Rachel Naomi Remen - Dem Leben vertrauen

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Rachel Naomi Remen erzählt Geschichten aus ihrem Leben und ihrer Arbeit als Ärztin, die so berührend sind, dass wir innehalten, nachdenken und staunen. Sie liefern Beispiele, wie wir Schwierigkeiten und Schicksalsschläge in Wachstum umsetzen können, wie unsere dunklen Stunden zum «Segen in Verkleidung» werden. Sie spenden Hoffnung, auch wenn sie uns mit angstbeladenen Themen konfrontieren. Sie erinnern uns daran, wer wir sind, warum wir hier sind und was uns trägt.

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Nach dem Öffnen der imaginären Tür stellte Sara überrascht fest, dass sie sich in einem Krankenzimmer befand. Die Patientin im Bett war sie selbst. Sie lag im Koma, wie zu Beginn ihrer Krankheit vor dreißig Jahren.

In den nächsten fünfzehn Minuten besuchte sie in ihrer Fantasie ein Krankenzimmer nach dem anderen. Langsam enthüllten sich ihr die Ereignisse ihrer langen Krankheit, sie sah Jahr um Jahr, Operation um Operation, Rückfall um Rückfall, Genesung um Genesung an sich vorbeiziehen. Während ich sie auf ihrem Weg begleitete, begann mein Sinn für Logik zu protestieren. Insgeheim fragte ich mich, ob dies der richtige Weg war, ihr zu helfen. Würde sie sich, wenn sie all dieses Leid noch einmal durchlebte, letztlich nicht noch mehr als hilfloses Opfer fühlen? Doch je weiter sie voranschritt, um so kräftiger wurde ihre Stimme, und sie begann, sich auf ihrem Stuhl aufzurichten. Als sie im Jahr 1988 angelangt und dabei war, sich ihre zwölfte Operation, bei der ihre gesamte rechte Hüfte ausgetauscht worden war, noch einmal zu vergegenwärtigen, öffnete sie plötzlich die Augen und brach in schallendes Gelächter aus. „Wurz-Kanal, Schnurz-Kanal“, wieherte sie und musste Tränen lachen. „Diese läppische Operation schaffe ich mit links.“

Durch eine Rückschau auf ihre Leidensgeschichte gelang es Sara, die Geschichte hinter der Geschichte zu entdecken und den Sinn, der in den vertrauten Fakten und Ereignissen verborgen war, zu entdecken. Indem sie sich ihren Verletzungen stellte, wurde es ihr möglich, zu ihrer Kraft zurückzufinden, ihren unbezähmbaren Lebenswillen zu erfahren, ihren Mut und ihre Fälligkeit, sich selbst zu heilen. Vielleicht ist jedes „Opfer“ in Wirklichkeit ein Überlebender, der noch nichts von seinem Überleben weiß.

Ein aufgestauter Fluss

Anfangs reagierte ich auf körperliches Leiden und die damit verbundenen Einschränkungen mit Wut. Als ich mit fünfzehn sehr krank wurde, musste ich bei den einfachsten Handlungen zunächst meine Krankheit bedenken. Würde sie mir gestatten, ein Stück Käse zu essen? Würde ich die Kraft haben, diese Treppe hinaufzusteigen? Würde ich den Film bis zum Ende anschauen können, ohne wegen quälender Bauchschmerzen hinausgehen zu müssen? Diese Krankheit herrschte so autoritär über mich, dass jeder Widerspruch zwecklos war. Sie ist noch immer die gestaltende Kraft in meinem Leben, formt es jedoch mit weitaus leichterer Hand.

Vielleicht kann man nur als junger Mensch eine solche Wut, wie ich sie verspürte, empfinden. Ich hasste all die gesunden Menschen, hasste diejenigen in meiner Familie, die mir diese Gene vererbt hatten. Ich hasste meinen Körper. In diesem Zustand befand ich mich fast zehn Jahre lang.

Kurz bevor das letzte Jahr meines Medizinstudiums begann, änderten sich die Dinge. Man hatte mir in einem guten Lehrkrankenhaus eine Stelle als Assistenzärztin angeboten. Doch meine Kraft reichte gerade noch zur Erledigung meiner Aufgaben. Wieder sah ich mich um einen Traum gebracht. An jenem Nachmittag begab ich mich zu dem alten Strandhaus, das zu unserer Klinik gehörte und sowohl von den Studenten als auch vom Personal benutzt wurde. Innerlich aufgewühlt, ging ich verdrossen am Ufer entlang, verglich mich selbst mit anderen meines Alters, mit Leuten von anscheinend grenzenloser Vitalität. So wollte ich auch sein. Ich erinnere mich daran, dass ich dachte, diese Krankheit hätte mir meine Jugend geraubt. Ich wusste noch nicht, was sie mir dafür gegeben hatte.

