Rachel Naomi Remen - Dem Leben vertrauen

Здесь есть возможность читать онлайн «Rachel Naomi Remen - Dem Leben vertrauen» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Dem Leben vertrauen: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Dem Leben vertrauen»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Rachel Naomi Remen erzählt Geschichten aus ihrem Leben und ihrer Arbeit als Ärztin, die so berührend sind, dass wir innehalten, nachdenken und staunen. Sie liefern Beispiele, wie wir Schwierigkeiten und Schicksalsschläge in Wachstum umsetzen können, wie unsere dunklen Stunden zum «Segen in Verkleidung» werden. Sie spenden Hoffnung, auch wenn sie uns mit angstbeladenen Themen konfrontieren. Sie erinnern uns daran, wer wir sind, warum wir hier sind und was uns trägt.

Dem Leben vertrauen — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Dem Leben vertrauen», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Aber Michael war dort. Blass und offensichtlich leidend, aber in aufrechter Haltung, saß er auf der Couch und wartete. Sie redeten miteinander. George erfuhr Dinge, von denen er nichts gewusst hatte. Zum Beispiel, dass Michael, das einzige Kind prominenter und reicher Eltern, von fremden Leuten, die man dafür bezahlt hatte, aufgezogen und mit sieben Jahren in ein Internat gesteckt worden war. Zum Beispiel, dass man ihn jeden Sommer in ein Ferienlager geschickt hatte, dass er alles bekommen hatte, was er sich gewünscht hatte, aber niemand da gewesen war, der ihn beachtet oder sich für ihn Zeit genommen hätte. Niemand hatte sich je so um ihn und das, was er machte, gekümmert wie George in der vergangenen Nacht.

Unter der Dusche hatte Michael begriffen, dass er George etwas bedeutete, dass sein Verhalten George quälte. Leise erzählte er George, dass er in Schwierigkeiten stecke, es seit Monaten wisse, aber nicht die geringste Hoffnung gehegt habe, dass irgendjemand bereit sein würde, ihm zu helfen oder sich Zeit für ihn zu nehmen. „Hilfst du mir, George?“, fragte er und fing an zu weinen.

Das alles geschah vor einigen Jahren, und die Geschichte nahm ein glückliches Ende. Ein Jahr lang nahmen die beiden Freunde jeden Abend an einer Therapie für Kokainsüchtige teil. Es fiel ihnen nicht leicht, aber gemeinsam schafften sie es. Michael ist jetzt ein erfolgreicher Geschäftsmann, hat eine liebevolle Frau geheiratet und ist inzwischen Vater eines Kindes. Und George hat, wenn er über diese Zeit nachdenkt, das Gefühl, etwas Wichtiges gelernt zu haben.

„Ich habe immer versucht, alles richtig zu machen. Eingespannt in meine Religion und die Berufsausbildung, habe ich immer an mir gearbeitet, um in meinen Reaktionen und Gefühlen vorbildlich zu werden. Dabei ist mir nie eingefallen, dass meine Persönlichkeit so in Ordnung sein könnte, wie sie war. Wenn Gott gewollt hätte, dass Michael mit dem Buddha zusammenlebte, hätte er ihm den Buddha als Zimmergenossen gegeben. Stattdessen gesellte er Michael einen engagierten Jungen aus der Mittelschicht zu, der aus einem konservativen Elternhaus im Mittleren Westen stammte und dessen Eltern niemals auch nur angetrunken waren. Als ich meiner Persönlichkeit entsprechend zu handeln begann, tat ich endlich das Richtige. Im Grunde hatte ich Michael nichts anderes zu geben als meine Integrität. Und das genügte vollauf.“

Begegnung mit Mr. Richtig

Vor längerer Zeit, während einer Reise nach Kanada, besuchte ich einen alten Friedhof und kam an einen Grabstein mit folgender Inschrift: „Hier ruht George Brown, geboren wurde er als Mensch, gestorben ist er als Gastroenterologe“. Ich muss damals zwölf oder dreizehn Jahre alt gewesen sein und weiß noch, dass mich diese Inschrift begeisterte. Medizinischen Fachkenntnissen wurde in meinem Elternhaus mit Hochachtung begegnet. Der Verstorbene hatte also im Leben viel erreicht. Inzwischen bin ich von medizinischen Fachkenntnissen nicht mehr so begeistert. Der Wert des Lebens lässt sich wohl eher an der Güte und weniger an der Kompetenz eines Menschen ermessen.

Eine meiner früheren Patientinnen, eine Psychologin und überdies eine gute Sportlerin, joggte jeden Morgen im Park in der Nähe ihres Hauses, ehe sie in ihre Praxis ging. Dabei traf sie oft einen Kollegen, einen weithin bekannten Psychiater. Ohne sich zu verabreden, joggten sie mehrere Jahre lang immer zur gleichen Zeit. Als sie plötzlich an Krebs erkrankte, gab ihr Laufgenosse das Joggen auf. Meine Klientin ist eine starke und entschlossene Frau, und trotz einer schwierigen Operation und Chemotherapie lief sie weiterhin jeden Tag. Nachdem sie einige Monate lang allein gejoggt war, versuchte sie, den Psychiater in seiner Praxis anzurufen, aber er rief nie zurück.

