchstück, der untere Teil der Schraube, steckte tief im Implantat (Typ Screw-Vent Innensechskant Titan). Es war sogar ein Teil des oberen Sechskants am Implantatkopf ausgebrochen. Das Freiendglied war abgebrochen ( Abb. 3).

Abb. 1Bruchstücke der Patientenbrücke

Abb. 2Das tief liegende Schraubenbruchstück im Gewindekanal des Implantates

Abb. 3Röntgenbild Regio 13 bis 16
In Fällen wie diesem sollte man zunächst sorgfältig über die möglichen Ursachen nachdenken. Eine biologische Ursache schied hier aus, denn die Patientin knirschte nicht. Vielmehr handelte es sich um ein mechanisches Problem: Die vertikale Halteschraube und der Implantatkopf waren überlastet. Darüber hinaus wirkten sicher exzentrische Kräfte auf das angelötete Freiendglied. Die ganze Konstruktion war schlicht und einfach für die Kaubelastungen zu schwach ausgelegt ( Abb. 4).

Abb. 4Die Gesamtsituation mit den einzelnen gebrochenen Komponenten
Solche Situationen werfen stets mehrere Fragen auf:
Lässt sich das Schraubenbruchstück aus dem Implantat entfernen?
Kann das Implantat belassen werden?
Wie soll eine neue Versorgung aussehen?
Die erprobte Lösung: Herausdrehen der Schraube gegen den Uhrzeigersinn
Schraubenbrüche treten immer wieder auf. Dies passiert besonders bei Außensechskantsystemen (Brånemark, 3i, Steri-Oss, Lifecore u. a.) ( Abb. 5). Ursprünglich war diese Verbindung zwischen Aufbauteil und Implantat als Sollbruchstelle konstruiert. Bei einer exzentrischen Überlastung sollte die vertikale Halteschraube brechen und das Implantat unversehrt bleiben. Man hat in den ersten Dekaden erfolgreicher Implantologie nicht geglaubt, dass die dentalen Implantate viel größeren Belastungen standhalten könnten, als wir uns das je erhofft hatten.

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