Mein Inneres reagierte auf diese quälenden Gedanken mit einer Welle intensiver Wut, jenem Gefühl, das ich schon früher viele Male erlebt hatte. Aber aus irgendeinem Grund ertrank ich diesmal nicht darin. Stattdessen bemerkte ich, dass die Welle verebbte und etwas in mir sagte: „Du hast keine Vitalität? Hier ist deine Vitalität.“

Erschüttert erkannte ich die Verbindung zwischen meinem Zorn und meinem Willen, zu leben. Meine Wut war einfach die Kehrseite meines Lebenswillens. Meine Lebenskraft war genauso intensiv, genauso mächtig wie mein Zorn, aber zum ersten Mal vermochte ich ihn anders zu erleben und direkt zu spüren. Im ersten Moment der Überraschung bekam ich eine flüchtige Ahnung meiner selbst: dass ich im Innersten eine intensive Liebe zum Leben hegte, den Wunsch hatte, am Leben voll und ganz teilzunehmen und anderen dabei zu helfen, dasselbe zu tun. Auf irgendeine Weise war die Kraft dazu in mir gewachsen, als Folge der starken Beschränkung, die meiner Vitalität nur scheinbar entgegenstand – vergleichbar mit der Energie eines aufgestauten Flusses. Ich hatte vorher keine Ahnung davon gehabt. Ich begriff auch, dass diese Kraft in ihrer gegenwärtigen Form, als Wut, gefangen war. Mein Zorn hatte mir dabei geholfen, zu überleben, meiner Krankheit Widerstand entgegenzusetzen, sogar gegen sie zu kämpfen, aber er hinderte mich auch daran, mir das Leben aufzubauen, nach dem ich mich sehnte. In dem Moment wurde mir klar, dass ich es nicht länger nötig hatte, mich auf diese Weise zu verhalten. Ich begriff und wusste plötzlich mit absoluter Sicherheit, dass niemand etwas für mein Leid konnte, dass die Welt nicht dafür verantwortlich war. Ich erlebte einen Moment vollkommener innerer Freiheit.

Ich nahm die Stelle an. Wenn es mir zu viel wurde, bat ich andere um Hilfe. Früher wäre ich zu zornig und verbittert dazu gewesen. Es war ein sehr wichtiges Jahr für mich.

Viele Jahre später, in einem Seminar über ayurvedische Medizin, lernte ich die theoretische Grundlage für diese Art von Erfahrung kennen. Der Ayurveda besagt, dass ein Unterschied zwischen der Energie selbst und dem Energiemuster oder der Energieform besteht, dem Gefäß also, durch das die Lebensenergie einer Person in einem bestimmten Moment fließt. Die Energieform ist beispielsweise Zorn, Trauer, Freude oder Enttäuschung, die Energie selbst jedoch ist das Qi oder die Lebenskraft. Im Chinesischen heißt „wütend werden“ shen qi, das heißt, „das Qi erzeugen“ beziehungsweise „die Lebenskraft steigern“. Noch immer werde ich manchmal zornig, aber meine Wut hält sich im Rahmen. Sie ist keinesfalls mit den Gefühlen zu vergleichen, die in all den Jahren mein Leben begleiteten. Diese Wut hat ihren Zweck erfüllt. Sie hat meine persönliche Integrität verteidigt, hat Nein gesagt zu den Einschränkungen, die meine Krankheit mir auferlegte. Aber ich hatte etwas anderes als Wut nötig, um Ja zum Leben zu sagen.

ZWEITER TEIL

Urteile

Unsere Lebenskraft wird weit häufiger durch bestimmte Urteile geschwächt als durch Krankheit. Die Art, wie wir uns selbst bewerten, oder das Urteil anderer Menschen über uns kann unsere Vitalität, unsere Spontaneität und unsere natürliche Ausdrucksweise ersticken. Unglücklicherweise sind Beurteilungen etwas Alltägliches. Jemanden zu finden, der uns liebt, wie wir sind, kommt ebenso selten vor wie jemandem zu begegnen, der sich selbst hundertprozentig annimmt.

Urteile werden nicht nur in Form von Kritik gefällt. Ein Urteil kann auch anerkennend ausfallen. Anerkennung hat weit weniger akute negative Auswirkungen als Kritik, fügt jedoch auf wesentlich subtilere Weise ebenfalls Schaden zu. Denn auf Anerkennung angewiesen zu sein bedeutet, keinen ruhenden Pol in sich zu haben. Wie jedes Urteil stachelt Anerkennung zu einem unaufhörlichen Bemühen an. Sie führt zur Verunsicherung darüber, wer wir sind, lässt uns an unserem wahren Wert zweifeln. Das gilt für die Anerkennung, die wir uns selbst zukommen lassen, ebenso wie für die, die wir anderen zollen. Anerkennung ist nichts Verlässliches. Sie kann jederzeit widerrufen werden, egal, welchen Rekord wir aufgestellt haben. Sie ist genauso nahrhaft wie Zuckerwatte. Und doch verbringen viele von uns ihr Leben damit, ihr nachzujagen.

Manche Leute investieren enorm viel Zeit, um sich zu überlegen, welchen Eindruck ihre Worte und Verhaltensweisen machen. Sie überprüfen, wie sie bei ihrem „Publikum“ ankommen, spielen ihre Rolle stets um der Anerkennung willen. Andere trennen zwischen ihren Gedanken und ihren Worten, was ihnen ermöglicht, nur das zu sagen, was ihrer Meinung nach den anderen behagt. Dieses Sichzurechtmachen und -zurechtstutzen verbraucht ungeheuer viel Energie. Vielleicht sind wir schon so weit, dass wir nur noch bewundern, was andere an uns bewundern, erwarten, was andere von uns erwarten, und schätzen, was andere an uns schätzen. Wir achten darauf, dass andere, die uns etwas bedeuten, uns auch lieben können. Manchmal wissen wir nicht mehr, wer wir wirklich sind.

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