Ein Jahr nach Beendigung der Chemotherapie wählte sie eines Morgens eine andere Laufstrecke und sah vor sich plötzlich den Psychiater laufen. Da sie zwanzig Jahre jünger war als er, holte sie ihn mühelos ein. Als sie nebeneinander herliefen, teilte sie ihrem ehemaligen Laufgenossen mit, dass sein Schweigen sie gekränkt habe. Die Berufsgemeinschaft, der sie beide angehörten, war klein, und fast jeder hatte von ihrem Krebs gewusst. Sicher hatte auch er davon gehört. Seine Antwort schockierte sie. Er erwiderte: „Tut mir leid. Was hätte ich sagen sollen? Mir ist einfach nicht das Richtige eingefallen.“

Ich fragte sie, was sie gerne von ihm gehört hätte. Sie lächelte traurig: „Oh, so etwas wie ‚Ich habe gehört, dass Sie ein schweres Jahr hinter sich haben. Wie geht es Ihnen jetzt?‘ Irgend etwas Menschliches.“

Zurück zu den einfachen Dingen

Vor einigen Jahren hat man mich eingeladen, bei einem Treffen der American Women’s Medical Association vor einer Gruppe von Ärztinnen einen Vortrag über meine Arbeit mit krebskranken Menschen zu halten. In der Diskussion nach dem Vortrag erklärte eine Internistin, dass sie den Umgang mit Krebskranken für schwierig halte und deshalb vermeide. Es frustriere sie, sich um todkranke und sterbende Patienten zu kümmern. „Ich hasse es, wenn keine Therapie mehr anschlägt, wenn ich nichts mehr tun kann“, gestand sie. Einige andere Frauen nickten zustimmend.

Ich fragte die Frauen, wann sie sich in einer solchen Situation zum ersten Mal unwohl gefühlt hätten. Überraschenderweise stimmten sie darin überein, dass dies vor ihrer medizinischen Ausbildung nicht der Fall gewesen sei. Im weiteren Verlauf der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass wir uns – konfrontiert mit Krebspatienten – vor allem in unserer Eigenschaft als Ärztinnen und weniger als Frauen unangenehm berührt fühlten. Als Frauen empfanden wir es als natürlich, einfach mit jemandem zusammen zu sein. Allmählich wurden wir uns über manche Dinge klar, zum Beispiel darüber, dass in existenziellen Situationen – beispielsweise, wenn jemand starb oder ein Kind geboren wurde – schon immer Frauen zur Stelle gewesen waren, entweder um jemandem tröstend zur Seite zu stehen oder um Hilfe zu leisten.

Eine der Ärztinnen erzählte, wie sie als Neunzehnjährige ihre sterbende Mutter gepflegt hatte, ohne sich dabei viel zuzutrauen. Zunächst hatte sie ihre Mutter lediglich zum Arzt gefahren, für sie eingekauft und Besorgungen gemacht. Dann, als die Kranke immer schwächer wurde, hatte sie ihr regelrechte Festessen zubereitet und das Haus sauber gehalten. Als ihre Mutter schließlich nichts mehr essen wollte, hatte sie ihr zugehört und stundenlang vorgelesen. Zuletzt war die Patientin ins Koma gefallen. Ihre Tochter hatte sie gebadet, ihren Rücken mit einer Lotion eingerieben und ihre Bettlaken gewechselt. Es gab immer noch etwas zu tun, und die Fürsorge wurde zunehmend einfacher. „Am Ende“, erzählte uns die Ärztin, „hielt ich sie nur noch in den Armen und sang.“

Es blieb lange still im Raum. Dann gestand eine der älteren Frauen ein, dass auch sie bisher dazu tendiert habe, Patienten zu meiden, deren Lage aussichtslos war. Sie habe sich machtlos gefühlt. Aber sie sehe jetzt, dass auch dann, wenn medizinisch nichts mehr zu machen sei, noch genügend anderes zu sagen oder zu tun bliebe. Es sei wichtig, Patienten Linderung zu verschaffen, indem man Anteil nehme. Das habe sie lange Zeit einfach vergessen. Ihre Stimme zitterte leicht.

Ich betrachtete sie genauer. Diese starke und kompetente sechzigjährige Chirurgin hatte Tränen in den Augen. Es war unglaublich.

Das Gegenteil von Perfektion

Ganzheit ist das Gegenteil von Perfektion. Perfekt zu sein ist höchstens ein Ideal. Viele von uns machen dieses Ideal zu ihrem Lebensziel. Die Typ A-Persönlichkeiten, die in jeder Hinsicht perfekt sein wollen, werden mit Herzkrankheiten in Verbindung gebracht. Perfektionismus kann einem das Herz brechen, und nicht nur das eigene.

Ein Perfektionist betrachtet das Leben wie eine dieser kleinen Abbildungen, die in unseren Zeitungen früher unter der Überschrift „Was ist falsch an diesem Bild?“ zu finden waren. Wenn man sich das Bild sorgfältig ansah, fand man schnell heraus, dass beispielsweise der Tisch nur drei Beine hatte oder das Haus keine Tür. Ich erinnere mich an die Aha-Erlebnisse, die solche Bilder bei mir in meiner Kindheit hervorriefen. Heute frage ich mich, wie es kommt, dass manche Menschen eine solche Befriedigung empfinden, wenn sie sehen, dass etwas unvollständig oder falsch ist.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Dem Leben vertrauen»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Dem Leben vertrauen» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Dem Leben vertrauen»

Обсуждение, отзывы о книге «Dem Leben vertrauen» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x